DE4103270C2 - Verfahren zur Bestimmung der Ständerflußverkettung bei einer Drehstrommaschine - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Ständerflußverkettung bei einer DrehstrommaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung
der Ständerflußverkettung bei einer Drehstrommaschine.
Zum hochdynamischen Betrieb von wechselrichtergespeisten
Drehstromantrieben muß vielfach - zumindest bei sehr
niedrigen Ständerfrequenzen - die Drehzahl des Antriebes
über eine geeignete Meßeinrichtung erfaßt werden, um den
Maschinenfluß bestimmen zu können. In bestimmten Anwendungsbereichen,
z. B. bei Bahnantrieben, ist diese Meßeinrichtung
unerwünscht.
Um das volle Anfahrmoment im Stillstand entwickeln zu
können, ist es wichtig, daß der Drehstromantrieb (insbesondere
eine Asynchronmaschine) mit dem vollen Fluß betrieben
wird. Mit der Kenntnis des Ständerstromes, der
Ständerfrequenz, der Schlupffrequenz und der Maschinenparameter
läßt sich prinzipiell eine Information über
die Größe des Flusses erhalten. Der Fluß hängt jedoch
relativ stark von der stromabhängigen Hauptinduktivität
und dem temperaturabhängigen Läuferwiderstand ab. Statt
der Läufertemperatur wird vielfach notgedrungen nur die
Ständertemperatur gemessen.
Frühere Konzeptionen zur direkten Flußmessung mittels
Hallsonden oder speziellen Meßwicklungen in der Drehstrommaschine
konnten sich nicht durchsetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Bestimmung der Ständerflußverkettung bei einer Drehstrommaschine
anzugeben, das auch noch bei sehr niedrigen
Ständerfrequenzen anwendbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß auch ohne Messung der Drehzahl eine
hochdynamische und genaue Drehmomentregelung - z. B. nach
dem Verfahren der Indirekten Selbst-Regelung (ISR) gemäß
DE-OS 38 42 985 (Verfahren zur Steuerung eines Dreipunktwechselrichters,
Erf.: Dr. Steinke) - möglich ist.
Das Verfahren ist selbstverständlich z. B. auch bei einem
nach dem ISR-Verfahren betriebenen Zweipunkt-Wechselrichter
einsetzbar.
Der Raumzeiger der Ständerflußverkettungen - der ein Maß
für die Verkettung des magnetischen Feldes der Drehstrommaschine
mit den drei Ständerwicklungen ist - kann
z. B. aufgrund von Sättigungseffekten, d. h. sättigungsbedingten
Nichtlinearitäten der Drehstrommaschine, während
jeder Pulsperiode eines die Drehstrommaschine speisenden
Pulswechselrichters in Echtzeit nach Betrag und Winkel
bestimmt werden. Es werden lediglich z. B. ohnehin vorhandene
Meßgrößen wie Leiterspannung (verkettete Spannung)
und Strangstrom (Ständerstrom) benötigt.
Dabei ist zu beachten, daß eine direkte Berechnung des
Raumzeigers der Ständerflußverkettungen aus den Leiterspannungen
und Strangströmen, wie sie beispielsweise in
Kornhaas, Ilmenau: "Indirekte Flußerfassung in Drehstromasynchronmaschinen
mit Kurzschlußläufer (DASMK)", ELEKTRIE 36
(1982), Heft 9, Seiten 458 bis 462, Modell I, Seite 459
vorgestellt wird, daran scheitert, daß es nicht möglich ist,
einen Integrierer aufzubauen, der - einschließlich der
Meßwerterfassung - absolut langzeitstabil ist. Bei niedrigen
Ständerfrequenzen wird deshalb der Fehler bei der Bestimmung
des Raumzeigers der Ständerflußverkettungen, z. B. anhand
eines -Maschinenmodells zu groß, um eine genaue Regelung
des Drehmoments der Drehstrommaschine zu gewährleisten.
Kennt man zusätzlich die Maschinenparameter hinreichend
genau, so kann man bei Kenntnis des Raumzeigers der
Ständerflußverkettungen die Wellendrehzahl der Maschine
vorteilhaft errechnen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Pulswechselrichter mit angeschlossener
Drehstrommaschine, wobei eine Einrichtung
zur Bestimmung der Ständerflußverkettung
und eine Einrichtung zur Regelung
der Drehstrommaschine vorgesehen
sind,
Fig. 2 die Verteilung der Windungen einer
Strangwicklung auf die Nuten (Strang a),
Fig. 3, 4, 5 einfache Modelle für den Windungsbelag
wa(x) betreffend Strang a (Fig. 3), für
den Windungsbelag wb(x) betreffend
Strang b (Fig. 4) und für den Windungsbelag
wc(x) betreffend Strang c (Fig. 5),
Fig. 6, 7, 8 die α-Komponente der Windungsbeläge
wα(x) (Fig. 6), die β-Komponente der
Windungsbeläge wβ(x) (Fig. 7) und die
0-Komponente der Windungsbeläge w0(x)
(Fig. 8),
Fig. 9 eine idealisierte Magnetisierungskennlinie,
Fig. 10 den Zusammenhang zwischen dem Betrag des
Raumzeigers der Ständerflußverkettungen
und dem Betrag des Ständerstromraumzeigers
für α-Erregung (Kreuze, untere Kurve)
und β-Erregung (Quadrate, obere Kurve),
Fig. 11 den Zusammenhang zwischen dem Betrag des
Nullstromes und dem Betrag des Ständerstromraumzeigers
bei Erregung in
α-Richtung,
Fig. 12 das Winkelargument des Raumzeigers der
Ständerflußverkettungen als Funktion des
Betrages des Raumzeigers der Ständerflußverkettungen
für konstante differentielle
Wicklungsinduktivitäten Lda im Strang a
als Parameter,
Fig. 13 eine Überlagerung der Diagramme gemäß
Fig. 12 für alle drei Stränge a, b, c.
Fig. 1 zeigt einen Pulswechselrichter mit angeschlossener
Drehstrommaschine, wobei eine Einrichtung zur Bestimmung
der Ständerflußverkettung und eine Einrichtung
zur Regelung der Drehstrommaschine vorgesehen sind. Im
einzelnen ist ein dreiphasiger Pulswechselrichter 1 dargestellt,
an dem eingangsseitig eine konstante Eingangsgleichspannung
U anliegt und der ausgangsseitig die den
Ständerwicklungsachsen bzw. Strängen a, b, c zugeordneten
Wicklungen einer Drehstrommaschine 2 mit dreiphasiger
Wechselspannung versorgt. Zur Erfassung der Ständerströme
(Strangströme) ia, ib, ic sind Stromwandler 3, 4, 5
und zur Ermittlung der Leiterspannungen (verkettete
Spannungen) uab, uac, ubc sind Spannungswandler 6, 7, 8
vorgesehen. Die Meßwerte der Stromwandler 3, 4, 5 und
Spannungswandler 6, 7, 8 werden einer Einrichtung 9 zur
Bestimmung der Ständerflußverkettung zugeführt, die aus
diesen Werten gemäß dem nachstehend erläuterten Verfahren
den Raumzeiger der Ständerflußverkettung (t) bildet
und einer Einrichtung 10 zur Regelung der Drehstrommaschine
zuleitet. Diese Einrichtung 10 gibt ausgangsseitig
entsprechende Signale an den Pulswechselrichter
1 ab.
Alternativ zur direkten Erfassung der Leiterspannungen
mittels Spannungswandler 6, 7, 8 ist es auch möglich, die
Leiterspannungen aus der Eingangsgleichspannung U und
den Schaltsignalen der Einrichtung 10 bzw. den Schaltzuständen
des Wechselrichters 1 nachzubilden. Bei dieser
Variante entfallen die Spannungswandler 6, 7, 8, während
eine Erfassungseinrichtung für U vorhanden sein muß.
Zur Steuerung und Regelung eines Wechselrichters und
einer Drehstrommaschine und insbesondere zur Einrichtung
10 zur Regelung der Drehstrommaschine wird ausdrücklich
auf die vorstehend erwähnte DE-OS 38 42 985 sowie auf
die DE 34 38 504 C2 (Verfahren und Einrichtung zur Regelung
einer Drehfeldmaschine, Erfinder: Prof. Dr. Depenbrock)
verwiesen.
Zum Verständnis der nachstehenden Ausführungen wird auf
Kovacs, K. P.; Rácz, I.: Transiente Vorgänge in Wechselstrommaschinen,
Verlag der Ungarischen Akademie der Wissenschaften,
Budapest, 1959, und auf DIN 4895, Teil 1
(11/1977), Orthogonale Koordinatensysteme, Berlin, Köln:
Beuth Verlag GmbH, 1978, verwiesen.
Um bei möglichst wenig Gewicht möglichst viel Drehmoment
entwickeln zu können, werden Drehstrommaschinen - insbesondere
auch bei Bahnantrieben - fast ausschließlich im
Sättigungsbereich der Magnetisierungskennlinie betrieben.
Wie nachfolgend gezeigt wird, sind die differentiellen
Induktivitäten in den Strängen der Drehstrommaschine
im Sättigungsbereich abhängig von Betrag und Winkellage
des Raumzeigers der Ständerflußverkettungen.
Gelingt es nun, die differentiellen Induktivitäten der
Ständerwicklungen der Drehstrommaschine aus gemessenen
Spannungen und Strömen der Stränge zu bestimmen, so kann
man aus diesen Induktivitäten sowohl auf den Betrag als
auch auf die Winkellage des Raumzeigers der Ständerflußverkettungen
schließen.
Um erste Aussagen über das Verhalten einer Drehstrommaschine
im Bereich der Sättigung machen zu können, wird
dieses Verhalten an einem besonders einfachen Modell des
Ständerwindungsbelages gemäß Fig. 3 untersucht. Dabei
handelt es sich allgemein bei den Fig. 2 bis 8 um eine
gesehnte Zweischicht-Dreistrangwicklung. Es bedeuten
τn: Nutteilung, τp: Polteilung, ± positiver bzw.
negativer Scheitelwert des Windungsbelages. Ziel ist zunächst
die Berechnung des Raumzeigers der Ständerflußverkettungen
bei Sättigung als Funktion der Ständerströme.
Ist dieser Zusammenhang bekannt, so kann man die
Änderung der Ständerflußverkettungen bei einer Änderung
der Ständerströme - und somit die differentiellen Induktivitäten
der Ständerwicklungen - berechnen.
Eine mathematisch besonders einfache Beschreibung der
Wicklung einer Drehstrommaschine erhält man, wenn man
die Wicklungsverteilung jedes Stranges durch ihre räumliche
Grundschwingung beschreibt. Die Wicklungsverteilung
jedes Stranges wird dann durch einen sinusförmigen
Windungsbelag beschrieben (Σwν≡0; ν=a, b, c). In der
Praxis gibt es jedoch selbst bei gesehnten Zweischichtwicklungen
Bereiche, in denen ein Strang keine Wicklungsanteile
hat (siehe Fig. 2). Daher wird die Wicklungsbeschreibung
so modifiziert, daß Bereiche ohne Windungsbelag
um den Nulldurchgang der räumlichen Schwingung
herum (Σwν≠0) entstehen (siehe Fig. 3 bis 5). Im
mittleren Bereich von Fig. 3 ist zum Vergleich der Windungsbelag
eingezeichnet, der sich bei der Verteilung
der Windungen einer Nut auf die Nutteilung τn ergibt.
Die wesentlichen Wicklungseigenschaften werden von beiden
Näherungen gemäß Fig. 3 bis 5 bzw. Fig. 6 bis 8 gut
beschrieben, jedoch ist die auf den Sinusfunktionen basierende
Näherung mathematisch einfacher zu behandeln.
Nach Abzug des Nullsystems
w0(x)=¹/₃[wa(x)+wb(x)+wc(x)] der Windungsbeläge der
drei Stränge kann der verbleibende Teil der Windungsbeläge
[wν(x)-w0(x)] gemäß Fig. 2 durch eine Raumzeigergröße
(x)=wα(x)+jwβ(x) mit linear unabhängigen,
orthogonalen α(x)-β(x)-Komponenten beschrieben werden.
Dabei ist x die Ständerumfangskoordinate. Das Nullsystem
w0(x) muß bei der weiteren Berechnung getrennt
berücksichtigt werden. Die orthogonalen α-, β-, 0-Komponenten
der Windungsbeläge zeigen die Fig. 6 bis 8.
Hier erkennt man, daß die oben angegebene Wicklungsbeschreibung
zu einem sinusförmigen Windungsbelag für die
α- und β-Komponenten führt. Die wicklungsfreien Bereiche
entstehen durch die Addition des Nullsystems w0(x)
der Windungsbeläge, welches sich aus Sinusausschnitten
zusammensetzt (siehe Fig. 8).
Die Ständerströme einer Drehstrommaschine können durch
einen Raumzeiger (t)=iα+jiβ beschrieben werden.
Bei Drehstrommaschinen mit im Dreieck geschalteter Ständerwicklung
kann zusätzlich ein Nullsystem i0(t) des
Ständerstromes dadurch auftreten, daß ein Kreisstrom in
der Masche der Ständerwicklungen fließt.
Zunächst wird vorausgesetzt, daß die Ständerströme reine
Magnetisierungsströme sind, der Rotor also stromlos ist.
Kennt man dann den Ständerwindungsbelag und den Ständerstrom,
so kann man den Strombelag am Umfang der Maschine
berechnen. Der Strombelag A(x,t) ergibt sich aus den
Ständerströmen und Ständerwindungsbelägen oder aus der
Multiplikation des Ständerstromraumzeigers mit dem Windungsbelagraumzeiger
unter zusätzlicher Berücksichtigung
der Nullsysteme
Nach Gleichung (1) kann der Strombelag einer Drehstrommaschine
also ohne jede Veränderung z. B. durch die drei
Windungsbeläge
3/2 wα, 3/2 wβ und 3 w0 mit den zugehörigen Strömen
iα, iβ und i0 beschrieben werden.
Die drei Windungsbeläge 3/2 wα, 3/2 wβ und 3 w0 könnten
auch direkt durch entsprechend am Umfang einer Drehstrommaschine
aufgebrachte Wicklungen erzeugt werden.
Dabei würde z. B. eine äquivalente α-Wicklung den Windungsbelag
3/2 wα erzeugen, eine äquivalente β-Wicklung
den Windungsbelag 3/2 wβ und eine äquivalente
Nullwicklung den Windungsbelag w0. Eine solche Drehstrommaschine
wäre auch herstellbar und betreibbar, ihr
Verhalten würde sich durch nichts von einer normal bewickelten
Drehstrommaschine unterscheiden, die durch die
Windungsbeläge wa, wb und wc beschrieben wird. In der
äquivalenten α-, β- bzw. Nullwicklung würden dann
jeweils die Ströme iα, iβ bzw. i0 fließen. Ein
magnetisches Luftspaltfeld, welches in der Maschine
vorhanden ist, kann
selbstverständlich mit diesen neu eingeführten Wicklungen
verkettet sein. Diese Art der Darstellung vereinfacht
die mathematische Beschreibung und die anschauliche
Betrachtung im vorliegenden Fall und wird daher im
folgenden vorwiegend benutzt.
Aus dem Strombelag kann in bekannter Weise die magnetische
Feldstärke (x,t) berechnet werden. Die Magnetisierungskennlinie
des Eisens - eine besonders einfache
Näherung ist in Fig. 9 dargestellt - ermöglicht die Bestimmung
der magnetischen Flußdichte (x,t). Es bedeuten:
B: magnetische Flußdichte,
Bsat: Sättigungswert der magnetischen Flußdichte,
H: magnetische Feldstärke,
Hsat: Sättigungswert der magnetischen Feldstärke.
Bsat: Sättigungswert der magnetischen Flußdichte,
H: magnetische Feldstärke,
Hsat: Sättigungswert der magnetischen Feldstärke.
Mit den Windungsbelägen aus den Fig. 6 bis 8 kann nun
die Flußverkettung der Ständerwicklung berechnet werden.
Das Ergebnis der Berechnung sind der Raumzeiger der
Ständerflußverkettungen (t) und die Nullflußverkettung
ψ0(t), die zusammen die Flußverkettung der drei Ständerwicklungen
vollständig beschreiben. Für den Raumzeiger
der Ständerflußverkettungen (t) sind die beiden
Darstellungsweise nach Gleichung (2) sinnvoll:
(t) = ψα(t)+jψβ(t)
(t) = | (t) | exp (jζ(t)) (2)
Es bedeuten:
| (t) |: Betrag des Raumzeigers,
ζ(t): Winkellage des Raumzeigers.
ζ(t): Winkellage des Raumzeigers.
Jedes magnetische Luftspaltfeld kann durch einen Flußdichteverlauf
(x) beschrieben werden. Ein magnetisches
Luftspaltfeld, das von einem Strom hervorgerufen wird,
der lediglich in einer Wicklung fließt, kennzeichnet
diese Wicklung, falls keine Sättigungseffekte auftreten.
Dieses spezielle magnetische Luftspaltfeld kann Referenzfeld
genannt werden. Ein Flußdichteverlauf ref(x),
der dieses Referenzfeld beschreibt, kennzeichnet ebenfalls
die damit verknüpfte Wicklung. Nur derjenige Anteil
eines magnetischen Luftspaltfeldes, der proportional
zu dem eine Wicklung repräsentierenden Referenzfeld
ist, ist mit der durch das Referenzfeld repräsentierten
Wicklung verkettet. Aus diesem Grund führt eine Korrelation
zwischen (x) und ref(x) zu demjenigen durch
(x) repräsentierten Anteil eines magnetischen Luftspaltfeldes,
der mit der durch ref(x) repräsentierten
Wicklung verkettet ist. Dieses Verfahren ermöglicht die
Berechnung des Raumzeigers der Ständerflußverkettung
(t) und der Nullflußverkettung ψ0, basierend auf den
Strangströmen der Drehstrommaschine. Das Verfahren kann
bei gesättigten und nicht gestättigten Drehstrommaschinen
angewendet werden. Zur Kreuzkorrelation wird auf Schöltzel,
"Einführung in die Korrelations-Meßtechnik", ELEKTRONIK
(1971) Heft 2, Seiten 39 bis 42 hingewiesen.
Mit anderen Worten:
Eine Wicklung ist nur mit dem Teil eines Magnetflusses
verkettet, dessen Flußdichteverlauf (x) dieselbe Form
hat wie ein Flußdichteverlauf ref(x), der durch einen
Strom in der Wicklung selbst erzeugt wird, wenn keine
Sättigung eintritt. Die Flußverkettung einer Wicklung
mit einem Magnetfluß mit Flußdichteverlauf (x) läßt
sich demnach durch die Bestimmung der Korrelation zwischen
(x) und ref(x) berechnen.
Bemerkenswert ist, daß der Flußdichteverlauf eines von
einem β-Strom erzeugten Magnetflusses auch bei Sättigung
nicht mit der Nullwicklung verkettet ist. Ein von
einem α-Strom erzeugter Magnetfluß ist hingegen bei
Sättigung mit der Nullwicklung verkettet. Die Ursache
dafür ist die Symmetrie der Windungsbeläge (Fig. 6 bis
8) und damit die Symmetrie der Flußdichteverläufe
ref(x) bzw. (x).
Betrachtet man eine im Stern geschaltete Drehstrommaschine,
so ist der Nullstrom gleich Null, falls der
Sternpunkt - wie allgemein üblich - nicht angeschlossen
ist. Wird die Maschine im linearen Bereich betrieben, so
tritt kein Nullfluß auf, der Magnetfluß mit seiner Flußdichte
(xt) ist deshalb nicht mit der äquivalenten
Ständer-Nullwicklung verkettet. Im Bereich der Sättigung
tritt in der Regel ein Nullfluß auf, der Magnetfluß ist
dann mit der äquivalenten Ständer-Nullwicklung verkettet.
Ist der Sternpunkt angeschlossen oder wird die Ständerwicklung
im Dreieck geschaltet, so ist die äquivalente
Ständer-Nullwicklung als kurzgeschlossene Wicklung zu
betrachten. Hier kann ein Strom fließen, der die Ausbildung
eines von der äquivalenten α-Wicklung durch Sättigungseffekte
erzeugten Nullflusses verhindert. Der
Nullstrom wrid in diesem Fall gerade so groß werden, daß
der Nullfluß kompensiert wird, er ist deshalb aus der
Bedingung ψ0(t)0 berechenbar.
Die vorstehenden Ausführungen gestatten es, den Raumzeiger
der Ständerflußverkettungen einer Drehstrommaschine
auch bei Sättigung aus den Magnetisierungsströmen zu
bestimmen. Der Rechengang muß danach gewählt werden, ob
ein Nullstrom in den Ständerwicklungen fließen kann oder
nicht.
Um zu prüfen, ob die durch die vorstehenden Ausführungen
erzielten Näherungen genügend genau sind, ist ein Vergleich
mit Messungen des Sättigungsverhaltens an einer
Drehstrommaschine unverzichtbar. Die Messungen können
z. B. an einer im Dreieck geschalteten Asynchronmaschine
mit offenen Rotorwicklungen durchgeführt werden. Damit
ist sichergestellt, daß der Rotor stromlos ist, die
Ständerströme sind somit reine Magnetisierungsströme. In
den Ständerwicklungen kann ein Nullstrom fließen, der
Nullfluß ψ0(t) ist zu jedem Zeitpunkt gleich 0. Die
Flußverkettung der Ständerwicklungen kann in diesem Fall
vollständig durch den Raumzeiger der Ständerflußverkettungen
(t) beschrieben werden.
Zu den Ergebnissen, die sich aus den vorsehenden theoretischen
Ausführungen ergeben (stetige Kennlinien) sind
in Fig. 10 die Meßresultate als Punkte eingetragen. Für
eine Erregung mit einem α-Strom (Erregung in α-Richtung)
gelten die Kreuze und die untere Kennlinie, für
eine Erregung mit einem β-Strom (Erregung in β-Richtung)
die Quadrate und die obere Kennlinie. In beiden
Fällen stimmen Näherung und Messung gut überein. Dies
gilt insbesondere hinsichtlich der unterschiedlichen
Kennlinien für die Erregung in α- und β-Richtung.
Die Ursache für den Unterschied zwischen den Kennlinien
für Erregung in α-Richtung bzw. β-Richtung liegt in der
Orientierung der äquivalenten Nullwicklung. Bei einer
Erregung in β-Richtung ist der Nullstrom auch im Bereich
der Sättigung gleich Null, da keine Verkettung des
Magnetflusses mit der äquivalenten Ständer-Nullwicklung
auftritt. Eine Erregung in α-Richtung bewirkt im linearen
Bereich ebenfalls keine Verkettung mit der äquivalenten
Ständer-Nullwicklung. Bei Sättigung ist jedoch
eine Flußverkettung gegeben, weil jetzt (x) Anteile
der Form ref(x) der äquivalenten Nullwicklung enthält.
Diese Flußverkettung führt bei einer im Dreieck
geschalteten Drehstrommaschine zu einem Nullstrom, dessen
Betrag | i0 | in Fig. 11 als Funktion des α-Stromes
dargestellt ist. Dieser Nullstrom verändert selbstverständlich
den Strombelag und somit letztlich auch die
Ständerflußverkettungen und die Kennlinie im Vergleich
zur β-Erregung, bei der keine Verkettung mit der äquivalenten
Ständer-Nullwicklung und deshalb auch kein
Nullstrom auftritt.
Durch den Vergleich zwischen den Näherungen und Messungen
an einer realen Asynchronmaschine ist somit sichergestellt,
daß die grundlegenden Aussagen der Näherungen
selbst bei den stark vereinfachten Modellen für Windungsbelag
und Magnetisierungskennlinie in der Praxis
nachweisbar sind. Eine Vorausberechnung der differentiellen
Wicklungsinduktivitäten des Ständers auf der
Basis der bisherigen Ergebnisse ist daher sinnvoll, um
im nächsten Schritt den Vergleich mit an einer Maschine
gemessenen Differenzen-Induktivitäten zu ermöglichen.
Zur Berechnung der differentiellen Wicklungsinduktivitäten
des Ständers ist es sinnvoll, von der Raumzeigerdarstellung
zumindest teilweise wieder auf die Darstellung
in Stranggrößen überzugehen. Gibt man drei Strangströme
ia, ib, ic vor, so kann man den zugehörigen Raumzeiger
der Ständerflußverkettungen und damit - bei Berücksichtigung
des Nullsystems - auch die Flußverkettungen
mit allen drei Strängen berechnen. Eine kleine Änderung
Δia des Stromes ia im Strang a führt zu einer
ebenfalls kleinen Änderung Δψa der Flußverkettung mit
der zum Strang a gehörenden Wicklung. Die zum Ständerflußraumzeiger
gehörende Differenzen-Wicklungsinduktivität
LΔa des Stranges a ergibt sich dann gemäß
LΔa = Δψa / Δia ≈ Lda (3)
Wählt man die Stromänderung Δia für die numerische Berechnung
klein genug, so kann man in guter Näherung die
differentielle Wicklungsinduktivität Lda berechnen.
Ebenso kann man für die Stränge b und c die differentiellen
Wicklungsinduktivitäten Ldb und Ldc berechnen.
Es stellt sich nun die Frage, wie man aus den Differenzen-
Wicklungsinduktivitäten auf den zugehörigen Raumzeiger
der Ständerflußverkettungen schließen kann.
Dazu kann man mit Hilfe eines numerischen Suchverfahrens
alle Raumzeiger der Ständerflußverkettungen suchen, zu
denen eine vorgegebene differentielle Wicklungsinduktivität,
z. B. Lda,1 im Strang a gehört. Betrag und Winkel
dieser Raumzeiger kann man in einem Diagramm als Kennlinie
darstellen, die dem Wert Lda,1 zugeordnet ist (siehe
Fig. 12). Ein aus Meßwerten ermittelter Wert LΔa,1
der Differenzen-Wicklungsinduktivität im Strang a sagt
demnach aus, daß der zugehörige Raumzeiger der Ständerflußverkettungen
einem Punkt auf der Kennlinie entspricht,
die der differentiellen Wicklungsinduktivität
Lda,1 zugeordnet ist.
Auch für die Stränge b und c kann man derartige Kennlinien
angeben. Eine gleichzeitige Messung der drei Differenzen-
Wicklungsinduktivitäten - z. B. LΔa,3, LΔb,1 und
LΔc,2 -
legt somit drei Kennlinien - eine für jeden Strang -
fest, in deren Schnittpunkt der zu den drei Messungen
gleichzeitig gehörende Raumzeiger der Ständerflußverkettungen
nach Betrag und Winkel abgelesen werden kann,
d. h. drei Differenzen-Induktivitäten LΔa,3, LΔb,1 und
LΔc,2 ergeben z. B. den zugehörigen Raumzeiger (t1)
nach Betrag | (t1) | und Winkel ζ(t1) (siehe Fig. 13).
Die Größen Δψa, Δψb, Δψc und Δia, Δib, Δic oder allgemein
Δψν und Δiν (ν=a, b, c), aus denen die Differenzen-
Wicklungsinduktivitäten berechnet werden, müssen
meßtechnisch in Echtzeit erfaßt werden. Daher können
beide Größen nicht beliebig klein gehalten werden, es
wird also in der Praxis die Differenzen-Wicklungsinduktivität
und nicht - wie in der theoretischen Rechnung -
die differentielle Wicklungsinduktivität bestimmt. Es
wird der Betrieb der Drehstrommaschine an einem Pulswechselrichter
vorausgesetzt. Durch Integration der Ausgangsspannung
des Pulswechselrichters während eines Abschnitts
der Pulsperiode wird die Änderung der Ständerflußverkettung
Δψa, Δψb, Δψc bestimmt. Gleichzeitig
wird durch Abtasten der Ständerströme zu Beginn und zum
Ende der Integration die zugehörige Änderung der Ständerströme
Δia, Δib, Δic während der Integrationszeit
bestimmt. Aus diesen Meßwerten werden die drei Differenzen-
Wicklungsinduktivitäten LΔa, LΔb und LΔc nach
Gleichung (3) bestimmt. Über das in Fig. 13 dargestellte
Diagramm kann dann - z. B. durch rechnergestützte Auswertung -
der zugehörige Raumzeiger der Ständerflußverkettungen
ermittelt werden. Vorzugsweise wird ein Prozessor
eingesetzt, der den Betrag und die Winkellage des Raumzeigers
der Ständerflußverkettung aus einer abgespeicherten,
die Diagramme gemäß Fig. 12, 13 repräsentierenden
Tabelle in Abhängigkeit der ermittelten differentiellen
Wicklungsinduktivitäten abgibt.
Aufgrund von Symmetrien in der Drehstrommaschine und in
der Magnetisierungskennlinie erzeugen mehrere Raumzeiger
der Ständerflußverkettungen dieselben Differenzen-Wicklungsinduktivitäten.
Man erhält daher aus Fig. 13 nur
eine Art Hauptwert des Ständerflußraumzeigers. Um nicht
nur den Hauptwert, sondern die genaue Lage des Ständerflußraumzeigers
zu ermitteln, kann z. B. kontinuierlich
das Integral der Ständerspannung gebildet werden. Der
dabei eingesetzte Integrierer wird nach jedem Wechselrichterpuls
unter Ausnutzung des ermittelten Hauptwertes
korrigiert, er muß also nicht langzeitstabil sein.
Mit anderen Worten:
Wenn die Ständerfrequenz sehr niedrig ist, kann der aus
einem -Flußmodell ermittelte Ständerflußraumvektor
unter Berücksichtigung des aus den gemessenen differentiellen
Wicklungsinduktivitäten erhaltenen Ständerflußraumvektors
korrigiert werden. In diesem Fall muß kein
langzeitstabiler Integrierer eingesetzt werden, da eine
Korrektur nach jeder Pulsperiode erfolgen kann. Andererseits
hat das -Modell den Vorteil, daß es bei Ständerfrequenzen
über einigen Hertz und unter dynamischen
Betriebsbedingungen gut arbeitet. Es ist demnach eine
Kombination beider Verfahren einsetzbar, wobei auf eine
Drehzahlmessung auch bei hochdynamischen und hochgenauen
Drehstromantrieben verzichtet werden kann.
Die vorstehenden Ausführungen basieren auf dem theoretischen
Fall einer Drehstrommaschine mit offenem Rotor,
d. h. es fließen lediglich Magnetisierungsströme. Der
Einfluß zusätzlicher Läuferströme und zugehöriger Ständerströme
wird nachfolgend erläutert. Eine zusätzliche
Einflußgröße ist dabei das Drehmoment der Drehfeldmaschine.
Das Drehmoment dient dabei zur Berücksichtigung
von z. B. rotorstromabhängigen Veränderungen der Magnetisierung
der Drehfeldmaschine.
Für eine gegebene differentielle Wicklungsinduktivität
kann man für jedes Drehmoment eine Kennlinie angeben,
die alle zugehörigen Ständerflußraumzeiger beschreibt
(siehe Fig. 12, aber jetzt für jedes Drehmoment eine
andere Kennlinie). Diese Art von Kennlinie kann für alle
Werte der differentiellen Wicklungsinduktivitäten der
drei Stränge bestimmt werden.
Überlagert man die drei zum aktuellen Drehmoment und zu
drei gemessenen Differenzen-Wicklungsinduktivitäten gehörenden
Kennlinien, so ergibt sich ein Schnittpunkt,
der Betrag und Winkel des aktuellen Ständerfluß-Raumzeigers
angibt und somit die momentanen Ständerflußverkettungen
vollständig beschreibt.
Eine Reduktion des Aufwandes ist möglich, wenn man zu
jedem Drehmoment immer den Flußbetrag wählt, bei dem der
Ständerstrom der Drehfeldmaschine minimal wird. Die
Kennlinien müssen dann nicht für jedes Drehmoment bestimmt
werden, sondern es wird nur das zum jeweiligen
Flußbetrag passende Drehmoment berücksichtigt.
Ebenso wichtig wie das Verfahren der Ständerflußbestimmung
aus den Kennlinien ist das Verfahren zur Ermittlung
der Kennlinien selbst. Dazu gibt es zwei unterschiedliche
Wege:
Zum einen können die Kennlinien aufgrund eines Modells
berechnet werden, welches das Sättigungsverhalten der
Drehfeldmaschine beschreibt. Dazu kann entweder das vorstehend
beschriebene Modell verwendet werden oder aber
ein z. B. auf der Methode der finiten Elemente beruhendes
Modell, wie es z. B. im Elektromaschinenbau Verwendung
findet.
Der zweite Weg beruht auf einer Art "teach-in-Verfahren",
bei dem die Differenzen-Induktivitäten der Drehfeldmaschine
im (Test-)Betrieb gemessen werden. Die
Betriebsart wird dabei so gewählt, daß die wesentlichen
Maschinengrößen wie Ständerflußverkettung, Drehmoment
u. ä. bekannt sind. Dazu sind zwei Meßverfahren anwendbar:
Die erste Methode stützt sich auf Messungen im Stillstand
(Vorteil: nur Verlustleistung). Es wird ein
schlupffrequentes Drehfeld in der Maschine erzeugt, dessen
Größe etc. bekannt sind. Ein solches Vefahren, welches
jedoch ein Wechselfeld anstelle des Drehfeldes benutzt,
damit jedoch alle Maschinenparameter etc. genau
genug bestimmen kann, ist aus N. R. Klaes, Accurate off-
line identification of the operating point dependent
induction machine parameters, Electrical Drives Symposium
"EDS 1990", Capri, 25.-27. Sept. 1990, bekannt. Es
wird hierauf verwiesen. Der Übergang auf das Drehfeld
entspricht einer Erweiterung dieses bekannten Verfahrens.
Während also alle wichtigen Maschinengrößen bekannt
sind, werden zusätzlich die Differenzen-Wicklungsinduktivitäten
gemessen und zu den anderen Größen in
Beziehung gesetzt, um die obengenannten Kennlinien zu
ermitteln.
Die zweite Möglichkeit, die Kennlinien durch Messung zu
gewinnen, besteht darin, über einen Wechselrichter
Gleichströme in die Ständerwicklung der Drehfeldmaschine
einzuspeisen. Gleichzeitig wird über einen zweiten,
drehzahlgeregelten Antrieb (z. B. eine Gleichstrommaschine)
der Rotor der Drehfeldmaschine gedreht. Das Drehmoment
kann dann auf einfache Weise aus den Betriebsgrößen
des drehzahlgeregelten Antriebes ermittelt oder auch
über eine Meßeinrichtung gemessen werden. Über die Drehzahl
ist direkt der Schlupf bekannt. Bei bekannten Maschinenparametern,
die z. B. durch das obenerwähnte Verfahren
(Wechselfeld bei Stillstand) ermittelt werden
können, sind auch hier alle wichtigen Maschinengrößen
der Drehfeldmaschine bekannt. Die Differenzen-Wicklungsinduktivitäten
werden - wie bekannt - gemessen. Durch
geeignete Verteilung der Gleichströme auf die Wicklungen
ist jede beliebige Ständerflußverkettung einstellbar,
die auch im Betrieb vorkommen kann.
Claims (15)
1. Verfahren zur Bestimmung der Ständerflußverkettung
bei einer Drehstrommaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die
differentiellen Wicklungsinduktivitäten oder Differenzen-
Wicklungsinduktivitäten in den Strängen der Drehstrommaschine
im Sättigungsbereich bestimmt werden, daß zu jedem
Flußraumzeiger die zugehörigen differentiellen Wicklungsinduktivitäten
oder Differenzen-Wicklungsinduktivitäten vorherbestimmt
werden und daß durch Vergleich der aktuell bestimmten
und der vorherbestimmten differentiellen Wicklungsinduktivitäten
oder Differenzen-Wicklungsinduktivitäten sowohl der
Betrag als auch die Winkellage des Raumzeigers der Ständerflußverkettung
ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die differentiellen Wicklungsinduktivitäten
oder Differenzen-Wicklungsinduktivitäten aus den Leiterspannungen
und Ständerströmen bestimmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiterspannungen integriert werden, um Änderungen
der Ständerflußverkettung zu erhalten und daß
diese ermittelten Änderungen der Ständerflußverkettung
durch die Änderungen der Ständerströme während der Integrationszeit
dividiert werden, wobei die hierdurch
erhaltenen Quotienten den differentiellen Wicklungsinduktivitäten
oder Differenzen-Wicklungsinduktivitäten
entsprechen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer über einen Pulswechselrichter gespeisten
Drehstrommaschine durch Integration der Leiterspannungen
der Drehstrommaschine während eines Abschnittes
der Pulsperiode des Pulswechselrichters die Änderung der
Ständerflußverkettung bestimmt wird, daß gleichzeitig
durch Abtasten der Ständerströme zu Beginn und zum Ende
der Integrationsperiode die zugehörige Änderung der
Ständerströme während der Integrationszeit bestimmt
wird und daß aus diesen Werten die Differenzen-Wicklungsinduktivitäten
in den Ständerwicklungen der Drehstrommaschine
bestimmt werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammenhänge
zwischen den differentiellen Wicklungsinduktivitäten
oder Differenzen-Wicklungsinduktivitäten und dem Betrag
und der Winkellage des Raumzeigers der Ständerflußverkettung
für alle drei Stränge der Drehstrommaschine abgespeichert
werden und daß die Ermittlung des aktuellen
Betrages und der aktuellen Winkellage des Raumzeigers
der Ständerflußverkettung durch Schnittpunktbildung aus
den drei zu den aktuellen differentiellen Wicklungsinduktivitäten
oder Differenzen-Wicklungsinduktivitäten
gehörenden Kennlinien erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abspeicherung der Zusammenhänge zwischen
den Wicklungsinduktivitäten und dem Raumzeiger der Ständerflußverkettung
und die Ermittlung des aktuellen Raumzeigers
der Ständerflußverkettung durch Schnittpunktbildung
zusätzlich in Abhängigkeit des Drehmomentes erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zu jedem Drehmoment der Flußbetrag gewählt
wird, bei dem der Ständerstrom der Drehstrommaschine
minimal wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammenhänge zwischen den
Differenzen-Wicklungsinduktivitäten und dem Raumzeiger der
Ständerflußverkettung im Test-Betrieb der Drehstrommaschine
ermittelt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messungen der Differenzen-Wicklungsinduktivitäten
im Stillstand der Drehstrommaschine erfolgen,
wobei ein schlupffrequentes Drehfeld in der Maschine
erzeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß Gleichströme in die Ständerwicklung der Drehstrommaschine
eingespeist werden, daß der Rotor der
Drehstrommaschine über einen zusätzlichen drehzahlgeregelten
Antrieb gedreht wird, daß das Drehmoment aus den
Betriebsgrößen des drehzahlgeregelten Antriebes ermittelt
oder über eine Meßeinrichtung gemessen wird, und
daß die Differenzen-Wicklungsinduktivitäten gemessen
werden, wobei durch geeignete Verteilung der Gleichströme
auf die Wicklungen die gewünschten Ständerflußverkettungen
eingestellt werden.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammenhänge zwischen den
differentiellen Wicklungsinduktivitäten oder Differenzen-
Wicklungsinduktivitäten und dem Raumzeiger der Ständerflußverkettung
unter Zuhilfenahme eines Modells berechnet
werden, welches das Sättigungsverhalten der Drehstrommaschine
beschreibt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermittlung der Zusammenhänge zwischen
den differentiellen Wicklungsinduktivitäten oder Differenzen-
Wicklungsinduktivitäten und dem Raumzeiger der
Ständerflußverkettung zunächst die Windungsbeläge für
jeden Strang berechnet werden, daß anschließend der
Strombelag aus den Windungsbelägen und den Ständerströmen
bestimmt wird, daß nachfolgend die magnetische Feldstärke
aus dem Strombelag berechnet wird, daß anschließend
die magnetische Flußdichte aus der magnetischen
Feldstärke mittels der Magnetisierungskennlinie ermittelt
wird, daß nachfolgend der Raumzeiger der Ständerflußverkettung
aus den Windungsbelägen und der magnetischen
Flußdichte bestimmt wird und daß aus dem derart
bestimmten Zusammenhang zwischen dem Raumzeiger der
Ständerflußverkettung und den Ständerströmen die differentiellen
Wicklungsinduktivitäten oder Differenzen-
Wicklungsinduktivitäten als Quotienten von Ständerflußverkettungs-
Änderungen zu Leiterstrom-Änderungen ermittelt
werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Zuordnung zwischen dem Raumzeiger der
Ständerflußverkettung und der differentiellen Wicklungsinduktivität
oder Differenzen-Wicklungsinduktivität alle
Raumzeiger der Ständerflußverkettung ermittelt werden,
zu denen eine vorgegebene differentielle Wicklungsinduktivität
oder Differenzen-Wicklungsinduktivität eines
Stranges gehört, wobei die sich derart ergebenden Diagramme
für alle drei Stränge der Drehstrommaschine ermittelt
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Windungsbeläge als abschnittsweise
sinusförmige Größen ausgedrückt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ein auf der Methode der finiten Elemente
beruhendes Modell verwendet wird.
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