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Vorrichtung zum Zersetzen und Lösen von Kalirohsalzen u. dgl. und
zur Benutzung als Deckapparat. Bekannt ist bereits eine Wascheinrichtung für Salze
und andere körnige oder schlammige Stoffe, bei der außer der Förderkette noch eine
Schnecke benötigt wird und dementsprechend das die bewegten Teile umschließende
Gehäuse im ganzen drei Schenkel aufweist. Die Erfindung bezieht sich auf einen ohne
Unterbrechung arbeitenden Apparat zum Zersetzen und Lösen von Kalirohsalzen und
anderen Produkten und zur Benutzung als Deckapparat, bei welchem eine Förderkette
zwischen je einer unteren und einer oberen Leitrolle in einem zweischenkligen Gehäuse
umläuft, auf dessen einer Seite die Zuleitung für das zu behandelnde Gut, z. B.
das Rohsalz, und für die zur Behandlung benutzte Flüssigkeit, z. B. für die Lauge,
angeordnet sind. Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß die andere Seite des Gehäuses
zu einem Klärraum zum Absetzen von Kieserit, Schlamm oder sonstigen festen Rückständen
erweitert ist, an welchen sich der Auslauf für die fertige geklärte Lösung anschließt.
Ohne Förderschnecke und folglich mit einem nur zweischenkligen Gehäuse kommt die
Erfindung deswegen aus, weil die Förderkette abwechselnd mit durchbrochenen Schöpfbechern
und nicht durchbrochenen Tragbechern besetzt ist, welche sämtlich mit je zwei übereinander
befindlichen Stellen an die Förderkette angeschlossen sind, um Schiefstellung zu
verhüten. Die Tragbecher sind dem offenen Ende des nächsten Schöpfbechers zugekehrt.
Innerhalb des Flüssigkeitsraumes sind in dem im Querschnitt rechteckigen Gehäuse
Schenkelsysteme von lotrecht angeordneten Heizrohren u. dgl. untergebracht. Wesentlich
ist, daß die Lager der oberen Leitrolle sich außerhalb des Flüssigkeitsraumes und
auch außerhalb des Gehäuses befinden, und daß ferner, abweichend von einer älteren
Einrichtung zum Lösen von Kalirohsalzen u. dgl., bei welcher die unteren Lager der
Förderkette in der Lauge liegen, auch die Lager der unteren Leitrolle unter Zwischenschaltung
von Stopfbüchsen, die von außen her festgezogen werden, nach außen verlegt sind.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i und z ein Gleichstromapparat im lotrechten
Längsschnitt sowie in der Vorderansicht, zum Teil mit Schnitt nach II-II der Abb.
i dargestellt.
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Das Gehäuse besteht aus einem Unterteil (Schöpftrog) a, einem röhrenartigen
vorderen Teil b, einem röhrenartigen hinteren Teil c, je einer oberen ebenfalls
röhrenartigen Fortsetzung d und e dieser beiden Teile und einem haubenartigen Oberteil
f. Innerhalb des Schöpftroges sitzen auf einer Querwelle g zwei Leitrollen k. Die
Enden der Welle g reichen durch je eine Stopfbüchse i mit einer von außen her anziehbaren
Brille durch die Seitenwände des Schöpftroges nach außen und. laufen in
je einem Lager j, das auf einer Ansatzpratze il des Schöpftroges aufgebaut
ist. Im Oberteil sind zwei Leitrollen k mittels je einer Querwelle l gelagert, die
durch lotrechte Schlitze m der Seitenwände des Oberteils nach außen reicht und mit
ihren hinausreichenden Enden in je einem Lagern läuft, das lotrecht verschiebbar
und mittels je eines Schraubengetriebes o einstellbar außen an der Seitenwand des
Oberteils angebracht ist. Über die unteren und die oberen Leitrollen k und k läuft
eine Förderkette p derart, daß die beiden geraden Trumme der Kette sich lotrecht
von oben nach unten bzw. von unten nach oben bewegen. Durch Verschieben der Lager
n mittels der Schraubengetriebe o wird die Kette gespannt. Die Kette trägt abwechselnd
Schöpfbecher q und Tragbecher r.
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Die sämtlichen Teile a, b, c, di, e und; /,sind ringsum geschlossen,
so daß die Teile a, b, c
mit Flüssigkeit gefüllt werden können und auch durch
die Teile d!, ,e, f weder Flüssigkeit noch Dampf nach außen gelangt. In das
obere Ende des Vorteiles b mündet eine Zuleitung s für das Rohsalz, welche oben
oder seitlich einen Zutrittsstutzen t für die Lauge erkennen läßt. Das aus den Teilen
b, a und c gebildete Flüssigkeitsgefäß dient als Laugenraum und kann eingebaute
Systeme von lotrecht, d. h. in der Strömungsrichtung, angeordneten Heizröhren u
enthalten, denen durch nach außen geführte Stutzen v Heizdampf (Abdampf) zugeführt
wird, während das Kondenswasser durch einen Ablaß w zeitweise entfernt werden kann.
Die Heizrohre sind innerhalb des Laugenraumes durch Siebbleche x schützend abgedeckt,
damit sie nicht unmittelbar mit dem Rohsalz in Berührung kommen. Die Heizrohre können
beliebig groß und zahlreich sein, so daß die Heizfläche entsprechend dem Bedarf
gewählt werden kann. Ferner können, wie bei y angedeutet, Stutzen vorgesehen sein,
um Heizdampf unmittelbar in die Lauge einzublasen und in dieser niederzuschlagen.
Der
Hinterteil c ist an seinem oberen Ende, bei z, trichterartig erweitert, damit sich
dort die festen Bestandteile von den flüssigen trennen können, wodurch die Flüssigkeit
geklärt wird. Die geklärte Flüssigkeit wird durch die Abflußleitung i dem Apparat
entnommen. Die abgeschiedenen festen Bestandteile sammeln sich im unteren Teil des
Laugenraumes und werden von den Schöpfbechern g erfaßt und über den Flüssigkeitsspiegel
gehoben, worauf die Flüssigkeit durch die Durchbrechungen der Schöpfbecher hindurch
abläuft und sich wieder im Klärraum sammelt. Nach dem Überschreiten der oberen Leitrollen
k wird der Inhalt der Schöpfbecher in eine geneigte Schurre 2 abgeworfen, welche
die festen Rückstände an eine Sammelstelle leitet.
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Die Förderkette bewegt sich nur ganz langsam. Die Tragbecher r haben
den Zweck, das von oben zugegebene Rohsalz vorübergehend aufzunehmen, so daß es
nicht schneller sinkt, als die Förderkette sich bewegt. Durch diese Verlangsamung
aller Vorgänge wird die nötige Zeit gewonnen, damit im Laugenraum die Lösung und
Beheizung des Gemisches sowie im Klärraum die Niederschlagung der auslösbaren Bestandteile
gut vor sich geht.
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Soll mit Gegenstrom gearbeitet werden, so wird das Auslaufende des
Klärraumes abgeblindet, d. h. abgeschlossen, die Lauge durch den hinteren Teil c,
e eingegeben, wie bei 3 angedeutet, und durch den vorderen Teil b, d, z.
B. an der Stelle q., oberhalb der unverändert gebliebenen Zuleitung s für das Rohsalz,
die geklärte Lösung entnommen.
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Da das Rohsalz und die Lauge stets den Weg von oben nach unten oder
umgekehrt, also in der Lotrichtung, durch die Heizzone nehmen müssen, ist eine gute
Auslösung der Produkte und eine vorzügliche Ausnutzung des Dampfes gewährleistet.
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Zum schnellen Ablassen ist unten am Schöpftrog a ein Stutzen 5 angebracht.
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Bei kleinem Kraftverbrauch ergibt sich große Leistung und ein nahezu
störungsfreier Betrieb. Tritt aber doch eine Störung ein, so kann der Apparat durch
den Stutzen 5 entleert und die Förderkette sofort wieder in Betrieb gesetzt werden.
Der sehr langsamen Bewegung entspricht eine geringe Abnutzung, und da keine- Lager
in der Lauge liegen, sind selten Ausbesserungen erforderlich. Da der Apparat stets
in seiner vollen. Ausdehnung dicht abgeschlossen ist, wird die Wärme des Heizdampfes
gut ausgenutzt. Dem ruhigen Gang des Apparates entspricht geringe Schlammbildung,
auch wird wenig Raum beansprucht, so daß zwei oder mehr Apparate neben- oder hintereinander
aufgestellt werden können. Z. B. kann mittels eines ersten Apparates auf Endlauge
gelöst und in einem zweiten Apparat der Rückstand nachgelöst werden, ohne daß der
Rückstand des ersten Apparates durch eine besondere Förderschnecke dem zweiten Apparat
zugeführt zu werden braucht.