DE4100121A1 - Verfahren und einrichtung zur messung des absoluten blutvolumens - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur messung des absoluten blutvolumensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Mes
sung des absoluten Blutvolumens eines lebenden Orga
nismus und auf eine Einrichtung zur Ausübung dieses
Verfahrens.
Es ist bereits bekannt, das absolute Blutvolumen ei
nes lebenden Organismus nach der sogenannten Verdün
nungsmethode zu messen. Dabei wird eine bekannte Men
ge einer Substanz, die den intravasalen Raum nicht
oder nur langsam verlassen kann, dem Blut hinzugefügt
und nach der gleichmäßigen Verteilung dieser Substanz
im gesamten zirkulierenden Blutvolumen ihre Konzen
tration im Blut gemessen. Üblich ist die Verwendung
von mit 131 Jod markiertem Albumin oder von körperei
genen Erythrozyten, die mit 51 Chrom oder Technetium
zuvor markiert wurden. Dieses Verfahren hat den Nach
teil, daß aufgrund des Verbleibens der radioaktiven
Substanzen im Blut eine Wiederholung eines solchen
Verfahrens nur nach Verstreichen sehr langer Zeiträu
me möglich ist. Zudem ist die Anwendung des Verfah
rens an eine Lizenz zum Umgang mit radioaktiven Stof
fen gebunden. Schließlich ist die Genauigkeit dieses
Verfahrens begrenzt.
Die Messung des absoluten Blutvolumens ist beispiels
weise immer dann angezeigt, wenn die Nieren den Flüs
sigkeitsanteil des Organismus nicht mehr regeln kön
nen, also beim akuten oder chronischen Versagen der
Nierenfunktion. Hypo- oder Hypervolämie können in
diesem Fall die Stabilität des Kreislaufs eines Pa
tienten und unter Umständen sein Leben ernsthaft be
drohen.
Unter diesen Bedingungen kann die zuvor beschriebene
Methode zur Bestimmung des Blutvolumens nicht oder
nur in verhältnismäßig seltenen Fällen eingesetzt
werden, so daß sie in der Regel nicht angewandt wird.
Mithin ist der Arzt im wesentlichen auf seine klini
sche Erfahrung angewiesen, die jedoch nur einen rela
tiv groben Beurteilungsmaßstab abgibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Mes
sung des absoluten Blutvolumens zu konzipieren, das
ohne radioaktive Substanzen auskommt und in verhält
nismäßig kurzen zeitlichen Intervallen anwendbar ist.
Das Meßverfahren soll darüber hinaus die Bestimmung
des absoluten Blutvolumens mit einem möglichst gerin
gen Fehler gestatten. Schließlich soll das Verfahren
und die dazugehörige Einrichtung wenig aufwendig
sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zuerst der Wert einer vorbestimmten blutspezifischen
Größe des Blutes gemessen wird, danach das Blutvolumen
durch Wegnahme oder Zugabe eines vorbestimmten Volu
mens von Plasma, das nach Art und Konzentration der
Kolloide und Elektrolyte dem Plasma des Organismus
zumindest näherungsweise gleich ist, verändert wird,
der Wert der vorbestimmten blutspezifischen Größe in
dem veränderten Blutvolumen erneut gemessen wird und
durch Division des zugeführten oder weggenommenen
Plasmavolumens durch die prozentuale Änderung der
blutspezifischen Größe das absolute Blutvolumen er
mittelt wird. Danach kann das dem Organismus zugeführ
te Plasma diesem wieder entnommen oder, falls dem
Organismus Plasma entnommen wurde, dieses dem Organis
mus wieder zugeführt werden, was jedoch nicht zwingend
erforderlich ist, wenn das Volumen des dem Organismus
zugeführten oder entnommenen Plasmas verhältnismäßig
klein gewählt wurde.
Insbesondere wenn zur Messung körpereigenes Plasma
benutzt wird, kann das Verfahren in Zeitabständen
durchgeführt werden, die lediglich von der Reaktion
des Organismus auf die Entnahme und ggf. Wiederzufuhr
abhängt. Sind die Plasmavolumina klein gewählt, so
wird die Reaktion des Organismus auf das Meßverfahren
innerhalb einer Stunde abgeklungen sein, so daß danach
die Messung wiederholt werden kann.
Aus diesem Grunde wird man dem Meßverfahren mit der
Entnahme körpereigenen Plasmas normalerweise den Vor
zug vor der Verfahrensvariante mit Zufuhr körperfrem
den Plasmas geben.
Als blutspezifische Größe, deren Wert vor und nach der
Blutvolumenänderung gemessen werden soll, kann gemäß
einer vorteilhaften Ausführungsform die Hämoglobinkon
zentration des Bluts herangezogen werden. Die Messung
der Hämoglobinkonzentration selbst ist in der Medizin
technik üblich und bedarf hier keiner weiteren Erläu
terungen.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann
als blutspezifische Größe auch der Hämatokrit des
Blutes herangezogen werden. Auch die Messung des Häma
tokrit ist seit langem bekannt und in der Medizintech
nik üblich.
Anstelle der beiden vorgenannten blutspezifischen
Größen kann auch die Blutdichte herangezogen werden.
Welche der drei genannten Größen letztendlich bei dem
Verfahren realisiert wird oder ob gegebenenfalls auch
eine andere blutspezifische Größe zur Messung herange
zogen wird, ist mehr oder weniger eine medizintechni
sche Frage und davon abhängig, welche Geräte dem Medi
ziner zur Verfügung stehen.
Da physische und psychische Einflüsse auf den Organis
mus die Messung des absoluten Blutvolumens in erhebli
chem Umfang beeinflussen und verfälschen können, emp
fiehlt es sich, den Wert der vorbestimmten blutspezi
fischen Größe zeitkontinuierlich zu messen und, vor
zugsweise, die Meßwerte mit einem Linienschreiber
aufzuzeichnen. Auf diese Weise kann ohne weiteres
erkannt werden, wann ein Gleichgewichtszustand einer
seits vor Zuführung oder Entnahme des Plasmas und
andererseits nach Entnahme oder Zufuhr des Plasmas
erreicht ist. Die im Gleichgewichtszustand des Orga
nismus ermittelten Meßwerte können dann zur Errechnung
des absoluten Blutvolumens herangezogen werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens, bei dem das Blutvolumen durch
Wegnahme von Plasma verändert wird, wird der Organis
mus mit einem sterilen extrakorporalen Kreislauf mit
einem darin angeordneten Plasmafilter versehen, über
das ein vorbestimmtes Volumen an organismuseigenem
Plasma entnommen, in einem sterilen Behältnis gesam
melt und nach einem vorbestimmten Zeitraum wieder in
den Kreislauf eingebracht wird. Die Verwendung eines
extrakorporalen Kreislaufs erleichtert nicht nur die
Anwendung des Verfahrens an sich sondern auch in Ver
bindung mit Dialysetherapien oder der Herzchirurgie,
wo der Wert einer blutspezifischen Größe, wie bei
spielsweise der Hämoglobinkonzentration, des Hämato
krits oder der Blutdichte, bereits kontinuierlich aus
anderen Gründen gemessen wird.
Die Ermittlung des vorbestimmten Plasmavolumens kann
dadurch erfolgen, daß das Plasma im Behältnis gewogen
wird. Eine andere vorteilhafte Ermittlung kann durch
Verwendung eines Behältnisses mit einer Kalibrierung
erfolgen.
Die Erfindung bezieht sich des weiteren auf eine Ein
richtung zur Ausübung des geschilderten Verfahrens.
Die erfindungsgemäße Einrichtung umfaßt ein in den
extrakorporalen Kreislauf einfügbares Plasmafilter,
dessen Plasmaausgang an den einen Eingang eines Um
schaltventils angeschlossen ist, dessen Blutein- und
-ausgänge mit dem extrakorporalen Kreislauf verbunden
sind, eine an den Ausgang des Umschaltventils ange
schlossene Schlauchpumpe, die über ein Abschaltventil
mit einem Beutel verbunden ist, der mit einer Waage in
Verbindung steht, sowie ein an den extrakorporalen
Kreislauf angeschlossenes Meßgerät zur Messung einer
blutspezifischen Größe des Blutes. In der einen Dreh
richtung der Schlauchpumpe wird aus dem vom Blutkreis
lauf durchströmten Plasmafilter das Plasma über das
Umschaltventil abgesogen und in den Beutel gefördert.
Sobald sich in dem Beutel die vorbestimmte Menge an
Plasma befindet, wird das Abschaltventil betätigt, so
daß kein weiteres Plasma in den Beutel gelangen kann.
Gleichzeitig kann die Pumpe außer Betrieb gesetzt
werden. Ist nach Entnahme des Plasmas der Gleichge
wichtszustand im Organismus wieder erreicht, wird das
Plasma nach Betätigen des Umschaltventils und Öffnen
des Abschaltventils durch die wiederaktivierte und nun
in entgegengesetzter Richtung umlaufende Schlauchpumpe
aus dem Behälter in den extrakorporalen Kreislauf
zurückgepumpt. Als Waage kann in vorteilhafterweise
eine Federwaage vorgesehen werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der zuvor be
schriebenen Einrichtung sind das Umschaltventil und das
Abschaltventil elektrisch ansteuerbar ausgebildet.
Ferner sind eine elektrisch steuerbare Schlauchpumpe
und eine von der Waage angesteuerte elektrische Schal
tung vorhanden, die bis zum Erreichen des vorbestimmten
Plasmavolumens im Beutel die Schlauchpumpe, das
Umschaltventil und das Abschaltventil im Sinne eines
Beutelfüllens, bei Erreichen des vorbestimmten Plasma
volumens das Abschaltventil im Sinne eines Absperrens
und nach Ablauf einer bestimmten vorgegebenen Zeitdauer
das Umschaltventil, das Abschaltventil und die
Schlauchpumpe im Sinne eines Entleerens des Beutels in
den extrakorporalen Kreislauf ansteuert. Mit einer
solchen Einrichtung lassen sich die für eine absolute
Blutvolumenbestimmung erforderlichen Werte vollautoma
tisch ermitteln. Wird an diese Einrichtung noch ein
Rechner angeschaltet, der die ermittelten Werte ver
fahrensgemäß verknüpft, so läßt sich auch das absolute
Blutvolumen vollautomatisch ermitteln.
Die Erfindung sei anhand der Zeichnung, die ein Aus
führungsbeispiel enthält, näher erläutert.
In einem extrakorporalen Kreislauf 1, der einerseits
an eine Arterie und andererseits an eine Vene oder
einen chirurgisch angelegten Gefäßzugang, wie bei
spielsweise eine A-V-Fistel oder einen sribner shunt,
eines menschlichen Körpers angeschlossen ist und der
zur Hämodialyse vorgesehen ist, befindet sich eine
erste Schlauchpumpe 2, die das Blut aus der Arterie in
den extrakorporalen Kreislauf 1 fördert. Im Kreislauf
hinter der Schlauchpumpe 2 ist ein Meßgerät 3 zur
Messung der Hämoglobinkonzentration an den Kreislauf
angeschlossen. Daran schließt sich ein Plasmafilter 4
an, dessen Plasmaausgang 5 über ein Umschaltventil 6
mit einer weiteren Schlauchpumpe 7 in Verbindung steht,
die das Plasma aus dem Plasmafilter 4 zieht und über
ein Abschaltventil 8 in einen Beutel 9 fördert. Der
Beutel 9 hängt an einer Federwaage 10. Das Umschaltven
til ist über einen Ausgang mit dem extrakorporalen
Kreislauf verbunden und zwar mit dem oberstromseitigen
Teil des Kreislaufs, so daß gewisse Verunreinigungen
des in den Kreislauf zurückgeführten Plasmas in der
anschließenden Hämodialyse herausgefiltert werden
können.
Die des weiteren dargestellten Anzeigeinstrumente,
Ventile etc. sind für die Hämodialyse von Bedeutung und
haben mit dem Verfahren zur Messung des absoluten
Blutvolumens unmittelbar nichts zu tun, weshalb sie
nicht näher erläutert sind.
Die Messung des absoluten Blutvolumens erfolgt nun
durch kontinuierliche Aufzeichnung der Hämoglobinkon
zentration mittels eines im Meßgerät 3 vorhandenen
Linienschreibers. Dem durch das Plasmafilter strömenden
Blut wird durch den von der Schlauchpumpe 7 erzeugten
Unterdruck Plasma entzogen und durch den Plasmaausgang
5 und das auf Durchlaß gestellte Umschaltventil 6, die
Schlauchpumpe 7 und das offene Abschaltventil 8 in den
Beutel 9 gefördert. Anstelle des Abschaltventils 8 kann
auch eine Schlauchklemme verwendet werden.
Sobald die Waage 10 anzeigt, daß sich im Beutel 9 die
vorbestimmte Plasmamenge - beispielsweise 300 ml -
befindet, wird das Abschaltventil 8 in seine Sperr
stellung gebracht und die Pumpe 7 abgeschaltet.
Ist am Meßgerät 3 erkennbar, daß sich der Organismus
nach der Plasmaentnahme wieder in einem Gleichgewichts
zustand befindet, wird die Schlauchpumpe, die als Bi-
Druck-Pumpe ausgebildet ist, in einer zur vorigen
Richtung entgegengesetzter Richtung angetrieben.
Gleichzeitig wird das Abschaltventil 8 wieder geöffnet
und das Umschaltventil 6 umgeschaltet, so daß das im
Beutel 9 befindliche Plasma mittels der Pumpe 7 hinter
dem Plasmafilter in den extrakorporalen Kreislauf
zurückgepumpt wird.
Aus einem der im Gleichgewichtszustand vor der Entnahme
des Plasmas gemessenen Hämoglobinkonzentrationswerte
und einem der Hämoglobinkonzentrationswerte, die im
Gleichgewichtszustand nach der Entnahme des Plasmas
ermittelt wurden, kann die prozentuale Änderung der
Hämoglobinkonzentration errechnet werden. Das Verhält
nis des entnommenen Plasmavolumens zu der prozentualen
Änderung der Hämoglobinkonzentration ist dann das
absolute Blutvolumen der untersuchten Personen.
Durch Verwendung elektrisch ansteuerbarer Umschalt- und
Abschaltventile sowie einer elektrisch steuerbaren Bi-
Druck-Pumpe bzw. Schlauchpumpe und eines der Waage 10
zugeordneten Sensors 11, der bei Erreichen des ge
wünschten Plasmavolumens ein Signal an eine elektrische
Steuerschaltung 12 abgibt, die ihrerseits die Umschalt-
und Abschaltventile sowie die Bi-Druck-Pumpe bzw.
Schlauchpumpe steuert, kann der zuvor beschriebene
Ablauf automatisiert werden. Durch Hinzufügung eines
Rechners 13, der von der elektrischen Schaltung 12
einerseits und von dem Hämoglobinkonzentrationsmeßgerät
3 andererseits angesteuert wird, kann auch die Messung
des absoluten Blutvolumens vollautomatisch durchgeführt
werden.
Abschließend sei bemerkt, daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren und der dazugehörigen Einrichtung nur dann
absolute Blutvolumina mit einem Meßfehler kleiner als
3 Prozent ermittelt werden können, wenn es sicher
gestellt ist, daß die Volumenänderung isotonisch und
isoonkotisch erfolgt. Dies ist dann der Fall, wenn
Plasma verwendet wird, das nach Art und Konzentration
von Kolloiden und Elektrolyten dem Körperplasma ent
spricht. Letzteres ist zumindest immer dann der Fall,
wenn dem Organismus Plasma eines vorbestimmten Volumens
entnommen wird, so daß die Messung des absoluten
Blutvolumens durch Entnahme von Plasma aus dem Organis
mus oder einem extrakorporalen Kreislauf der anderen
möglichen Messung durch Zuführung einer bestimmten
Plasmamenge vorzuziehen ist.
Claims (12)
1. Verfahren zur Messung des absoluten Blutvolumens
eines lebenden Organismus, dadurch gekennzeich
net, daß zuerst der Wert einer vorbestimmten
blutspezifischen Größe des Blutes gemessen wird,
danach das Blutvolumen durch Wegnahme oder Zugabe
eines vorbestimmten Volumens von Plasma, das nach
Art und Konzentration der Kolloide und Elektroly
ten dem Plasma des Organismus zumindest nähe
rungsweise gleich ist, verändert wird, der Wert
der vorbestimmten blutspezifischen Größe in dem
veränderten Blutvolumen erneut gemessen wird und
durch Division des zugeführten oder weggenommenen
Plasmavolumens durch die prozentuale Änderung der
blutspezifischen Größe das absolute Blutvolumen
ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als blutspezifische Größe die Hämoglo
binkonzentration des Blutes herangezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als blutspezifische Größe der Hämatokrit
des Blutes herangezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als blutspezifische Größe die Blutdichte
herangezogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wert der vor
bestimmten blutspezifischen Größe zeitkontinuier
lich gemessen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßwerte mit einem Linienschreiber
aufgezeichnet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei
dem das Blutvolumen durch Wegnahme von Plasma
verändert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Organismus mit einem sterilen extrakorporalen
Kreislauf mit einem darin angeordneten Plasmafil
ter versehen wird, über das ein vorbestimmtes
Volumen an organismuseigenem Flasma entnommen, in
einem sterilen Behältnis gesammelt und nach einem
vorbestimmten Zeitraum wieder in den Kreislauf
eingebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß zur Ermittlung des vorbestimmten Plasma
volumens das Behältnis mit dem darin befindlichen
Plasma gewogen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß zur Ermittlung des vorbestimmten Plasma
volumens ein Behältnis mit einer Kalibrierung
vorgesehen wird.
10. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach
Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein in den
extrakorporalen Kreislauf (1) einfügbares Plasma
filter (4), dessen Plasmaausgang (5) an den einen
Eingang eines Umschaltventils (6) angeschlossen
ist, dessen Blutein- und ausgänge mit dem ex
trakorporalen Kreislauf (1) verbunden sind, eine
an den Ausgang des Umschaltventils (6) ange
schlossene Schlauchpumpe (7), die über ein Ab
schaltventil (8) mit einem Beutel (9) verbunden
ist, der mit einer Waage (10) in Verbindung
steht, sowie ein an den extrakorporalen Kreislauf
(1) angeschlossenes Meßgerät (3) zur Messung
einer blutspezifischen Größe des Blutes.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Waage eine Federwaage (10)
vorgesehen ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Umschaltventil (6) und
das Abschaltventil (8) elektrisch ansteuerbar
ausgebildet sind, eine elektrisch steuerbare
Schlauchpumpe (7) sowie eine von der Waage (10)
angesteuerte elektrische Schaltung (12) vorgese
hen ist, die bis zum Erreichen des vorbestimmten
Plasmavolumens im Beutel (9) die Schlauchpumpe
(7), das Umschaltventil (6) und das Abschaltven
til (8) im Sinne eines Beutelfüllens, bei Errei
chen des vorbestimmten Plasmavolumens das Ab
schaltventil (8) im Sinne eines Absperrens und
nach Ablauf einer bestimmten vorgegebenen Zeit
dauer das Umschaltventil (6), das Abschaltventil
(8) und die Schlauchpumpe (7) im Sinne eines
Entleerens des Beutels (9) in den extrakorporalen
Kreislauf (1) ansteuert.
Priority Applications (1)
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DE19914100121 DE4100121A1 (de) | 1991-01-04 | 1991-01-04 | Verfahren und einrichtung zur messung des absoluten blutvolumens |
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DE19914100121 DE4100121A1 (de) | 1991-01-04 | 1991-01-04 | Verfahren und einrichtung zur messung des absoluten blutvolumens |
Publications (1)
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DE4100121A1 true DE4100121A1 (de) | 1992-07-09 |
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