DE409894C - Verfahren zur Neutralisation von OElen und Fettkoerpern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Neutralisation von Ölen und Fettkörpern. Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet ein Verfahren, um öle und Fette, die einen Gehalt an freien Fettsäuren haben, zu entsäuern.
• Es ist bekannt, daß diese Entsäuerung mittels Alkalien in wässerigen Lösungen praktisch nicht durchführbar ist, da die entstehenden Seifen von den neutralisierten ölen und Fetten praktisch nicht zu trennen sind, da sie die öle ganz oder zum Teil emulgieren.
• Man hat zu diesem Zwecke bereits vorgeschlagen, die zu neutralisierenden Fette in flüchtigen Lösungsmitteln, wie Kohlenwasserstoffen, Schwefelkohlenstoff u. dgl., aufzulösen und diesen Lösungen die Neutralisationsmittel, wie z. B. Natriumkarbonat, in Lösung oder in fester Form zuzusetzen.
• Aber auch diese Maßnahme führt nicht zu einem technisch brauchbaren Resultat. Setzt man die Neutralisationsmittel in Lösung zu, so bilden sich ebenfalls wieder Emulsionen, in die die ätherischen Lösungsmittel zum Teil ebenfalls hineingehen. Aber weiter zeigt sich als technisch schwer zu überwindender L beistand die Tatsache der Bildung eines sehr -nähen und kaum zu beseitigenden Schaumes. Der letztere fibelstand ist auch dann vorhanden, wenn die Neutralisarionsmittel, z. B. Natriumkarbonat, in trockener Form angewendet werden. Die bei der Reaktion entweichende Kohlensäure steigt in den zu neutralisierenden Flüssigkeiten auf und tritt an der Oberfläche als dicker Schaum in die Erscheinung. Der übelstand der Schaumbildung ist um so schwerwiegender, wenn man, wie dies bei der Neutralisation der in flüchtigen Lösungsmitteln gelösten Fette der Fall ist, in geschlossenen Gefäßen arbeiten muß. Einerseits ist der Schaum ein Hindernis für die Zirkulation der Flüssigkeiten, anderseits bedeutet die Notwendigkeit, die entwickelte Kohlensäure aus dem Gefäß heraufzulassen, stets Verluste an den flüchtigen Lösungsmitteln, da diese in erheblichen Mengen von der Kohlensäure mitgerissen werden.
• Will man diese Übelstände vermeiden, so ist man genötigt, diffizile und kostspielige Kondensations- und Dephlegmationsanlagen anzuschließen. Aber selbst, wenn diese Schwierigkeit, die mit dem Entweichen der Kohlensäure verbunden ist, beseitigt wäre, so ist weiter noch sehr hinderlich, daß die Seife in sehr kompakter Form bleibt und von dem Extraktionsmittel für das Neutralfett nur außerordentlich schwer durchdrungen wird.
• Alle diese ühelstände werden von der Er-,finderin in der einfachsten Weise dadurch; umgangen, daß man mit mindestens der doppelten Menge des theoretisch notwendigen Karbonates arbeitet. Tut man dies, so wird die entwickelte Kohlensäure von dem überschüssigen, unzersetzten Karbonat unter Bildung von Bikarbonat aufgenommen. Es Endet so gut wie gar keine Kohlensäureentwicklung, also auch keine Schaumbildung statt, und das in der Seife verbleibende Bikarbonat spielt die Rolle einer Verteilungssubstanz, so daß eine Seifenmasse feinkörniger Form verbleibt, die von den Extraktionsmitteln für das Neutralfett in allen Teilen gut durchdrungen wird.

Claims (1)

1. PATENT-ANsppücu: Verfahren zur Neutralisation von Ölen und Fettkörpern durch Zusatz von trockenem, z. B. pulverigem Alkalikarbonat zu Lösungen des Gutes in flüchtigen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man der Lösung der Fettkörper das Karbonat in mindestens der doppelten theoretischen Menge zusetzt.