DE409720C

DE409720C - Anordnung zur Ausloesung synchroner Bewegungsvorgaenge bei mehreren elektrisch gesteuerten Schrittschaltwerken

Info

Publication number: DE409720C
Application number: DEA36873D
Authority: DE
Original assignee: Mix & Genest Telephon & Telegr
Current assignee: Mix & Genest Telephon & Telegr
Priority date: 1921-12-30
Filing date: 1921-12-30
Publication date: 1925-02-10

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 10, FEBRUAR 1925

REICHS PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVr 409720 KLASSE 21 a GRUPPE 64

(A 36873 VIII/21 a^sj

Aktiengesellschaft Mix & Genest Telephon- und Telegraphen-Werke

in Berlin-Schöneberg.

Anordnung zur Auslösung synchroner Bewegungsvorgänge bei mehreren
elektrisch gesteuerten Schrittschaltwerken.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Dezember 1921 ab.

Die Erfindung beschäftigt sich mit der Auf- Vorwahl die Schrittschaltwerke (Wähler) aus gäbe, mehrere Schrittschaltwerke, die nur bestimmten Gründen durch andere Apparate elektrisch untereinander verbunden sind, ' gesteuert werden sollen. Bisher hat man sich synchron fortzubewegen. Diese Aufgabe in solchen Fällen damit geholfen, daß man findet sich u. a. häufig bei Femsprech- die Stromstöße für die synchron zu bewegenanlagen mit selbsttätigem und halbselbst- den Schaltwerke an dritter Stelle erzeugt und tätigem Betrieb, beispielsweise wenn in der diese hintereinander oder parallel in den ge-

meinsamen Stromstoßkreis gelegt hat. Derartige Anordnungen haben aber zu Unzuträg- j lichkeiten geführt, weil der Synchronismus ! schaltungstechnisch von der jeweils erfolgten Bewegung unabhängig ist. Diese Erkenntnis j hat zur Lösung der bereits erwähnten Aufgabe geführt.

Der Erfindung gemäß hat die Einschaltung j und Fortbewegung des ersten Schrittschalt-Werkes die zwangläufige Einstellung der übrigen Schaltapparate zur Folge, wodurch, eine synchrone Bewegung und Umschaltung ver- ! ursacht wird, die den ursprünglichen Zustand [ wiederherstellt und die Wiederholung des gleichen Bewegungs- und Schaltvorganges so oft herbeiführt, bis die gewünschte Stellung erreicht ist.

Die Art der Schrittschaltwerke ist für das Wesen der Erfindung unerheblich. Es können beispielsweise die bekannten Wähler mit senkrecht und wagerecht bewegten Schalt- oder Dreharmen benutzt werden; es können die in ; Eisenbahn-Fernsprechanlagm viel gebrauch- ^: liehen Stationswähler Anwendung finden usw. Man wird sich bei deren Auswahl jeweils nach der Schaltung und Zweckbestimmung der Apparate zu richten haben.

Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens sei ein einfaches Beispiel gewählt, das unter Fortlassung aller Nebensächlichkeiten in der Zeichnung dargestellt ist. Es sei angenommen, die Wähler A, B sollen bei einem Anruf synchron fortgeschaltet werden, bis die gewünschte Stellung erreicht ist. Bei jedem Anruf wird in bekannter Weise der Kontakt c geschlossen und somit der Elektromagnet a des Wählers A eingeschaltet (-{-, p, b², c, ß, —). Der in einer Ebene drehbare Schaltarm a¹ wird infolgedessen von dem Kontakt ο auf 1 bewegt. Gleichzeitig erfolgt bei dem Kontakt ff², der z. B. ein Ankerkontakt des Elektromagneten α ist, eine Umschaltung, so daß der Elektromagnet b Strom erhält (-f-, a², b, —). Der Wählerarm b¹ kommt dadurch von ο auf 1, macht also die gleiche Bewegung wie der Arm a¹. Außerdem wird der Kontakt b~, der z. B. ein Kontakt des Elektromagneten b sein kann, und damit der Stromkreis für den ersten Wähler A unterbrochen. Der Anker des Elektromagneten α fällt ab, ohne die Stellung des auf 1 stehenden Schaltarmes a¹ zu ändern. Der Kontakt a² wird i gleichfalls unterbrochen; b wird ohne Beeinflussung der Stellung von b¹ stromlos, der Kontakt δ² infolgedessen wieder geschlossen, so daß der Elektromagnet α erneut anspricht. Der Dreharm a¹ kommt auf 2, der Kontakt aschließt sich, und der Elektromagnet b tritt wieder in Tätigkeit, um den Dreharm b¹ gleichfalls auf 2 einzustellen und den Kontakt b² zu öffnen, damit sich das Wechselspiel so! oft wiederholen kann, bis die gewünschte Stellung erreicht ist. Ist dies der Fall, dann wird der Kontakt ρ in bekannter Weise, beispielsweise durch ein nicht dargestelltes Prüfrelais, früher unterbrochen als der Kontakt bwieder geschlossen wird. Infolgedessen kann der Wähler A nicht weiterbetätigt werden. Die Rückstellung der Wähler A, B kann in üblicher Weise durch Auslösen einer nicht gezeichneten Sperrklinke erfolgen.

Wesentlich für die Erfindung ist, daß der zuletzt eingeschaltete Wähler erst dann zur Ruhe kommen kann, wenn er die gleiche Stellung wie die vor ihm betätigten Wähler erreicht hat. Dabei ist es gleichgültig, wieviel Wähler gleichzeitig umlaufen.

Claims

P ATENT-An SPRÜCHE:

I. Anordnung zur Auslösung synchroner Bewegungsvorgänge bei mehreren elektrisch gesteuerten Schrittschaltwerken, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschalten und Fortbewegen des ersten Schrittschaltwerkes die zwangläufige Einstellung der übrigen Schaltapparate zur Folge hat, wodurch eine synchrone Bewegung und Umschaltung verursacht wird, die den ursprünglichen Zustand wieder herstellt und die Wiederholung des gleichen Bewe- go gungs- und Schaltvorganges so oft herbeiführt, bis die gewünschte Stellung erreicht ist.
2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrittschaltwerke (A, B usw.) in getrennten Stromkreisen liegen, von denen einer (-]-, p, b², c, A, —) immer die Schließung des nächstfolgenden (+j ß², B, —) bewirkt, der letzte jedoch die Unterbrechung des ersten Stromkreises herbeiführt, wodurch sämtliche Kreise sich der Reihe nach gegenseitig ausschalten, bis der letzte den ersten Stromkreis wieder schließt, so daß sich die Bewegungs- und Schaltvorgänge wiederholen, falls nicht vorher eine anderweitige Unterbrechung erfolgt.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromstöße zur Fortbewegung der Schrittschaltwerke (A, B) durch Selbstunterbrecher erzeugt werden, die in getrennten Stromkreisen liegen und in wechselseitiger Beziehung stehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.