DE409230C - Verfahren zum Entleeren der Verteilerrohre von Beregnungsanlagen - Google Patents

Description

Eine große Unannehmlichkeit bei Verwendung größerer Beregnungsanlagen ist, daß das· nach Abstellung des Wasserdruckes noch in den Verteilungsrohren verbleibende Wasser beim Auseinanderkuppeln der Rohre an den Rohrenden in starkem Strom ausfließt, Lachen bildet und Flurschäden veranlaßt. Es ist bekannt, durch Rinnen oder gelochte Rohre diesem Übelstand zu begegnen, doch befriedigt dieses Mittel nicht und ist deshalb noch kaum zur Anwendung gekommen. Ebenfalls ohne genügenden Erfolg waren bisher Versuche, den Inhalt der Verteilungsrohre in die Zuleitung zurückzusaugen. Das im folgenden beschriebene Verfahren geht im Gegensatz zu den bekannten Verfahren und Mitteln darauf aus, das nach dem Abstellen des Wasserzuflusses in den Rohren zurückbleibende Wasser durch die Regnerdüsen in fein ver-

ao teilter Form herauszudrücken, so daß Flurschäden vermieden werden und ein besonderer Verteiler überflüssig ist. Das Verfahren besteht darin, daß der Inhalt der Verteilerrohre .und etwaiger Schaltleitungen zwischen der

Zuleitung und dem Regner mittels eines gasförmigen Druckmittels ausgeblasen wird. Das Druckmittel, im allgemeinen Luft, kann durch eine Pumpe an Ort und Stelle erzeugt werden oder in einer Druckfiasche dem Regner beigegeben werden. Bei Beregnungsvorrichtungen mit durch einen Kolbenmotor angetriebenen beweglichen Verteilerrohren kann der Kolbenmotor als Luftpumpe verwendet werden, wobei er von Hand oder durch eine sonstige Kraft angetrieben wird.

Zweckmäßig ist es, die Verteilerrohre vor dem Ausblasen so zu drehen, daß die Düsen bzw. der Zulauf zu den Düsen nach unten gerichtet ist, doch können die Verteilerrohre auch ausgeblasen werden, wenn die Ausfluß-Öffnungen nach oben gerichtet sind.

Wird das Druckmittel (Gas, Luft ο. dgl.) in die Regenanlage eingepreßt, solange sie unter Wasserdruck steht, so findet eine starke Mischung von Wasser und Gas ■ oder Luft statt, wodurch eine starke Zerstäubung des Wassers an den Düsen hervorgerufen wird und eine Vergrößerung der Wurfweite der Düsen erzielt werden kann. Durch das Druckmittel läßt sich daher die Wasserverteilung

verbessern. Wird als Druckmittel Kohlensäure oder ein anderes für die Pflanzen wertvolles Gas verwendet, so findet gleichzeitig mit dem Ausblasen der Rohre bzw. mit dem Zerstäuben des Wassers eine Begasung der Pflanzen statt, wobei zum Teil das Wasser als Träger des von ihm aufgenommenen Gases dient und dieses bis auf die Pflanzen und in den Boden bringt.

ίο Wird Luft oder Gas in größerer Menge durch die Wasserpumpe mit dem Wasser gefördert, oder wird Gas in der Regenanlage oder deren Zuleitung erzeugt, so treten die schon beschriebenen Wirkungen ebenfalls auf,

d. h. es wird der Wasserinhalt des Verteilerrohres wesentlich verringert bzw. verdrängt, an den Düsen findet eine feine Zerstäubung des Wassers statt, und das durch die Düsen austretende Wasser ist wieder mit dem Gas angereichert und bringt dasselbe auf die Beregnungsfiäche.

In manchen Fällen wird es sich empfehlen, den Druckmittelverbrauch dadurch möglichst niedrigzuhalten, daß Durchtrittsöffnungen selbsttätig geschlossen werden, sobald sie beim Ausblasen von Wasser frei werden. Dies kann am einfachsten durch einen Schwimmkörper (Schwimmerventil) erreicht werden, welches in der auf der Zeichnung dargestellten Weise angeordnet werden kann.

Die Durchströmöffnung A ist nach unten gerichtet, hat einen größeren Querschnitt als" das zu den Regnerrohi*en führende Rohr Z und enthält eine Schwimmkugel if, die, solange das Rohr mit Wasser gefüllt ist, sich vermöge ihres Auftriebs gegen eine schirmartige Fläche S legt, die von Durchtrittsöffnungen O umgeben ist. Wird das Wasser durch ein Druckmittel ausgeblasen, so sinkt die Kugel K mit dem Wasserspiegel auf einen Ventilsitz V und schließt das zu den Düsen führende Rohr Z ab, wodurch ein weiteres Ausströmen von Luft oder Gas verhindert wird. Füllt sich das Rohr nach Aufhören des Druckes wieder mit Wasser, so steigt die Schwimmkugel wieder bis zu dem Schirm 5 und gibt dadurch das Rohr Z wieder frei.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zum Entleeren der Verteilerrohre von Beregnungsanlagen und zum Zerstäuben des Wassers am Austritt aus den Verteilerrohren, dadurch gekennzeichnet, daß ein gasförmiges Mittel in die Verteilerrohre eingepreßt wird.

2. Vorrichtung zur Einschränkung des Luft- (Gas-) Verbrauchs bei Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulauf zu den Düsen der Verteilerrohre durch einen Schwimmkörper selbsttätig mittelbar oder unmittelbar geschlossen wird, sobald das Wasser durch Luft oder Gas verdrängt ist.