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Verbesserung an Schwimmermessern für Flüssigkeiten, Gase oder Dämpfe.
Bei den bekannten Vorrichtungen zum Messen eines strömenden Mittels (Flüssigkeit,
Gas oder Dampf), bei denen ein Schwimmer in düsenförmig erweiterter Durchflußöffnung
entgegen einer bekannten Kraft (meist einem Gewicht) entsprechend der durchströmenden
Menge verstellt wird, ergehen sich in a11 solchen Ausführungen, welche #lie Betätigung
eines außerhalb angeordneten Teiles (beispielsweise die Verstellung eines Zeigers,Registrierschreibstiftes,
Planimeterrädchens o. dgl.) erfordern, unerwünschte zusätzliche, .der Verstellung
entgegenwirkende Widerstände durch die Reibung in den Stopfbuchsen derDurchführungsstellen.
Durch diese wird die Genauigkeit der Ablesungen beeinträchtigt. Diese Reibungswiderstände
sind am größten bei der unmittelbaren achsialen Durchführung der Schwimmerstange,
also Verwendung einer Stopfbuchse mit Längsverschiebung, bei der über--lies noch
eine Beeinflussung der Schwimmerstellung durch etwaige Druckschwankungen unvermeidlich
ist; aber auch hei Zwischenschaltung einer innerhalb des strömenden Mittels angeordneten
Hebelübersetzung, welche die Verwendung einer Drehstopfbuchse ermöglicht, verbleibt
noch ein merklicher Reibungswiderstand, es sei denn, daß die Stopfbuchse, wie dies
in der Praxis auch meist geschieht, so klein dimensioniert wird, daß die durch sie
übertragbaren Kräfte nur noch zu diesem Zweck der Verstellung des Zeigers, Schreibstiftes,
Planimeterrädchens o. dgl. ausreichen. Dieser Vorteil der geringen Stopfbuchsenreibung
ist aber durch den Verzicht auf die Möglichkeit erkauft, den Schwimmer mit seinem
verhältnismäßig großenGewicht von außen anheben zu können, um ihn im Falle eines
Klemmens zu befreien, oder durch Anheben in eine bekannte Stellung (beispielsweise
einen Höchsthubanschlag) die ungestörte Verbindung der Innen- und Außenteile kontrollieren
bzw. eine etwa eingetretene Verschiebung feststellen zu können.
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Die Erfindung gibt die Wege an, diese Übelstände zu beseitigen, und
besteht einmal darin, daß sie in an sich bekannter, jedoch für den besonderen Zweck
besonders ausgebildeter Weise unter Einschaltung einer Hilfskraft einen mit dem
ohne Stopfbuchsen ganz innerhalb des strömenden Mittels angeordneten und daher frei
beweglichen Schwimmer nur mittelbar verbundenen, durch eine Stopfbuchse geführten
und die Verstellung des Schreibstiftes usw. bewirkenden Teil den Schwimmerbewegungen
folgen läßt, und ferner darin, daß sie für das Anheben des Schwimmers von außen
zu Kontrollzwecken eine mit ihm normalerweise nicht oder nicht fest verbundene Vorrichtung
verwendet. Bei Ausführungen, bei denen auf äußerste Genauigkeit verzichtet werden
kann, wie besonders bei den mit Drehstopfbuchse versehenen Schwimmermessern, wird
man auf erstere der beiden neuen Maßnahmen verzichten können und lediglich die zweite
zur Anwendung bringen.
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Welcher Art die Hilfskraft für die Überwindung der Stopfbuchsenreibung
ist, ist für die Erfindung unerheblich. In den meisten Fällen dürfte sich ein elektrischer
Kontakt zur Einstellung eines Verstellmotors, eines elektrischen Klinkwer ks o.
dgl. oder auch zur Verstellung eines Schiebers oder Ventils zur Betätigung eines
Kolbens in einem Druckzylinder in dem gewünschten Sinne empfehlen, und die Beschreibung
beschränkt sich daher auf eine solche Ausführung. Es ist ersichtlich, daß auch eine
unmittelbare Betätigung solcher Verstellkolben durch den beweglichen Innenkörper
in ähnlicher Weise bewirkt werden kann wie bei den bekannten Wasser- oder Dampfturbinensteuerungen.
Die
Verstellkraft kann <lern eingeschlossenen Mittel (Flüssigkeit,
Dampf oder Gas) oder auch irgendeinem anderen beliebigen, wie Druckluft, Preßluft
o. dgl., entnommen werden.
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Ein Beispiel einfacher Ausführungsform der Erfindung in in Abb. i
und 2 dargestellt. Abb. i stellt einen sogenannten Schwimmermesser dar. In einem
Gehäuse A mit Düseneinsatz B ist ein Schwimmer C mittels der Führungsstange F, G
frei beweglich angeordnet. Er befindet sich unter der Wirkung des bei D ein- und
bei E austretenden strömenden Mittels in der gezeichneten Lage. Eine durch die Stopfbuchse
J geführte, parallel zur Schwimmerachse verstellbare Stange K ist an ihrem unteren
Ende durch ein Verbindungsstück L mit der Schwimmerstange G verbunden. An L befindet
sich ein in Abb. 2 in vergrößertem Maßstabe dargestelltes, nach oben leicht konkav
gebogenes und zum Teil mit Quecksilber gefülltes zugeschmolzenes Glasröhrchen M
mit drei eingeschmolzenen Kontaktstiften i, 2 und 3. Letztere sind durch biegsame
Leitungen mit den Durchführungskontakten .4, 5 und 6 verbunden, an die eine Stromduelle
und weitere elektrische Betätigungswicklungen angeschlossen sind, durch die bei
Kontaktschluß i bis 2 ein Senken, bei Kontaktschluß i bis 3 ein Heben der Stange
D erfolgt. Durch diese Einrichtung wird bewirkt, daß das Verbindungsglied l stets
horizontal bleibt, K also allen Bewegungen von G folgt. Die Reibungskräfte der Stopfbuchse
werden bei ausreichender Bemessung der Hilfskraft durch diese überwunden, vermögen
also die Anzeige der Schwimmerstellung nicht zu beeinflussen.
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Wenn im vorstehenden auch ein besonders einfaches Ausführungsbeispiel
beschrieben ist, so ist doch der Erfindungsgegenstand nicht auf diese Form beschränkt.
Bei Heranziehung des strömenden Mittels selber als Hilfskraft z. B. kann das Verbindungsstück
J_ im Gelenk bei K als Drehschieber ausgebildet sein, der je nach Heben oder Senken
des an G angeschlossenen Endes von L dieses unter oder über einen h verstellenden
Kolben treten läßt.
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.Nun ist es bei allen derartigen Vorrichtungen wünschenswert, sich
von dem richtigen Arbeiten jederzeit überzeugen zu können. Zu diesem Zweck kann
eine von außen zu betätigende Vorrichtung zum Verstellen des Innenkörpers benutzt
werden, die bei normalem Arbeiten völlig außer Betrieb ist, die Anzeige also nicht
beeinflußt. Vorrichtungen ähnlicher Art sind an anderen Apparaten bereits bekannt,
so z. B. bei Schwimmerkondenstöpfen. Dort dienen sie auch wohl dazu, durch Anheben
und Fallenlassen Kleminungen zu beseitigen und ein freies Spiel des Schwimmers zu
erzielen. In Verbindung mit Schwimmermessern aber sind sie von ganz anderer, sehr
erheblicher Bedeutung, auf die bereits im ersten Absatz der Beschreibung ausführlich
hingewiesen wurde.
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Eine solche Einrichtung ist an einem Beispiel in Abb. i dargestellt.
Ein gabelförmiger Hebel N umfaßt die Stange G und ruht für gewöhnlich in der gezeichneten
Stellung. Durch eine vermittels Stopfbuchsendurchführung U verbundene Hebelverlängerung
mit Handgriff R kann der Hebel N angehoben werden und nimmt dabei, wenn sich der
Schwimmer nicht bereits in seiner höchsten Stellung befindet, diesen mittels Anschlages
0 an der Stange G mit. Dabei muß unter der Wirkung der Hilfskraft die Stange K mitfolgen.
Dies kann entweder durch eine Teihing S oder durch Anlegen an einen Anschlag P kontrolliert
werden. Der gleiche "!.weck kann auch erreicht werden, wenn die von außen zu betätigende
Kontrollvorrichtung in loser Verbindung mit dem Schwimmer steh, etwa vermittels
Drahtes, Seiles oder Kette.