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Überhol-, Spitzenzwick- und Einbindetnaschine. Die Erfindung betrifft
Maschinen,- die zum i gleichzeitigen Cberholen des Schaftes, Zwicken und Einbinden
der Schuhspitze dienen, und besteht in der Weiterentwicklung und Verbesserung der
fiberholmaschine nach dem Patent 29316o bzw. 269549.
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Gemäß der Erfindung werden beim Einwärtsbewegen der Spitzenscheren
zwecks 1Jmlegens des Schaftrandes um die Leistenkante nicht nur die einzelnen Glieder
der Zangengruppe an der Spitze, sondern auch die Seitenzangen gegen die Leistenmitte
zu bewegt. Es findet also im gegebenen Moment eine gleichzeitige Einw@xtsbewegung
sämtlicher Zangen statt, wodurch jedes Strecken und Verzerren des Schaftes vermieden
wird.
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Ein wesentlicher Vorteil der neuen Maschine besteht auch darin, daß
die Spitzenzangen in angehobener Lage den Schaft erfassen und dann zusammen mit
ihm in die eigentliche Arbeitsstellung, in der später das Ausrecken des Schaftes
erfolgt, gesenkt wer-('en. Dadurch wird das Einführen des Schaftes in die geöffneten
Mäuler der Spitzenzangen dem Arbeiter bequemer gemacht, weil ihm dabei die Seitenzangen
nicht hinderlich sind.
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Neu ist ferner das gleichzeitige Senken der Spitzenzangen beim Offnen
der Seitenzangen zwecks Annäherung des Schuhes an dieselben, wodurch das Einhängen
des seitlichen Schaftrandes wesentlich erleichtert wird.
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Die Spitzenzangen werden in gesenkter Stellung verriegelt und nach
dem Nageln automatisch wieder entriegelt, wodurch es inöglieh wird, vor dem Beginn
des Umlegens des Schaftrandes sämtliche Zangen in eine Ebene und nach dem L'berholen
die Spitzenzangen wieder in ihre erhöhte Anfangsstellung zu bringen.
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Der Erfindung gemäß wird der Einbindefaden in einer nach oben offenen
Rille, die in den Köpfen der Zangen eingearbeitet ist und deren Mitte mit der Achse
der Nageltreiber ; zusammenfällt, über die Mitte der Nagelführung gehalten und durch
Nägel, die durch seine Mitte eingetrieben werden, befestigt.
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In der "Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
beispielsweise veranschaulicht.
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Abb. i ist eine Seitenansicht des Oberteils Oer Maschine, Abb.2 ('e_
Grundriß derselben; Abb. 3 zeigt die seitlichen Zangenköpfe mit Heftstiften, Leisten,
Schaftleder, Einbindefaden und dem oberen Leistendrücker im Schnitt, Abb.4 den Grundriß
der Walkschere mit den seitlichen Zangenköpfen, Abb. 5 die Klemmvorrichtung für
den Einbindfaden von vorn gesehen, Abb.6 die Klemmvorrichtung von der Seite gesehen,
Abb. ; die Klemmvorrichtung von oben gesehen, Abb.8 die Spitzenzangen in gehobener
Stellung mit der Sperrvorrichtung.
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Im -übrigen ist die Maschine gemäß der Patentschrift 29316o ausgeführt.
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Sie wird in folgender Weise bedient: Man nimmt den über den Leisten
gestülpten Schaft und hängt seine Spitze zuerst in die vordere Zangengruppe i bis
7 (Abb. 2) ein. Alsdann öffnet man vermittels eines Fußhebels, der nicht gezeichnet
ist, die Seitenzangen 8 und 9. Mit diesem Fußhebel ist auch @lie Schiene 1o verbunden,
die die Spitzenzangen mit herunterzieht und dadurch den Schaftrand den Seitenzangen
8 und 9 zum leichte: en Erfassen näher bringt. In der tiefsten Stellung, werden
die Spitzenzangen durch die Klinke 12, die ttrn das Scharnier 13 schwenkbar ist,
gesperrt. Hat inan nun das Leder durch die Zangen erfasst, dann wird zunächst der
Einbindefaden i i um die Schuhspitze herumgelegt und seine Enden in die Klammern
2o (Abb. 2) eingeführt. Sodann wird durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten
Fußhebel die Stange 14 heruntergezogen und dadurch der mit ihr mittels der \-'erbinclungsstange
22 verbundene Nockenliebel 23 auf dem Bolzen 31 gedreht. Infolge dieser Drehung
stößt der Vorsprung des Nokkenhebels an den Vorsprung des Ringes 25 (Abb. 5), welcher
mit dem Bolzen 31 v erstiftet ist, an und schiebt den Hebel gegen die
Klannner
2o, wodurch der darin eingeführte Einbindefaden festgeklemmt wird. Bei weiterem
Herunterziehen der Stange 14. wird der durch den Winkelhebel 15 und die Lasche 16
mit ihr verbundene Sohlendrücker 17 angehoben, wodurch der Leisten in den von den
Zangen festgehaltenen Schaft hineingepreßt imd der letztere nach Belieben gespannt
wird.
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Nun kann der Schaft, wenn es nötig ist, in bezug auf den Leisten zurechtgerückt
werden, damit die Klappennaht die richtige Lage bekommt. Sodann wird die Walkschere
18 in bekannter Weise vermittels eines Handhebels beigeschoben, wobei die vorderen
Enden der Schere die Seitenzangen 8 und 9 (Abb. .a.) umfassen und vor sich berschieben.
Die Spitzenzangen, die durch Gelenke nachgiebig gelagert sind (Abb. i), folgen der
Walkschere infolge des Lederzuges. Die 1N achgiebigkeit der Zangen kann durch die
Feder 32 geregelt werden.
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Während man nun mit der Wallschere das Leder um die Schuhspitze herumwalkt,
wird gleichzeitig auch der Einbindefaden angezogen, so daß (ta, «-o die Schere das
Leder hingewalkt hat, das letztere vom Einbindefaden festgehalten wird. Auf diese
Weise ist es möglich, das Walken durch die Schere beliebig oft zu wiederholen. Das
Anspannen des Einbindefadens geschieht dadurch, daß der Handhebel i g, der fest
mit den Klammern 20 verbunden ist, nach unten gezogen wird, wobei sich die Klammern
2o auf dem Bolzen 31 in der Richtung entgegen der Schuhspitze drehen. Die Klinke
21 sperrt jeweilig den Hebel i9 ab. Hat man nun (las Leder geniigend weit um die
Leistenspitze herumgewalkt, so kann man die Walkschere wieder in ihre Anfangsstellung
zurückbewegen. Der Schaftrand wird dann von dem Einbindefaden und den Seitenzangen
allein gehalten.
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Nun beginnt die motorische Arbeit der Maschine. \achdeni sie eingeschaltet
ist, wird vorerst durch den oberen Leistendrücker 2io der Leisten auf die Seitenzangen
8 und 9 gepreßt, und die Nagelvorrichtungen treiben die Heftnägel ein, welche den
Einbindefaden, das Oberleder und die Brandsohle (Abb.3) am Leisten befestigen, wodurch
nun die herumgewalkte Schuhspitze am Leisten festgehalten wird. Durch das Anheben
des Sohlendriikkers 17, welches durch eine Kurve von der Maschinenwelle aus geschieht,
wird der Schuh aus dem Bereich der Zangen, nachdem sich diese ebenfalls durch die
Maschine geöffnet haben, leerausgehoben. Gleichzeitig werden die Klammern :2o geöffnet,
so daß hierdurch auch die Enden des Einbindefadens frei «-erden und der Schuh ungehindert
von der Maschine abgenommen werden kann. Das Öffnen der Klammern geschieht dadurch,
daß durch das Anheben des Sohlendrückers 17 sich auch der Nockenhebe123 in derselben
Richtung weiter bewegt, so daß die beiden Vorsprünge des 2N oclienhebels 23 und
des Ringes 25 aneinander vorbeigehen, wodurch sich die Klammern durch ihre eigene
Federung öffnen. Die Maschine beendet dann ihren Gang, wobei die Zangen 8 und 9
(Abb. 8) noch beim Aufwärtsschwingen mit clem Bolzen 27 an den Sperrhebel 12 anstoßen
und diesen ausklinken, so daß der Zangenträger 28, der sich um die Achse 29 dreht,
durch .die Feder 3o wieder in seine erhöhte Stellung zurückgeht. Sodann gehen sämtliche
Teile der Maschine wieder in ihre Anfangsstellung zurück, worauf sich die Maschine
automatisch ausschaltet. Nun wird auch der Handhebel i g, und zwar von Hand in die
Anfangsstellung gebracht.