DE406033C - Verfahren zur Erzielung einer guenstigeren Bauart von Lokomotiven, Lokomobilen u. dgl. - Google Patents
Verfahren zur Erzielung einer guenstigeren Bauart von Lokomotiven, Lokomobilen u. dgl.Info
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61C—LOCOMOTIVES; MOTOR RAILCARS
- B61C1/00—Steam locomotives or railcars
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Engine Equipment That Uses Special Cycles (AREA)
Description
Die heute allgemein beobachteten Baunormen der Naß- und Heißdampflokomotiven und
Lokomobilen weisen iin ihrer Gesamtheit eine dem gegenwärtigen Stande der Forschung
nicht mehr angepaßte Gestaltung im einzelnen wie im Gesamtaufbau auf, die zum größten
Teile schuldtragend ist an der verhältnismäßig geringen Wirtschaftlichkeit dieser Dampfmaschinen.
In erster Linie gehört hierher der in der
hergebrachten Unterteilung und Bauart der Lokomotivkessel verankerte Grundsatz der
Wärmewanderung von innen nach außen, d. i. die Temperaturzunahme derart nach außen hin
ansteigen zu lassen, daß auf die heißeste innerste Feuer- und Rauchgaszone die Verdampfungszone
folgt, an welche, radial betrachtet, nach außen hin der zu oberst liegende Datnpfsammelraum mit Dampfdom folgt,
welch letzterem oft noch ein in der vorderen Rauchkammer liegender Überhitzer nachgeschaltet
ist.
Dieserart sind bei den regulären Bauarten
die energietragenden Teile, d. i. Dampfsammeiraum und Überhitzer, am weitesten von
der Zone der höchsten Temperaturen, dem Stehkessel, entfernt und an diesen Orten zudem
einer starken Abstrahlung nach der freien Atmosphäre ausgesetzt, die allerdings durch
von Schalblechen abgeschlossene Luftzwi-
schenräume gemildert wird. Trotz der sorgfältigsten
Isolation gegen Abstrahlung ergeben sich bei den landläufigen Bauarten immerhin große Abstrahlungsverluste, die, zusammen
mit den durch den Schornsteinzug bedingten Wärmewanderungen, einen Betrag von etwa 25 bis 33 Prozent und darüber der zugeführten
Gesamtwärme betragen.
Aber auch rein herstellungstechnisch betrachtet, ergeben sich bei den üblichen Bauarten
eine Reihe äußerst kostspieliger Operationen, die zudem überaus schwierig mit der
erforderlichen Geauigkeit durchgeführt werden können. Hierher gehört zunächst das Vernieten
der Kesselschüsse, ihre Aneinanderfügung, das Verstemmen und Einwalzen der Rauchrohre, besonders aber die ganze Herstellung
der kupfernen Feuerbüchse oder des Stehkessels.
Diese Zusammensetzungs- und Herstellungsweise hat bisher auch die nunmehr als
höchst ökonomisch anerkannte Verwendung hoher und höchster Dampfspannungen im Lokomobivbetriebe
unmöglich gemacht, denn es war praktisch unmöglich, mit wesentlich höheren Drücken als 10 bis 20 Atmosphären zu
arbeiten, sobald die Kesselschüsse aus genieteten Blechen bestanden und Rauchrohre eingewalzt
werden mußten. Die Nietnähte er- ; wiesen sich höheren Spannungen und Überhitzungsgraden
bei den gegebenen statischen Beanspruchungen nicht gewachsen und anderseits
würden die Kesselgewichte die zulässige Höchstgrenze bald überschreiten, was außerdem
infolge der Wahl größerer Wandstärken zusätzliche Benachteiligung des Wärmeüberganges
nach sich ziehen würde.
Die Anwendung hoher und höchster Dampfspannungen und Uberhitzungsgrade bietet jedoch,
insbesondere in Verbindung mit Kon- ; densationsbetrieb, ungemein große thermische
Vorteile, zumal der Erzeugung eines entsprechenden Vakuums im Kondensator speziell
bei beweglichen Aggregaten nach unten hin ziemlich enge Grenzen gezogen sind. Die Erzeugung
außerordentlich hoher Dampfdrücke und Überhitzungstemperaturen macht aber auch eine Trennung des Wasserraumes vom
Dampfsammler erforderlich wie auch ein Abgehen vom Wasserraumkessel.
Die Erfindung hat nun ein Verfahren zum Gegenstande, welches bezweckt, bei der Herstellung
von Lokomotiven sowie Lokomobilen u. dgl. alle diese Gesichtspunkte unter tunlichster
'Verwertung jeglicher vorhandenen günstigsten Erfahrungswerte derart auszunutzen,
daß eine thermisch wie herstellungstechnisch wesentlich günstigere Bauart derselben
resultiert.
Dazu wurde in erster Linie der Verwendung außerordentlich hoher Dampfpressungen
; und uberhitzungsgrade sowie der Vermeidung jeglicher Wärmeabstrahlung Rechnung
getragen. In zweiter Linie, wurde auf tunlichst einfache Herstellungsmöglichkeit gesehen.
Im besonderen wird dies durch folgendes Verfahren erreicht:
Die wärmetragenden Teile, wie Verdampfer, Überhitzer, Vorwärmer und Dampfsammler,
werden derart gegeneinander und nach außen hin isoliert, daß etwaige Wärmeabstrahlung
des einen Gliedes dem anderen zugute kommt, wobei die äußerste Schicht durch einen Kondensator gebildet wird und
die Kondensation damit an die Stelle verlegt ist, welche der Kühlung durch die Außenluft
am meisten ausgesetzt ist.
Die Zeichnung stellt als Ausführungsbeispiel dieses Verfahrens eine Lokomotive in
schematischem Längsschnitt dar. Hierbei ist von dem Grundsatz strengster Trennung von
Vorwärmer, Verdampfer und Überhitzer ausgegangen, wobei die Rauchgas- bzw. Feuerzüge
diese Teile derart umspülen, daß der den innersten Kern bildende Dampfsammler ringsum
von dem in ihn einmündenden Überhitzer umschlossen wird, der seinerseits wieder ringsum
von der Zone der höchsten Temperatur, d. i. der Flamme und den Rauchgasen umspült
wird.
Verdampfer, Überhitzer und Dampfsammler können hierbei evtl. in einer dem
Gegenstand der Patentschrift 365991 ähnlichen Anordnung zusammengebaut sein, doch
können auch andere Systeme dieser Art Ver-Wendung finden, bei welchen der Dampf in
zylindrisch oder kegelförmig angeordneten Hohlgewindegängen erzeugt sowie überhitzt
und aus diesen der Verbrauchsstelle zugeführt wird.
Der zweckmäßig für Öl- oder Gasfeuerung ausgebildete Ringbrenner 9 erzeugt eine hohlzylindrische Flamme, welche den zentral und
konzentrisch zur Flammengarbe liegenden überhitzer 2 sowie den von diesem eingeschlossenen
Dampfsammler 1 von außen und den ebenfalls konzentrisch zur Flammengarbe
Hegenden Verdampfer 3 von innen umspült. Dieserart ist sowohl der Überhitzer wie, der
Dampfsammler vor Abstrahlungen und Warmeverlusten geschützt. Die Rauchgase ziehen
im Sinne der gewellten Pfeillinien zunächst von hinten nach vorne, um da, genötigt durch
die innere Wand des den Kessel umgebenden Vorwärmers und Wasserbehälters 4, wieder
umzukehren und auf ihrem Rückwege die ihnen als Führung dienenden Wände von 3 und 4 zu bestreichen, worauf sie dann bei der
düsenartigen Öffnung 7 ins Freie entweichen. Auf diese Weise ist der Rauchgaseweg gegenüber
jenem bei den üblichen Rauchrohrkesseln wesentlich verlängert, wobei die Querschnitte
40603S
dieses Weges im Interesse besseren Wärmeüberganges sehr eng gehalten sind. Die Bewegung
des zu verdampfenden Wassers und des Dampfes erfolgt stets im Kreuzstrom zu dem Zuge der Rauchgase, und zwar im Kreuz-Gegenstrom.
Es sand somit stets wärmeführende Rauchgaskanäle zwischen je zwei Glieder des Kesselaggregates geschaltet, so daß
Abstrahlungen praktisch ausgeschlossen erscheinen.
Die äußerste Umschalung des Dampferzeugungsapparates bildet den zweckmäßig aus
Rohren oder gewellten Blechen zusammengesetzten Kondensator, in den gewissermaßen
iS der Kessel mit Dampfsammler, Überhitzer
und Vorwärmer in der Reihenfolge der Temperatursteigerungen konzentrisch derart hineingebaut
sind, daß die höchsten Temperaturen im innersten Kerne liegen. Der Kondensator 6
ist durch einen Schal- oder Stahlblechmantel 8 derart gegen den die nächstfolgende Schicht
bildenden Vorwärmer isoliert, daß die vorne und seitlich in den Kondensator eintretende
Spülluft nach einer gewissen Strecke wieder nach außen hin abgelenkt wird und daß anderseits
zwischen Vorwärmer 4 und Strahlblech 8 eine ruhende Luftschicht entsteht, die Wärmeverluste
bzw. Wärmeabwanderungen vom Vorwärmer nach dem Kondensator hin verhindert und daß schließlich das Strahlblech 8
evtl. austretende Wärmestrahlen nach dem Vorwärmer zurückwirft.
Der rückwärtige Boden des Dampfsammlers ι entsendet nach dem Führerstande hin ein
isoliertes Dampfentnahmerohr, welches unter Vermittlung eines Regulators oder Drosselhebels
12 mit den zweckmäßig im oder unterhalb des Führerstandes angeordneten Gleichstromzylindern
11 in Verbindung steht, die mittels Gestänges 13 die Treibachsen bewegen,
welche durch ein Gestänge 14 (bekannter Art) mit den Laufachsen der Lokomotive
gekuppelt sind.
Die Anordnung der Zylinder 11 in bzw. unterhalb
oder sonstwie nächst des Führerstandes erfolgt zweckmäßig an diesen Stellen, um lange Rohrleitungen und Abstrahlungsverluste
zu vermeiden. Der Abdampf der Zylinder wird dem ringförmigen hinteren Abschluß 5
des Kondensators derart zugeführt, daß das Niederschlagwasser sofort nach der tiefsten
Stelle gelangt, während der Abdampf sich in den langen Rohrwegen des Kondensators niederschlagen
kann.
Aus dem Kondensator gelangt das Speisewasser vermittels einer Speisesaugpumpe 10
wieder in den Vorwärmer 4 und von da in den Verdampfer 3. Diese Speisepumpe wird vorteilhaft
zwischen den Vorwärmer und den Verdampfer 3 geschaltet, da dann der Vorwärmer nicht unter Kesselspannung steht und
demzufolge aus wesentlich schwächerem Material bestehen kann.
Claims (5)
1. Verfahren zur Erzielung einer thermisch und herstellungstechnisch günstigeren
Bauart von Lokomotiven, Lokomobilen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die energietragenden bzw. wärmeführenden
Teile der Dampferzeugungsanlage in der Reihenfolge der Temperaturzunahme konzentrisch
in einen sie ringsum einschließenden, den äußersten Mantel bildenden Kondensator
eingebaut und die Dampfsammei- bzw. Überhitzerkammern zum innersten Kern dieses konzentrischen Gebildes gemacht
werden.
2. Eine nach dem Verfahren gemäß Anspruch ι gebaute Lokomotive, dadurch gekennzeichnet,
daß der nach außen einen konischen oder zylindrischen Körper bildende Dampferzeuger (3) mit Zwischenraum
in einen doppelwandigen, mit Luftisolierung von einem Kondensator umgebenen Vorwärmer (4) so eingebaut ist, daß
die Rauchgase zwischen 3 und 4 unter Abgabe von Nutzwärme an diese nach hinten ins Freie entweichen können.
3. Ausführungsform der Lokomotive nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die das Kondenswasser in den Vorwärmer zurückführende Speisepumpe (10).
so zwischen Verdampfer und Vorwärmer geschaltet angeordnet ist, daß letzterer nicht unter Kesselspannung steht.
4. Ausführungsform der Lokomotive nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibzylinder (11) zur Vermeidung von Abstrahlungsverlusten durch längere
Rohrleitungen in bzw. nächst dem Führerstand angeordnet sind.
5. Ausführungsform der Lokomotive nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
einen Dampfkessel, bei welchem der Dampf in bekannter Weise zwischen mehreren konzentrisch ineinander gelagerten
Rohren bzw. den in diesen letzteren angeordneten Hohlgewindegängen (2 und 3) erzeugt und überhitzt wird, indem diese n0
durch die Flamme eines Ring- ο. dgl. Brenners beheizt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE30171D DE406033C (de) | 1924-01-01 | 1924-01-01 | Verfahren zur Erzielung einer guenstigeren Bauart von Lokomotiven, Lokomobilen u. dgl. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE30171D DE406033C (de) | 1924-01-01 | 1924-01-01 | Verfahren zur Erzielung einer guenstigeren Bauart von Lokomotiven, Lokomobilen u. dgl. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE406033C true DE406033C (de) | 1924-11-17 |
Family
ID=7074331
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE30171D Expired DE406033C (de) | 1924-01-01 | 1924-01-01 | Verfahren zur Erzielung einer guenstigeren Bauart von Lokomotiven, Lokomobilen u. dgl. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE406033C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19919799A1 (de) * | 1999-04-30 | 2001-01-04 | Quellmalz Juergen | Ausgestaltung von Bauelementen an Dampflokomotiven zur Optimierung ihres Luftströmungsverhaltens im Fahrtwind bei gleichzeitig insgesamt verbesserter maschinentechnischer Funktion ohne Mehrgewicht |
-
1924
- 1924-01-01 DE DEE30171D patent/DE406033C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19919799A1 (de) * | 1999-04-30 | 2001-01-04 | Quellmalz Juergen | Ausgestaltung von Bauelementen an Dampflokomotiven zur Optimierung ihres Luftströmungsverhaltens im Fahrtwind bei gleichzeitig insgesamt verbesserter maschinentechnischer Funktion ohne Mehrgewicht |
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