DE405155C - Farbiger positiver Kinofilm - Google Patents
Farbiger positiver KinofilmInfo
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- G03C7/22—Subtractive cinematographic processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials
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Description
AUSGEGEBEN AM 31. OKTOBER 1924
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57b GRUPPE 18
(T 27062 Vifejb)
Technicolor Motion Picture Corporation in Boston, V. St. A.
Farbiger positiver Kinofilm.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Oktober 1922 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 2. November 1921 beansprucht.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einander in Deckung überlagert werden entfarbige
positive Kinofilme und deren Her- weder auf der gleichen oder auf entgegenstellung nach der sogenannten subtraktiven : gesetzten Seiten des Films.
Methode, bei welcher die Komplementärbilder. : Die Erzeugung von Filmen für farbige
von denen jedes die Verteilung einer Grund- Kinematographie gemäß der subtraktiven
farbe in dem farbigen Objekt wiedergibt, Methode bietet besondere Schwierigkeiten,
denen man bei der Erzeugung von ruhenden Bildern nicht begegnet. Eine derartige
Schwierigkeit besteht darin, den richtigen Ausgleich zwischen den Farbwerten der
komplementären Bilder über die ganze Länge des Films hin zu sichern. Während die Farben
eines einzigen Paars von komplementären Bildern, welche verschieden gefärbt sind, um
die gewünschte selektive Absorption herbeizuführen, ohne große Schwierigkeit gegeneinander
ausgeglichen werden können, um die verschiedenen Schattierungen mit Genauigkeit zu erzielen, ist es außerordentlich
schwierig, eine Reihe solcher Bilderpaare in rascher Aufeinanderfolge und in sehr geringer
Größe auf Filmen zu erzeugen, welche nicht in allen Teilen ihrer Länge völlig gleichmäßig
sind, und unter Arbeitsbedingungen, die sowohl hinsichtlich ,der Lichtquelle selbst als
auch hinsichtlich der Beleuchtung der bewegten Objekte infolge der Veränderung ihrer
Stellungen zu der Lichtquelle sich verändern. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, die
Bilder hinreichend klar und durchsichtig zu machen, um klare leuchtende Bilder auf dem
Schirm zu erzeugen, da die folgenden Umstände der Gewinnung derartiger Bilder entgegenwirken.
Da die Bilder einander überlagert werden, muß das Licht die Bilder hintereinander
durchdringen. Durch das Anfärben der Bilder werden diese notwendigerweise weniger ;
lichtdurchlässig, und viele Methoden der Färberzeugung vermindern die Durchsichtigkeit [
der Bilder außerordentlich. Infolge der ge- . ringen Abmessung der Filmbilder und der
großen Ausdehnung der auf den Schirm geworfenen Projektionsbilder wird das Licht,
welches die Bilder durchdringt, über eine große Fläche geworfen, welche 100- bis
2oomal so groß ist wie das Bild selbst.
Bei den farbigen Bildfilmen gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Projektionsstrahl
nicht merklich abgelenkt, so daß unter sonst gleichen Voraussetzungen ein helles '
Bild auf dem Schirm erzielt werden kann mit ■ einem Lichtaufwand, der nicht wesentlich verschieden
ist von dem, der zur Projektion von Schwarz- und Weißbildern nötig ist. Theoretisch würde ein brauchbarer Weg
zur Erzeugung eines solchen kinematographischen Films darin bestehen, daß man einen :
doppelseitig sensibilisierten Film benutzt, auf , einer Seite desselben eine Bildreihe kopiert,
welche die Verteilung einer Farbe in dem Objektfeld darstellt, und auf der anderen
Seite eine zu der ersteren komplementäre Bildreihe genau in Deckung mit der ersteren
kopiert, daß man dann die exponierte Emulsion jeder der beiden Bildschichten fortätzt,
so daß die nichtexponierten Emulsionen in Form indirekter Reliefs von klarer Gelatine
zurückbleiben, und daß man schließlich die Reliefs auf den beiden Filmseiten in verschiedenen
Farben ausfärbt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß, obwohl ein direktes Relief, welches von dem nicht belichteten Teil
der Gelatineschicht gebildet wird, theoretisch das verkehrte Gegenstück des direkten Reliefbildes
ist, welches entstehen würde, wenn die unbelichteten Teile der Gelatine weggeätzt
■ würden, dies praktisch für die Erzeugung von kinematographischen Filmen nicht gilt,
da die lichtempfindliche Schicht sich hinsichtlich ihrer Dicke über die Länge des Films
mehr oder weniger ändert. Wenn daher auch die belichteten Bilder bis zu einer gleichmäßigen
mittleren Dichte in die Emulsion ; eindringen, so variieren die indirekten Reliefs
hinsichtlich ihrer mittleren Tiefe, da sie den Unterschied zwischen der gleichmäßigen mittleren
Dicke der exponierten Bilder und der veränderlichen Dicke der Emulsion darstellen.
: Außerdem schwankt die Empfindlichkeit der kinematographischen Filme in den ver-
, schiedenen Filmabschnitten, und obwohl dieses nicht besonders störend ist, wenn es
' sich um die Herstellung eines gewöhnlichen Bildfilms handelt, so ist es doch sehr nachteilig
für die Herstellung von farbigen Positiv- g0
filmen in der Form indirekter Reliefs.
■Vorliegende Erfindung bezweckt, einen einfach breiten Film zu erzeugen, welcher in
einem gewöhnlichen Projektionsapparat benutzt werden kann und der Gelatinebilder
trägt, welche im wesentlichen frei von Silber und Silbersalzen und ,daher im höchsten Grade
durchsichtig sind, und dessen farbige Komplementärbilder hinsichtlich der Farbwerte genau
und gleichmäßig über die ganze Länge des Films ausgeglichen sind.
Ein besonderer Zweck der Erfindung besteht darin, Reliefbilder bei der Erzeugung
von farbigen, lebenden Bildern zu verwenden und gleichzeitig Schwankungen in der mittleren
Dicke der Bilder in der ganzen Längserstreckung des Films zu vermeiden.
Elementar betrachtet, besteht die Erfindung in einem Verfahren, welches analog der Teilung
eines beiderseitig mit einer lichtempfindliehen Schicht überzogenen Films entlang
seiner Mittelebene ist, d. h. einer Ebene, welche parallel den beiden Filmflächen ist
und zwischen denselben liegt, und mit darauffolgendem Kopieren jeder der beiden Film- ng
schichten von der Innenseite her, Wiedervereinigen des geteilten Films und Verwandlung
der belichteten Bildschichten in direkte Reliefs durch Fortätzen der unbelichteten
äußeren Schichtmasse der Emulsion. lao
In einer entwickelteren Form besteht die Erfindung in einem Verfahren, welches analog
der Herstellung einer Teilung des Films ist, ohne daß eine solche wirklich vorgenommen
wird, indem man z. B. den Film doppelt breit macht, auf einer Seite mit einer lichtempfindliehen
Schicht überzieht, eine Reihe von Bildern durch den Zelluloidträger hindurch auf
der einen Filmbreite und die komplementäre Bildserie ebenfalls durch den Zelluloidträger
hindurch auf der andern Filmbreite kopiert, darauf die beiden Filmbreiten zusammenfaltet
und dann die unbelichteten Emulsionen fortätzt, so daß direkte Reliefs entstehen, wobei
diese Operation entweder vor oder nach der Faltung des Films vorgenommen wird, und
daß man schließlich die beiden Bildreihen in den erforderlichen Farben ausfärbt.
Ein doppelt breiter Film bietet eine Anzahl besonderer Vorteile, unter welchen die folgenden
erwähnt sein mögen. Da die FiIm-
ao breiten entlang ihren gegeneinander gekehrten Kanten fest miteinander verbunden sind, so
muß eine Schrumpfung oder Dehnung des Films für die beiden Breiten im wesentlichen
gleich ausfallen. Infolgedessen kann der Film.
2g durch Entwicklungs- oder sonstige Bäder
geführt werden, bevor die Filmbreiten miteinander verkittet werden, ohne daß Gefahr
besteht, daß bei der Übereinanderlegung der Filmbreiten die genaue Deckung der Bilder
infolge ungleichmäßiger Schrumpfung leidet. Die Filmbreiten können daher gewünschtenfalls
mit ihren Emulsionsseiten gegeneinander gefaltet werden. Da ferner die nebeneinanderliegenden
Teile der Filmbreiten gleichzeitig und unter den gleichen Bedingungen hergestellt
werden, sind sie im wesentlichen gleich in Dicke, Materialzusammensetzung usw., so
daß sie gleichmäßig schrumpfen und sich dehnen. Wenn beide Filmbreiten gleichzeitig
mit der lichtempfindlichen Schicht überzogen werden, wie es zweckmäßig geschieht, dann
besitzt die Emulsion auf nebeneinanderliegenden Teilen der Filmbreiten im wesentlichen
die gleiche Empfindlichkeit, so daß Schwankungen im Farbenausgleich zwischen den
Komplementärbildern der Filmbreiten, welche sonst infolge Schwankungen in der Empfindlichkeit
der Schicht in den verschiedenen! Filmabschnitten auftreten, nicht aufkommen
können. Wenn daher auch die Empfindlichkeit der Schicht des doppelt breiten Films
über die ganze Länge des Films schwankt, so schwankt die Empfindlichkeit der beiden
Filmbreiten doch auf die gleiche Weise, was zur Folge hat, daß nur eine Schwankung in
der Gesamtdichte der einander überlagernden Bilder bemerkbar wird, ohne daß der Farbenausgleich
der Komplementärbilder gestört wird.
Wenn, wie oben angedeutet, die Filmelementarstreifen rückenseitig miteinander
verbunden werden, dann können die latenten Bilder vor oder nach der Verbindung der
Filmstreifen in Reliefs verwandelt werden. Wenn die Reliefs nach der Vereinigung der
Filmstreifen erzeugt werden, dann können die einander überdeckenden Bildreüien in der
Weise verschieden gefärbt werden, daß man zunächst die eine Seite mit einer Farbe und
darauf die andere Seite mit einer anderen Farbe färbt. Wenn die Filme vorderseitig
miteinander verbunden werden, dann sind die Reliefs bei der Benutzung des fertigen Films
gegen Beschädigung von außen geschützt, aber die Elementarstreifen können fester und
dauerhafter miteinander verbunden werden, wenn man die Filme rückenseitig unter Benutzung
einer Zelluloidlösung verkittet, wodurch sie gewissermaßen miteinander verschweißt
werden.
Eine geeignete Methode, um die latenten Bilder in Reliefs umzuwandeln, besteht darin,
sie mit einem Entwickler, wie z. B. einem Pyroentwickler, zu entwickeln, welcher die
Gelatine in der unmittelbaren Nachbarschaft gg der entwickelten Silberpartikelchen härtet, dagegen
die unbelichtete Emulsion weich läßt, daß man dann das Silber zu Silbersalz mit Ferrizyankalium ausbleicht und die Silbersalze
mit gewöhnlicher Hypofixierlösung aus- go
fixiert und schließlich die weiche Gelatine mit heißem Wasser wegätzt. *
Die Erfindung wird nachstehend im einzelnen an einer auf der Zeichnung mehr oder
weniger schematisch, dargestellten Ausfüh- gg
rungsform eines derselben entsprechenden Films erläutert.
Abb. ι veranschaulicht eine Verfahrensart in Anwendung auf ein Stück eines Films.
Abb. 2 ist ein Querschnitt durch den teilweise geöffneten Film, bevor die Reliefs
erzeugt sind.
Abb. 3 ist ein Querschnitt des Films nach seiner Schließung und nach Erzeugung der
Reliefs.
Abb. 4 ist ein der Abb. 3 ähnlicher Querschnitt durch einen Film von etwas abweichender
Beschaffenheit.
Bei der zeichnerisch dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird von einem
doppelt breiten Zelluloidstreifen S1 S' ausgegangen,
der mit einer lichtempfindlichen Schicht E, E' auf seiner Außenseite überzogen
und entlang seiner Mittellinie zusammengefaltet ist. Der Film wird bei A vor dem 1Χ.
Kopieren oder vor seiner sonstigen Belichtung gelocht, und die Lochungen werden zweckmäßig hergestellt, während der Film zusammengefaltet
ist. Nach der Lockung wird der Film geöffnet, wie auf der Zeichnung lao
bei B angedeutet ist, und von der Innenseite her belichtet, wie bei C angedeutet
ist, wobei die Komplementärbilder symmetrisch zur Faltkante zu liegen kommen,
so daß sie sich, wenn der Film wieder zusammengefaltet wird, genau decken, Die Lochung des Films vor seiner Auseinanderfaltung
bewirkt, daß die Lochungen symmetrisch zur Faltlinie zu liegen kommen und daher einander genau überdecken, wenn
der Film wieder geschlossen wird. Infolgedessen können die Komplementärbilder symmetrisch
angeordnet und in Deckungsstellung gebracht werden, indem man die Bildreihen auf einer Filmbreite zu den Filmlochungen
in dieser Breite orientiert und die Bildreihe auf der anderen Filmbreite zu den Lochungen
dieser Filmbreite in der gleichen Weise orientiert.
Die Komplementärbilder können auf den Filmbreiten 5, S' in verschiedener Weise
erzeugt werden, aber sie werden vorzugsweise durch einen Kopierprozeß mit einem einzigen
Negativ erzeugt, welches Reihen von komplementären Negativen besitzt, wobei die zueinander
komplementären Negative der BiIdreihen durch gleichzeitige Belichtung von dem
gleichen Gesichtspunkt aus erzeugt werden, wie dieses beispielsweise in der älteren
Patentschrift 394570 dargestellt ist, so daß die Komplementärbilder einander geometrisch
genau gleich und daher genau deckungsfähig sind, werin die Filmbreiten miteinander
vereinigt werden. Irgendeine geeignete Einrichtung zur Sicherung der richtigen Bildlage
auf den Filmbreiten und zur Deckung der Filmreihen kann Anwendung finden, sei es
bei der Herstellung der Negative oder der Positive oder in beiden Fällen.
Die verschiedenen Reihen von Bildern können gleichzeitig in einem einzigen Arbeitsgang
oder nacheinander in getrennten Arbeitsgängen kopiert werden, wenn der Negativfilm,
von dem die Positive kopiert werden, in Form eines doppelt breiten Films vorliegt, auf
dem die Komplementärbilder quer zum Film symmetrisch zueinander liegen, wie in der '
erwähnten älteren Patentschrift 394570 angegeben ist, oder wenn die Komplementärnegativbilder
auf zwei getrennten Filmstreifen symmetrisch zueinander quer zum Film angeordnet
sind, dann werden beide Bildreihen vorzugsweise gleichzeitig kopiert. Wenn jedoch :
von einem einfach breiten Negativfilm kopiert wird, bei welchem die zu den beiden Bildreihen
gehörigen Bilder miteinander abwechsein, dann kann eine Bildreihe auf einer
Breite des Positivfilms in einer Operation und die andere Bildreihe auf der anderen
Breite des Positivfilms in einer zweiten Operation kopiert werden.
Nachdem die Filmbreiten von der Innenseite her kopiert worden sind, werden sie '
wieder zusammengefaltet, wie bei D angedeutet ist.
Zum rückseitigen Zusammenkitten der Filmbreiten eignet sich besonders Methylalkohol.
Damit der Film nach dem Zusammenfalten flach liegt und um ihn an der Faltkante biegsamer
zu machen und das Zusammenfalten entlang dieser Linie zu erleichtern, kann die Faltkante mit einem Zelluloidlösungsmittel,
wie z. B. Methylalkohol, angefeuchtet werden, wodurch eine schärfere Faltung ermöglicht
wird, oder die Faltkante, kann mit einem Kissen, das mit einem Lösungsmittel gesättigt
ist, eingerieben werden, nicht nur um die Faltkante anzufeuchten, sondern auch um die Dicke der Faltkante zu vermindern.
Dies geschieht vorzugsweise, nachdem der Film zusammengefaltet und bevor er gelocht
ist, oder wenigstens, bevor er kopiert oder sonst exponiert wird.
Anstatt der soeben erwähnten Behandlung oder in Ergänzung derselben kann die Faltkante
des Films auch abgetrennt werden, nachdem die Filmbreiten miteinander verbunden sind. Gewünschtenfalls kann der Film
hinreichend breiter gemacht werden, um das erwähnte Abtrennen der Kante zu gestatten
und gleichzeitig den Abstand zwischen den go
Transportlöchern und den Filmkanten auf beiden Seiten des Films gleich groß zulassen.
Wenn die Faltkante auf diese Weise abgetrennt ist, dann erscheint der fertige Film
im Querschnitt, wie in Abb. 4 dargestellt.
Die Bilder können vor oder nach dem Zusammenfalten der Filmbreiten entwickelt
werden; wenn sie aber auf der Filmaußenseite liegen, dann werden sie vorzugsweise
nach dem Zusammenfalten entwickelt. Nach der Entwicklung werden die Bilder geätzt,
um sie in Reliefs zu verwandeln, und darauf gefärbt. Die relative Lage der Komplementärbilder
auf gegenüberliegenden Seiten des Films ist in dem unteren Teil der Abb. 1 1Og
angedeutet.
Wenn die Filmbreiten an ihren Kanten fest miteinander verbunden und durch Faltung
zusammengelegt sind, dann erscheint der fertige Film im Schnitt, wie in Abb. 3 dar- n0
gestellt ist, wo /? und R! die Komplementärreliefbilder
bezeichnen. Wenn die einander zugeordneten Elementarstreifen voneinander getrennt und nur durch Verkittung verbunden
sind, dann erscheinen die beiden Seiten des Films wie das linksseitige Ende im Querschnitt der Abb. 3 und auch wie
in Abb. 4. Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß der neue Positivfilm die folgenden
Merkmale besitzt. Jedes Bild auf demselben besteht aus einem Paar homogener Kolloidreliefs,
welche frei von Silberpartikelchen
oder sonstigen lichtokkludierenden, nichtdurchsichtigen oder durchscheinenden Teilen
sind und gleichförmig und komplementär vermittels durchsichtiger Farbstoffe gefärbt sind.
Ein wichtiger Vorteil der vorliegenden Erfindung beruht darauf, daß Farbstoffe mechanisch
gebunden werden. Wo chemische Beizen für Farbstoffe benutzt werden, kommt es auf die chemischen Eigenschaften der
ίο Farbstoffe an, woraus sich eine Einschränkung
hinsichtlich der verwendbaren Farbstoffe und Farbstoffkombinationen ergibt, die mit
Erfolg benutzt werden können. Bei denjenigen Prozessen, welche darauf beruhen, daß gehärtete
Gelatine und ungehärtete Gelatine auf gewisse Farbstoffe verschieden wirken, tritt eine Beschränkung sogar noch stärker
hervor, da hierfür nur sehr wenige geeignete Farbstoffe gefunden werden können. Bei dem
ao Verfahren der vorliegenden Erfindung können alle Farbstoffe benutzt werden, welche von
Gelatine absorbiert werden, da nichts anderes notwendig ist, als daß die Reliefmasse mit
Farbstoff angefüllt wird.
Bei der Herstellung" der Reliefbilder werden die Randteile der Gelatine oder des
sonstigen Kolloidmaterials in dem von warmem Wasser gebildeten Atzbad völlig entfernt, da
diese unbelichtet sind. Die Gelatine oder das sonstige Kolloidmaterial, worin die Bilder
erzeugt sind, endigt daher unmittelbar vor den Randkanten des Films und ist auf den
Raum zwischen den Randöffnungen (Abb. 3 und 4) beschränkt. Dies ist wichtig für die
Färbung der Relief bilder, da Pigmentlösungen auf eine Seite des Films aufgebracht werden
können, ohne daß sie, wenn überhaupt eine ernsthafte Neigung zeigen, sich um die Kanten
des Films nach der entgegengesetzten FiImseite herüberziehen, da die Zelluloidränder
bloüliegen. Wenn die Lösung aber selbst über die Filmränder herüberkriecht, so dienen die
Ränder der Reliefbilder als Schutzwälle gegen die Ausbreitung der Farbstoffe über die Fläche
der Komplementärbilder.
Uli wohl im vorstehenden die Erfindung zur
Vereinfachung der Darstellung unter Bezugnahme auf einen Zweifarbenprozeß beschrieben
ist, ist es doch ersichtlich, daß sie auch auf den Dreifarben- oder Mehrfarbenprozeß Anwendung
finden kann, indem man z. B. dreifach, vierfach oder mehrfach breite Filmen benutzt oder drei oder mehr getrennte Filmstreifen
übereinander lagert usw.
Der Ausdruck »Komplementärbilder« ist im vorstehenden in dem Sinne benutzt worden,
daß er Bilder bezeichnet, welche die Verteilung verschiedener Farben in einem Bildfeld
darstellt, welche, wenn sie durch Projektion oder sonstige Weise kombiniert werden,
eine mehr oder minder genaue Wiedergabe des gefärbten Objektfeldes ergeben, wobei
jedoch die Farben der Teilbilder nicht genau komplementär zueinander zu sein brauchen.
Claims (5)
1. Kinematographischer Film mit zwei Bildschichten, welche zueinander komplementäre
und durch Farbabsorption komplementär gefärbte Bildreilien tragen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bilder durch rückseitige Belichtung der sie bildenden Schichten erzeugt sind.
2. Film nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem der Länge
nach zusammengefalteten mehrfach breiten Film besteht, so daß seine einander überdeckenden
Lagen eine feste Kantenverbindung und die Bildreihen auf den Filmlagen genaue Deckung miteinander haben.
3. Verfahren zur Herstellung von FiI- * men nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der mehrfach breit hergestellte Film zusammengefaltet und gelocht und darauf vor der Belichtung auseinandergefaltet
wird.
4. Film nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des
bildtragenden Streifens frei von Kolloidmasse sind.
5. Verfahren zur Erzeugung einer Mehrzahl von Kinobilderreihen, deren jede eine
bestimmte Farbverteilung im Objektfelde darstellt, behufs Benutzung bei der Herstellung
eines Films mit übereinander gelagerten, zueinander komplementär gefärbten Bildern, dadurch gekennzeichnet,
dal.) die Bilder durch rückseitige Beiichtung der lichtempfindlichen Schicht erzeugt
und daß die ohne Lichteinwirkung gebliebenen äußeren, d. h. vorderseitigen Teile der Emulsionsschichten abgeätzt werden,
so daß die Bilder als direkte Reliefs stehenbleiben und komplementär zueinander gefärbt und darauf zur Erzeugung
eines Films mit übereinander gelagerten, verschieden gefärbten Bildern benutzt werden
können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US405155XA | 1921-11-02 | 1921-11-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE405155C true DE405155C (de) | 1924-10-31 |
Family
ID=21911397
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET27062D Expired DE405155C (de) | 1921-11-02 | 1922-10-28 | Farbiger positiver Kinofilm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE405155C (de) |
-
1922
- 1922-10-28 DE DET27062D patent/DE405155C/de not_active Expired
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