DE404249C

DE404249C - Gluehkathodenroentgenroehre mit einem die Antikathode umgebenden Gehaeuse aus leitendem Stoff

Info

Publication number: DE404249C
Application number: DER48151D
Authority: DE
Original assignee: Reiniger Gebbert & Schall A G
Current assignee: Reiniger Gebbert & Schall A G
Priority date: 1919-08-09
Filing date: 1919-08-09
Publication date: 1924-10-14

Description

Bei Glühkathodenröntgenröhre]! werden nicht sämtliche von der Glühkathode ausgehenden Kathodenstrahlen auf den der Kathode zugewandten Spiegel der Antikathode geworfen; vielmehr ist es unvermeidbar, daß ein Teil einen anderen Weg nimmt und infolgedessen auf andere Teile des Antikathodengebildes, z. B. die Zuleitungen, auftrifft> Von allen diesen Auftreffstellen der Elektronen gehen Röntgenstrahlen (Stielstrahlung) aus, die diffus nach allen Richtungen ver laufen, praktisch unbrauchbar sind und somit neben einer geringeren nützlichen Strahlenausbeute zur Folge haben, daß die mit solchen Röntgenröhren hergestellten Durchleuchtungsbilder und photographiscben Aufnahmen unscharf sind.

Man hat versucht, diesen Mängeln durch Sammelvorrichtungen, welche die Kathode umgeben, in der Weise abzuhelfen, daß man den Abstand zwischen Antikathode und Glühkathode verhältnismäßig klein bemessen hat. Man hat ferner die Antikathode mit einer zylindrischen Sammelvorrichtung umgeben und beide leitend miteinander verbunden. Mit diesen Mitteln wurde eine nur teilweise Besserung erzielt; insbesondere gelang es damit, weil die mit der Antikathode leitend verbundene Sammelvorrichtung stets das gleiche elektrische Potential wie die Antikathode aufweist und deshalb, genau wie die Antikathode selbst, Kathodenstrahlen an sich zieht, nicht, das Kathodenstrahlenbündel auf seiner Bahn derart zusammenzuschnüren, daß seine Auftreffstelle auf dem Antikathodenspiegel genügend klein ist, um in allen Fällen genügend scharfe Durchleuchtungsbilder und photographische Aufnahmen zu erzeugen.

Auch ist als Mittel zur Erzielung einer nur kleinen Auftreffstelle der Kathodenstrahlen auf dem Antikathodenspiegel vorgeschlagen worden, außer der die Kathode umgebenden Sammelvorrichtung einen Ring aus Eisen oder Molybdän zwischen der Glühkathode und der Antikathode anzubringen und mit der Kathode 4-5 leitend unmittelbar zu verbinden. Da die Kathodenstrahlen, nachdem sie den Ring durchsetzt haben, immer noch nicht daran gehindert sind, auch an dem Spiegel der Antikathode vorbei zu verlaufen und auf andere Teile des Antikathodengebildes aufzutreffen, läßt sich auch auf diese Weise die Vermeidung der Stielstrahlung nicht erreichen.

Gemäß der Erfindung ist die Antikathode der Glühkathodenröntgenröhre samt ihrer Zuleitung mit einem als Sammelvorrichtung ausgebildeten, in der Umgebung der Antikathode zweckmäßig aus leitendem Stoff (Metallblech) bestehenden, die Antikathode selbst nicht berührenden Gehäuse umgeben, dessen Potential niedriger ist als dasjenige der Antikathode. Hierdurch wird erreicht, daß die Kathodenstrahlen auf ihrer Bahn von dem Gehäuse abgestoßen werden. Da das elektrische Feld dort ringförmig ist, werden sie während ihrer Bewegung bis zur Auftreffstelle (dem Brennfleck) an der Antikathode zusammengeschnürt. Es findet ein Sammeln der Elektronen statt

mit dem Ergebnis einer vom Brennfleck ausgehenden, merklich intensiveren Röntgenstrahlung. Auch wird die Auftreffstelle der Elektronen, der Brennfieck, merklich kleiner als derjenige der bekannten Röntgenröhren, und damit wird diejenige Schärfe der Durchleuchtungsbilder und photographischen Aufnahmen erreicht, die für diagnostische Zwecke verlangt werden muß.

ίο Zweckmäßig kann man dann, um die Intensität der ausgesandten Röntgenstrahlen zu ändern, das Potential der die Antikathode umgebenden Sammelvorrichtung regelbar gestalten, derart, daß zwischen die Zuleitung zur Glühkathode einerseits und die ,Sammelvorrichtung anderseits ein regelbarer Widerstand geschaltet wird. Je kleiner der Widerstand gemacht wird, je weniger verschieden also das Potential der Sammelvorrichtung von dem Potential der Glühkathode ist, desto stärker ist die von der Sammelvorrichtung auf das Kathodenstrahlenbündel, welches sich ja auf dem elektrischen Potential der Glühkathode befindet, ausgeübte abstoßende und daher es zusammenschnürende Wirkung.

Eine Ausführungsform der neuen Einrichtung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Die gegenüber der gegebenenfalls in üblicher Weise auch ihrerseits mit einer Sammelvorrichtung versehenen Glühkathode a angeordnete Antikathiode & ist von dem auf einem Glaszylinder, welcher mit der gläsernen Röntgenröhrenkugel verschmolzen ist, befestigten Metallgehäuse c, der Sammelvorrichtung, gemäß der Erfindung umgeben und steht mit dieser, c, nicht in elektrisch leitender Verbindung. Durch den regelbaren.Widerstandfi? kann das Potential der Sammelvorrichtung c in beliebigen Grenzen geregelt und stets niedriger als dasjenige der Antikathode b gehalten werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Glühkathodenröntgenröhre mit einem die Antikathode umgehenden Gehäuse aus leitendem Stoff, dadurch gekennzeichnet, daß das die Antikathode umgebende Gehäuse ohne leitende Verbindung mit der Antikathode und auf niedrigerem elektrischen Potential als die Antikathode gehalten ist.
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Potentialunterschied der die Antikathode umgebenden Sammelvorrichtung gegenüber der Glühkathode regelbar ist.