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Einrichtung zum -marmorieren fertiger Papierbahnen. Die wesentlichste
Schwierigkeit beim Marmorieren von fertigem Papier mittels sogenannten Marmorierwassers
in einem von ihm durchflossenen Kanal besteht darin, daß es nicht ohne weiteres
möglich ist, die Farbe auf die Papierbahn längs ihrer beiden Längskanten genau so
gleichmäßig aufzubringen, wie dies an den mittleren Stellen möglich ist, da, wie
bekannt, die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers in einem flachen Kanal an den
Teilen in der Nähe der Wandungen infolge der Reibung geringer ist als in der Mitte.
Beim Führen der Papierbahn über dem Marmorierwasser in einem Kanal, welcher um geringes
breiter als die Papierbahn ist, und zwar mit der gleichen Geschwindigkeit wie des
Marmorierwassers, werden diejenigen Farbschichten auf dem Marmorierwasser, welche
den Seitenwandungen benachbart sind, gegenüber der Farbschicht in dem mittleren
Teil etwas nacheilen und dadurch ungleichmäßige Wirkungen hervorrufen.
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Um den Umlauf des Marmorierwassers mit der darauf aufgebrachten Farbschicht
auf der ganzen Breite des Kanals gleichmäßig zu gestalten, werden erfindungsgemäß
die seitlichen Kanalwandungen durch nachgiebige, mit gleicher Geschwindigkeit zwangläufig
angetriebene Bänder gebildet, wodurch auch die Wasserteile an den Seitenwandungen
derart mitgenommen werden, daß überall die gleiche Strömungsgeschwindigkeit herrscht.
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Die diesem Zweck dienende neue Einrichtung ist in der Zeichnung in
einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Draufsicht auf die Einrichtung mit fortgelassenen
Teilen zum Auftragen der Farbe.
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Abb. 2 zeigt eine Schnittansicht nach der Linie 2-2 der Abb. i.
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Abb. 3 zeigt eine Endansicht von rechts in Abb. i gesehen.
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Abb. 4 zeigt eine Schnittansicht, die Einrichtung zum Auftragen von
Farbe zeigend. Abb. 5 und 6 zeigen schaubildliche Ansicht von Einzelheiten.
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Abb. 7 zeigt einen Schnitt, welcher die Zuführung des Papiers zu der
Kleistermasse darstellt.
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Abb. 8 zeigt eine schematische Seitenansicht der Maschine.
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Abb. g zeigt eine teilweise Draufsicht auf die Einrichtung zum Auftragen
von Farbe.
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Die neue Einrichtung besitzt ein viereckiges Gestell, in welchem ein
endloser Marmorierkanal vorgesehen ist, welcher aus zwei geraden Teilen io besteht,
die an ihren Enden durch halbkreisförmige Teile ii und 12 miteinander verbunden
sind (Abb. i). In dem Mittelpunkt der Teile ii und 12 sind lotrechte Wellen 15 angeordnet,
die zwei lose Scheiben 13 und 14 tragen. Um die Scheiben 13 und 14 läuft ein Band
16, vorzugsweise aus Metall, z. B. Messing, welches dicht in der Nähe oder in Berührung
mit den benachbarten lotrechten Seiten 17 des Kanals io geführt sind. In der Nähe
bzw. in Berührung mit jeder äußeren lotrechten Seite 17 des Kanals io ist ein endloses
Mittelband ig vorgesehen, welches um die Scheiben 20 und 2i läuft und durch eine
Rolle 22 geleitet wird. Das Band ig ist entlang den Seiten 18 im Doppellauf angeordnet,
wobei das dem Kanal io zugekehrte Trum des Bandes ig in der gleichen Richtung läuft
wie das innere Band i6 an den betreffenden Kanalteilen. Die Scheiben 2i und 14 werden
zwangläufig angetrieben, und zwar mittels der Welle 23 (Abb. 3) und eines Vorgeleges.
Die Welle 15 der Scheibe 14 trägt ein Kegelrad 24, welches mit dem Kegelrad 25 auf
der Welle 23 kämmt. Jede Welle 26 der Scheibe 21 trägt ein Kegelrad 27,.
welches mit einem Kegelrad 28 auf der Welle 23 kämmt. Durch dieses Vorgelege kann
die Geschwindigkeit der Bänder i6 und ig einander gleich gestaltet werden.
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Die Sprühvorrichtungen zum Aufbiingen der Farbe 39 bestehen
aus einem Trog 43, der die Farbe 44 enthält. Über dem Topf 43 ist eine
Trommel
45 angeordnet, welche mit der Farbe in Berührung steht. Die Farbe wird von der Oberfläche
der Trommel 45 durch eine Drahtbürste 46 von der Walze 47 derart abgenommen, daß
die Farbe dabei in bekannter Weise in Sprühform auf die Oberfläche des Marmorierwassers
38 gebracht wird. Die Trommel 45 und die Walze 47 sind untereinander durch Zahnräder
48, 49 und 5o verbunden. Die Welle 5 1: der Trommel 45 trägt Kettenräder
52 und 53, wobei das Kettenrad 53 der ersten Sprühvorrichtung A mit an dem Kettenrad
54 durch die Kette 55 verbunden ist. Das Kettenrad 54 sitzt bei der Welle 23 (Abb.
8). Die Sprühvorrichtung B wird durch eine Kette 56 in Tätigkeit gesetzt, welche
durch das Kettenrad 52 der Sprühvorrichtung A angetrieben wird, während die Sprühvorrichtung
C mittels einer Kette 57 von dem Kettenrad der Sprühvorrichtung B bewegt wird, welches
dem Kettenrad 52 der Sprühvorrichtung A ähnlich ist.
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Das zu marmorierende Papier wird von der Rolle 58 getragen und läuft
über eine lose Führungswalze 59, dann unterhalb und teilweise um die Trommel 6o,
ferner über eine lose Führungswalze 61 zu einer nicht dargestellten Trockenvorrichtung.
Die Rolle 58 und die Walzen 59 und 61 werden durch Arme 62 getragen, welche an dem
Gestell des Kanals io befestigt sind. Wie aus Abb. 7 ersichtlich, wird die Papierbahn
63 veranlaßt, in das Marmorierwasser etwas unterhalb dessen Oberfläche genügend
tief einzutauchen, um die auf dem Wasser befindliche Farbe mit der Papierbahn in
Berührung zu bringen.
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Beim Betrieb der Einrichtung wird das Marmorierwasser fortwährend
im Umlauf gehalten und zum Durchfluß durch den endlosen Kanal 64 gezwungen. Um diesen
Umlauf zu bewirken, sind an dem Band 16 abnehmbar befestigbare Platten 65 angeordnet,
welche an dem Band 16 durch vorspringende Zapfen 66 (Abb. 5) befestigt werden, so
daß diese Zapfen in die Öse 67 eingreifen, die von der Platte 65 abgebogen sind.
Die beiden Enden einer jeden Platte sind seitwärts in Form eines Flansches 68 abgebogen,
wobei die Platten derart angeordnet sind, daß die Flansche 68 zusammenstoßen, so
daß an dem Bande 16 eine Mehrzahl von Schaufeln gebildet wird. Durch diese Schaufeln
wird das Marmorierwasser veranlaßt, sich in dem endlosen Kanal in ununterbrochene
Bewegung zu setzen, wenn die Metallbänder 16 und ig angetrieben werden. Die Papierbahn
63 bleibt dabei in einer bestimmten, durch die einstellbare Lage der Walzen 6o und
61 gegebene Ebene. Obwohl die Bänder ig keine Schaufeln aufweisen, so wirken sie
trotzdem durch Berührung auf das Marmorierwasser derart, daß sie den verlangsamten
Lauf desselben an den benachbarten Seiten 17 des Marmorierkanals verhindern.
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Um die Bildung von Flüssigkeitswirbeln infolge der Bewegung der Schaufeln
in den gewundenen halbkreisförmigen Kanalteilen zu verhindern, werden Dämme
69 bis 7o (Abb. i) vorgesehen.
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Da die Bauweise der Sprüheinrichtungen A, B und C an sich bekannt
ist, wird sie nicht weiter beschrieben. Die Zuführungsvorrichtung für die Papierbahn,
welche bei 76 in Abb. 7 dargestellt ist, besteht aus einer Führungswalze 73, welche
auf der losen Walze 61 anliegt, wobei die Walze 73 durch die Scheiben 74 mittels
des Riemens 75 angetrieben wird.
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Durch die Anordnung der Dämme 69 und 70 wird ferner die Wellenbildung
an der Stelle verhütet, an welcher die Farbe auf das Marmorierwasser aufgetragen
wird, d. h. an den Teilen zwischen dem Damm 69 und der Papierbahn 63. Besonders
tritt die Neigung des Marmorierwassers, sich infolge der M irkung der Flansche 68
zu wellen, an den abgerundeten Enden ii und 12 des Marmorierkanals hervor, so daß
die Dämme gerade in diesen Teilen angeordnet werden müssen; dabei verhindert der
Damm 69, daß die Wellen über ihn hinweggehen, während der Damm 7o den Verlauf der
Welle abschwächt.