DE4008270A1 - Verfahren zur reinigung von kontaminierten boeden - Google Patents
Verfahren zur reinigung von kontaminierten boedenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von kontami
nierten Böden, bei dem durch Bohrungen Luft aus dem kontaminierten,
zur Oberfläche hin im wesentlichen luftdicht abgedichteten Boden
an die Oberfläche geleitet wird.
Die Erfindung befaßt sich somit mit der in-situ-Reinigung von
kontaminierten Böden, also insbesondere mit der Reinigung der
oberhalb des Grundwasserleiters befindlichen ungesättigten Boden
zone.
Es ist bekannt, aus dem Boden Luft abzusaugen, um dadurch das
Partialdruckgleichgewicht zwischen der gelösten bzw. absorbierten
Verunreinigung und der umgebenden Luft zu stören, so daß immer
wieder Teile der Verunreinigung in die Gasphase übergehen und mit
der Luft abgesaugt werden. An der Oberfläche findet dann eine
Reinigung der Luft von den Verunreinigungen in einem Aktivkohle
filter o. ä. statt. Damit dabei tatsächlich großräumig Luft aus
dem Bodenbereich abgesaugt wird, ist es insbesondere bei gut durch
lässigen Böden erforderlich, daß eine Abdichtung des Bodens zur
Oberfläche hin existiert, um nicht im wesentlichen unbelastete
Oberflächenluft anzusaugen und somit quasi einen Kurzschluß zu
produzieren. Eine derartige Abdichtung liegt automatisch bei un
durchlässigen Deckschichten des Bodens oder durch eine vorhandene
Bebauung oberhalb des Kontaminationsortes vor. Ist eine solche
Abdichtung nicht sowieso schon vorhanden, kann sie durch eine auf
die Oberfläche aufgelegte luftundurchlässige Folie o. ä. hergestellt
werden. Das Verfahren der Bodenluftabsaugung eignet sich vornehm
lich für leichtflüchtige Kontaminationen und hat einen relativ
geringen Wirkungsgrad, so daß die Sanierungsdauer erheblich ist.
Ferner besteht das Problem, daß die Verunreinigung zwar aus dem
Boden an die Oberfläche geholt wird, daß sie aber damit noch nicht
beseitigt ist.
Es sind in-situ-Verfahren bekannt, bei denen ein mikrobieller Abbau
der Kontaminationsstoffe angestrebt wird. Dabei wird der Kontami
nationsort als überdimensionaler Bioreaktor betrachtet. Der "Sta
tusbericht zur Altlastensanierung" März 1988, herausgegeben vom
Bundesministerium für Forschung und Technologie, beschreibt derar
tige Verfahren auf den Seiten 96 bis 103. Allen diesen Verfahren
ist gemeinsam, daß versucht wird, über flüssige, bzw. schaumartige
Träger geeignete Mikroorganismen in den Boden einzubringen und
durch Berieselung oder durch den aufgebrachten Schaum Nährstoffe
für die Mikroorganismen hinzuzufügen. Gegebenenfalls sind diese
Maßnahmen mit einer Vorbereitung der Bodenoberfläche verbunden.
Die Einbringung der Mikroorganismen in tiefer gelegene Boden
schichten kann mit Hilfe von Schluckbrunnen erfolgen, durch die
ein Mikroorganismen-Wasser-Nährstoff-Sauerstoff-Gemisch eingeführt
wird, um Schadstofflinsen einzukreisen ("Biodetox-Tiefgrund-Ver
fahren" a. a. O., Seite 98 bis 100).
Durch die DE-36 21 313 C2 ist es ferner bekannt, ohne die zusätz
liche Einbringung von Mikroorganismen deren Entwicklungsmöglich
keiten am Kontaminationsort durch eine erhebliche Überdüngung des
Bodens zu fördern, um dadurch den mikrobiellen Abbau der Kontami
nationsstoffe zu erreichen.
Die bekannten in-situ-Verfahren zur Reinigung der ungesättigten
Bodenzone sind nicht geeignet, wenn leichtflüchtige Kontaminations
stoffe adsorbiert sind oder wenn leichtflüchtige toxische Zwi
schenprodukte entstehen, da diese durch den hierbei vorausgesetzten
gut durchlässigen Boden an die Oberfläche treten und zu einer
Luftkontamination führen.
Es sind ferner on-site-Verfahren bekannt, bei denen der verunrei
nigte Boden ausgehoben und ggf. nach einer Aufbereitung mit geeig
neten Auflockerungsmaterialien, die Mikroorganismen enthalten
können, zu einer Miete angehäuft wird. Die Miete kann mit Belüf
tungsrohren durchzogen sein und wird regelmäßig von oben mit nähr
stoffhaltigem Wasser berieselt. Die hiermit erzielbaren Erfolge
sind stark witterungsabhängig, wenn nicht in sehr aufwendiger Weise
die Mieten durch Zelte abgeschlossen werden, wie dies beispiels
weise durch EP-01 92 285 A1 oder durch DE-37 20 833 A1 (in Form
von festen Gebäuden) bekannt ist. Hierdurch wird der durch den
Aushub verursachte erhebliche Aufwand noch weiter gesteigert.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Problemstellung zugrun
de, ein in-situ-Verfahren zur Reinigung von kontaminierten Böden
der eingangs erwähnten Art so auszugestalten, daß eine verbesserte
Effektivität der Dekontamination erreichbar ist.
Ausgehend von dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß das Ver
fahren der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß die
den kontaminierten Boden entnonmene Luft gemessen, hinsichtlich
wenigstens eines, die biologische Aktivität bestimmenden Parameters
eingestellt in den kontaminierten Boden zurückgeleitet wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit ein Luftkreislauf
etabliert, durch den die aus dem Boden entnommene Luft kontrolliert
wieder zugeführt wird, und zwar im ungereinigten Zustand. Die dem
Boden wieder zugeführte Luft ist dabei hinsichtlich der biologi
schen Aktivität kontrolliert eingestellt. Regelmäßig wird dies
dadurch erfolgen, daß die bei der mikrobiellen Umsetzung im Boden
verbrauchte Sauerstoffmenge der dem Boden wieder zugeführten Luft
durch Zugabe von Sauerstoff oder Frischluft ersetzt wird, so daß
beispielsweise dem Boden immer Luft mit einem kontinuierlichen
Sauerstoffgehalt zugeführt wird, der für die gewünschte mikrobielle
Umsetzung, sei wie aerob oder anaerob, benötigt wird.
Im Unterschied zu den bisherigen Verfahren, bei denen die mikro
biellen Abbauvorgänge im wesentlichen sich selbst überlassen und
lediglich durch eine gelegentliche Zugabe von Nährstoffen gefördert
worden sind, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine kon
trollierte Einhaltung der für die mikrobielle Aktivität günstigen
Bedingungen ermöglicht.
Ein weiterer, für die mikrobielle Aktivität wesentlicher Parameter
ist die Feuchte des Bodens. Auch diese kann durch den Luftkreislauf
eingestellt werden. Es ist aber auch möglich, die Feuchtigkeit
in der ungesättigten Bodenzone mit einer Unterflur-Tropfenbewäs
serung im wesentlichen konstant zu halten. Mit der Unterflur-Trop
fenbewässerung kann gleichzeitig der PH-Wert und der Nährstoffge
halt in der ungesättigten Bodenzone für optimale Rahmenbedingungen
für den mikrobiellen Abbau eingestellt werden.
Da der kontaminierte Bodenbereich zumindest weitgehend gasdicht
abgeschlossen ist, können in ihm auch flüchtige toxische Kontami
nationen abgebaut werden, ohne daß es zu einer Belastung der Um
gebungsluft kommt. Vorzugsweise ist hierbei der Belüftungskreislauf
abgeschlossen.
Sofern wegen einer fehlenden oder bereits vorhandenen Abdichtung
des Bodenbereichs zur Oberfläche hin die Gefahr des Austritts von
flüchtigen Kontaminationen besteht, kann die Abdichtung des kon
taminierten Bodens zur Oberfläche hin durch eine auf die Oberfläche
gelegte luftundurchlässige Plane erfolgen.
Die erfindungsgemäße Reinigung der ungesättigten Bodenzone wird
in sehr vorteilhafter Weise dadurch ergänzt, daß gleichzeitig ein
Wasserkreislauf mit dem unter dem kontaminierten Boden befindlichen
Grundwasser ausgebildet wird, in dem das Wasser vom Grundwasser
an die Oberfläche gepumpt, hinsichtlich wenigstens eines die mi
krobielle Aktivität bestimmenden Parameters eingestellt und un
gereinigt in das Grundwasser zurückgeleitet wird, wobei die Strö
mungsgeschwindigkeit durch den Grundwasserleiter so niedrig ein
gestellt wird, daß praktisch keine Veränderung des Grundwasser
niveaus durch die Strömung hervorgerufen wird. Die Wiedereinleitung
des ungereinigten Wassers hat - wie die Wiedereinleitung der un
gereinigten Luft - den Vorteil, daß den Mikroorganismen, die sich
von den Kontaminationsstoffen ernähren und diese abbauen, nicht
die für ihre Vermehrung erforderlichen Nährstoffe verknappt werden.
Darüber hinaus entsteht der Vorteil, daß die Kontaminationsstoffe
nicht an der Oberfläche als Abfälle anfallen und gesondert entsorgt
werden müssen. Demzufolge findet an der Oberfläche keine Reinigung
des Wassers statt, allenfalls ist eine Entmineralisierung, insbe
sondere eine Enteisenung, zweckmäßig, da ausfallende Eisenverbin
dungen die Poren des Grundwasserleiters zusetzen und dessen Durch
lässigkeit vermindern können.
Die ebenfalls in einem vorzugsweise abgeschlossenen Wasserkreislauf
vorgenommene Festlegung der mikrobiellen Aktivität erfolgt vor
zugsweise durch die Einstellung des Sauerstoffgehalts. Hierzu wird
der Sauerstoffgehalt des aus dem Grundwasserleiter kommenden Was
sers gemessen und vor dem Einleiten in den Grundwasserleiter durch
Zugabe von Sauerstoff oder Sauerstoffdonatoren in der gewünschten
Weise eingestellt.
Das Wasser für die Unterflur-Tropfenbewässerung der ungesättigten
Zone kann vorzugsweise aus dem Wasserkreislauf abgezweigt werden.
Um die ungesättigte Zone nicht mit kontaminiertem Wasser zu bela
sten, wird das für die Unterflur-Tropfenbewässerung abgezweigte
Wasser, vorzugsweise biologisch, gereinigt und aufbereitet und
ggf. mit den gewünschten Zusätzen für die PH-Wert-Einstellung und
die Einleitung von Nährstoffen in die ungesättigte Bodenzone ver
sehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt damit in einer einfachen
und kostengünstigen Weise eine sehr kurzzeitige, praktisch voll
ständige Reinigung der ungesättigten Bodenzone und des darunter
befindlichen Grundwasserleiters durch die Ausbildung eines vor
zugsweise geschlossenen Luftkreislaufs unter Einbeziehung der
ungesättigten Bodenzone und eines vorzugsweise geschlossenen Was
serkreislaufs unter Einbeziehung des Grundwasserleiters. Mit diesen
überwachten Kreisläufen lassen sich Boden und Grundwasser in-situ
in bisher nicht für möglich gehaltener kurzer Zeit von wenigen
Monaten bis auf eine kurzzeitig nicht abbaubare Restverunreinigung
abbauen. Zur Beseitigung der Restverunreinigungen können über den
Bewässerungskreislauf vorzugsweise biologisch abbaubare Detergen
zien oder über den Belüftungskreislauf Ozon zugeführt werden. Mit
diesen Zusatzmitteln gelingt es, auch die sonst nicht kurzzeitig
abbaubaren Restverunreinigungen einem mikrobiellen Abbau zuzufüh
ren, so daß danach die Sanierungsmaßnahme beendet ist.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es
zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Reinigungsverfah
rens mit einem geschlossenen Luftkreislauf und einem
geschlossenen Wasserkreislauf
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Aufbereitungs
anlage für den Wasser- bzw. Luftkreislauf
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf ein Ausführungs
beispiel für die Anordnung von Infiltrationsbrunnen
und Saugbrunnen sowie deren Verbindung zur Aufbe
reitungsstation.
Fig. 1 zeigt zwei Infiltrationsbrunnen 1 sowie einen Saugbrunnen
2, der zwischen den Infiltrationsbrunnen 1 angeordnet ist. Alle
Brunnen 1, 2 erstrecken sich durch eine ungesättigte Bodenzone 3
und einen Grundwasserleiter 4 hindurch. In Fig. 1 ist die Grenze
5 zwischen der ungesättigten Bodenzone 3 und dem Grundwasserleiter
4 schematisch eingezeichnet. Eine Leitungsführung in den Infiltra
tionsbrunnen 1 und dem Schluckbrunnen 2 sorgt dafür, daß in die
ungesättigte Bodenzone 3 Luft austritt, während in den Grundwas
serleiter 4 Wasser gepumpt wird. Mit dem durch den Grundwasser
leiter 4 geflossenen Wasser, das vom Saugbrunnen 2 mit Hilfe einer
Wasser-Umwälzpumpe 6 wieder an die Oberfläche geholt wird, bildet
sich ein Wasserkreislauf 7 aus, der als geschlossener Kreislauf
ausgebildet ist. Über eine in Fig. 1 nicht dargestellte Meßstation
wird der Sauerstoffverbrauch beim Durchlaufen des Grundwasserlei
ters 4 gemessen und Sauerstoff aus einem Sauerstoffvorrat 8 ent
sprechend nachgeführt, so daß in den Grundwasserleiter 4 immer
Wasser mit einem gewünschten Sauerstoffgehalt eingeleitet wird.
Eine Luft-Umwälzpumpe 9 pumpt die Luft in einem Luftkreislauf 10
um, in dem an der Oberfläche ein CO2-Adsorber 11 eingeschaltet
ist, um ein ständiges Anwachsen des Stoffwechselproduktes CO2 der
Mikroben zu verhindern. In analoger Weise wie beim Wasserkreislauf
7 wird die aus der ungesättigten Bodenzone 3 hochgepumpte Luft
auf den Sauerstoffgehalt überprüft und Sauerstoff aus dem Sauer
stoffvorrat 8 zugegeben, um mit dem Luftkreislauf 10 Luft mit einem
konstanten Sauerstoffgehalt in die ungesättigte Bodenzone 3 ein
zupumpen.
Die Strömungsgeschwindigkeiten von Luft und Wasser sind so gering,
daß ein Mitreißen von Mikroorganismen möglichst vermieden wird.
Spüleffekte werden im Grundwasserleiter nicht angestrebt, da sie
der Ausbildung eines Biofilms an den Partikeln im Grundwasserleiter
nur hinderlich wären. Demzufolge wird eine Strömungsgeschwindigkeit
im Grundwasserleiter 4 angestrebt, durch die die geförderte Was
sermenge zwischen 0,075 bis 0,2 m3/h pro Meter Mächtigkeit des
Grundwasserleiters 4 ist. Diese Strömungsgeschwindigkeit liegt
weit unter dem für hydraulische Maßnahmen realisierten Strömungs
geschwindigkeiten, die auch zu einem erheblichen Ansteigen des
Grundwasserspiegels 5 führen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine Anhebung des Grundwasserspiegels praktisch vermieden,
eine Anhebung des Grundwasserspiegels findet höchstens lokal um
die Infiltrationsbrunnen 1 herum um wenige Zentimeter statt.
Zur Vermeidung des Austretens flüchtiger Kontaminationsstoffe aus
der ungesättigten Bodenzone 3 ist diese an der Oberfläche mit einer
luftundurchlässigen Plane 12 abgedeckt, so daß einerseits der
Austritt von flüchtigen Gasen vermieden wird und andererseits der
Eintritt von Fremdluft in den Luftkreislauf 10 weitgehend vermeid
bar ist.
Fig. 2 verdeutlicht ein Ausführungsbeispiel für die an der Ober
fläche in den Luftkreislauf 10 bzw. Wasserkreislauf 7 eingeschal
tete Stufen. Das im Wasserkreislauf 7 aus dem Saugbrunnen 2 an
die Oberfläche geholte Wasser gelangt in ein Absetzbecken 13, in
dem mitgerissene Feststoffe aus dem Kreislauf herausgenommen werden
sollen. Anschließend gelangt das Wasser in eine Meßstation 14, in
der beispielsweise der Sauerstoffgehalt des hochgepumpten Wassers
gemessen wird. Über einen Durchflußmesser 15 gelangt das Wasser
in eine Phasentrennstufe 18, in der nicht-wäßrige Phasen abgetrennt
werden. In Anschluß daran ist es möglich, aus einem Vorratstank
17 Nährstoffe oder Detergenzien zuzufügen und darüber hinaus
Frischluft, in diesem Fall aus dem Luftkreislauf 10 nach einer
gewissen Reinigung hinzuzufügen, um den Sauerstoffgehalt des Was
sers einzustellen. Das Wasser gelangt dann über Ventile 18 in
Infiltrationsbrunnen und somit in den Grundwasserleiter 4 zurück.
Die aus dem Saugbrunnen austretende Luft gelangt in ein CO2-Filter
19 und in eine anschließende Luftwäsche 20. Anschließend gelangt
die Luft in einen biologischen Luftfilter 21, in dem Schadstoffe
zusätzlich mikrobiell abgebaut werden.
Die Luft gelangt dann über eine Sammelleitung und Durchflußmessern
22 in die Infiltrationsbrunnen 1 zurück. In die Leitung kann bei
Bedarf Ozon aus einem Ozonvorrat 23 eindosiert werden, wenn dies
zur Beseitigung von Restkontaminationen vorteilhaft erscheint.
Aus dem Wasserkreislauf 7 wird in dem dargestellten Ausführungs
beispiel Wasser vor dem Eintritt über die Ventile 18 in die In
filtrationsbrunnen 1 abgezweigt und gelangt in einen biologischen
Reaktor 24, in dem das Wasser biologisch gereinigt wird. Das Wasser
wird anschließend in einem Absetztank 25 und einem Sammeltank 26
in aufbereiteter Form bevorratet und dosiert in eine Unterflur-
Bewässerung 27 eingeleitet. Dabei können aus einem Dosiertank 28
Nährstoffe, Detergenzien usw. zugeführt werden. Über eine Ab
zweigleitung 29 und eine Meßstation 30 kann aufbereitetes Wasser
dem biologischen Abluftfilter 21 zugeführt werden.
Fig. 3 verdeutlicht eine mögliche Anordnung von Infiltrations
brunnen 1 und Saugbrunnen 2 in Relation zueinander. Dabei strömt
das eingepumpte Wasser beziehungsweise die eingepumpte Luft zu
relativ wenigen Saugbrunnen 2. Für jeweils zwei Infiltrationsbrun
nen 1 ist ein Saugbrunnen 2 vorgesehen. Der Abstand zwischen dem
Infiltrationsbrunnen 1 und dem Saugbrunnen 2 beträgt dabei immer
etwa 5 m. Mit einer derartigen Anordnung läßt sich auch ein größe
res Kontaminationsgebiet gleichzeitig mit jeweils einem Luftkreis
lauf 10 und einem Wasserkreislauf 7 gleichzeitig in der ungesät
tigten Bodenzone 3 und im Grundwasserleiter 4 reinigen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Reinigung von kontaminierten Böden (3), bei
dem durch Bohrungen (2) Luft aus dem kontaninierten, zur
Oberfläche hin im wesentlichen luftdicht abgedichteten Boden
(3) an die Oberfläche geleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die dem kontaminierten Boden (3) entnommene Luft gemessen,
hinsichtlich wenigstens eines die biologische Aktivität be
stimmenden Parameters eingestellt und in den kontaminierten
Boden (3) zurückgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
wenigstens ein die biologische Aktivität bestimmender Para
meter der Sauerstoffgehalt der Luft ausgewählt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
weiterer Parameter die Feuchte der Luft eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein geschlossener Luftkreislauf (10) ausgebildet
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abdichtung des kontaminierten Bodens (3)
zur Oberfläche hin durch eine auf die Oberfläche gelegte
luftundurchlässige Plane (12) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Feuchte in dem von der Luft durchströmten
Boden (3) durch eine Unterflur-Bewässerung eingestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit
der Unterflur-Bewässerung dem Boden Nährstoffe zugeführt wer
den.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß gleichzeitig ein Wasserkreislauf (7) mit dem
unter dem kontaminierten Boden (3) befindlichen Grundwasser
(4) ausgebildet wird, in dem das Wasser vom Grundwasser (4)
an die Oberfläche gepumpt, hinsichtlich wenigstens eines die
mikrobielle Aktivität bestimmenden Parameters eingestellt
und ungereinigt in das Grundwasser (4) zurückgeleitet wird,
wobei die Strömungsgeschwindigkeit durch den Grundwasserleiter
(4) so niedrig eingestellt wird, daß praktisch keine Verän
derung des Grundwasserniveaus durch die Strömung hervorgerufen
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wasser an der Oberfläche einer Enteisenungsbehandlung unter
worfen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Festlegung der mikrobiellen Aktivität der Sauerstoffgehalt
des Wassers im Grundwasserleiter (4) gemessen und vor dem
Wiedereinleiten in den Grundwasserleiter (4) eingestellt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wasserkreislauf (7) abgeschlossen ausgebil
det ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7 und einem der
Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterflur-
Bewässerung Grundwasser (4) aus dem Wasserkreislauf (7) ab
gezweigt und an der Oberfläche aufbereitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904008270 DE4008270A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Verfahren zur reinigung von kontaminierten boeden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904008270 DE4008270A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Verfahren zur reinigung von kontaminierten boeden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4008270A1 true DE4008270A1 (de) | 1991-09-19 |
DE4008270C2 DE4008270C2 (de) | 1992-02-27 |
Family
ID=6402262
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904008270 Granted DE4008270A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Verfahren zur reinigung von kontaminierten boeden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4008270A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993011307A1 (de) * | 1991-12-02 | 1993-06-10 | Födtani Kutató És Fúró Kft. | Verfahren zur lokalen bodenbehandlung insbesondere prüfung und reinigung eines verschmutzten bodens |
US5716164A (en) * | 1991-12-02 | 1998-02-10 | Foldtani Kutato Es Furo Ket | Process for the local treatment of soil in particular for examination and cleaning of contaminated soil |
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DE3605042A1 (de) * | 1986-02-18 | 1987-08-20 | Peter A Prof Dr Ing Wilderer | Verfahren zur biologischen behandlung kontaminierter bodenkoerper und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
DE3739126A1 (de) * | 1987-11-19 | 1989-06-01 | Schuette Reiner | Verfahren und anlage zur dekontamination eines erdbereiches |
-
1990
- 1990-03-15 DE DE19904008270 patent/DE4008270A1/de active Granted
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Also Published As
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---|---|
DE4008270C2 (de) | 1992-02-27 |
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