DE399761C - Relais - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 6. AUGUST 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 399761 KLASSE 21g GRUPPE

(D 42511 j

Reinhard Daniel und Ludwig Machts in Marburg.

Relais. Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Oktober 1922 ab.

Das neue Relais hat den Zweck, beliebig hohe Spannungen und Stromstärken auf einfache, betriebssichere Art zu öffnen oder zu schließen, ohne daß dabei die Steuerkontakte,

die von einem Uhrwerk, einer Äthermembrane o. dgl. in Bewegung gesetzt und die mit der vollen Netzspannung betrieben werden, verbrennen können. Diese werden nur zum Schließen des 'Steuerstromes gebraucht, der sich sofort, nachdem das Öffnen oder Schließen des Nutzstromes geschehen ist, selbsttätig wieder unterbricht, und zwar nicht an den von der Regelung in Gang gesetzten Steuerkontakten, sondern an dem den Nützstrom einschaltenden Momentschalter.

In d'en Albbildungen ist das neue Relais schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 eine Draufsicht, Abb. 2 eine Seitenansicht desselben. Als Ausführungsbeispiel ist die Schaltung für einen Thermostaten gewählt, wobei H die elektrische Heizung und M eine durch die Heizung sich ausdehnende Membrane bedeutet.

über dem Elektromagneten ι (Abb. 2) befindet. sich ein weicher Eisenkern 2, der mittels der Blattfeder 3 um den Befestigungspunkt schwenkbar ist und am anderen Ende die Kontaktplatte 4 trägt. Ferner ist auf dem Grundbrett 5 eine Feder 7 angebracht, die, wenn der Elektromagnet 1 erregt ist, von 1 angezogen wird und Anker 2 ungehindert schwingen läßt, im anderen Falle ihn aber in einer seitlichen Lage (Abb. 1) sperrt, wobei Kontakt 4 entweder an dem seitlichen Kontakte oder dem Kontakt 9 anliegt. In Abb. 1 sind beide Lagen gezeichnet, die der Anker annehmen kann (Lage A und B). Der Doppelpfeil zeigt den Weg an, den der Anker 2 bei seinem Schwingen zwischen A und B nimmt. Liegt Kontakt 4 an Kontakt 8 an (Stellung A) und verbindet die Äthermembrane JIi beim Zusammenziehen den Kontakt 11 mit 12, so erhält der Magnet 1 ao von der Zentrale Z Strom, zieht die Sperrfeder 7, die in der Mitte aus Eisen, an den Rändern aus Messing besteht, an, wodurch der Anker 2 frei wird und ebenfalls auf den Magnetkern zu fliegt. Hierbei wird bei 8 der Strom unterbrochen, so daß die Anziehungskraft des Magneten aufhört und Feder 7 zurückschnellt. Der Anker 2, der durch seinen Schwung weiter flog, wird durch die zurückgeschnellte Feder 7 in der Lage >B gesperrt, wobei der Kontakt 4 an 9 anliegt. Dann ist aber die Heizung H über 6,3,2,4,9 an das Netz geschaltet. Die Äthermemibrane M dehnt sich aus, öffnet den Kontakt 11,12 und schließt bei weiterer Ausdehnung den Kontakt 10, 12. Der Magnet erhält nun wieder Strom, so daß sich derselbe Vorgang nach Seite A wiederholt. Kontakt 4,9, und damit die Heizung H, werden unterbrochen und der Magnet 1 stromlos. Kontakt 4 liegt wieder an 8 an und wird von der Sperrfeder 7 in dieser Lage festgehalten, bis M den Kontakt 11,12 wieder schließt, worauf das Spiel von neuem beginnt. Die Kontakte 8,9 sind leicht federnd angeordnet. Versuche mit der neuen Anordnung wurden u. a. an einem elektrischen Brutapparat ausgeführt, wobei sich die Bauart sehr gut bewährte. Die auftretenden Temperaturschwankungen waren so geringfügig, daß man sie mit dem bloßen Auge am Thermometer nicht wahrnahm.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Relais, zu dessen Betrieb jede beliebige Spannung (Z) verwendet werden kann, ohne daß praktisch an den Steuerkontakten (10,11, 12) Funkenbildung auftritt, und mit sehr kurzem Steuerstromstoß, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektromagnet (1) bei Schließung des zugehörigen Steuerkontaktes (10, 11, 12) eine Sperrfeder (7) und einen dadurch frei werdenden Anker (2) anzieht, der mittels eines an ihm angebrachten Kontaktes (4) den Magneten sofort wieder außer Betrieb setzt (8,9), so-,bald der Nutzstrom geöffnet oder geschlossen ist, wobei die Sperrfeder (7), vom Magneten losgelassen, den weiter geflogenen Anker (2) auf der anderen Seite sperrt, während letzterer mit Hilfe seines Kontaktes (4) bei dieser Bewegung den Nutzstrom (H) öffnet oder schließt (Stellung A oder B).

   Abb. i.

   Abb. 2.