DE3991655C2 - Verfahren zur Herstellung von beta-Sialon-Sinterkörpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von beta-Sialon-SinterkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Sinterkörpern auf Basis von β-Sialon, die außerordentlich hohe
Werte der Bruchzähigkeit (nachstehend als KIC abgekürzt)
aufweisen, unter Verwendung von drei Ausgangsmaterialien,
nämlich einem pulverförmigen β-Sialon, einem Sinterhilfsmittel,
wie MgO, und einem Zusatz, wie SiC, wobei Faktoren, wie die
Feinteiligkeit der einzelnen Ausgangsmaterialien und deren
Mischungsverhältnisse, festgelegt werden.
Es ist bekannt, daß Sialon, in Abhängigkeit von der
Zusammensetzung und der Kristallform, in vielen Formen
vorkommt, wie dem α-, β-, o′-, x- und dem polykristallinen Typ.
Das als Ausgangsmaterial für die vorliegende Erfindung zu
verwendende β-Sialon wird durch die chemische Formel
Si6-zAlzOzN8-z (O < z 4,2) dargestellt. Sinterkörper aus
β-Sialon haben viele Vorteile, wie hohe Festigkeit sowohl bei
Raumtemperatur, als auch bei hohen Temperaturen, hohe
Oxidationsbeständigkeit bei hohen Temperaturen und hohe
Erosionsbeständigkeit gegenüber Metallschmelzen. Sie finden
daher Verwendung für Maschinenteile, wie von Motoren und
Gasturbinen, für verschiedene feuerfeste Teile und Schneidwerk
zeuge.
Es gibt zwei grundlegende Verfahren zur Herstellung von
β-Sialon-Sinterkörpern. Eine Methode ist gut eingeführt und
wurde während vieler Jahre untersucht. Dabei werden Ausgangsma
terialien, wie Al2O3, SiO2, Si3N4 und AlN in geeigneter Weise
vermischt und unmittelbar gesintert (diese Methode wird im
allgemeinen als Reaktivsintermethode bezeichnet). Für diese
Methode wurden viele Patente erteilt, beispielsweise US PS
4 066 468, US-PS 4 506 021 und die japanische Patentver
öffentlichung Nr. 1763/1978. Die andere Methode umfaßt folgende
Stufen: Synthetisieren eines β-Sialon-Pulvers durch Brennen des
Vorgemisches, welches bei dem Verfahren der Reaktivsinter
methode hergestellt worden ist, Vermischen des Pulvers mit
einem Sinterhilfsmittel, wie MgO oder Y2O3, und entweder Heiß
pressen des gebildeten Gemisches oder Verformen des Gemisches
zu einem kompakten Körper, der dann einem normalen
Sintern unterworfen wird. Diese zweite Methode wird nachstehend
aus Gründen der Bequemlichkeit als Pulversintermethode
bezeichnet.
In der Absicht, β-Sialon-Sinterkörper besser geeignet zur
Verwendung für die vorstehend genannten Anwendungszwecke zu
machen, werden aktive Untersuchungen durchgeführt, um durch
Zugabe von anderen Verbindungen Verbundsinterkörper zu entwic
keln, die mit verbesserter Abriebfestigkeit und Zähigkeit
ausgestattet sind. So wird beispielsweise in Journal of the
Ceramic Society of Japan, Vol. 95(4), S. 450-452, 1987, eine
modifizierte Reaktivsintermethode beschrieben, bei der
Ausgangsmaterialien, nämlich α-Si3N4, α-Al2O3, AlN und SiC,
vermischt und heißgepreßt werden, wobei ein aus β-Sialon und
SiC (50 Gew. -%) bestehender Sinterkörper gebildet wird. Modi
fizierte Pulversintermethoden sind auch in mehreren Patent
schriften beschrieben. Gemäß den in den japanischen Patentver
öffentlichungen 15505/1987 und 41193/1987 beschriebenen Bei
spielen wird ein β-Sialon-Pulver mit einer maximalen Teilchen
größe von 60 Maschen (250 µm) mit geeigneten Mengen Pulver von
Submicron-Größe, wie aus Y2O3, ZrO2, TiC, TiN und TiCN, ver
mischt und das gebildete Gemisch wird in einer Stickstoffatmo
sphäre bei 1750 °C heißgepreßt, um einen Sinterkörper
herzustellen. Nach den Beispielen der veröffentlichten japani
schen Patentschrift Nr. 73472/1984 wird β-Sialon-Pulver einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 1,0 µm mit einem Sinter
hilfsmittel (Y2O3-Pulver und/oder MgO-Pulver) und einem Zusatz
[(Ti, W)CN-Verbindung] gemischt und das gebildete Gemisch wird
zu einem Pulverkompaktkörper unter einem Druck von 100 MPa
verformt, wobei der kompakte Formkörper dann einem normalen
Sintern in einer Stickstoffatmosphäre bei 1600-1750 °C unter
Bildung eines Sinterkörpers unterworfen wird.
Die meisten der mit Hilfe dieser üblichen Methoden
hergestellten Sinterkörper haben jedoch KIC-Werte von weniger
als 6,0 Mpam1/2, so daß bei ihrer Anwendung für die vorstehen
den Anwendungszwecke, speziell in gleitenden Maschinenteilen,
Oberflächenfehler auftreten, die sich zu Rissen entwickeln und
die häufig zur Zerstörung des Maschinenteils führen.
Die Erfinder, welche die Notwendigkeit zur Lösung dieser
Probleme erkannten, haben Untersuchungen über die Herstellung
von Sinterkörpern mit dem Ziel durchgeführt, die KIC-Werte von
Sinterkörpern zu verbessern, die mit Hilfe dieser üblichen
Methoden hergestellt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, welches zur Herstellung von Sinterkörpern auf Basis
von β-Sialon befähigt ist, die KIC-Werte von mindestens
6,5 MPam1/2 aufweisen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verbesse
rung der Pulversintermethode. Zusätzlich zu β-Sialon-Pulver und
einem Sinterhilfsmittel wird bei dem erfindungsgemäßen Verfah
ren als drittes Ausgangsmaterial ein Zusatz verwendet und die
Teilchengrößen der drei Ausgangsmaterialien und ihre Mischungs
verhältnisse werden streng geregelt. Genauer angegeben, sind
die Teilchengrößen der drei Ausgangsmaterialien derart, daß die
Größe von β-Sialon-Pulver nicht mehr als 2,0 µm beträgt und daß
das Sinterhilfsmittel und der Zusatz jeweils eine Größe von
nicht mehr als 5,0 µm haben. Das Sinterhilfsmittel ist
mindestens eine Verbindung, die ausgewählt ist unter MgO, Y2O3
und Seltenen Erdenoxiden und der Zusatz ist entweder mindestens
eine unter SiC, B4C und BN ausgewählte Verbindung oder ist
diese mindestens eine Verbindung und TiB2 und/oder TiC. Die
Mischungsverhältnisse dieser Ausgangsmaterialien sind derart,
daß das Sinterungshilfsmittel in einer Menge von 0,5 bis 20
Gew.-Teilen und der Zusatz in einer Menge von 3 bis 40 Gew.-
Teilen anwesend ist, wobei der restliche Anteil β-Sialon ist.
Kurz gesagt werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die
derart strikt definierten Ausgangsmaterialien eingesetzt, die
in den vorgeschriebenen Mengenverhältnissen naß gemischt
werden, wobei eine Aufschlämmung gebildet wird, die getrocknet
und entweder heißgepreßt wird oder nach Ausbilden eines
Formkörpers (Pulverkompaktkörpers) einem normalen Sintern
unterworfen wird. Nachdem ein Formteil (Pulverkompaktkörper)
durch Formpressen der getrockneten Aufschlämmung (des
Gemisches) zur gewünschten Gestalt gebildet wurde. Auf diese
Weise wird ein Sinterkörper auf Basis von β-Sialon mit einem
KIC-Wert von mindestens 6,5 MPam1/2 hergestellt.
Die Erfinder berücksichtigten die Pulversintermethode,
weil sie die folgenden Vorteile gegenüber der Reaktivsinterme
thode hat: (1) ein gleichförmiges Gemisch der Ausgangsmateria
lien kann leicht erhalten werden, so daß Sinterkörper mit hoher
Verläßlichkeit gebildet werden können, und (2) eine übliche
Sintertechnik kann angewendet werden, was die Herstellung von
gesinterten Formkörpern mit komplizierter Gestalt ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß (3) die vorstehend
erwähnten Verbindungen in verschiedenen Feinheitsgraden bereits
industriell erhältlich sind, so daß durch Wahl geeigneter Ver
bindungen die Stufe der Synthese der notwendigen Ausgangsmate
rialien wegfallen kann.
Die wesentlichen Elemente der vorliegenden Erfindung wer
den im einzelnen nachstehend beschrieben.
Das für die Zwecke der Erfindung zu verwendende β-Sialon-
Pulver kann mit Hilfe irgendeiner Methode synthetisiert werden.
Es ist daher möglich, kommerziell erhältliche β-Sialon-Pulver
zu verwenden, solange diese die festgelegte Feinteiligkeit
haben. Alternativ können β-Sialon-Pulver mit der vorgeschriebe
nen Feinteiligkeit durch den Hersteller selbst synthetisiert
werden.
Wie durch die chemische Formel definiert ist, ist
β-Sialon-Pulver eine feste Lösung, worin z im Bereich von 0 bis
4,2 liegt. Wenn β-Sialon-Pulver allein lediglich gesintert
wird, können unter der Bedingung z = 2-4 Sinterkörper mit
vergleichsweise hoher Dichte hergestellt werden. Wenn jedoch
z < 2 ist, bildet sich während des Sinterns nur eine kleine
Menge einer flüssigen Phase, so daß der gebildete Sinterkörper
die Tendenz hat, porös zu sein und einen niederen Wert KIC
hat. Gemäß der vorliegenden Erfindung gewährleistet jedoch das
Sinterhilfsmittel die Bildung einer geeigneten Menge einer
flüssigen Phase und gleichzeitig trägt der Zusatz zur Verdich
tung der Sinterkörper bei. Es besteht daher keine spezielle Be
grenzung des Bereiches von z, sondern der Zusatz erweist sich
als äußerst wirksam zur Erhöhung von KIC, wenn z < 2.
Der Grund für die Anwendung des Sinterhilfsmittels wird
nachstehend beschrieben. β-Sialon, welches eine (Si, Al)-(O, N)-
Bindung hat, neigt stark zur Ausbildung einer kovalenten Bin
dung und hat einen niederen Selbstdiffusionskoeffizienten.
Während der Sinterung bildet sich daher eine kleinere Menge
einer flüssigen Phase. β-Sialon ist daher eine Verbindung, die,
wie Si3N4, nicht leicht sinterbar ist. Aus diesem Grund ist die
Verwendung eines Sinterhilfsmittels für die Sinterungsstufe
unerläßlich. Während der Sinterung bildet das Sinterhilfsmittel
eine flüssige Phase und unterliegt einer Korngrenzen-Diffusion
zwischen den Teilchen von β-Sialon. Nach dem Abkühlen bildet
das Sinterhilfsmittel eine glasartige Phase, die zwischen den
β-Sialon-Teilchen verbleibt und als Binderphase dient, die zu
einer höheren Dichte und Zähigkeit des endgültigen Sinterkör
pers beiträgt.
Als Sinterhilfsmittel, welches diese Wirkungen zeigt,
wird erfindungsgemäß mindestens eine unter MgO, Y2O3 und Selte
nen Erdenoxiden ausgewählte Verbindung verwendet. Diese Oxide
sind in der Keramikindustrie als Sinterhilfsmittel bekannt und
sie sind auch für die Zwecke der Erfindung wesentlich. Zu Bei
spielen für Seltene Erdenoxide gehören CeO2, Nd2O3, Sm2O3 und
La2O3.
Bevorzugte Sinterhilfsmittel sind MgO und/oder Y2O3.
Der Zusatz dient dazu, den Sinterkörpern auf Basis von
β-Sialon Zähigkeit zu verleihen und, wie vorstehend bereits
erwähnt, ist seine Wirksamkeit besonders groß, wenn das
β-Sialon-Pulver im Bereich von z < 2 ist. Der Mechanismus, auf
dem die Wirkung des Zusatzes auf die Zähigkeit beruht, ist
jedoch nicht vollständig klar. Erfindungsgemäß wird als Zusatz
mindestens eine unter SiC, B4C und BN ausgewählte Verbindung
oder diese mindestens eine Verbindung und TiB2 und/oder TiC
eingesetzt und bevorzugte Verbindungen sind SiC und/oder B4C.
Die Feinteiligkeit der Ausgangsmaterialien ist für die
Zwecke der Erfindung besonders wichtig, wie nachstehend
erläutert wird.
Es ist für die vorliegende Erfindung wesentlich, daß das
β-Sialon-Pulver, das Sinterhilfsmittel und der Zusatz durch
schnittliche Teilchengrößen von nicht mehr als 2,0 µm, 5,0 µm
bzw. 5,0 µm haben. Wenn irgendeines der verwendeten Ausgangsma
terialien durchschnittliche Teilchengrößen hat, welche die
vorgeschriebenen Werte überschreiten, werden die Ausgangsmate
rialien nicht gleichförmig dispergiert, selbst wenn sie während
langer Dauer naß gemischt werden, so daß örtliche Inhomogenität
auftritt und ein Sinterkörper gebildet wird, der niedere Zähig
keit hat und der geringe Festigkeit hat, was auf das Vorliegen
von groben Teilchen zurückzuführen ist. So sollte speziell die
Verwendung des Zusatzes mit einer durchschnittlichen Teilchen
größe von mehr als 5,0 µm vermieden werden, weil ein solcher
Zusatz kaum wirksam zur Verbesserung des KIC-Wertes ist. Wün
schenswerte durchschnittliche Teilchengrößen sind wie folgt:
Nicht mehr als 1,0 µm für das β-Sialon-Pulver und nicht mehr
als 2,0 µm für das Sinterhilfsmittel und für den Zusatz.
Die Mischungsverhältnisse der Ausgangsmaterialien werden
nachstehend diskutiert. Das Sinterhilfsmittel wird in einer
Menge von 0,5 bis 20 Gew.-Teilen und der Zusatz wird in einer
Menge von 3 bis 40 Gew.-Teilen verwendet, wobei der restliche
Anteil β-Sialon-Pulver ist. Wenn der Anteil des Sinter
hilfsmittels weniger als 0,5 Gew.-% beträgt, bildet sich die
flüssige Phase, welche die treibende Kraft für die Sinterung
darstellt, in einer so kleinen Menge, daß die gewünschte
Wirkung des Hilfsmittels nicht erreicht wird. Wenn die Menge
des Zusatzes weniger als 3 Gew.-% beträgt, ist dieser unwirksam
für die Verbesserung des KIC-Werts. Wenn andererseits die Menge
des Sinterhilfsmittels 20 Gew.-% überschreitet, wird die sich
an den Korngrenzen bildende glasartige Phase übermäßig groß und
die Werte von KIC und die Festigkeit (insbesondere bei hohen
Temperaturen) werden vermindert, statt erhöht zu wenden. Wenn
die Menge des Zusatzes 40 Gew.-% überschreitet, läßt sich das
Gemisch der Ausgangsmaterialien nicht leicht sintern und eine
unwirtschaftlich lange Dauer ist erforderlich, um das Sinter
verfahren vollständig durchzuführen. Bevorzugte Mischungsver
hältnisse sind 3 bis 15 Gew. -% für das Sinterhilfsmittel und 7
bis 35 Gew.-% für den Zusatz.
Die Herstellung eines Sinterkörpers wird in folgender
Weise durchgeführt. Die Ausgangsmaterialien mit den oben
angegebenen durchschnittlichen Teilchengrößen werden in den
vorbestimmten Mengenverhältnissen abgewogen und in üblicher
Weise einem gründlichen Naßmischen unterzogen, wobei eine
Aufschlämmung gebildet wird. Während des Vermischens wird ein
Alkohol (z. B. Isopropylalkohol) oder n-Hexan eingesetzt. Die
Aufschlämmung wird mit Hilfe eines Trockners getrocknet. Die
getrocknete Aufschlämmung (Gemisch) wird in einer Stickstoffat
mosphäre unter einem Druck von mindesten 5 MPa bei einer
Temperatur von 1700 bis 1850°C heißgepreßt. Alternativ wird
die getrocknete Auschlämmung bei 10 MPa zu einem Formteil
der gewünschten Gestalt (Pulver-Kompaktkörper) verpreßt, der
dann einem normalen Sintervorgang in einer Stickstoffatmosphäre
bei 1720 bis 1850 °C unterworfen wird. Mit Hilfe jeder dieser
Methoden kann ein Sinterkörper auf Basis von β-Sialon mit einem
KIC von mindestens 6,5 MPam1/2 gebildet werden. Außerdem ist
eine normale Sintermethode gegenüber einer Heißpreß-
Sintermethode zu bevorzugen, weil die erstere die Herstellung
von Sinterkörpern mit komplizierter Gestalt und außerdem deren
Massenproduktion ermöglicht.
Ausgangsmaterialien mit den in Tabelle 1 gezeigten
verschiedenen durchschnittlichen Teilchengrößen wurden
vermischt und die KIC-Werte der aus den gebildeten Gemischen
hergestellten Sinterkörper wurden gemessen.
Ausgangsbeschickungen, die jeweils aus β-Sialon-Pulver
(z = 0,5), Sinterhilfsmittel und Zusätzen in Anteilen von
65 Gew.-%, 10 Gew.-% bzw. 25 Gew.-% bestanden, wurden zusammen
mit Isopropylalkohol in eine kleine Kunststoff-Kugelmühle
gegeben und die einzelnen Beschickungen
wurden 24 Stunden unter Bildung von Aufschlämmungen vermischt,
die dann getrocknet wurden. In Versuchen Nr. 4 und 5 wurden
die Zusätze SiC und B4C in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 1
zugegeben, in Versuch Nr. 6 wurden die Sinterhilfsmittel Y2O3,
CeO2 und Nd2O3 in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 1 : 1 zugesetzt
und die Zusätze B4C, TiB2 und TiC wurden in einem Gewichtsver
hältnis von 1 : 1 : 1 eingesetzt.
Unter Verwendung der getrockneten Aufschlämmungen
(Gemische) wurden β-Sialon-Sinterkörper (Teststücke) mit einem
Durchmesser von 50 mm und einer Dicke von 5 mm nach einer der
folgenden beiden Sintermethoden hergestellt: Heißpressen in
einer Stickstoffatmosphäre während 60 min. unter 230 kp/cm2 bei
1780 °C, oder Verpressen der getrockneten Aufschlämmung zu
einem Pulver-Kompaktkörper unter einem Druck von 50 MPa und
danach normales Sintern in einer Stickstoffatmosphäre bei
1780 °C während 90 min. Die KIC-Werte der jeweiligen Sinterkör
per wurden mit Hilfe der Eindruck-Testmethode gemessen und die
dabei erzielten Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt.
Sinterkörper wurden aus Gemischen hergestellt, die in den
in Tabelle 2 gezeigten verschiedenen Mengenverhältnissen
gemischt worden waren, und ihre KIC-Werte wurden gemessen.
β-Sialon-Pulver mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 0,8 µm (z in der chemischen Formel war 0,5
mit Ausnahme von Versuch Nr. 19, in dem z = 3,5 ist), Y2O3 mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 1,7 µm und SiC mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,3 µm wurden in den
in Tabelle 2 gezeigten Verhältnissen vermischt, wobei einzelne
Beschickungen gebildet wurden. Unter Verwendung dieser
Beschickungen wurden Sinterkörper auf Basis von β-Sialon nach
der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise hergestellt.
Die Ergebnisse von KIC-Messungen an den Sinterkörpern sind
ebenfalls in Tabelle 2 gezeigt.
Wie auf den vorhergehenden Seiten beschrieben ist, haben
Sinterkörper auf Basis von β-Sialon, die mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten werden, außerordentlich
hohe Werte der Bruchzähigkeit, so daß sie für verschiedene
Anwendungszwecke geeignet sind, einschließlich für Maschinen
teile, wie von Motoren und Gasturbinen, für verschiedene schwer
schmelzbare bzw. feuerfeste Teile und Schneidwerkzeuge.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers mit einer
Bruchzähigkeit von mindestens 6,5 MPam1/2 auf Basis von β-
Sialon unter Verwendung eines β-Sialon-Pulvers
(Si6-zAlzOzN8-z worin 0 < z 4,2) mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von nicht mehr als 2,0 µm, eines Sinterhilfsmit
tels mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von nicht mehr
als 5,0 µm und eines Zusatzes, der eine durchschnittliche Teil
chengröße von nicht mehr als 5,0 µm hat und der entweder
mindestens eine unter SiC, B4C und BN ausgewählte Verbindung
oder diese mindestens eine Verbindung und TiB2 und/oder TiC
umfaßt, wobei das Verfahren das Naßmischen dieser Ausgangsma
terialien in solchen Mengenverhältnissen, daß das Sinterhilfs
mittel 0,5 bis 20 Gew.-% und der Zusatz 3 bis 40 Gew.-%
ausmacht und der restliche Anteil aus β-Sialon-Pulver besteht,
Trocknen der gebildeten Aufschlämmung und Sintern der
getrockneten Aufschlämmung umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein β-Sialon-Pulver eingesetzt wird, worin der Index z in der
chemischen Formel nicht mehr als 2,0 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein β-Sialon-Pulver verwendet wird, das eine
durchschnittliche Teilchengröße von nicht mehr als 1,0 µm hat.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Sinterhilfsmittel
mindestens eine unter MgO, Y₂O₃ und einem Seltenen Erdenoxid
ausgewählte Verbindung verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein Sinterhilfsmittel
und ein Zusatz verwendet werden, die jeweils eine durchschnittliche Teilchengröße von
nicht mehr als 2,0 µm haben.
6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Sinterhilfsmittel
MgO und/oder Y₂O₃ verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Zusatz SiC und/oder
B₄C verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Sinterhilfsmittel in
einer Menge von 3 bis 15 Gew.-% zugesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, worin der Zusatz in einer
Menge von 7 bis 35 Gew.-% zugefügt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, worin Isopropylalkohol oder
n-Hexan als Flüssigkeit in der Naßmischstufe eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, worin die getrocknete Aufschlämmung
unter 10 MPa oder mehr zu einem kompakten Pul
verkörper verpreßt wird und der gebildete kompakte Pulverkörper
einem normalen Sintervorgang in einer Stickstoffatmosphäre bei
einer Temperatur von 1720-1850°C unterworfen wird.
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