DE398806C

DE398806C - Untergrundlockerer

Info

Publication number: DE398806C
Application number: DESCH68646D
Authority: DE
Original assignee: OSWALD SCHMILINSKY
Current assignee: OSWALD SCHMILINSKY
Priority date: 1923-09-21
Filing date: 1923-09-21
Publication date: 1924-07-15

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM15.JULI1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVs 398806 -KLASSE 45 a GRUPPE 11

(Sch 68646Ι1Ι\45ά)

Oswald Schmilinsky in Charlottenburg.

Untergrundlockerer. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. September 1923 ab.

Bei vielen Böden wird durch zu tiefes Pflügen, das im Interesse der Wasserhaltung erwünscht ist, toter Boden nach oben gebracht. Hierdurch wird der Ertrag dieser Äcker wesentlich beeinträchtigt. Bedeutende Landwirte sind deshalb dazu übergegangen, derartige Böden nur flach zu pflügen, dagegen den sogenannten Untergrund möglichst tief zu lockern, um auf diese Weise die Wasserhaltung des Bodens (besonders in Sandböden) zu regeln.

Zu diesem Zweck sind schon die verschie-

Claims

densten Untergrundlockerer gebaut worden, die teils feSt, teils beweglich mit dem Pflugkörper oder Pflugrahmen \*erbunden sind, die fiber fast alle daran kranken, daß sie plötzlich iiuftretenden großen Widerstanden, wie Steinen, Wurzeln usw., nicht rasch genug ausweichen können.

Der Zweck der Erfindung ist es nun, diese den bisher bekannten Untergrundlockerern ίο anhaftenden Mangel zu beseitigen, und zwar geschieht dies in erster Linie dadurch, daß der das Leckern bewirkende, tief in den Ackerboden greifende Zinken beim Ausweichen angehoben wird. Infolge der kombinier lea Bewegung wird der Zinken beim Stoßen gegen einen unüberwindlichen Widerstand nicht nur zurückgehalten, sondern gleichzeitig angehoben und weicht daher dem Hindernis nach oben aus, dieses gewissermaßen übersteigend. Vorteilhaft wird der Zinken als Winkelhebel ausgebildet, dessen Drehpunkt nach oben ausweichen kann und dessen Schenkel an einer fest gelagerten Rolle seinen Stützpunkt findet, auf welcher er beim Ausweichen des Zinkens abrollt. Der Drehpunkt des Winkelhebels kann im einen Arm eines Doppelhebels angeordnet sein, dessen anderer Arm unter der Wirkung einer regelbaren j Feder oder ähnlichen Einrichtung steht, die den Zinken in den Boden drückt und gegen deren Wirkung die Ausweichbewegungen erfolgen.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes darge- , stellt. I

Am Pflugkörper 1, der am Rahmen 2 befestigt ist, ist durch Schraubenbolzen 3 eine Platte 4 einstellbar angeordnet, an der bei 5 ein Doppelhebel 6 drehbar gelagert ist. An dem einen Arm 7 des Doppelhebels 6 greift | ein Kraftspeicher, beispielsweise eine Feder 8, ^! an, die ihr Widerlager bei 9 findet und deren | Spannung geregelt werden kann. Im anderen Arm 10 des Doppelhebels 6 ist der mit Schar ix ausgerüstete Zinken 12 bei 13 drehbar ge- : lagert. Der Zinken 12 hat die Gestalt eines 1 Winkelhebels, dessen freier Schenkel 14 bei j 15 kurvenförmig ausgebildet ist und sich mit dieser Kurve gegen eine an der Platte 4 befestigte Rolle 16 stützt. Ein sich der Gestalt j der Platte 4 im wesentlichen anpassender 1 Bügel 17 dient dem Zinken 12 als Führung. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende : ;

Normalerweise nimmt der Zinken 12 die | in der Abbildung ausgezogen gezeichnete Stellung ein, wird also von der Feder 8 in den Boden gedrückt und verrichtet so die Auflockerung des Untergrundes. Trifft nun das Schar gegen ein unüberwindliches Hindernis, beispielsweise einen Stein oder eine Wurzel, dann schwingt der Zinken um seinen Drehpunkt 13 nach rückwärts aus. Gleichzeitig aber rollt die Kurve 15 auf der Rolle 16 ab, so daß der Doppelhebel 6 gegen die Wirkung der Feder 8 verschwenkt wird. Infolgedessen bewegt sich der Drehpunkt 13 in einer Kur\*e nach 13'. Es nehmen infolgedessen der Zinken und die zusammenwirkenden Teile die gestrichelt gezeichnete Stellung ein, die erkennen läßt, daß das Schar nicht nur nach rückwärts ausgeschwungen, sondern gleichzeitig angehoben ist, so daß Gewähr dafür besteht, daß das Hindernis überschritten wird. .

An Stelle des Doppelhebels 6 könnte gegebenenfalls auch eine Schlitzführung finden Drehpunkt 13 verwendet werden, ebenso wie am Schenkel 14 eine Rolle vorgesehen sein kann, die mit einer an der Platte 4 fest angeordneten Kurve im entsprechenden Sinne zusammenarbeitet. Auch in anderer Beziehung können konstruktive Abänderungen vorgenommen werden, ohne dadurch außerhalb des Rahmens der Erfindung zu fallen, g₅ vorausgesetzt, daß dem Zinken die angestrebte Bewegung dadurch erteilt wird.

Paten τ-An Sprüche:

i. Untergrundlockerer mit gegen Federdruck ausschwingendem Zinken, dadurch gekennzeichnet, daß der Zinken beim Ausweichen eine Schwingbewegung um seinen Drehpunkt ausführt und dieser seinerseits um einen am Rahmen festen Punkt schwingt.
2. Untergrundlockerer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zinken als Winkelhebel ausgebildet ist, dessen J₀₀ Drehpunkt nach oben ausweichen kanu und dessen freier Schenkel an einer fest gelagerten Rolle seinen Stützpunkt findet, auf welcher er sich beim Ausweichen des Zinkens abrollt.
3. Untergrundlockerer nach Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehpunkt des den Zinken tragenden Winkelhebels im einen Arm eines Doppelhebels gelagert ist, dessen anderer _11Q Arm unter der Wirkung einer regelbaren Feder oder ähnlichen Einrichtung steht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.