-
Lenkvorrichtung für dreirädrige Fahrzeuge mit einem lenkbaren Einzelrad.
Die Erfindung bezieht sich auf dreirädrige Fahrzeuge, z. B. motorgetriebene Dreiräder,
hei denen die Lenkung durch ein einzelnes Rad bewirkt wird, und bezweckt, durch
Schrägstellen des Rades beim Lenken eine erhöhte Sicherheit gegen Umschlagen des
Fahrzeuges in Kurven bei hoher Geschwindigkeit zu geben.
-
Ein weiterer Zweck ist, eine verbesserte Lagerung des Lenkrades am
Fahrgestell zu schaffen.
-
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Vorderradgabel
an ihrem Kopf nachgiebig und universalgelenkig und an ihren unteren Gabelenden mittels
universal angelenkter Streben mit dem Fahrgestell so verbunden ist, daß das Vorderrad
bei einer Lenkeinstellung durch eine an der Radgabel in Zapfen gelagerte und auf
einem zweckmäßig bogenförmigen Führungsteil gleitende Lenkgabel eine der Innenseite
der durch das Fahrzeug zu beschreibenden Kurve zugeneigte Stellung einnimmt. Durch
eine solche Bauart wird der Schwerpunkt des Fahrzeuges mit Bezug auf die Unterstützungspunkte
nach der inneren Seite der Kurve zu verschoben, sobald das Vorderrad zur Lenkung
des Fahrzeuges bewegt wird.
-
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar ist Abb. t eine perspektivische Ansicht der einen Ausführungsform eines
dreirädrigen i Fahrzeuges, Abb. 2 eine teilweise perspektivische Seitenansicht davon
und Abb.3 eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform.
-
Die Seitenteile r, z eines Fahrgestells werden an. hren hinteren Enden
von der Hinterachse 2 in der dargestellten oder einer anderen geeigneten Weise getragen.
Das lenkbare Vorderrad 3 trägt das vordere Ende des Fahrgestells und ist vorn in
der Mitte des Fahrzeuges gelagert, getragen durch eine rückwärts geneigte Gabel
=2. Die Gabel 12 ist an ihrem Kopf durch ein Kugel- oder Kardangelenk g mit dem
äußeren Ende einer Federaufhängung 8 verbunden.
-
Die Federaufhängung 8 besteht aus zwei Blattfedern, die an ihren vorderen
Enden miteinander verbünden sind und nach hinten auseinanderlaufen, wo sie beispielsweise
an der Spritzwand q. an dem Fährgestell befestigt sind. Der vordere Teil des Fahrgestells
ist an dem Hauptteil der Federn durch ein Joch 2 aufgehängt, wobei die Enden des
Joches 2 an den Seitenteilen t, r des Fahrgestells befestigt sind.
-
Das untere _ Ende der Gabel 12 wird vor der Mitte des Gestelles durch
zwei besondere Streben 16 gehalten, deren Hinterenden an den vorderen Enden der
Seitenteile z, z des Fahrgestells mit Kugel- oder Kardangelenken rD- angeschlossen
sind.
-
Die Streben 16 laufen nach ihren vorderen i Enden zu zusammen, und
diese sind mit den
entsprechenden Teilen der Gabel 12 durch Kugel-
oder Kardangelenke 17 verbunden. Ferner ist eine Lenkgabel ig vorgesehen, die mit
ihren Armen durch Lagerzapfen mit der Gabel 12 verbunden ist. Das Kopfende der Lenkgabel
wird durch einen zweckmäßig bogenförmigen Führungsteil 2o beweglich getragen, das
zwischen den Seitenteilen i, i des Fahrgestelles angebracht ist.
-
Um die Lenkgabel zur Lenkung des Vorderrades zu bewegen, ist ein biegsames
Glied 36 in Gestalt eines Bandes, Seiles oder einer Kette angeordnet, das mit seinen
Enden am Gabelkopf der Lenkgabel ig befestigt ist und um Laufrollen 37 an den Seitenteilen
des Fahrgestelles und weiter rückwärts um eine am unteren Ende einer senkrechten
Lenkwelle 39 angebrachte Trommel, Scheibe oder ein Kettenrad 38 läuft. Die
Lenkwelle 39 ist in Lagern 4o an der Spritzwand 4 gelagert und trägt an ihrem
oberen Ende ein Lenkhandrad 41.
-
Bei der in Abb. 3 dargestellten Ausführungsform besteht die Federaufhängung
8 aus zwei Blattfedern, die nach vorn von den Seitenträgern des Fahrgestells ausgehen.
Die Radgabel i2 ist durch Kugel- oder Kardangelenk 42 mit einem Jochteil 43 verbunden,
der mit seinen Enden an den äußeren Enden der Federn 8 angebracht ist. Das Joch
ist mit einem Strebenpaar 44 verbunden, das an seinen hinteren Enden mit einem Teil
des Fahrzeuges, beispielsweise mit dem Wagenkastentragegestell, verbunden ist, während
seine vorderen Enden am Joch befestigt sind.
-
Die Lenkgabel und die Streben sind den schon für Abb. i und 2 beschriebenen
ähnlich, ebenso die Lenkvorrichtung selbst, mit der Ausnahme, daß die Lenkkette
oder das Seil nach oben über eine an der Lenkspindel 46 angebrachte Scheibe, Trommel
oder ein Kettenrad 45 läuft, und daß die Steuerspindel etwa wagerecht in an der
Spritzwand und dem Traggestell angebrachten Lagern gelagert ist.
-
Es ist nun ersichtlich, daß, weil das untere Ende der Radgabel i2
zwischen den nach vorn zusammenlaufenden Streben 16 gehalten wird, die Drehung der
senkrechten Radgabel i2 durch die Lenkgabel ig ein seitliches Ausweichen der vorderen
Enden der Streben 16 und mit ihnen des unteren Endes der senkrechten Vorderradgabel
12 hervorgerufen wird. Diese seitliche Bewegung wird klarer verständlich, wenn man
annimmt, daß das Hinterende der Lenkgabel ig durch die Lenkkette 36 nach rechts
gezogen wird. Das Vorfierende der linken Strebe 16 wird dann ebenso nach rechts
verschoben, und in gleicher We:se das Vorderende dür rechten Strebe 16 nach rechts
und nach vorn abgedrängt. In jedem Bewegungsfalle der Lenkgabel wird der Schmerpunkt
des Fahrzeuges gegenüber dem Berührungspunkte des Lenkrades mit der Fahrbahn nach
dem Mittelpunkt der Kurve zu - verschobrn. Mit andren Worten: Der Unterstützungspunkt
des Vorderrades wird in der Kurve nach außen verschoben. Es wird dadurch also eine
sicherere Unterstützung des Fahrzeuges erzielt, die erhöht wird dadurch, daß das
obere Ende der Vorderradgabel 12 nicht seitlich verschoben wird und dadurch tei
der geneigten Stellung der Radgabel 12 und des Vorderrades die seitliche Verschiebung
des Unterstützungspunktes nach der Außenseite der Kurve zu eine um so größere ist.
-
Es ist selbstverständlich, daß die Erfindung sich nicht auf die Verwendung
von Motordreirädern beschränkt, sondern auch für andere Fahrzeuge, wie dreirädrige
Spielzeuge, Kraftschlitten, dreirädrige Wagen, die entweder durch Motorkraft oder
auf andere `'eise angetrieben werden, Verwendung finden kann.