-
Presse zur Herstellung von Linsen, Prismen oder anderen massiven Körpern.
Die Erfindung betrifft eine Presse zur Herstellung von Linsen, Prismen und anderen
massiven Glasgegenständen, bei welcher ein Ring vorgesehen ist, welcher beim Pressen
das Ober- und Untergesenk dichtschließend umgibt und den Preßraum seitlich begrenzt.
`Während bei einer bekannten Presse dieser Art aber der Preßring von oben über das
Untergesenk herabging und dabei das auf diesem Untergesenk liegende Glasstück anstoßen
und beschädigen konnte, ist nach vorliegender Erfindung der Ring in der Ruhelage
unterhalb des Untergesenks festgehalten und steigt in die Arbeitsstellung auf, wobei
er das auf das untere Gesenk oder die untere Formenhälfte ,gelegte Werkstück von
unten kommend umfaßt und mit dem Niedersenken des oberen Gesenks oder der oberen
Formenhälfte in seine höchste Lage bewegt wird und in dieser Lage beim Pressen die
obere und' untere Form dichtschließend umfaßt, nach dem Pressen der Linsen aber
beim Hochgehen der oberen Form nach unten gezogen wird und die Linse freigibt. Nach
einer Ausführungsform der .Erfindung sind dabei Ring und Obergesenk mit demselben
Antrieb, z. B. einem Tritthebel, so verbunden, daß der Preßring bereits in seine
Höchststellung gelangt, bevor das Obergesenk in die Preßstellung kommt.
-
Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung Abb.
i und 2 stellen verschiedene Ansichten der Presse dar.
-
Abb.3 und q. zeigen die Preßvorrichtung in vergrößertem Maßstabe,
und zwar stellt Abb.3 die Preßvorrichtung mit der oberen und unteren Form und den
Preßring in geöffneter Stellung dar, Abb. q. die Preßvorrichtung mit der oberen
und unteren Form und Preßring in dem Augenblick, in dem das Pressen der Linse erfolgt
ist.
-
Die gestrichelten Linien in Abb. q. der oberen Form zeigen die Stellung,
in welcher der Haltering den durch Anschläge begrenzten Hub ausgeführt hat.
-
i ist eine feststehende Säule mit den Lagern 2 und 3. 4 ist die feststehende
Form
(Untergelenk). 6 die auf und ab bewegliche Form (Obergelenk),
die durch eine Schraube in der Druckstange 16 befestigt ist. 7 ist der Fußhebel
mit dem Gegengewicht i g. 8 ist eine Zugstange, die mit dem Fußhebel 7 verbunden
ist und einen Ausleger 9 trägt. i o sind zwei mit dem Ring t i verbundene Zugstangen
umgeben von Federn 12, welche den .Anschlag 13 der Zugstange io aufwärts
drängen. Jedoch werden die Zugstangen in die Lage (Abb. i) dadurch festgehalten,
daß der Ausleger g über ein die Stangen unten verbindendes Querhaupt greift. i.1
ist ein Hebel mit dem Gelenk 15 und der Druckstange 16. 17 sind Spitzbrenner zur
Erwärmung der Form.
-
Die Wirkungsweise ist folgende: Nachdem die vorgearbeitete Linse auf
die Form 4. gelegt worden ist, wird Fußhebel 7 nach abwärts gedrückt. Durch diesen
Vorgang gehen Zugstange 8 und Ausleger 9 nach oben. Hierdurch werden die Zugstangen
io, welche mit dem Preßring verschraubt sind, durch die Federn 12 nach oben gedrückt,
bis Anschlag 13 den Hub begrenzt, indem er an das Lager 3 anstößt. Preßring i i
nimmt nun die Lage nach Abb. 4 ein. Durch die Aufwärtsbewegung der Zugstange 8 wird
U e ichfalls Hebel 14, welcher mit der Zugstange 8 verbunden und an der Säule
i schwenkbar befestigt ist, mit dem linken Ende nach abwärts bewegt. Da nun mittels
der Gelenke 15 Hebel 1¢ mit der Druckstange 16 verbunden ist, überträgt sich die
Abwärtsbewegung auf die Druckstange 16 und auf die Form 6, welche mit der Druckstange
16 durch die Schraube 5 verbunden ist. Durch diesen Vorgang wird die Form 6 auf
die auf der Form :l liegende Linse gepreßt. Da nun die Formen .1 und 6 durch den
Preßring i i umschlossen sind, so wird ein Ausweichen der Formen 4. und 6 beim Pressen
vermieden. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß ein Beschädigen der Linsen beim
Pressen ausgeschlossen ist. Das Anwärmen der Formen .1 und 6 sowie des Ringes i
i erfolgt durch die Spitzbrenner 17, welche durch ein Gemisch von Gas und Preßluft
geheizt werden und sich leicht regeln lassen. Dadurch wird ein gleichmäßiges Erwärmen
der Formen .l und 6 erreicht. Das Auswechseln der Formen q. und 6 erfordert kurze
Zeit, da nur die Schrauben 5 gelöst zu werden brauchen. Wird der Fußhebel ? freigegeben,
so geht infolge des Gegengewichtes 18, welches auf dem Hebel 7 sitzt, die Zugstange
8 und Ausleger 9 nach unten. Der Ausleger 9 nimmt die Zugstange io nach abwärts,
und der Preßring i i nimmt die Stellung, wie Abb. ; zeigt. ein. Gleichfalls @ schwenkt
der Hebel 1.1 links nach oben und hebt die Druckstange 16, an welcher die obere
Form 6 sitzt, hoch. Die Ruhestellungen der Formen ,l und 6 sowie des Ringes i i
zeigt Abb. 3. In dieser Stellung kann die Linse von der unteren Form abgenommen
werden. Gleichzeitig kann das Reinigen der Formen ,1 und 6 erfolgen. Abb. .1 zeigt
die Stellungen der Formen .1 und 6 sowie des Preßringes i i in dem Augenblick, wo
die Linse gepreßt worden ist. Die Anordnung des Ringes i i zur oberen Form 6 ist
vor und während des Pressens derartig, daß noch vor dem Auflegen des zu pressenden
Glases der Arbeiter, der die Presse bedient, den Ring i i durch den Fußtritt 7 so
weit nach oben bringt, daß der Ring i i etwas über die untere Form 4. steht. Dadurch
wird eine Begrenzung für das zu pressende Glas geschaffen. Ist das Glas in die Form
.l eingelegt, wird der Druck auf den Fußtritt verstärkt, der Preßring wandert so
hoch. bis der Hub durch Anschlag 13 begrenzt wird. Da nun der Hub für die obere
Form 6 bedeutend größer ist, nimmt erst der Ring die durch Anschlag 13 begrenzte
Stellung ein (Abb..l), hierauf wird die obere Form in den Ring eingeführt, und das
Pressen des Glases findet statt (Abb. 4'). Die Stellung der oberen Form 6 ist, nachdem
der Ring i i die aufwärts gehende Bewegung beendet hat, durch stichpunktierte Linien
angegeben (Abb. .1). Ring i i hat auch den Zweck, ein Herauspressen des Glases zwischen
den Formen .1 und 6 während des Pressens zu verhindern.