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Im Dampfdom von Lokomotivkesseln angeordneter Speisewasserreiniger
mit im Kreis angeordneten Rieselern. Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des
bekannten, im Dampfdom von Lokomotiven angeordneten Speisewasserreinigerz, bei dem
die Domdecke als Prallfläche für die Aufschließung des gespeisten Wassers benutzt
wird.
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Bei den Reinigern für Lokomotiven dieser Art kann nur dann ein guter
technischer Wirkungsgrad dauernd aufrechterhalten werden, wenn die in ihnen abgelagerten
Schlamm-und Kesselsteinmassen in regelmäßigen kurzen Zeitabschnitten aus d:n Rtinigern
entfernt werden. Solche Reinigungszeiten können-aber im Lokomotivbetrieb nur dann
eingehalten werden, wenn die zur Reinigung erforderliche Zeit so kurz ist, daß die
Lokomotiven durch die Reinigungsarbeiten ihrem Dienst nur in kaum nennenswerter
Weise entzogen werden. Regelmäßige Reinigungen wären also fast so gut wie ausgeschlossen,
wenn dazu immer erst die Domhaube abgenommen werden müßte. Es wurde in der Domhaube
daher noch ein Mannloch von solcher Abmessung angeordnet, daß sein Verschlußdeckel
in sehr kurzer Zeit abgenommen und wieder aufgebracht werden kann. Eine so verhältnismäßig
kleine Reinigungsöffnung erschwert aber wieder die schnelle Entfernung der Verschmutzungen
aus dem Dom. Wenn daher die für die Reinigungsdauer durch die Anordnung des Mannloches
gewonnene Zeitersparnis nicht wieder durch eine Verlängerung der Ausräumungszeit
verlorengehen soll, so muß auf die Anordnung der Einzelteile des Reinigers im Dom
ein ganz besonderer Wert gelegt werden. Sie müssen daher so angeordnet sein, daß
auch der ungeübte Arbeiter trotz vollständiger Verschlammung der Einrichtung sofort
erkennen kann, bei welchen Teilen er mit der Reinigung beginnen muß. Die Anordnung
muß auch ferner gestatten, daß hart gewordener Kesselstein durch geeignete Werkzeuge
im Dom losgebrochen werden kann, und daß alle Teile des Domes mit einem geeigneten
Räumer befahren werden können. Für einen schnellen Fortgang der Reinigungsarbeit
ist die Übersichtlichkeit der Anordnung der Reinigerteile also Grundbedingung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nun dadurch gelöst, daß die Rieseler
beliebiger Form und Ausführung so an der inneren Domwand entlang in einem Kreise
angeordnet werden, daß der freie Raum innerha:b des Rieselerkreises so groß gehalten
ist, daß zur ausgiebigen Ben°tzung der Rieseler das in der Domachse eingeführte
Speisewasser in einem umgekehrten Kegel gegen die Domdecke ztr-- verspritzt wird.
Zum Zwecke einer achsialen Zuführung des Speisewassers sind die beiden vom Injektor
und von der Speisepumpe kommenden Speiserohre in der Dommitte in einen Stutzen vereinigt,
der an _einem freien oberen Ende die Zerstäubungsvorrichtung trägt. Diese beseht
in bekannter Weise,aus einem federbelasteten Ventil, dessen Körper gemäß einer weiteren
Ausbildung der Erfindung mit so gestalt:ten Führungsrippen versehen ist, daß der
beim Speisen der Lokomotive gegen sie treffende Wasserstrom dem Ventil eine -Drehbewegung
erteilt. Dadurch wird die mit dem Ventil verbundene Belastungsfeder auf Verdrehung
beansprucht, wodurch der auf ihr abgelagerte Kesse:stein zum Abblättern gebracht
wird.
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Der Teil der Domdocke, auf dem der Aufp. all des gespeisten Wassers
erfolgt, wird zweckmäßigerweise konvex geformt, da eine solche Form die Verteilung
des erzeugten Wasserstaubes über den ganzen Innenraum des Domes begünstigt. Der
durch den Aufprall entstehende Wassertaub wird dann nämlich zunächst gegen die Domwand
zu verbreitet und hierauf bei seinem Fall nach abwärts wieder durch die Saugwirkung
des aus dem Speiserohr ausspritzenden Wassers und durch den aufsteigenden Frischdampf,
der sich von allen Seiten auf dieses ausspritzende kalte Wasser stürzt, gegen die
Dommitte zu fortgewirbelt. Je gleichmäßiger der Wasserstaub aber über den Innenraum
des
Domes verteilt und je mehr er dabei mit dem Dampf durcheinander gewirbelt wird,
desto schneller und vollkommener vollzieht sich der Wärmeausgleich zwischen beiden
und desto früher und restloser erfolgt die Ausscheidung der Feststoffe aus den WasserpartikeIchen
des Staubes. Infolgedessen beginnt dann schon an der ersten Gradiervorrichtung,
auf die der fallende Staub trifft, eine energische Ablagerung der Feststoffe, und
je früher sie einsetzt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß das gespeiste
Wasser den Dom vollständig gereinigt verläßt.
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Außerdem ist es vorteilhaft, auch noch den innerhalb des Wasserkegelmantels
liegenden Teil der Domdecke zur Wasserzerstäubung auszunutzen. Dies geschieht dadurch,
daß der innerhalb des Ventilsitzes liegende Teil des Zerstäubungsventils mit einigen
kleineren Öffnungen versehen wird, deren Gesamtquer-`schnittsfläche aber nur so
groß sein darf, daß selbst bei einem sehr langsamen Gang der Speisepumpe doch noch
der zur Zerstäubung des gespeisten Wassers erforderliche Überdruck immer in der
Speiseleitung aufrechterhalten bleibt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung erläutert, die einen senkrechten
Schnitt durch den mit dem Reiniger versehenen Dom zeigt.
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In der Zeichnung ist i der Mannlochdeckel, der einen Teil der Domdecke
bildet, gegen welche das gespeiste Wasser zu weiterer Aufschließung gespritzt wird.
Die Rieselkörper beliebiger Art und Ausführung sind mit 2 bezeichnet. Sie sind an
der inneren Domwand entlang in einem solchen Kreise angeordnet, daß zwischen ihnen
gegen die Dommitte zu noch ein ringförmiger Raum frei bleibt, dessen Durchmesser
d groß genug ist, damit das durch das Rohr 3 achsial zugeführte Speisewasser in
der Form eines umgekehrten Kegels ca-a gegen die Domdecke verspritzt werden kann.
Der Rohrstutzen 3 ist auf der Abzweigung 4 befestigt, in welche die beiden von dem
Injektor und von der Speisepumpe herkommenden Speiseleitungen 5 und 6 ausmünden,
und trägt an seinem oberen Ende die 7-erstäubungsvorrichtung 7. Diese besteht in
bekannter Weise aus einem Ventilkörper, der unter der Spannung der im Innern des
Rohrstutzens 3 angeordneten Belastungsfeder 8 steht. Der Ventilkörper 7 ist mit
leicht windschief angeordneten Führungsflügeln g versehen, welche durch ihre einer
Turbinenschaufel ähnliche Form dem Ventilkörper eine Drehbewegung erteilen, sobald
beim Speisen der Lokomotive der ausspritzende Wasserstrom auf sie zur Wirkung kommt.
Dadurch erleidet die mit dem Ventilkörper verbundene Belastungsfeder eine Verdrehung,
welche das Abblättern des etwa auf der Feder abgelagerten Kesselsteins begünstigt.
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Da es schwierig sein dürfte, der Domdecke an dem Teil, auf dem der
Aufprall erfolgt, eine konvexe Form zu geben, so kann diese Form dadurch erzeugt
werden, daß ein konvex geformter Blechkörper ro an geeigneter Stelle mit der Domdecke
i verbunden wird. Die Bewegungsrichtung des an diesem Körper erzeugten Wasserstaubes
ist in der Zeichnung durch Pfeile angedeutet. Um den innerhalb des Wassermantels
a-a liegenden Teil der Domdecke für die Wasserzerstäubung nutzbar zu machen, sind
in dem Ventilkörper 7 noch Öffnungen ri angeordnet.