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Flammofen zur Innenemaillierung von offenen Gefäßen. Es sind bereits
Flammöfen zur Innenemaillierung von Badewannen bekannt, bei denen die Außenfläche
der Wanne von den Flammen direkt beheizt wird und die Wanne mit dem umgebogenen
Rand auf einen ringförmigen Vorsprung des' Ofens aufliegt und n-,ich unten in den
Flammenraum hineinhängt. Bei diesen bekannten Ofen war aber auch eine direkte Beheizung
der Innenfläche der Wanne vorgeseben. Nun üben aber Dieb Verbrennungsgase einen
schädlichen Einfluß auf den inneren Emailleüberzug aus.
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Die vorliegende Erfindung hat nun die Aufgabe, die Verbrennungsgase
von der Innenfläche
der zu emaillierenden Wanne fernzuhalten, trotzdem
aber einen ungünstig wirkenden Temperatursprung zwischen der direkt beheizten Außenfläche
und der Innenfläche zu vermeiden. Dies geschieht dadurch, daß nur der untere Teil
des Ofeninnern direkt von den Flanmaen, der obere Teil hingegen, nachd,-in die Wanne
sich öffnet, indirekt beheizt wird, nämlich durch Strahlung von den Wänden oder
der Decke, in der gegebenenfalls ein Heizkanal sich hinzieht.
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Der neue Flarnmofen ist in den Abb. i bis 6 der Zeichnung in
mehreren Ausführungsformen dargestellt. Abb. i zeigt einen Querschnitt, während
die Abb. 2 bis 6 Längsschnitte veranschaulichen.
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Das im Inn(rn zu emaillierende Gefäß, beispielsweise die Badewanne
a,' wird von oben her in eine mit entsprechendem Ausschnitt versehene Platte
b eingehängt, derart, daß der nach unten umgebogene Rand der Badewanne sich
auf die Platte b aufsetzt. Die Platte b
ruht, wie ans Abb. i hervorgeht,
an beiden Seiten auf den in der Ofenwandung angubrachten Führungen c auf und teilt
so den Innenraum des Ofens in den unteren Raum d
und den oberen Raum e, die
beide voneinander getrennt sind. Der untere Raum d wird von den Heizgasen'
durchzogen, welche auf diese \# eise den Boden und die Seitenwände der Wanne unmittelbar
umspülen. In den oberen Raum e dagegen können die Heizgase nicht eintreten, da der
Rand der Badewanne auf cler Platte b dicht aufliegt. Über dem Raum e ist
ein besonderer Heizkanal f angeordnet, der von den Heizgasen durchzogen wird,
so (laß der Raum e auch von oben her direkt beheizt wird. Die Badewanne o. dgl.
wird auf diese Weise an ihrer ganzen Innenfläche und auch am umgebogenen Rande emailliert,
ohne daß die Heizgase diese zu den emaillierenden Flächen unmittelbar berühren können.
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Ist die Emaillierung beendet, so wird die an der Vorderseite angebrachte
Tür g des Flammraumes geöffnet, die Platte b mit der Wanne hinausgeschoben
und die Tür g wieder geschlossen. Zum Zweck dieses Hinausfahrens ist die
Platte b durch einen Schlitz i in der Ofenrückwand nach hinten hindurcl,geführt
und in diesem Schlitz verschiebbar, so daß auch bei herausgezogenerWanne Raum
d und Raum -? getrennt ist. Auf der Platte b sind Ansätze h angebracht,
welche beim Ein7 und Ausschieben der Wanne für den nötigen Abschluß des Ofens sorgen.
Nachdem die Wanne ausgefahren ist, wird sie etwas angehoben und auf bekannte Weise
mittels Gabel entfernt.
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Beim Emaillieren der \\'arme in diesem Flammofen sind die an der Wanne
befindlichen Öffnungen, wie Ablauf- und Überlauflocl), vor dem Einsetzen der Wanne
auf irgendeine Weise geschlossen worden. Gegebenenfalls kann man in den oberen Raum
e Sekundärluft einleiten, in welchem Falle sich das Verschließen der erwähnten Wannenöffnungen
erübrigt. Vielmehr würden in diesem Falle die genannten ö#1nuilgen als Zutrittsstellen
der Sekundärluft zu den im Flammraum il 1-efindlichcn Heizgasen dienen, ebenso
auch die etwa vorhandenen Undichtigkeiten an den Auflagestellen de s Wannenrandes
auf der Platte b.
Überhaupt sind derartige kleine Undichtigkeiten, selbst
wenn keine Sekundärluft in Raum e geleitet wirZ1, für den Emailleübc-rz,-.g nicht
schädlich, da bei gutern Zug der Heizgase durch diese undichten Stellen hindurch
eine Saugwirkung vom Flammraiim d her eintreten wüide, die Heizgase also
den Emailleüberzug nicht berüliren können.
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Sollen in gleicher Weise Gefäße ohne umgebogenen Rand emailliert werden,
so wäre die Platte b derart auszubilden, daß sie den oberen Teil dieser Gefäße
erfaßt. Für verschiedene Wannen- bzw. Gefäßgrößen kiinnen entsprechend ausgeschnittene,
auswecliselbarc Tragstücke nach Bedarf auf der Platte b angebracht werden.
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Falls die Emaille auf der Innenfläche der Wanne auf nassem Wege aufgetragen
worden war, so kann nach Einbrennen der Eniaille im Flammofen und nach Ausfahren
der gebrannten Wanne aus dem letzt(-ren sofort eine neue Wanne in die Platte 1)
e;ngesetzt und in den Offen eingefahren werden. \wird jedoch, wie dies
bei Badewannen zur Erzielung eine-m; guten Ernailieüberzuges meistens der
Fall ist, mittels des sogenannten Pudcrverfahrens emailliert, so wird d-e glühende
Wanne in bekannter Weise mit puderförmiger Emaille bestreut und wieder eirgefahren,
welchür Prozeß sich bis zur fertigen Emaillierunilg mehrere Male wiederholt.
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Da es bci der direkten Beheizung der Wanne, wie sie bei dem neuen
Flammofen erfolgt, verh-iltnismäßig leicht ist, die erforderliche Temperatur zu
schaffen, so ist es zweckmäßig, während der zum Auf- und Absetzen der Wanne sowie
zum Puderprozeß erforderlichen Zeit eine zweite Wanne im Ofen auf die nötige Hitze
zu bringen. In einer solchen Ausführungsform ist der Ofen in Abb.,3 veranschaulicht.
Die Ofenrückwand fällt hier fort, und es ist an ihrer Stelle eine zweite Tür gl
angebracht. Beide Türen g und gl öffnen und schließen sich gleichzeitig.
In der Platte'b ist noch eine zweite Öffnung zur Aufnahme einer zweiten Wanne vorgesehen.
Bei jedesmaligem Ausfahren der gebrannten Wanne nach rechts wird mithin eine zweite
Wanne von links her in den Ofen eingefahren und umgekebit. Der Puderprozeß findet
also abwechselnd auf der rechten und linken Stirnseite
des Ofens
statt, wodurch die Leistung des Ofens verdoppelt wird.
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Bei der Ausführungsform Abb. 4 ist der Boden k des Brennraumes
selbst fahrbar angebracht, und von diesem Boden wird die Tragplatte b mittels
Stützen, 1 o. dgl. getragen. Infolgedessen braucht die in Abb. i dargestellte
Stütz- und Tragfläche c in diesem Falle nur als Dichtungsfläche ausgeführt zu werden.
Will man wieder ähnlich wie in Abb. 3 nach links und rechts ausfahren, so
ist auch der fahrbare Boden k nach der einen (linken) Seite entsprechend
zu verlängern, wie dies aus Abb. 6
ersichtlich ist. Selbstverständlich ist
hierbei für Abschluß des Brennraumes nach unten, Wegfall der Rückwand, Anbringung
einer zweiten Tür und Ausführung der Platte b zur Aufnahme von* zwei Wannen,
ähnlich wie in Abb. 3, Sorge zu tragen, um einen kontinuierlichen Brennbetrieb
zu 'erreichen.
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Abb. 5 bringt eine Abänderung des bisher beschriebenen Ofens
zur Anschauung. Es wird demnach auf eine Zweiteilung des Ofeninnern verzichtet,
trotzdem werden aber die gleichen Vorteile erzielt.
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Statt der Trennungsplatte ist hier ein Tragring m angeordnet, welcher
zum Einhängen der Wanne a eine entsprechende Öffnung besitzt und gegebenenfalls
durch seitliche Arme in Führungs- und Tragflächen c, wie sie gernäß Abb. i in den
Seitenwänden angebracht sind, Unterstützung findet. Der genannte Tragring m dient
gleichzeitig zum Aufsetzen eine!? Deckels n, welcher die ganze Wanne von Aen überdeckt,
ohne ihren Rand züi berühren. Auf diese Weise ist der ganze Innenraum
d, c
des Ofens als Flammraum benutzt und trotzdem eine unmittelbare
Berührung der Heizgase mit den zu emaillierenden Flächen vermieden. Bei der Ausführungsform
gemäß Abb. 6 wird der Tragripg m von dem fahrbaren Boden k des Flammraumes
getragen. Auch hier ist nach Wegfall der Rückwand und Anbringung einer zweiten Tür
und eines zweiten Tragringes ein kontinuierlicher Brennbetrieb, ähnlich wie in Abb.
3, ermöglicht.