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Die
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer galenischen Formulierung,
die ein Cyclosporin als Wirkstoff enthält für eine topische Anwendung,
hauptsächlich
für eine
dermale Anwendung, speziell für
die Behandlung von Hautkrankheiten, und insbesondere von Hautkrankheiten,
die eine morbide Proliferation und/oder Keratinisierung epidermaler
Zellen zur Folge haben.
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Die
Cyclosporine umfassen eine anerkannte Klasse an pharmazeutisch wirksamen
cyclischen Undecapeptiden. Die Stammverbindung aus dieser Klasse
ist das bekannte Pharmazeutikum Cyclosporin A oder Ciclosporin,
das im Handel unter den eingetragenen Warenzeichen SANDIMMUN® erhältlich ist.
Zu anderen Cyclosporinen gehören
beispielsweise (Dihydro-McBmt)1-(Val)2-ciclosporin
(das auch als Dihydrocyclosporin D bekannt ist) und (Nva)2-Ciclosporin (das auch als Cyclosporin G
bekannt ist). Eine Reihe weiterer Vertreter, die der Gruppe der
Cyclosporine angehören,
wird beispielsweise beschrieben in Helv. Chim. Acta 60, Seiten 1247-1255
(1977) und Helv. Chim. Acta 65, Seiten 1655-1667 (1982) (Traber
et al.), Europ. J. Applied Microbiology and Biotechnology 14, Seiten
273-240 (1982) (Kobel et al.), Progress in Allergy 38, Seiten 28
bis 45 (1986) (von Wartburg et al.), Transpl. Proc. 15, Supp. 1,
Seite 2230 (1983) (Wenger), Angew. Chem. Int. Ed. 24, Seite 77 (1985)
und Progress in the Chemistry of Organic Natural Products 50; Seite
123 (1986), und beispielsweise auch in US-A 4 108 985, US-A 4 210
581, US-A 4 220 641, US-A 4 288 431, US-A 4 554 351, US-A 4 396
542, US-A 4 798 823, EP-A 0 034 567, EP-A 0 056 782, EP-A 0 300
784, EP-A 0 300 785, EP-A 0 296 122, GB-B 2 206 119 und WO 86/02080.
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Als
Stammverbindung aus dieser Klasse ist dem Ciclosporin bisher die
größte Aufmerksamkeit
zuteil geworden. Klinisch ist Ciclosporin hautpsächlich als Immunsuppressivum
untersucht worden, und zwar insbesondere hinsichtlich seiner Anwendung
bei Empfängern
von Organtransplantaten, beispielsweise von Herz-, Lungen-, Herz-Lungen-,
Leber-, Nieren-, Pankreas-, Knochenmark-, Haut- und Korneatransplantaten,
und insbesondere von allogenen Organtransplantaten. Auf diesem Einsatzgebiet
ist Ciclosporin ein beachtlicher Erfolg und eine starke Anerkennung
zuteil geworden, so daß es
hier nun weit verbreitet klinisch angewandt wird.
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Gleichzeitig
ist Ciclosporin auch eingehend bezüglich seiner Eignung zur Behandlung
verschiedener Autoimmunkrankheiten und entzündlicher Zustände untersucht
worden, und zwar insbesondere entzündlicher Zustände mit
einer autoimmunen Komponente als Krankheitsursache, wie Arthritis
(beispielsweise rheumatoider Arthritis, Arthritis chronica progrediente
und Arthritis deformans), sowie rheumatischer Krankheiten, und in
der Literatur wird ausführlich über die
bei solchen Untersuchungen in vitro, an Tiermodellen und bei klinischen
Versuchen erhaltenen Ergebnisse berichtet. Zu speziellen Autoimmunkrankheiten,
für welche
eine therapeutische Behandlung mit Ciclosporin vorgeschlagen oder
angewandt worden ist, gehören
autoimmune hämatologische
Störungen
(wie hämolytische
Anämie,
aplastische Anämie,
Anämie
mit reinem Erythrozytenabfall und idiopathische Thrombocytopenie),
systemischer Lupus erythematosus, Polychondritis, Sklerodermie, Wegener-Granulamotose, Dermatomyositis,
chronische akute Hepatitis, Myasthenia gravis, Psoriasis, Steven-Johnson-Syndrom,
idiopathischer Sprue, autoimmune entzündliche Erkrankungen des Darms
(wie ulcerative Kolitis und Crohn-Krankheit), endokrine Ophthalmopathie,
Grave-Krankheit, Sarkoidose, multiple Sklerose, primäre billiäre Zirrhose,
primärer
juveniler Diabetes (Diebetes mellitus Typ I), Uveitis (anterior
und posterior), autoimmune Konjunktivitis (unter Einschluß von Keratokonjunktivitis
sicca und vernaler Keratokonjunktivitis), interstitielle Lungenfibrose,
psoriatische Arthritis und Glomerulonephrose (mit und ohne Nephrosesyndrom
unter Einschluß von
beispielsweise idiopathischem Nephrosesyndrom oder Minimalschadennephropathie).
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Ciclosporin
ist auch bereits bezuglich seiner möglichen Anwendbarkeit auf anderen
Gebieten untersucht worden, wie als Mittel gegen Parasiten, insbesondere
Mittel gegen Protozoen, wobei es auch als mögliches Mittel zur Behandlung
von Malaria, Kokzidiomykose und Schistosomiase, als Mittel zur Förderung
des Wachstums von Haaren, wie für
die Behandlung von Alopezie, und zur Behandlung von Tumoren, die
gegenüber
einer Reihe von Wirkstoffen resistent sind, und dergleichen in Erwägung gezogen
worden ist.
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Andere
Cyclosporine verfügen über eine
vergleichbare pharmakologische Brauchbarkeit wie Ciclosporin selbst,
und verschiedene Vorschläge
für die
Anwendung solcher Cyclosporine, insbesondere bei den oben erwähnten Indikationen,
gehen aus der relevanten Literatur hervor.
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Trotz
des entscheidenden Beitrags, den Ciclopsorin insbesondere auf dem
Gebiet der Organtransplantation und der therapeutischen Behandlung
von Autoimmunkrankheiten geliefert hat, stehen einer noch breiteren
Anwendung offenbar seine bekannten Nebenreaktionen entgegen, wie
nephrotoxische Reaktionen, wenn dieser Wirkstoff enteral verabreicht
wird. Man weiß zwar
bereits, daß Ciclosporin
auch bei der Behandlung verschiedener Krankheiten, die beispielsweise
die Haut beeinträchtigen,
von beachtlichem Wert sein kann, doch stellt die Gefahr von Nebenreaktionen
im Anschluß an
eine orale Therapie eine wesentliche Schranke für eine therapeutische Behandlung
mit oralen Dosierungsformen dar.
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Um
diese Schwierigkeiten zu umgehen, ist bereits vorgeschlagen worden,
Ciclosporin eher topisch als enteral anzuwenden. Versuche zur Schaffung
topischer Formulierungen von Ciclosporin, die eine wirksame Behandlung
ermöglichen,
sind jedoch bisher fehlgeschlagen oder haben sich für eine praktische
allgemeine Anwendung oder für
einen Einsatz bei bestimmten Zuständen als unbefriedigend erwiesen.
Durch die vorliegende Erfindung werden nun neue galenische Produkte
für eine
topische, insbesondere eine dermale, Verabreichung geschaffen, die
ein Cyclosporin, wie Ciclosporin selbst, als Wirkstoff enthalten,
und durch die die bisher aufgetretenen Schwierigkeiten umgangen
werden. Insbesondere ist die Erfindung auf die Schaffung neuer galenischer
Produkte, vor allem für
eine dermale Verabreichung, gerichtet, die ein Cyclosporin, wie
Ciclosporin selbst, als Wirkstoff enthalten und eine Behandlung
von die Haut beeinträchtigenden
Krankheiten, wie sie beispielsweise von Brien et al. unter dem Titel
Dermatological Applications of Cyclosporin in Arch. Dermatol. 122, Seiten
1028 bis 1032 (1986) beschrieben werden, insbesondere von Autoimmunkrankheiten
der Haut oder von Krankheiten der Haut ermöglichen, die eine autoimmune Ätiologie
oder eine Ätiologie
mit einer autoimmunen Komponente haben. Die erfindungsgemäßen galenischen
Produkte eignen sich insbesondere zur Behandlung dermatologischer
Krankheiten, beispielsweise der oben erwähnten Krankheitszustände, die
mit einer morbiden Proliferation und/oder Keratinisierung der Epidermis
verbunden sind, vor allem zur Behandlung von Psoriasis, und auch
von Hautkrankheiten unter Einschluß von atopischer Dermatitis,
Kontaktdermatitis oder allergischer Kontaktdermatitis. Ferner lassen
sich die erfindungsgemäßen Produkte
auch zur Förderung
des Haarwachstums verwenden, wie zur Behandlung von Alopezie unter
Einschluß von
Alopecia areata, Alopecia universalis, Alopecia androgenatica männlichen
Typs oder einer anderen Alopezie verwenden, die mit sonstigen autoimmunen
oder autoimmunabhängigen
Krankheiten, wie einer psoriatischen Alopezie, verbunden ist.
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Zu
anderen Anwendungen, für
welche die Zusammensetzungen erfindungsgemäß angezeigt sind, gehören die
Erhaltung von Hauttransplantaten und beispielsweise auch die Behandlung
von Pemphigus (uner Einschluß von
Pemphigus vulgaris und bullösem
Pemphigoid), Ichthyose, Lichen ruber planus, Vitiligo und Sklerodermie.
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In
ihrer breitesten Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die
- (i) ein Cyclosporin, wie Ciclosporin selbst,
und
- (ii) einen einfach oder mehrfach ungesättigten C12-C24-Fettalkohol
und
gegebenenfalls ein oder mehr Träger
oder Verdünnungsmittel
hierfür
enthält,
zur topischen Applikation bei der Behandlung von Hautkrankheiten,
Förderung
des Haarwachstums und Erhaltung von Hauttransplantaten. Bevorzugte
Komponenten (i) in der Zusammensetzung sind (Nva)2-Ciclosporin
und insbesondere Ciclosporin selbst.
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Bevorzugte
Komponenten (ii) sind C12-C24-Mono-
oder Polyenalkohole, insbesondere C12-C24-Mono-, Di- oder Trienalkohole, und vor
allem die geradkettigen Alkohole dieser Art. Die Doppelbindungen
in solchen Alkoholen können
cis- oder trans-Konfigurationen haben. Im Falle von Polyenalkohlen
haben alle vorhandenen Doppelbindungen zweckmäßigerweise entweder die cis-Konfiguration
oder die trans-Konfiguration. Alkohole, bei denen jede vorhandene
Doppelbindung die cis-Konfiguration hat, sind von besonderem Interesse.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen stellen topisch anwendbare, dermal anwendbare,
Zusammensetzungen dar, die zur Behandlung von Krankheiten oder Zuständen der
oben angegebenen Art verwendet werden können.
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Die
Alkohole gemäß Komponente
(ii) können
12 bis 24 Kohlenstoffatome enthalten. Sie enthalten vorzugsweise
16 bis 20 Kohlenstoffatome und insbesondere 18 Kohlenstoffatome.
Beispiele für
solche Alkohole, die erfindungsgemäß angewandt werden können, sind
- (a) Vaccenylalkohol der Formel
- (b) cis-Vaccenylalkohol der Formel
- (c) Linolylalkohol der Formel
- (d) Linolenylalkohol der Formel
- (e) Elaidylalkohol der Formel
- (f) Oleylalkohol der Formel
- (g) Petroselinylalkohol der Formel
- (h) Erucylalkohol der Formel und
- (i) Nervonylalkohol der Formel
worin X für -CH2-OH steht.
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Die
Alkohole der oben angegebenen Definition sind von besonderem Interesse.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Oleylalkohol.
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Die
Komponenten (i) und (ii) sind in den erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen zweckmäßigerweise
in einem Verhältnis
von 1 : 0,05 bis 1 : 30 Gewichtsteilen (ppw), vorzugsweise von 1
: 0,1 bis 1 : 30 Gewichtsteilen, vorhanden. Sie sind zweckmäßigerweise
in einem Verhältnis
von 1 : 0,5 bis 1 : 25 Gewichtsteilen, vorzugsweise von 1 : 1 bis
1 : 20 Gewichtsteilen, zugegen, und Einzelbeispiele für solche
Kombinationen enthalten die beiden Komponenten in Verhältnissen
von etwa 1 : 1, 1 : 5, 1 : 10 oder 1 : 20 Gewichtsteilen [(i) :
(ii)].
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Die
Komponente (i) ist in den erfindungsgemäß verwendeten Zusammensetzungen
zweckmäßigerweise
in einer Menge von 0,1 bis 50 Gewichtsprozent, beispielsweise von
etwa 1,0 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, vorhanden. Zweckmäßiger ist die Komponente (i)
in einer Menge von 0,5 bis 25 Gewichtsprozent, beispielsweise von
etwa 1,0 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, zugegen. Am zweckmäßigsten liegt die Komponente
(i) in einer Menge von 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, beispielsweise
von etwa 1,0, 2,0, 2,5, 5,0 oder 10 Gewichtsprozent, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.
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Die
Komponente (ii) ist in den erfindungsgemäß verwendeten Zusammensetzungen
in einer Menge von im allgemeinen 1 bis 90 Gewichtsprozent, vorzugsweise
von 2 bis 30 Gewichtsprozent, und insbesondere von 3 bis 15 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vorhanden. Zweckmäßiger liegt
die Komponente (ii) in einer Menge von 3 bis 12 Gewichtsprozent,
beispielsweise von etwa 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, vor.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen enthalten zweckmäßigerweise ein oder mehr Träger oder
Verdünnungsmittel
und/oder sonstige Hilfsstoffe, die ein Trägersystem für die Komponenten (i) und (ii)
ergeben, wie Verdickungsmittel, Emulgierungsmittel, Konservierungsmittel,
Befeuchtungsmittel, färbende
Mittel und dergleichen.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen können
jede Form haben, die sich für
eine topische Anwendung eignet, wie eine Anwendung auf die Hautoberfläche, beispielsweise
irgendeine fließfähige Form,
wie eine flüssige
oder halbflüssige
Form, oder die Form eines Pulvers oder einer topisch anwendbaren
Sprühzubereitung.
Zu Beispielen für
geeignete fließfähige Formen
gehören
Gele unter Einschluß von Öl-in-Wasser-Emulsionen
und Wasser-in-Öl-Emulsionen,
Cremes, Pasten, Salben und dergleichen und auch Lotionen, Tinkturen
und dergleichen.
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Die
Auswahl von Hilfsstoffen für
die Herstellung solcher Formulierungen wird natürlich bestimmt vom jeweils
zu behandelnden Zustand, dem Entwicklungsstatus dieses Zustandes,
der zu behandelnden Fläche, dem
Hautzustand und dem gewünschten
Effekt. Chronische psoriatische Flecken werden daher zweckmäßiger mit
hydrophoben Zusammensetzungen, beispielsweise Zusammensetzungen
auf Fettbasis, behandelt, wie erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die
eine Salbe oder Creme auf Basis von Petrolatum als Trägermedium
enthalten. Im Gegensatz dazu erfolgt die Behandlung von Krankheitszuständen, bei
denen man es mit einer akuten Phase inflammatorischer Prozesse zu
tun hat, zweckmäßiger mit
stärker
hydrophilen Zusammensetzungen, beispielsweise erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion
oder eines Gels. Erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzungen, die beispielsweise niedere Alkanole, wie Ethanol,
als Verdünnungsmittel
oder Verdünnungsmittelkomponente
enthalten, sollen dagegen vorzugsweise dort nicht angewandt werden,
wo man es mit der Behandlung einer angegriffenen oder frei lieenden
Haut zu tun hat, wie dies bei Psoriasis der Fall ist. Dies wird
später
im einzelnen noch weiter erläutert.
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Geeignete
weitere Komponenten, die bei der Herstellung von erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen verwendet werden können, werden im folgenden unter
(iii) bis (ix) beschrieben. Die hiervon anzuwendenden geeigneten
Mengen sind dabei jeweils in Klammern angegeben, und alle diese
Mengen sind in Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung (was abgekürzt
als % bwc bezeichnet wird) ausgedrückt.
- (iii)
Als Trägerkomponenten
kommen folgende in Frage:
(iii)1 Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise Petroleumgele, wie Petrolatum oder Vaseline®,
Ceresin sowie Wachse unter Einschluß tierischer, pflanzlicher
und synthetischer Wachse, beispielsweise Spermacetwachs, Carnaubawachs
und Bienenwachs (5 bis 70 % bwc),
(iii)2 hydrokolloide
Verdickungsmittel, die bei Kombination mit Wasser wäßrige Emulsionen
in Gelform, Pastenform, Cremeform oder ähnlicher Form ergeben, beispielsweise
Gummi arabicum und Tragant, Alginsäure, Atapulgit, kolloidales
Siliciumdioxid, Cellulosen und Cellulosederivate, wie Hydroxypropylmethylcellulosen,
Methylcellulosen und Natriumcarboxymethylcellulosen, und auch andere
hydrokolloide polymere Materialien, beispielsweise Polyvinylharze,
wie Polyvinylacetate und Polyvinylalkohole und Polyacrylatharze oder
Polymethacrylatharze (0,5 bis 30 % bwc),
(iii)3 pharmazeutisch
reines Wasser, beispielsweise in Verbindung mit (iii)2 (5
bis 80 % bwc),
(iii)4 Polyethylenglykole,
beispielsweise PEG 400 oder PEG 4000 (5 bis 70 % bwc),
- (iv) Fettkomponenten, die als Emollientien oder Konsistenzpromotoren
dienen, beispielsweise flüssige Kohlenwasserstoffe,
wie flüssige
Paraffine, Fettsäureester
und Fettsäurewachse,
wie Isopropylmyristat und Cetylpalmitat, Pflanzenöle, wie
Olivenöle,
Maisöle
und Kernöle,
sowie Pflanzenölderivate
unter Finschluß von
hydrierten Pflanzenölen
und Teilglyceriden von Pflanzenölen,
wie Monoglyceriden und Diglyceriden (1 bis 70 % bwc),
- (v) oberflächenaktive
Mittel, wie Emulgatoren oder Netzmittel, und Beispiele hierfür sind:
Reaktionsprodukte
aus natürlichen
oder hydrierten Pflanzenölen,
wie Rizinusöl,
und Ethylenoxid, wie sie beispielsweise unter der Warenbezeichnung
Cremophor erhältlich
sind, wie die Produkte Cremophor RH 40, Cremophor RH 60 und Cremophor
EL. Ferner gehören
zu dieser Produktkategorie auch die verschiedenen Tenside, die unter
der Warenbezeichnung Nikkol erhältlich
sind, wie Nikkol HCO-60,
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester,
wie sie beispielsweise unter der Warenbezeichnung Tween bekannt und
im Handel erhältlich
sind, und hierzu gehören
die folgenden Produkte
Tween 20 [Polyoxyethylen(20)sorbitanmonolaurat],
Tween
40 [Polyoxyethylen(20)sorbitanmanopalmitat],
Tween 60 [Polyoxyethylen(20)sorbitanmonostearat],
Tween
65 [Polyoxyethylen(20)sorbitantristearat],
Tween 85 [Polyoxyethylen(20)sorbitantrioleat],
Tween
21 [Polyoxyethylen(4)sorbitanmonolaurat],
Tween 61 [Polyoxyethylen(4)sorbitanmonostearat]
und
Tween 81 [Polyoxyethylen(5)sorbitanmonooleat],
Polyoxyethylenfettsäureester
und Polyoxyethylenfettsäureether,
beispielsweise Polyoxyethylenstearinsäureester, wie sie unter der
Warenbezeichnung Myrij bekannt und im Handel erhältlich sind, Polyoxyethylenfettsäureester,
wie sie unter der Warenbezeichnung Cetiol HE bekannt und im Handel
erhältlich
sind, und Polyoxyethylenfettsäureether,
wie sie unter der Warenbezeichnung Brij zu erhalten sind, und
Polyethylenpolyoxypropylencopolymerisate,
wie sie beispielsweise unter den Warenbezeichnungen Pluronic und
Emkalyx bekannt und im Handel erhältlich sind;
(2 bis 50
% bwc),
- (vi) antimikrobielle Mittel, wie Methylparaben und Propylparaben
(0,1 bis 0,2 % bwc), Benzylalkohol (1,0 bis 2,0 % bwc), Benzalkoniumchlorid
(0,002 bis 0,02 % bwc), Benzoesäure
(0,1 bis 0,15 % bwc) oder Sorbinsäure (0,1 bis 0,15 % bwc),
- (vii) Antioxidantien, wie t-Butylhydroxytoluol (0,001 bis 0,02
% bwc), α-Tocopherol
(0,001 bis 5 % bwc), Ascorbylpalmitat (0,001 bis 1,0 % bwc) oder
Propylgallat (0,001 bis 0,02 % bwc),
- (viii) Alkanole (nämlich
andere Alkonole als die oben unter (ii) definierten), beispielsweise
niedere Alkanole, wie C1-C8-Alkanole
oder vorzugsweise C1-C5-Alkanole, unter Einschluß von Monoolen
und Polyolen, beispielsweise als Komponenten der wäßrigen Phase
von Cremes, und höhere
Alkanole, wie Alkanole mit wenigstens 8 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
gesättigte
C8-C22-Monoole oder
C8-C22-Polyole,
insbesondere gesättigte
C16-C18-Monoole
oder C16-C18-Polyole, beispielsweise
als Verdickungsmittel oder Emulgatoren,
Zu Beispielen für geeignete
Komponenten (viii) gehören
Ethanol, n-Propanol, Isopropanol (10 bis 70 % bwc), 1,2-Propylenglykol,
Ethylenglykol und Glycerin (2 bis 30 % bwc) und Tetradecanol, Octylalkohol,
Decylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol,
2-Octyldodecanol und Cholesterin (2 bis 25 % bwc),
- (x) Stabilisatoren, wie mikrokristalline Stärke, Natrium-EDTA und Magnesiumsulfat
(0,1 bis 10 % bwc).
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen, beispielsweise die oben beschriebenen Zusammensetzungen,
werden zweckmäßigerweise
auf die jeweils zu behandelnde Stelle, wie eine Stelle mit atopischer
dermatitischer Reaktion oder Kontaktdermatitis, eine Stelle mit
einer psoriatischen Schädigung oder
eine Stelle mit Haarverlust in regelmäßigen Zeitabständen, beispielsweise
einmal, zweimal oder dreimal täglich,
aufgebracht.
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Unter
einer pharmazeutischen Zusammensetzung werden hierin Systeme oder
Vorrichtungen verstanden, die die Komponenten (i) und (ii) und zweckmäßigerweise
auch noch ein oder mehr der Komponenten (iii) bis (x) enthalten
und die eine topische Anwendung der Komponente (i) in Anwesenheit
der Komponente (ii) ermöglichen
oder hierfür
ausgelegt sind. Zu solchen Systemen gehören beispielsweise Auflagen,
Pflaster, Kataplasmen und dergleichen, bei denen die definierten
Komponenten in irgendeiner physikalischen oder funktionellen Assoziation
vorhanden sind. Solche Systeme oder Vorrichtungen sind daher beispielsweise
zweischichtige oder mehrschichtige oder zweiphasige oder mehrphasige
Auflagesysteme oder Pflastersysteme, bei denen beispielsweise die
Komponenten (i) und (ii) ursprünglich
getrennt oder praktisch getrennt von einer ersten und zweiten Schicht
oder Phase vorhanden sind und die nach dermaler Anwendung einen Übergang der
beiden Komponenten zusammen oder in Assoziation auf die Hautoberfläche ermöglichen.
Als solche Systeme eignen sich alle bekannten oder im Stand der
Technik beschriebenen Systeme, die für eine dermale Anwendung pharmazeutischer
Wirkstoffe üblich
sind.
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Die
Komponenten, welche für
den Einsatz bei den erfindungsgemäß verwendeten Zusammensetzungen
(oder Systemen oder Vorrichtungen) angewandt werden, sind natürlich Komponenten,
die für
eine topische Anwendung, beispielsweise für eine dermale Anwendung geeignet
sind.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen weiter erläutert.
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Beispiel 1
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Erfindungsgemäß verwendbare
Zusammensetzungen, die für
eine dermale Anwendung geeignet sind, beispielsweise zur Behandlung
von Hautkrankheiten oder zur Stimulierung des Haarwachstums.
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Die
Bestandteile werden in üblicher
Weise innig miteinander vermischt und gegebenenfalls mit einem Verdickungsmittel,
wie kolloidalem SiO2, vereinigt, wodurch
sich ein für
eine topische Anwendung geeignetes Gel ergibt. Das SiO2 wird
zweckmäßigerweise
in einer Menge von etwa 5 bis 10 Gewichtsprozent, beispielsweise
von etwa 7 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der fertigen
Zusammensetzung, angewandt.
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Beispiel 2
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Die
Herstellung erfindungsgemäß verwendbarer
flüssiger
Zusammensetzungen, die sich zur Behandlung von Hautkrankheiten oder
zur Stimulierung des Haarwachstums eignen, erfolgt vorzugsweise
durch Vermischen von
20 Gewichtsprozent Ciclosporin als Komponente
(i)
64 Gewichtsprozent Isopropanol als Komponente (viii) und
16
Gewichtsprozent jeweils einer der folgenden Säuren oder eines der folgenden
Alkohole als Komponente (ii):
Beispiel | Säure/Alkohol |
2.1 | Vaccenylalkohol |
2.2 | Oleinsäure |
2.3 | Erucylalkohol |
2.4 | Erucasäure |
2.5 | Petroselinylalkohol |
2.6 | Nervonsäure |
2.7 | Linolsäure |
2.8 | Linolenylalkohol |
2.9 | Linolylalkohol |
2.10 | cis-Vaccensäure |
2.11 | Vaccensäure |
2.12 | Oleylalkohol |
2.13 | Elaidinsäure |
2.14 | Petroselinsäure |
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Zur
Anwendung werden die obigen Zusammensetzungen zweckmäßigerweise
auch noch mit einem Verdickungsmittel, beispielsweise einem Verdickungsmittel
der oben unter (iii) beschriebenen Art, vereinigt, wodurch sich
eine Salbe, eine Creme oder ein Gel ergibt, dessen Retentionscharakteristik
an der jeweils zu behandelnden Stelle noch weiter verbessert ist.
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Beispiel 3
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Erfindungsgemäß verwendbare
Zusammensetzung in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion (Emulsionsgel
mit verdickter Wasserphase) die sich zur Behandlung von beispielsweise
psoriatischen Schäden
oder Dermatitis oder zur Anwendung für eine Stimulierung des Wachstums
von Haar eignet.
Bestandteile | Gewichtsprozent |
(i)
Ciclosporin | 1,0 |
(ii)
Oleylalkohol | 20,0 |
(iii)
Carbopol 934 | 0,5 |
(iii)
Natriumhydroxid (Neutralisierungsmittel für Carbopol) | 0,025 |
(iii)
pharmazeutisch reines Wasser | 52,455 |
(iv)
Cetylpalmitat | 15,0 |
(v)
Tween 80 | 10,0 |
(vi)
Benzylalkohol | 1,0 |
(vii)
Butylhydroxytoluol | 0,02 |
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Die
Komponente (i) wird in den Komponenten (ii) und (iv) gelöst, worauf
die Komponenten (v) und (vii) zugesetzt werden und das Gemisch zur
Bildung einer klaren Lösung
erwärmt
wird. Die Komponente (vi) wird in etwa der Hälfte der Wasserkomponente (iii)
gelöst
und die Lösung
auf etwa 70°C
erwärmt,
worauf das Ganze in einem Homogenisator mit den zuvor angeführten Bestandteilen
vereinigt und auf etwa 40°C
abgekühlt wird.
Die Carbopolkomponente (iii) wird in etwa 20 % des Wassers gemäß Komponente
(iii) dispergiert, worauf die homogene Dispersion zur vorher erhaltenen
Emulsion gegeben und erneut homogenisiert wird. Schließlich wird
das Natriumhydroxid im restlichen Wasser gelöst und die Lösung unter
vorsichtigem Rühren
zugesetzt, wodurch die Emulsion verdickt wird und sich ein Emulsionsgel
ergibt.
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Beispiel 4
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Erfindungsgemäß verwendbare
Zusammensetzung in Form einer Creme, die sich zur Behandlung von psoriatischen
Schäden
oder Dermatitis oder zur Anwendung für eine Stimulierung des Wachstums
von Haar eignet.
Bestandteile | Gewichtsprozent |
(i)
Ciclosporin | 1,0 |
(ii)
Oleylalkohol | 10,0 |
(iii)
pharmazeutisch reines Wasser | 57,9 |
(iv)
Miglyol 812 | 10,0 |
(v)
Tween 60 | 8,0 |
(v)
Arlacel 60 | 2,0 |
(vi)
Benzylalkohol | 1,0 |
(vii)
Butylhydroxytoluol | 0,02 |
(viii)
Cetylalkohol | 5,0 |
(viii)
Stearylalkohol | 5,0 |
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Die
Komponenten (vi) und (iii) werden vermischt, und das Gemisch wird
auf 70°C
erwärmt.
Die restlichen Bestandteile werden getrennt vereinigt und auf 70°C erwärmt, worauf
das Ganze mit den Komponenten (vi) und (iii) vereinigt und zu einer
Emulsion homogenisiert wird. Die erhaltene Emulsion wird unter Rühren abgekühlt, wodurch
sich als Produkt eine Creme ergibt.
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Beispiel 5
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Erfindungsgemäß verwendbare
Zusammensetzung in Form einer fetten Salbe, die sich zur Behandlung
von psoriatischen Schäden
oder Dermatitis oder zur Anwendung für eine Stimulierung des Wachstums von
Haar eignet.
Bestandteile | Gewichtsprozent |
(i)
Ciclosporin | 1,0 |
(ii)
Oleylalkohol | 10,0 |
(iii)
Weißpetrolatum | 42,0 |
(iv)
flüssiges
Paraffin | 35,0 |
(v)
Glycerinmonostearat | 12,0 |
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Der
Bestandteil (i) wird im Bestandteil (ii) gelöst. Die restlichen Bestandteile
werden vereinigt und unter Bildung einer klaren Lösung erwärmt, die
dann unter Rühren
mit den Bestandteilen (i) und (ii) versetzt wird. Durch anschließendes Abkühlen des
vereinigten Gemisches ergibt sich eine Salbe.
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Beispiel 6
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Das
Beispiel 3 wird unter Ersatz eines jeden der Alkohole 2.1 bis 2.14
von Beispiel 2, und die Beispiele 4 und 5 werden unter Ersatz eines
jeden der Alkohole 2.1 bis 2.14 von Beispiel 2 jeweils durch Oleylalkohol als
Komponente (ii) in der gleichen oder in einer vergleichbaren Menge
wiederholt.
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Beispiel 7
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Die
Beispiele 1 bis 6 werden unter Ersatz von Ciclosporin durch (Nva)2-Ciclosporin als Komponente (i) in der gleichen
Menge wiederholt.
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Beispiel 8
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Die
zur Prüfung
angewandte Versuchsanordnung geht aus 1 der
Zeichnung hervor. Als Haut wird die Haut haarloser Ratten verwendet.
Die Hautprobe (1) wird zwischen den Zellenkörper (2) der als Rezeptorkammer
dient, und die Zellenkappe (3), die als Donorkammer dient, montiert.
Die vom Zellenkörper
(2) gebildete Rezeptorkammer wird mit einem Rezeptormedium auf Basis
von Kochsalz und 20 % Methanol beschickt. Das Medium wird durch
den umlaufenden Wassermantel (4), der durch den Zulauf (5) und den
Ablauf (6) mit Wasser versorgt wird, auf 37°C gehalten und mit dem Sternkopfmagnet
(7) gerührt.
Die Zellenkappe (3) ermöglicht
den Durchtritt von Luft in der durch die Pfeile (8a) und (8b) angegebenen
Weise, wodurch die zu prüfende
Zusammensetzung, welche ein tritiiertes Ciclosporin (H3-SIM)
enthält,
bei (9) zur Hautoberfläche
strömen
kann. Proben der Rezeptorflüssigkeit
können
am Ansatzstück
(10) gezogen werden.
-
Das
System wird für
jede zu prüfende
Zusammensetzung 24 Stunden lang betrieben. Am Ende dieser Zeit wird
das System abgeschaltet und entleert, worauf die behandelte Haut
(2 cm2) von der umgebenden eingeklemmten
Haut durch Ausstoßen
entfernt wird. Das Stratum corneum wird mit einem Tesafilm abgestreift. Dieses
Abstreifen wird nach einer anerkannten Prozedur fünfzehnmal
durchgeführt,
wobei jeweils 5 Streifen in einer Küvette gesammelt werden, die
jeweils durch Abstreifen 1, 2, 3 usw. markiert ist. Die Streifen
und das Hautgewebe aus Epidermis und Dermis werden mit Isopropanol
extrahiert, und die Menge an H3-SIM in den Extraktionsflüssigkeiten
wird bestimmt. Die Menge an H3-SIM in der
Rezeptorflüssigkeit
der Diffusionszellen wird sowohl nach 24 Stunden als auch nach 48
Stunden bestimmt.
-
Es
werden die folgenden Prüfzusammensetzungen
verwendet (die Ciclosporinkomponente enthält in allen Fällen H3-SIM):
- A. Vergleichszusammensetzungen
(Gewichtsprozent)
A.1. 20 % Ciclosporin + 80 % Ethanol
A.2.
20 % Ciclosporin + 80 % Ethanol/Azon (95 : 5 Gewichtsteile – ppw)
A.3.
20 % Ciclosporin + 80 % Ethanol/DMSO (70 : 30 Gewichtsteile – ppw)
A.4.
Herkömmliche
Drinklösung
von Ciclosporin, wie sie unter dem eingetragenen Warenzeichen SANDIMMUM
erhältlich
ist, die 10 % Ciclosporin enthält.
- B. Erfindungsgemäß verwendbare
Zusammensetzungen
B.1. Zusammensetzung von Beispiel 1.1
B.2.
Zusammensetzung von Beispiel 1.2
-
Hinweis:
Die Zusammensetzungen A.2 und A.3 enthalten Azon und DMSO (Dimethylsulfoxid)
als herkömmliche
Mittel zur Verbesserung der Penetration der Haut. Die Trinklösung von
SANDIMMUM® ist
bereits von verschiedenen Forschergruppen bei Versuchen zur Behandlung
von Psoriasis topisch angewandt worden. Die Zusammensetzungen B.1
und B.2 werden ohne Verdickungsmittel angewandt.
-
Unter
Anwendung der oben beschriebenen Versuchsapparatur ergeben sich
bei der obigen Prüfung die
folgenden Mengen an H3-SIM.
-
-
Ausgedrückt in %
des gesamten angewandten Ciclosporins einer jeden Zusammensetzung
können diese
Ergebnisse wie folgt dargestellt werden:
-
Die
erfindungsgemäß verwendbaren
Zusammensetzungen B.1 und B.2 ergeben somit eine deutlich und überraschend
bessere Versorgung durch die Kornea und insbesondere zur Haut als
die Zusammensetzungen A.1 bis A.4. Im Falle der Zusammensetzung
A.4 ergibt sich zwar eine Penetration durch die Kornea, doch geht
der größere Teil
des zugeführten
Ciclosporins dann von der Haut an das Medium in der Rezeptorkammer
verloren.
-
Vergleichbare
Ergebnisse lassen sich auch unter Verwendung anderer Ciclosporine
erhalten, wie beispielsweise von [Nva]2-Ciclosporin.
-
Beispiel 9
-
Die
im Beispiel 7 beschriebenen Maßnahmen
werden mit der Ausnahme wiederholt, daß die Streifen und das restliche
Hautgewebe 16 Stunden mit einem sogenannten Szintillationscocktail
(Quickszint 454) geschüttelt
werden. Hierauf wird die Menge an H3-SIM
in den Extraktionsflüssigkeiten
bestimmt. Nach 24 Stunden sowie nach 48 Stunden werden die Mengen
an H3-SIM in der Rezeptorflüssigkeit
und den Diffusionszellen erneut bestimmt.
-
Bei
diesen Versuchen werden die Zusammensetzungen der Beispiele 2.1
bis 2.14 (ohne Verdickungsmittel) und die Vergleichszusammensetzungen
A.1 und A.4 von Beispiel 7 verwendet.
-
Jede
Zusammensetzung wird auf drei Penetrationszellen angewandt. Als
Mittelwerte aus jeweils drei Bestimmungen gelangt man hierbei zu
folgenden Ergebnissen.
-
-
Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen eine verbesserte Abgabe von Ciclosporin,
und zwar insbesondere eine verbesserte Langzeitabgabe, in und durch
die Haut, beispielsweise in die Dermis/Epidermis und demnach eine
bessere Versorgung mit Ciclosporin als durch die beiden Vergleichszusammensetzungen
A.1 und A.4.
-
Vergleichbare
Ergebnisse lassen sich auch unter Verwendung anderer Ciclosporine
erhalten, wie beispielsweise von [Nva]2-Ciclosporin.
-
Beispiel 10
-
In
vivo Hautpenetration bei der harrlosen Ratte.
-
Diese
Versuche werden mit haarlosen Ratten als Versuchstiere durchgeführt. Die
zu prüfende
Zusammensetzung wird in einer Menge von 40 μl auf einzelne Hautstellen mit
einer Fläche
von 6,15 cm2 angewandt, die von Kunststoffringen
definiert werden, welche mit Leukoplast® an
Ort und Stelle gehalten werden, und die anschließend mit einem Hustelast®-Band
umwickelt werden. Die Anwendung erfolgt an zwei Stellen pro Tier, wobei
jede zu prüfende
Zusammensetzung an drei Tieren angewandt wird.
-
24
Stunden nach Beginn des Versuchs werden Blutproben entnommen, worauf
man die Versuchstiere tötet
und durch Punktion Hautbiopsien isoliert. Zu diesem Zweck wird eine
große
Hautfläche
unter Einschluß der
behandelten Hautstelle herausgeschnitten, auf einer Korkplatte aufgespannt
und mit einer Aluminiumfolie bedeckt. Es wird eine erste Biopsie
mit einer Größe von 7,5
mm vorgenommen (Biopsie mit Fett).
-
In
einer zweiten Stufe wird die Hautprobe mit der behandelten Seite
nach unten auf eine neue Aluminiumfolie gelegt und das Fettgewebe
mit einem Skalpell entfernt. Nach Übertragung der Haut mit der
Dermisseite auf eine weitere Aluminiumfolie werden nicht abgestreifte
und abgestreifte Biopsien durchgeführt. Zur Berechnung der Gesamtmenge
an penetriertem und nicht penetriertem Wirkstoff werden auch die
Aluminiumfolien unter Verwendung von Gemischen aus Ethylacetat und
Methanol (9 : 1) extrahiert.
-
Gesammelte
Proben werden über
Superclean®3
ml LC-CN Patronen vorgereinigt, wobei die Cyclosporin enthaltenden
Fraktionen einer HPLC unterzogen werden und die Menge an Cyclosporin
durch UV-Detektion ermittelt wird. Die Detektionsgrenze in etwa
30 bis 60 mg Punktionsbiopsien macht etwa 50 ng pro Biopsie aus.
Die Regressionsfunktionen innerhalb des erforderlichen Bereichs
laufen linear (0,1 bis 30 μg
pro Probe).
-
Es
werden die folgenden Zusammensetzungen geprüft: Zusammensetzung
I (Kontrolle)
5 Gewichtsprozent | Ciclosporin |
95
Gewichtsprozent | Isopropanol |
Zusammensetzung
II
10
Gewichtsprozent | Ciclosporin |
72
Gewichtsprozent | Isopropanol |
18
Gewichtsprozent | Oleinsäure |
Zusammensetzung
III
10
Gewichtsprozent | Ciclosporin |
70
Gewichtsprozent | Miglyol |
20
Gewichtsprozent | Oleylalkohol |
Zusammensetzung
IV
5 Gewichtsprozent | Ciclosporin |
74
Gewichtsprozent | Miglyol |
21
Gewichtsprozent | Oleylalkohol |
-
Hierbei
werden die folgenden Ergebnisse erhalten:
- *
= % an Ciclosporin in der abgestreiften Haut ohne Fett
- N = Nicht bestimmt
-
Die
Ergebnisse zeigen die erhöhte
Penetration von eine Komponente (ii) enthaltenden Zusammensetzungen,
insbesondere bei Verwendung von Oleylalkohol als Komponente (ii).
-
Beispiel 11
-
Klinischer Versuch
-
Dieser
Versuch wird anhand einer Gruppe von Freiwilligen (beiderlei Geschlechts – männlich und weiblich – mit einem
mittleren Körpergewicht)
durchgeführt,
die an Psoriasis leiden. Bei den ausgewählten Versuchspersonen handelt
es sich vorwiegend um Patienten mit langzeitiger Psoriasis, die
auf eine herkömmliche psoriatische
Therapie nicht ansprechen.
-
Jede
Versuchsperson erhält
eine erfindungsgemäß verwendbare
Zusammensetzung, beispielsweise eine Zusammensetzung nach Beispiel
3, 4 oder 5. Die Zusammensetzungen werden topisch auf eine von Psoriasis
befallene Stelle in einer Menge von etwa 0,005 bis etwa 0,05 g/cm2 angewandt. Je nach Ausmaß der Schädigung erfolgt
die Anwendung einmal, zweimal oder dreimal täglich. Die Behandlung wird
bei jedem Patienten über
eine Gesamtdauer von wenigstens zwei Wochen fortgeführt. Vor
und während
der topischen Behandlung mit Ciclosporin wird jede andere Behandlung
von Psoriasis abgestellt.
-
Jeder
Patient wird einer vollständigen
dermatologischen Prüfung
unterzogen, bevor mit der Behandlung durch Ciclosporin begonnen
wird, um hierdurch Ausmaß,
Lage und Stärke
der psoriatischen Schädigungen
zu bestimmen. Jeder Patient wird auch einer Befragung unterzogen,
um so seine subjektive Erfahrung mit dieser Krankheit zu bestimmen.
Die Prüfung
wird in wöchentlichen
Zeitabständen
wiederholt und am Ende der Behandlung erneut vorgenommen, wobei
alle Zustandsveränderungen
aufgezeichnet werden. Am Ende der Behandlung wird jeder Patient
wiederum befragt, um hierdurch seine subjektive Erfahrung mit der
Krankheit zu bestimmen. Alle Veränderungen
im Zustand der Patienten, insbesondere bezüglich des Ausmaßes und
der Intensität
der Schädigungen (Erytheme,
Infiltration, Desquamation) und auch hinsichtlich irgendwelcher
Nebeneffekte, werden aufgezeichnet. Die durch Verabreichung einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
erhaltenen Ergebnisse werden mit den Ergebnissen einer Kontrollgruppe
verglichen, die lediglich mit einer Placebozusammensetzung ohne
Ciclosporin behandelt worden ist. Diese Ergebnisse zeigen eine ausgeprägte Reduktion
der Psoriasis und insbesondere eine Verbesserung der epidermalen
Schädigungen
bei den mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
behandelten Patienten im Vergleich zu den lediglich mit Placebo behandelten
Kontrollgruppen. Ferner ergibt sich hierbei, daß die geprüften erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch gut vertragen werden.
-
Die
Wirksamkeit der erfindungsgemäß verwendbaren
Zusammensetzungen kann auch durch Versuche an Patienten belegt werden,
die an atopischer Dermatitis leiden oder einer Behandlung infolge
Alopezie bedürfen,
wozu beispielsweise irgendwelche Zusammensetzungen der Beispiele
1 bis 5 verwendet werden.
-
Vergleichbare
Ergebnisse lassen sich auch unter Anwendung der in den Beispielen
6 und 7 beschriebenen Zusammensetzungen erzielen.
-
Die
Menge der anzuwendenden erfindungsgemäß verwendbaren Zusammensetzung
und das Ausmaß der
jeweiligen Behandlung, das für
eine wirksame Therapie erforderlich ist, schwanken natürlich in
Abhängigkeit
von beispielsweise dem zu behandelnden Zustand, dem Ausmaß und der
Stärke
des Krankheitsbildes, dem gewünschten
Effekt und der Konzentration der in der jeweiligen Zusammensetzung
vorhandenen Komponenten, und natürlich
insbesondere der Komponente (i). Beispielsweise bei der Behandlung
von Dermatitis, Alopezie oder Psoriasis lassen sich im allgemeinen
jedoch zufriedenstellende Ergebnisse durch Verabreichung von beispielsweise
topisch angewandten Cremes, Gelen, Lotionen, Tinkturen und dergleichen erreichen,
die etwa 1 bis 10 % der Komponente (i) enthalten, wenn die Behandlung
einmal, zweimal oder dreimal täglich
in einer Menge von etwa 0,005 bis etwa 0,05 g/cm2 vorgenommen
wird. Eine weitere Reihe an Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind daher auch folgende Gegenstände.
- (b) Eine Verwendung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung aus einer Komponente (i) und einer Komponente (ii)
der oben definierten Art, wobei die Komponente (ii) in dieser Zusammensetzung
in einer so hohen Konzentration vorhanden ist, dass eine dermale
Penetration der Komponente (i) verbessert oder ermöglicht wird.
- (c) Eine Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung aus
einer Komponente (i) und einer Komponente (ii) der oben definierten
Art, wobei die Konzentrationen und relativen Mengenanteile der Komponenten
(i) und (ii) eine dermale Versorgung durch die Komponente (i) in
einer immunsuppressiv wirksamen Menge oder in einer für die Stimulierung
des Wachstums von Haar wirksamen Menge durch topische Verabreichung
der jeweiligen Zusammensetzung ergeben.
- (d) Eine Verwendung zur Behandlung von Krankheiten, beispielsweise
Autoimmun-Krankheiten, der Haut wie von Psoriasis oder Dermatitis,
wie sie oben im einzelnen näher
angegeben sind, oder zur Stimulierung des Wachstums von Haar, beispielsweise
zur Behandlung von Alopezie, wie dies oben im einzelnen näher angegeben
ist, bei einem behandlungsbedürftigen
Patienten, wobei die topische Anwendung, beispielsweise einer Anwendung
auf die Haut, einer wirksamen Menge einer Zusammensetzung der oben
definierten Art, beispielsweise irgendeiner der oben unter (a) bis
(d) angeführten
Zusammensetzungen, besteht.
- (e) Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung der oben
definierten Art, beispielsweise eine der oben unter (a) bis (c)
definierten Zusammensetzung, zur Anwendung bei der oben unter (d)
definierten Art.