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Prallschiffgerüst. Bisher wurden die an der Unterseite von sogenannten
halbstarren Luftschiffen angeordneten Gerüste entweder als in sich starr geschlossene
Träger oder aus aneinandergelenkben Einzelteilen ohne gegenseitige Verspannung ausgebildet.
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Im Gegensatz hierzu kennzeichnet sich das Gerüst für Pralluftschiffe
dadurch, daß es aus einer Anzahl von Gerüstteilen besteht, die durch Gelenke und
durch nachgiebige, bis zu einer höchst zulässigen Spannung des Gerüstes vorgespannte
Kupplungen miteinander verbunden sind.
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Liegt das Gerüst, als sogenanntes Kielgerüst, außerhalb des Ballonkörpers,
dann werden zweckmäßig die Gelenke an den oberen Enden der Gerüstteile vorgesehen,
während die nachgiebigen Kupplungen entweder an den unteren Enden oder in geeigneter
Höhe zwischen den Gerüstteilen einzubauen sind.
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Brei einer Ausführungsform eines Pralluftschiffes, bei welcher das
Gerüst innerhalb -des Ballonkörpers verläuft, kann die Anordnung derart getroffen
sein, daß die Gelenke an den unteren Enden der Gerüstteile und die nachgiebigen
Kupplungen oberhalb der Gelenke sich befinden.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Gerüst, welches in
normalen Belastungsfällen ein in sich durchaus starres Gebilde darstellt, bei Überlastung
ohne Bruch nachgibt. Derartige Überlastungen können auftreten durch übermäßig große
Lastenverschiebung in der Längsrichtung des Luftschiffes während der Fahrt oder
beim Landen auf unebenem Gelände oder bei starkem Wellengang, wenn Wasserlandungen
in Frage kommen.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu erblicken, daß das Gerüst ohne innere
Spannungen durch die Dehnungen des Ballonkörpers montiert und bei -späteren stärkeren
Dehnungen
des Ballonkörpers durch geeignete Nachspannvorrichtungen
an den Gelenken und Kupplungen nachgespannt werden kann.
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Der Erfindunggegenstand ist auf beili°gender Zeichnung in .einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt schematisch einen Läng,-schnitt in normalem Zustand des
Gerüstes, Abb.2 einen schematischen Längsschnitt bei überlastetem Zustand in der
Luft.
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Abb.3 einen schematischen Längsschnitt in überbeanspruchtem Zustand
bei einem starken Landungsstoß auf unebenem Gelände, Abb. q. einen Querschnitt durch
Ballon und , Gerüst.
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Abb.5 bis 7 zeigen eine Ausführungsform einer nachgiebigen Kupplung
in verschiedenen Stellungen.
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Die Abb.8 bis io zeigen eine zweite Ausführungsform einer nachgiebigen
Kupplung. ebenfalls in verschiedenen Stellungen.
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Das Gerüst liegt bei der dargestellten Ausführungsform der Abb. i
bis d. außerhalb der Bauchseite des Ballonkörpers. Es besteht aus einer Anzahl von
Einzelheiten, die an ihren oberen Enden bei a durch Gelenke miteinander verbunden
sind. An den unteren Enden sind zwischen die Einzelteile nachgiebige Kupplungen
b eingeschaltet, die bis zu einer höchst zulässigen Spannung des Gerüstes vorgespannt
sind. Durch die in der unteren Ballonebene liegende gelenkige Gerüstfaser wird das
Gerüst in bewegliche Glieder geteilt, die aber im Normalzustand durch die Kupplungen
als starres Gebilde zusammenwirken.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb.5 bis 7 besteht die elastische
Kupplung aus Stäben f und einer über an diesen Stäben angebrachte Querstäbe laufenden,
ringförmig geschlossenen Gummischnur c. Die Hälfte der Stäbe f ist an der einen
Wand c eines Gerüstteiles und die andere Hälfte der Stäbe an der Wand d des benachbarten
Gerüstteiles befestigt. Die Gummischnur c umspannt die einander zugekehrten und
sich teilweise übergreifenden, mit Querstäbe versehenen Enden der Stäbe f. Nähern
sich die Gerüstteile d und e einander, z. B. bei einem Landungsstoß nach Abb. 3,
so wird: die um die Stäbe gewickelte Gummischnur c auseinandergezogen (Abb. 6).
Entfernen sich die unteren Enden der Gerüstteile d und e voneinander,
so erfolgt ebenfalls eine Dehnung der Gummischnur c, jedoch in der aus Abb. 7 ersichtlichen
Weise. Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb.8 bis io ist an dem einen Gerüstteil
d ein Zy-
linder m befestigt, in welchem zwei Kolben k spielen;
zwischen diesen sitzt eine Feder h. Eine Stange s durchdringt lose den einen der
beiden Kolben und ist mit einem freien Ende an dem anderen Kolben befestigt, während
das entgegengesetzte Ende in den anderen Gerüstteil e derart eingreift, daß es sich
zwar in diesem verschieben, aber nicht aus ihm vollständig heraustreten kann. Letzteres
wird z. B. durch eine Schraubenmutter o verhindert. Werden die Gerüstteile d und
e, einander genähert, so wird die Feder 1r, gemäß Abb. 9 zusammengedrückt. Entfernen
sich die Gerüstteile d und c voneinander, dann erfolgt ein Zuaammendrücken der Feder
nach Abb. io.