DE3836815A1 - Verfahren und zusammensetzung zur herstellung von kratzfesten materialien, insbesondere beschichtungen mit verbesserter elastizitaet und haftung - Google Patents
Verfahren und zusammensetzung zur herstellung von kratzfesten materialien, insbesondere beschichtungen mit verbesserter elastizitaet und haftungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von kratzfesten Materialien, insbesondere
Beschichtungen mit verbesserter Elastizität und Haftung, sowie
Zusammensetzungen zur Verwendung in diesem Verfahren.
Zahlreiche Gegenstände müssen kratzfest sein bzw. mit
kratzfesten Beschichtungen versehen werden, da eine
Kratzempfindlichkeit keinen praktischen Einsatz oder nur kurze
Einsatzzeiten ermöglichen würde. Viele bekannte kratzfeste
Beschichtungsmaterialien bringen zumeist keine ausreichende
Verbesserung, da sie entweder nicht kratzbeständig und/oder
nicht elastisch genug sind oder aber keine ausreichende Haftung
bei geeigneter Schichtdicke auf dem Substrat besitzen. Daneben
sind oft lange Aushärtungszeiten erforderlich.
In der EP-A-1 71 493 wird ein Verfahren zur Herstellung
kratzfester Beschichtungen beschrieben, bei dem ein Lack,
der erhalten worden ist durch hydrolytische Vorkondensation
einer Titan- oder Zirkonverbindung und eines
organofunktionellen Silans sowie gegebenenfalls eines
schwerflüchtigen Oxids eines Elements der Hauptgruppen Ia bis
Va oder der Nebengruppen IVb oder Vb des Periodensystems oder
einer Verbindung, die unter den Reaktionsbedingungen ein
derartiges Oxid bildet, mit unterstöchiometrischen Mengen an
Wasser und anschließende Zugabe einer Wassermenge, die zur
Hydrolyse der verbliebenen hydrolysierbaren Gruppen
erforderlich ist, auf ein Substrat aufgebracht und gehärtet
wird.
Obwohl dieses Verfahren zu Beschichtungen führt, die bezüglich
vieler Eigenschaften, z.B. Kratzfestigkeit und Transparenz
sehr zufriedenstellende Ergebnisse liefern, sind diese
Beschichtungen für eine Reihe von Anwendungen noch
verbesserungsbedürftig.
Ziel der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Zusammensetzung zur Herstellung von kratzfesten Materialien
bereitzustellen, die Beschichtungen bzw. Formkörper liefern,
die hinsichtlich ihrer Wasserdampfdurchlässigkeit, Licht- und
UV-Stabilität, Elastizität und Haftung auf Substraten
verschiedenster Art verbessert sind, ohne daß dadurch Einbußen
bei anderen Eigenschaften, wie z.B. Kratz- und Abriebfestigkeit
oder optische Eigenschaften, hingenommen werden müssen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von kratzfesten Materialien, insbesondere Beschichtungen mit
verbesserter Elastizität und Haftung, bei dem man ein
Polykondensat, das erhalten worden ist durch hydrolytische
Vorkondensation, gegebenenfalls in Anwesenheit eines
Kondensationskatalysators, von mindestens einer anorganischen,
hydrolytisch polykondensierbaren monomeren oder bereits
teilkondensierten (oligomeren) Verbindung mit einer geringeren
Wassermenge als der zur vollständigen Hydrolyse der
hydrolysierbaren Gruppen stöchiometrisch erforderlichen Menge
entweder
- i) durch Zugabe von weiterem Wasser, das ganz oder teilweise die Hydrolyse der verbliebenen hydrolysierbaren Gruppen bewirkt, sowie gegebenenfalls eines Kondensationskatalysators weiterkondensiert und daraufhin auf ein Substrat aufbringt bzw. einem Formgebungsprozeß unterwirft; und/oder
- ii) auf ein Substrat aufbringt bzw. einem Formgebungsprozeß unterwirft und in einer wasserdampfhaltigen Atmosphäre weiterkondensiert; und anschließend härtet;
das dadurch gekennzeichnet ist, daß spätestens vor dem
Aufbringen auf das Substrat bzw. spätestens vor Beginn des
Formgebungsprozesses mindestens eine polyfunktionelle
organische Verbindung zugegeben wird, die funktionelle Gruppen
aufweist, die erst im Laufe oder nach Beendigung der Härtung
aktiviert werden.
Gegenstand der Erfindung sind ferner Zusammensetzungen für
dieses Verfahren sowie durch dieses Verfahren erhältliche
Gegenstände, insbesondere mit kratzfesten Beschichtungen
versehene Substrate. Als hydrolytisch polykondensierbare
Verbindungen können z.B. Verbindungen von Elementen der
Hauptgruppen Ia bis Va und der Nebengruppen IIb bis VIIIb des
Periodensystems, vorzugsweise Silicium, Aluminium, Bor, Zinn,
Phosphor, Arsen, Antimon, Wismuth, Vanadium, Titan, Zirkonium,
Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan und Zink, eingesetzt werden.
Bevorzugt handelt es sich bei den obigen hydrolytisch
polykondensierbaren Verbindungen um mindestens ein
organofunktionelles Silan der Formel I
R′ m SiX(4-m) (I)
in der die Gruppen X, die gleich oder verschieden sein
können, Wasserstoff, Halogen, Alkoxy, Acyloxy,
Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl oder -NR′′₂ (R′′ = H und/
oder Alkyl) bedeuten und die Reste R′, die gleich oder
verschieden sein können, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl,
Arylalkyl, Alkylaryl, Arylalkenyl, Alkenylaryl,
Arylalkinyl oder Alkinylaryl darstellen, wobei diese
Reste durch O- oder S-Atome oder die Gruppe -NR′′
unterbrochen sein können und einen oder mehrere
Substituenten aus der Gruppe der Halogene und der
gegebenenfalls substituierten Amino-, Amid-, Aldehyd-,
Keto-, Alkylcarbonyl-, Carboxy-, Mercapto-, Cyano-,
Hydroxy-, Alkoxy-, Alkoxycarbonyl-, Sulfonsäure-,
Phosphorsäure-, Acryloxy-, Methacryloxy-, Epoxy- oder
Vinylgruppen tragen können und m den Wert 1, 2 oder 3
hat,
und/oder ein davon abgeleitetes Oligomeres, vorzugsweise zusammen mit hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen anderer Elemente.
und/oder ein davon abgeleitetes Oligomeres, vorzugsweise zusammen mit hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen anderer Elemente.
Bei diesen organofunktionellen Silanen kann die Gruppe R′
gegebenenfalls durch Sauerstoff- oder Schwefelatome oder
-NR′′-Gruppen unterbrochen sein.
Spezielle Beispiele für geeignete organofunktionelle Silane
sind:
Diese Silane sind zum Teil Handelsprodukte oder sie lassen
sich nach bekannten Methoden herstellen; vgl. W. Noll, "Chemie
und Technologie der Silicone", Verlag Chemie GmbH,
Weinheim/Bergstraße (1968).
Vorzugsweise ist in den Silanen der allgemeinen Formel I der
Index m = 1. Bei höheren Werten von m besteht die Gefahr, daß
die Härte des Materials abnimmt, falls zuviel derartiges Silan
eingesetzt wird.
Anstelle der monomeren Ausgangssilane können gegebenenfalls
auch vorkondensierte, im Reaktionsmedium lösliche Oligomere
dieser Silane eingesetzt werden; d.h. geradkettige oder
cyclische, niedermolekulare Teilkondensate
(Polyorganosiloxane) mit einem Kondensationsgrad von z.B. etwa
2 bis 100, insbesondere etwa 2 bis 6. Entsprechendes gilt für
andere erfindungsgemäß einsetzbare Verbindungen, z.B.
Verbindungen von Al, Ti und Zr. Gegebenenfalls kann auch ein
Oligomeres eingesetzt werden, das voneinander verschiedene
Zentralatome aufweist.
Bei einer weiteren bevorzugten Gruppe von erfindungsgemäß
verwendbaren hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen
handelt es sich um Aluminiumverbindungen der Summenformel II
AlR3 (II)
in welcher die Reste R, die gleich oder verschieden sein
können, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Acyloxy oder Hydroxy bedeuten,
wobei die soeben genannten Gruppen ganz oder teilweise durch
Chelatliganden ersetzt sein können. Die Anwesenheit eines
Chelatliganden wird insbesondere dann bevorzugt, wenn zwei
oder drei gleiche Reste R zu einer gegenüber H2O sehr
reaktiven Verbindung AlR3 führen und dadurch die Kontrolle
der Hydrolysereaktion und die Vermeidung von Ausfällungen
erschweren würden. Beispiele für solche Reste R sind Halogen
und Alkyl. Auch für R=OH ist die Verwendung eines
Chelatliganden vorteilhaft. Gängige Chelatliganden sind z.B.
Acetylaceton und Acetessigsäureethylester.
Auch Al-Salze anorganischer und organischer Säuren, wie z.B.
HNO3, H2SO4, H3PO4 und Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure
und Oxalsäure können erfindungsgemäß Verwendung finden. In
diesem Fall empfiehlt sich ebenfalls die Komplexierung mit
einem Chelatliganden.
Konkrete Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare
Aluminiumverbindungen sind Al(OCH3)3, Al(OC2H5)3, Al(O-n-
C3H7)3, Al(O-i-C3H7)3, Al(OC4H9)3, Al(O-i-C4H9)3, Al(O-sek.-
C4H9)3, AlCl3, AlCl(OH)2, Aluminiumformiat, Aluminiumacetat
und Aluminiumoxalat sowie die entsprechenden (teilweise)
chelatisierten Verbindungen, wie z.B. die Acetylacetonate.
Bei Raumtemperatur flüssige Verbindungen, wie z.B. Al(O-sek.-
C4H9)3 und Al(O-i-C3H7)3 werden besonders bevorzugt.
Bevorzugt werden Verbindungen der Formel II zusammen mit
hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen anderer
Elemente insbesondere Si (siehe z.B. Formel I), eingesetzt.
Bei einer weiteren Gruppe von erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzten, hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen
handelt es sich um solche der allgemeinen Formel III
MR′′′4 (III)
in welcher M für Titan oder Zirkonium steht und die Reste R′′′
die gleich oder verschieden sein können, Halogen, Alkoxy oder
Acyloxy bedeuten, wobei diese Gruppen ganz oder teilweise
durch Chelatliganden ersetzt sein können, und/oder ein davon
abgeleitetes Oligomeres. Hinsichtlich der Chelatliganden gilt
das bereits für die Aluminiumverbindungen Gesagte.
Konkrete Beispiele für Titan- oder Zirkonverbindungen der
Formel III sind TiCl4, ZrCl4, Ti(OC2H5)4, Ti(OC3H7)4,
Ti(O-i-C3H7)4, Ti(OC4H9)4, Ti(kresyl)4, Zr(O-i-C3H7)4,
Zr(OC4H9)4, Ti(acetylacetonato)2(O-i-C3H7)2,
Zr(acetylacetonato)4, Ti(2-ethylhexoxy)4 und andere Titan
oder Zirkonkomplexe mit Chelatliganden, die vorzugsweise über
Sauerstoff und/oder Stickstoff koordiniert sind.
Die Verbindungen der Formel III werden bevorzugt in
Kombination mit hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen
anderer Elemente, insbesondere solcher von Si und/oder Al
(siehe z.B. die allgemeinen Formeln I und II) eingesetzt.
Bevorzugte Mengenbereiche sind dabei z.B.
bis zu 95, insbesondere 40 bis 90 und besonders bevorzugt 40
bis 80 Mol-% hydrolytisch polykondensierbare Si-Verbindung(en) ,
bis zu 75, insbesondere 10 bis 40 und besonders bevorzugt 15
bis 25 Mol-% hydrolytisch polykondensierbare Al-Verbindung(en),
bis zu 75, insbesondere 10 bis 40 und besonders bevorzugt 15
bis 30 Mol-% hydrolytisch polykondensierbare Verbindung(en) von
Ti und/oder Zr,
jeweils bezogen auf die Gesamtmolzahl der eingesetzten
hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen, unter denen
sich selbstverständlich auch Verbindungen anderer Elemente
als Si, Al, Ti und Zr befinden können, wie weiter unten noch
näher ausgeführt werden wird.
Für die vorstehend angegebenen allgemeinen Formeln I bis III
gilt: Alkylreste sind z.B. geradkettige, verzweigte oder
cyclische Reste mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 10,
Kohlenstoffatomen und insbesondere niedere Alkylreste mit 1
bis 6, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Spezielle
Beispiele sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl,
sek.-Butyl, tert.-Butyl, Isobutyl, n-Pentyl, n-Hexyl, Dodecyl,
Octadecyl und Cyclohexyl.
Alkenylreste und Alkinylreste sind z.B. geradkettige,
verzweigte oder cyclische Reste mit 2 bis 20, vorzugsweise
2 bis 10 Kohlenstoffatomen und mindestens einer C-C-Doppel
bzw. Dreifachbindung und insbesondere niedere Alkenylreste
und Alkinylreste wie Vinyl, Allyl, 2-Butenyl, Ethinyl und
Propargyl.
Die Alkoxy-, Acyloxy-, Alkylamino-, Dialkylamino-,
Alkylcarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Alkylaryl-, Arylalkyl-,
Alkenylaryl-, Arylalkenyl-, Alkinylaryl-, Arylalkinyl- und
die substituierten Aminoreste oder Amidreste leiten sich z.B.
von den vorstehend genannten Alkyl-, Alkenyl- und
Alkinylresten ab. Spezielle Beispiele sind Methoxy, Ethoxy,
n- und i-Propoxy, n-, sek.- und tert.-Butoxy, Isobutoxy,
β-Methoxyethoxy, Acetyloxy, Propionyloxy, Monomethylamino,
Monoethylamino, Dimethylamino, Diethylamino, N-Ethylanilino,
Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl, Methoxycarbonyl,
Ethoxycarbonyl, Benzyl, 2-Phenylethyl, Tolyl und Styryl.
Bevorzugte Arylreste sind Phenyl, Hydroxyphenyl, Biphenyl und
Naphthyl, wobei Phenyl besonders bevorzugt wird.
Die genannten Reste können gegebenenfalls einen oder mehrere
Substituenten tragen, z.B. Halogenatome, niedere Alkyl- oder
Alkoxyreste und Nitrogruppen. Hierbei werden Halogenatome
(z.B. F, Cl, Br), insbesondere Fluoratome, die dem Endprodukt
hydrophobe Eigenschaften und insbesondere gute
Schwitzwasserbeständigkeit verleihen können, bevorzugt. Als
besonders vorteilhaft haben sich in diesem Zusammenhang
halogenierte, insbesondere fluorierte Silane der Formel I
erwiesen.
Unter den Halogenen, die direkt an das Zentralatom gebunden
sind, sind Fluor, Chlor und Brom bevorzugt.
Unter den weiteren, oben noch nicht speziell genannten
hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen, die
erfindungsgemäß mit Vorteil eingesetzt werden können, befinden
sich im Reaktionsmedium lösliche, schwerflüchtige Oxide oder
derartige schwerflüchtige Oxide bildende Verbindungen von
Elementen der Hauptgruppen Ia bis Va oder der Nebengruppen
IIb, IIIb, Vb bis VIIIb des Periodensystems. Vorzugsweise
leiten sich diese von folgenden Elementen ab:
Erdalkalimetalle wie Mg und Ca; B, Si, Sn, Pb, P, As, Sb, Bi, Cr, Mo, W, Mn, Fe, Co, Ni, Zn und/oder V, wobei B, Si, Sn, Zn und P besonders bevorzugt sind. Auch die Lanthaniden und Actiniden können gegebenenfalls eingesetzt werden.
Erdalkalimetalle wie Mg und Ca; B, Si, Sn, Pb, P, As, Sb, Bi, Cr, Mo, W, Mn, Fe, Co, Ni, Zn und/oder V, wobei B, Si, Sn, Zn und P besonders bevorzugt sind. Auch die Lanthaniden und Actiniden können gegebenenfalls eingesetzt werden.
Unter den schwerflüchtigen Oxiden sind B2O3, P2O5 und SnO2
besonders bevorzugt.
Im Reaktionsmedium lösliche, schwerflüchtige Oxide bildende
Verbindungen sind z.B. anorganische Säuren, wie Phosphorsäure
und Borsäure, sowie deren Ester. Ferner eignen sich z.B.
Halogenide, wie SiCl4, HSiCl3, SnCl4 und PCl5, und Alkoxide
wie Ca(OR)2, Si(OR)4, Sn(OR)4 und VO(OR)3, wobei sich
R von niederen Alkoholen, wie Methanol, Ethanol, Propanol oder
Butanol, ableitet. Weitere verwendbare Ausgangsverbindungen
sind entsprechende Salze mit flüchtigen Säuren, z.B. Acetate,
wie Siliciumtetraacetat, basische Acetate, wie basisches
Bleiacetat, und Formiate.
Wenn die soeben genannten Verbindungen eingesetzt werden,
machen sie in der Regel bis zu 70, insbesondere nicht mehr
als 50, besonders bevorzugt nicht mehr als 40 Mol-% der
Gesamtmolzahl der eingesetzten anorganischen Verbindungen aus.
Weitere zur Herstellung des anorganischen Netzwerks besonders
bevorzugte Mischungen von Reaktionskomponenten sind z.B. in
der EP-A-1 71 493 beschrieben.
Zur Herstellung des Vorkondensats werden die
Ausgangskomponenten im gewünschten Mischungsverhältnis mit
einer geringeren Wassermenge als der zur vollständigen
Hydrolyse aller eingesetzten hydrolysierbaren Gruppen
stöchiometrisch erforderlichen Menge vorkondensiert. Diese
unterstöchiometrische Wassermenge wird vorzugsweise so
zudosiert, daß lokale Überkonzentrationen und dadurch
verursachte Ausfällungen (von z.B. Al2O3 × x H2O) vermieden
werden. Die bevorzugte Art und Weise der Wasserzugabe hängt
von der Auswahl der anorganischen Verbindung ab. Grundsätzlich
muß die Wasserzugabe um so vorsichtiger erfolgen, je
bereitwilliger die anorganische Komponente mit Wasser
reagiert. So kann z.B. bei Kieselsäureestern, die gegenüber
Wasser weniger reaktiv sind, Wasser als solches langsam
zugegeben werden, wobei bei Kieselsäureestern mit längeren
aliphatischen Resten die Anwesenheit eines
Kondensationskatalysators erforderlich sein kann.
Bei den sehr reaktiven anorganischen Komponenten, wie z.B.
den Estern von Titan, Zirkon, Aluminium, Bor und Zinn, sollte
Wasser am Anfang nur in sehr dosierten Mengen zugegeben
werden. Es wird bevorzugt, in diesem Fall das Wasser nicht
als solches, sondern in Form von Stoffen, die Wasser
langsam freisetzen, zuzugeben. Als besonders geeignet hat
sich in vielen Fällen die Eintragung der Wassermengen in das
Reaktionsgemisch mit Hilfe von feuchtigkeitsbeladenen
Adsorbentien, z.B. Kieselgel oder Molekularsieben,
wasserhaltigen organischen Lösungsmitteln, z.B. 80%-igem
Ethanol, oder Salzhydraten, z.B. CaCl2 × 6 H2O, erwiesen.
Ein anderer Weg ist die Wasserzuführung durch ein System, das
Komponenten enthält, die miteinander reagieren und dabei
langsam Wasser freisetzen, wie dies z.B. bei der Esterbildung
aus Alkohol und Säure der Fall ist (ccc = chemically
controlled condensation).
Vorzugsweise erfolgt die Vorkondensation in Gegenwart eines
Kondensationskatalysators. Gegebenenfalls, insbesondere dann,
wenn eine der eingesetzten Verbindungen stark unpolar ist
(z.B. ein Silan mit R′ = Aryl), kann ein mit Wasser zumindest
teilweise mischbares organisches Lösungsmittel angewandt
werden, z.B. ein aliphatischer Alkohol, wie Ethanol, Propanol,
Isopropanol oder Butanol, ein Ether, wie Dimethoxyethan, ein
Ester, wie Dimethylenglykolacetat, oder ein Keton, wie Aceton
oder Methylethylketon.n-Butanol wird als Lösungsmittel
bevorzugt. Eventuell während der Vorkondensation zugesetztes
oder gebildetes Lösungsmittel wird vorzugsweise nicht
abgedampft, sondern das Reaktionsgemisch wird als solches zur
Weiterkondensation eingesetzt.
Als Kondensationskatalysatoren eignen sich Protonen oder
Hydroxylionen abspaltende Verbindungen und Amine. Spezielle
Beispiele sind organische oder anorganische Säuren, wie
Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure oder
Essigsäure, sowie organische oder anorganische Basen, wie
Ammoniak, Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide, z.B.
Natrium-, Kalium- oder Calciumhydroxid, und im Reaktionsmedium
lösliche Amine, z.B. niedere Alkylamine oder Alkanolamine.
Hierbei sind flüchtige Säuren und Basen, insbesondere
Salzsäure, Ammoniak und Triethylamin, besonders bevorzugt.
Die Gesamt-Katalysatorkonzentration kann z.B. bis zu 3
Mol/Liter betragen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn bereits eine der
eingesetzten anorganischen Verbindungen als
Kondensationskatalysator wirkt. Hier sind insbesondere die
Silane der allgemeinen Formel I zu nennen, die einen oder
mehrere Reste R′ aufweisen, die mit basischen Gruppen, z.B.
-NH2, substituiert sind. So haben sich z.B. Aminoalkylsilane
für diese Zwecke sehr bewährt. Konkrete Beispiele für
derartige Verbindungen sind q-Aminopropylsilane, insbesondere
γ-Aminopropyltri(m)ethoxysilan. Die Verwendung derartiger
Verbindungen als Reaktionskomponenten hat den zusätzlichen
Vorteil, daß dadurch eine entscheidende Verbesserung der
Haftung der Zusammensetzung auf verschiedenen Substraten, z.B.
Kunststoff, Metall, Glas, und gleichzeitig eine deutliche
Steigerung der Kratz- und Abriebfestigkeit beobachtet werden
kann. Derartige, als Kondensationskatalysator wirkende
Reaktionskomponenten können entweder alleine oder in
Kombination mit den üblichen, oben erwähnten
Kondensationskatalysatoren verwendet werden.
Die Vorkondensation wird üblicherweise bei Temperaturen von
-20 bis 100°C, vorzugsweise bei 0 bis 30°C durchgeführt. Bei
Verwendung eines organischen Lösungsmittels kann die
Vorkondensation auch bei Temperaturen bis zur Siedetemperatur
des Lösungsmittels erfolgen, wird jedoch auch hier
vorzugsweise bei 0 bis 30°C durchgeführt.
Gegebenenfalls kann man zunächst eine oder mehrere
Ausgangskomponenten oder einen Teil einer, mehrerer oder aller
Ausgangskomponenten vorkondensieren, dann die restlichen
Ausgangskomponenten zumischen und anschließend nach dem
Verfahren der Vorkondensation oder Weiterkondensation
cokondensieren.
Die anschließende hydrolytische Weiterkondensation des
Vorkondensats erfolgt in Gegenwart von weiterem Wasser, das
ganz oder teilweise, z.B. zu mindestens 80%, insbesondere
mindestens 90%, die Hydrolyse der noch verbliebenen
hydrolysierbaren Gruppen bewirkt. Bevorzugt wird ein
Wasserüberschuß, bezogen auf die noch vorhandenen
hydrolysierbaren Gruppen, eingesetzt. In einer aus praktischen
Gründen bevorzugten Ausführungsform wird zur
Weiterkondensation die Wassermenge eingesetzt, die zur
vollständigen Hydrolyse der ursprünglich eingesetzten
Ausgangskomponenten stöchiometrisch erforderlich wäre (das
bereits eingesetzte Wasser bleibt dabei also
unberücksichtigt).
Um Ausfällungen so weit wie möglich zu vermeiden, wird es
besonders bevorzugt, die Wasserzugabe in mehreren Stufen, z.B.
in drei Stufen, durchzuführen. Dabei wird in der ersten Stufe
z.B. 1/10 bis 1/20 der zur Hydrolyse stöchiometrisch
benötigten Wassermenge zugegeben. Nach kurzem Rühren folgt
die Zugabe von 1/5 bis 1/10 der stöchiometrischen Wassermenge
und nach weiterem kurzen Rühren wird schließlich eine
stöchiometrische Wassermenge zugegeben, so daß am Schluß ein
leichter Wasserüberschuß vorliegt.
Die Weiterkondensation erfolgt vorzugsweise in Gegenwart eines
der vorstehend genannten Kondensationskatalysatoren, wobei
ebenfalls flüchtige Verbindungen bzw.Reaktionskomponenten
bevorzugt sind. Die Gesamt-Katalysatorkonzentration kann z.B.
bis zu 5 Mol/Liter betragen.
Bei der Weiterkondensation kann gegebenenfalls auch eines der
vorstehend genannten organischen Lösungsmittel anwesend sein
oder zugesetzt werden, wobei während der Vor- und
Weiterkondensation gebildetes Lösungsmittel oder zur Vor- oder
Weiterkondensation eventuell zugesetztes Lösungsmittel nach
beendeter Weiterkondensation vorzugsweise nicht abgedämpft
wird.
Das Vorkondensat reagiert aufgrund seiner
Hydrolyseempfindlichkeit mit Wasserdampf und kann daher auch
in einer wasserdampfhaltigen Atmosphäre weiterkondensiert
werden. In diesem Fall kann ganz oder teilweise auf die Zugabe
von weiterem Wasser zum Vorkondensat verzichtet werden.
Die Weiterkondensation erfolgt gewöhnlich bei Temperaturen
von -20 bis 100°C, vorzugsweise 0 bis 30°C.
überraschenderweise hat sich gezeigt, daß beim Erhitzen der
erhaltenen Zusammensetzung auf 40 bis 80°C ohne Abdampfen des
Lösungsmittels eine Stabilisierung ihrer Viskosität erzielt
wird; d.h. die Viskosität bleibt nach erfolgter
Polykondensation über längere Zeit im wesentlichen konstant.
Die Zusammensetzung kann nach dem Vorkondensieren bzw. nach
dem Weiterkondensieren als solche mit der polyfunktionellen
organischen Verbindung kombiniert werden. Gegebenenfalls
können jedoch übliche Additive zugesetzt werden, z.B.
organische Verdünnungsmittel, Verlaufmittel, Färbemittel
(Farbstoffe oder Pigmente), UV-Stabilisatoren, Füllstoffe,
Viskositätsregler, Gleitmittel, Netzmittel, Antiabsetzmittel
oder Oxidationsinhibitoren.
Der Zusatz einer polyfunktionellen organischen Verbindung,
die funktionelle Gruppen aufweist, die erst im Laufe oder nach
Beendigung der Härtung des wie oben hergestellten
anorganischen Polykondensats aktiviert werden, stellt einen
sehr wichtigen Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
Es wird vermutet, daß derartige organische Verbindungen nach
der Aktivierung der funktionellen Gruppen mit im Polykondensat
noch vorhandenen reaktiven Gruppen, wie z.B. OH-Gruppen,
reagieren und so zu von z.B. -O--Brücken zwischen den
Zentralatomen des Polykondensats verschiedenen (organischen)
Verknüpfungen zwischen diesen Zentralatomen führen.
Die polyfunktionelle organische Verbindung ist vorzugsweise
eine solche, die bei Raumtemperatur und vorzugsweise auch bei
der erforderlichen Härtungstemperatur für das Polykondensat
mit diesem praktisch nicht oder nur in geringem Maße reagiert,
aber bei Temperaturen, die nur wenig über der erforderlichen
Härtungstemperatur des Polykondensats liegen, dazu gebracht
werden kann, mit allen oder einem Teil ihrer funktionellen
Gruppen mit dem Polykondensat zu reagieren.
Für diese Zwecke haben sich blockierte Polyisocyanate und
Polyester (d.h. Verbindungen mit mindestens zwei
Estergruppierungen) als besonders geeignet erwiesen.
Blockierte Polyisocyanate sind Verbindungen, die über
mindestens zwei -NCO-Gruppen verfügen, die durch Umsetzung
mit einem geeigneten Reagenz geschützt worden sind, wobei
dieses Reagenz unter geeigneten Bedingungen, in der Regel
erhöhter Temperatur (z.B. 90 bis 300°C), gegebenenfalls in
Anwesenheit eines Katalysators, unter Regenerierung der
NCO-Gruppen wieder abgespaltet werden kann.
Derartige Verbindungen sind z.B. in der DE-AS 20 57 799 und
der DE-OS 31 08 073 beschrieben.
Bei der Herstellung der blockierten Polyisocyanate können
beliebige für die Vernetzung geeignete organische
Polyisocyanate verwendet werden. Bevorzugt sind die
Isocyanate, die etwa 3 bis etwa 36, insbesondere etwa 8 bis
etwa 15 Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele von geeigneten
Diisocyanaten sind Trimethylendiisocyanat,
Tetramethylendiisocyanat, Pentamethylendiisocyanat, (trimeres)
Hexamethylendiisocyanat, Propylendiisocyanat,
Ethylethylendiisocyanat, 2,3-Dimethylethylendiisocyanat,
1-Methyltrimethylendiisocyanat, 1,3-Cyclopentylendiisocyanat,
1,4-Cyclohexylendiisocyanat, 1,2-Cyclohexylendiisocyanat,
1,3-Phenylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat,
2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6-Toluylendiisocyanat,
4,4′-Biphenylendiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat,
1,4-Naphthylendiisocyanat,
1-Isocyanatomethyl-5-isocyanato-1,3,3-trimethylcyclohexan,
Bis(4-isocyanatocyclohexyl)methan,
Bis(4-isocyanatophenyl)methan, 4,4′-Diisocyanatodiphenylether
und 2,3-Bis(8-isocyanatooctyl)-4-octyl-5-hexylcyclohexen. Es
können auch Polyisocyanate von höherer Isocyanatfunktionalität
verwendet werden. Beispiele dafür sind
Tris(4-isocyanatophenyl)methan, 1,3,5-Triisocyanatobenzol,
2,4,6-Triisocyanatotoluol,
1,3,5-Tris(6-isocyanatohexyl)biuret,
Bis(2,5-diisocyanato-4-methylphenyl)methan und polymere
Polyisocyanate, wie Dimere und Trimere von Diisocyanatotoluol.
Erfindungsgemäß werden aliphatische und cycloaliphatische
Polyisocyanate bevorzugt.
Für die Blockierung der Polyisocyanate können beliebige
geeignete aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische
Alkylmonoalkohole verwendet werden. Beispiele dafür sind
aliphatische Alkohole, wie Methyl-, Ethyl-, Chlorethyl-,
Propyl-, Butyl-, Amyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-,
3,3,5-Trimethylhexyl-, Decyl- und Laurylalkohol,
cycloaliphatische Alkohole, wie Cyclopentanol und
Cyclohexanol, aromatische Alkylalkohole, wie Phenylcarbinol
und Methylphenylcarbinol. Es können auch geringe Anteile an
höhermolekularen und relativ schwer flüchtigen Monoalkoholen
gegebenenfalls mitverwendet werden.
Die blockierten Polyisocyanate werden hergestellt, indem man
eine ausreichende Menge eines Alkohols mit dem organischen
Polyisocyanat umsetzt, so daß vorzugsweise keine freien
Isocyanatgruppen mehr vorhanden sind.
Die Tendenz zur thermischen Dissoziation der blockierten
Isocyanate ist sowohl von der Isocyanatkomponente als auch
von der chemischen Struktur des Blockierungsmittels abhängig.
Thermisch am stabilsten sind Urethane aus aliphatischen
Isocyanaten und primären Alkoholen, die erst bei etwa 230°C
aufspalten. Weniger stabil sind die Urethane der aromatischen
Isocyanate mit primären Alkoholen. Am leichtesten spaltbar
sind die Phenylurethane der aromatischen Isocyanate, die
deshalb erfindungsgemäß weniger bevorzugt sind.
Auch aliphatische Amine können erfindungsgemäß als
Blockierungsmittel für Polyisocyanate eingesetzt werden.
Durch die Umsetzung von Polyisocyanaten mit Alkoholen und/oder
Aminen entstehen Urethan- und/oder Harnstoffgruppen, die bei
erhöhter Temperatur das Blockierungsmittel wieder freisetzen.
Da die Abspaltungstemperaturen von blockierten Polyisocyanaten
jeweils vom Blockierungsmittel und von der Art des Isocyanats
abhängen, können erfindungsgemäß auch blockierte
Polyisocyanate mit unterschiedlichen Aktivierungstemperaturen
eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß kann es von Vorteil sein, die thermische
Aktivierung der blockierten Polyisocyanate durch einen
geeigneten, für diese Zwecke bekannten Katalysator, wie z.B.
Dibutylzinndilaurat, zu fördern. Dies gilt insbesondere dann,
wenn ohne Katalysator Temperaturen von mehr als etwa 180°C
erforderlich wären, um die Isocyanatgruppen zu deblockieren.
Eine weitere Gruppe erfindungsgemäß bevorzugter
polyfunktioneller organischer Verbindungen mit aktivierbaren
funktionellen Gruppen (selbstverständlich können neben den
aktivierbaren funktionellen Gruppen auch andere, unter den
Härtungsbedingungen vorzugsweise inerte funktionelle Gruppen,
wie z.B. Halogen, Alkoxy, Nitro usw. vorhanden sein) sind
Polyester, d.h. Ester von Polycarbonsäuren, die bei erhöhten
Temperaturen z.B. einer Umesterungs- oder
Umamidierungsreaktion zugänglich sind.
Beispiele für solche Polyester sind in der EP-A-12 463, der
DE-OS 31 03 642 und der GB-A-21 02 430 beschrieben.
Erfindungsgemäß können auch Mischungen verschiedener Typen
von aktivierbaren polyfunktionellen organischen Verbindungen,
z.B. Mischungen aus blockierten Polyisocyanaten und
aktivierbaren Polyestern, eingesetzt werden.
In jedem Fall wird es jedoch bevorzugt, daß die
polyfunktionelle(n) organische(n) Verbindung(en) in einer
Menge von 0,1 bis 50 Gew.-%, insbesondere 1 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der eingesetzten
hydrolysierbaren anorganischen Verbindungen, anwesend ist
(sind). Ein besonders bevorzugter Bereich liegt bei 5 bis 20
Gew.-%.
Die jeweils optimale Menge an polyfunktioneller organischer
Verbindung hängt von vielen Faktoren ab und muß deshalb durch
Vorversuche bestimmt werden. Setzt man z.B. zuviel blockiertes
Polyisocyanat zu, so neigt das System zum Vergilben
(vermutlich bedingt durch die Bildung von Harnstoff und seinen
Folgeprodukten). Je mehr Polyisocyanat zugesetzt wird, desto
weicher wird auch der entsprechende Formkörper bzw. die
resultierende Beschichtung. So kann man z.B. über die
gewünschte Härte des Endprodukts empirisch festlegen, wieviel
(vorgegebenes) Polyisocyanat maximal eingesetzt werden kann.
Die polyfunktionelle organische Verbindung kann dem Vor- bzw.
Polykondensat zu jedem Zeitpunkt vor dem Aufbringen auf das
Substrat bzw. vor Einleitung des Formgebungsverfahrens
zugesetzt werden. Dies kann in mehreren Portionen,
vorzugsweise aber auf einmal geschehen. Vorzugsweise wird die
polyfunktionelle organische Verbindung zu diesem Zweck in
einem üblichen Lacklösemittel gelöst.
Als besonders geeignet haben sich hierfür (höhere) Alkohole
mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, z.B. Propanol, Butanol und
Pentanol, sowie aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere
Toluol und die Xylole, erwiesen.
In jedem Fall sollte das Lösungsmittel vorzugsweise sowohl
das Vorkondensat als auch die polyfunktionelle organische
Verbindung lösen, nicht aber damit reagieren.
Die Verarbeitung der das Polykondensat und die organische
Verbindung enthaltenden Zusammensetzung muß innerhalb einer
bestimmten Topfzeit erfolgen. Diese Topfzeit hängt stark von
der Art und Menge der verwendeten anorganischen Komponenten
ab und kann z.B. 1 Tag, aber auch eine Woche oder sogar länger
betragen.
Für Beschichtungszwecke werden übliche Beschichtungsverfahren
angewandt, z.B. das Tauchen, Fluten, Gießen, Schleudern,
Spritzen oder Aufstreichen. Erfindungsgemäß wird die
Herstellung von Beschichtungen zwar bevorzugt, die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können aber auch als
solche zu Gegenständen verformt werden. Dazu bedient man sich
üblicher Formgebungsverfahren wie z.B. Gießen, Spritzgießen
und Strangpressen.
Als Substrate für Beschichtungen eignen sich beliebige
Werkstoffe, z.B. Metalle (insbesondere Messing, Aluminium
und Edelmetalle), Kunststoffe, Keramik, Glas, Papier oder
Holz. Auch die Form des Substrats kann beliebig gewählt
werden. Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden mit
(kratzempfindlichen) Kunststoffen erzielt, z.B. Polymethacryla
ten, Polycarbonaten und Polystyrolen.
Generell verleihen die erfindungsgemäß hergestellten
Beschichtungen den Substraten u.a. eine höhere Verschleiß
festigkeit.
Die Beschichtung wird in Schichtdicken von z.B. 1 bis 100 µm,
vorzugsweise 2 bis 30 µm und insbesondere 5 bis 15 µm, aufge
tragen. Gegebenenfalls kann das Substrat vor Aufbringen der
erfindungsgemäßen Beschichtung mit einer Haftvermittler- oder
Primerschicht grundiert werden.
Erfindungsgemäß bevorzugt wird eine Oberflächenvorbehandlung
der zu beschichtenden Substrate durch Ausheizen (z.B. bei
PMMA), Auslaugen, mechanische Aufrauhung oder Einwirkung einer
elektrischen Entladung (Corona, Niederdruck und dergl.).
Auch eine Halogenierung, insbesondere Fluorierung, der
Oberfläche kann sich besonders bei der Beschichtung von
Kunststoffen als vorteilhaft erweisen.
Die aufgetragene oder einem Formgebungsverfahren unterworfene
Zusammensetzung wird anschließend ausgehärtet, indem man sie
z.B. wärmebehandelt. Zur Aushärtung genügt im allgemeinen
ein einige Minuten bis 1 Stunde dauerndes Erhitzen auf eine
Temperatur von bis zu 200°C, vorzugsweise 60 bis 150°C.
Gleichzeitig mit oder im wesentlichen nach der Härtung findet
eine Aktivierung der aktivierbaren funktionellen Gruppen der
organischen Verbindung(en) statt. Durch geeignete
Temperaturführung kann man dafür sorgen, daß zu Beginn der
Härtung (Auskondensierung) des Polykondensats entweder noch
keine Aktivierung oder bereits eine merkliche Aktivierung
der organischen Verbindung(en) erfolgt, da in der Regel die
Aktivierung (z.B. Deblockierung) höhere Mindesttemperaturen
erfordert als die Härtung.
Über die Temperaturführung können somit die Eigenschaften der
Beschichtung oder des Formkörpers noch in gewissem Rahmen
variiert werden.
Im Falle von Beschichtungen kann auch eine
Mehrfachbeschichtung erfolgen. Dazu sollte jedoch vor
Auftragen der letzten Schicht nicht vollständig gehärtet
werden, sondern nur teilweise (z.B. Erhitzen für (jeweils)
5 bis 15 Minuten).
Zusätzlich zum oder statt des Erhitzens ist z.B. auch eine
Härtung durch Bestrahlung (z.B. mit einem (IR-)Laser) möglich.
Eine derartige Härtung führt in der Regel zu keiner
Aktivierung der organischen Verbindung, so daß diese durch
Erhitzen getrennt von der Härtung vorgenommen werden kann.
Falls das Vorkondensat, die weiterkondensierte Zusammensetzung
oder die organische Verbindung aufgrund der Verwendung
entsprechender Ausgangskomponenten polymerisierbare Gruppen
enthält, kann die aufgetragene Lackschicht zusätzlich auch
photochemisch gehärtet werden, z.B. mit UV-Strahlen. In diesem
Fall werden der Lackformulierung vorzugsweise Photoinitiatoren
zugesetzt. Für diesen Zweck bekannte Photoinitiatoren sind
z.B. die unter den Warenzeichen Irgacure® und Dorocur® im
Handel erhältlichen. Auch sonst kann sich eine chemische
und/oder physikalische Nachbehandlung der Beschichtung bzw.
des Formkörpers als vorteilhaft erweisen. Hier wäre
insbesondere die Behandlung mit (energiereicher) Strahlung
(UV, Laser, IR, Mikrowellen etc.) zu nennen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Materialien zeigen eine gute Kratzfestigkeit. Erfindungsgemäß
beschichtete Substrate weisen eine gute Haftung zwischen
Substratoberfläche und Beschichtung auf (insbesondere auf
Messing und Glas). Außerdem zeigen die Beschichtungen eine
gute Witterungsbeständigkeit (Beständigkeit gegen UV-Strahlung
und salzhaltige Sprühnebel, geringe
Wasserdampfdurchlässigkeit) und eignen sich deshalb besonders
gut zum Schutz von Materialien im Außenbereich, z.B. von
Kunststoffen und Metallen (Korrosionsschutz z.B. bei Messing).
Besonders hervorzuheben ist die verbesserte Elastizität der
Beschichtungen. Ebenso zeichnen sich erfindungsgemäß erhaltene
Beschichtungen durch eine hohe optische Qualität aus, was sie
z.B. zur Verwendung bei optischen Abbildungssystemen, wie z.B.
(Brillen-)Linsen geeignet macht.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Zur Herstellung des anorganischen Vorkondensats wurden 94,5
g γ-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan, 11 g
γ-Aminopropyltrimethoxysilan, 57,5 g Propyltrimethoxysilan und
49 g Aluminiumsekundärbutylat in einem Dreihalskolben 5
Minuten unter Eiskühlung gerührt.
Anschließend wurden 3,4 g destilliertes Wasser langsam zu der
Mischung getropft, wonach 5 Minuten gerührt wurde. Daraufhin
wurden der Mischung 6,8 g destilliertes Wasser zugefügt,
worauf 15 Minuten lang gerührt wurde. Schließlich wurden 54
g Wasser zur resultierenden Mischung gegeben und es wurde 2
Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt.
Zur Reaktionsmischungen wurden dann 20 g Desmodur® BL 3175
(blockiertes Polyisocyanat, erhältlich von der Firma BAYER
AG), gelöst in 40 g n-Butanol, gegeben und 5 Minuten damit
gerührt.
Zur Herstellung eines beschichtungsfähigen Systems wurden der
Mischung 0,8 g eines Verlaufmittels und 60 g n-Butanol als
Lösemittel zugefügt.
Die Beschichtungslösung wurde im Tauchverfahren auf eine
Messingscheibe aufgetragen und in einem zweistufigen
thermischen Prozeß (zunächst Erhitzen auf 130°C, dann Erhitzen
auf 150°C) ausgehärtet.
Die auf diese Weise hergestellte Beschichtung war klar und
transparent und wies nur sehr geringe Streulichtverluste auf.
Sie zeichnete sich durch eine im Vergleich zu Beschichtungen
ohne Zugabe von Polyisocyanat erhöhte Elastizität bei
gleichbleibender Oberflächenhärte sowie durch eine gute
Schwitzwasser- und Lichtbeständigkeit aus. Gleichzeitig zeigte
sie eine verbesserte Haftung.
23,61 g γ-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan, 9,14 g
Tetramethoxysilan und 4,9 g Aluminiumsekundärbutylat wurden
in einem Dreihalskolben 5 Minuten unter Eiskühlung gerührt.
Anschließend wurden 0,88 g 0,1 n-Natronlauge langsam zu der
Mischung getropft, worauf 5 Minuten gerührt wurde. Danach
wurden 8,87 g einer 73,9%-igen Lösung von
Zirkoniumisopropylat in Isopropanol langsam unter Eiskühlung
zugetropft. Anschließend wurden 1,76 g 0,1 n-Natronlauge zur
Reaktionsmischung getropft, gefolgt von 15-minütigem Rühren.
Schließlich wurden 14,4 g 0,1 n-Natronlauge zur
Reaktionsmischung unter Eiskühlung zugefügt, worauf 2 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt wurde.
Durch Zusatz von Lacklösemittel und eines Verlaufsmittels
erhielt man ein beschichtungsfähiges System. Kurz vor dem
Beschichtungsvorgang wurden darin 5 g Desmodur® BL 3175 unter
Rühren aufgelöst.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung von kratzfesten Materialien, bei
dem man ein Polykondensat, das erhalten worden ist durch
hydrolytische Vorkondensation, gegebenenfalls in
Anwesenheit eines Kondensationskatalysators, von mindestens
einer anorganischen, hydrolytisch polykondensierbaren
monomeren oder bereits teilkondensierten (oligomeren)
Verbindung mit einer geringeren Wassermenge als der zur
vollständigen Hydrolyse der hydrolysierbaren Gruppen
stöchiometrisch erforderlichen Menge entweder
- i) durch Zugabe von weiterem Wasser, das ganz oder teilweise die Hydrolyse der verbliebenen hydrolysierbaren Gruppen bewirkt, sowie gegebenenfalls eines Kondensationskatalysators weiterkondensiert und daraufhin auf ein Substrat aufbringt bzw. einem Formgebungsprozeß unterwirft; und/oder
- ii) auf ein Substrat aufbringt bzw. einem Formgebungsprozeß unterwirft und in einer wasserdampfhaltigen Atmosphäre weiterkondensiert; und anschließend härtet;
dadurch gekennzeichnet, daß spätestens vor dem Aufbringen
auf das Substrat bzw. spätestens vor Beginn des
Formgebungsprozesses mindestens eine polyfunktionelle
organische Verbindung zugegeben wird, die funktionelle
Gruppen aufweist, die erst im Laufe oder nach Beendigung
der Härtung aktiviert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
anorganische, hydrolytisch polykondensierbare Verbindung
eine oder mehrere Verbindungen von Elementen der
Hauptgruppen Ia bis Va und der Nebengruppen IIb bis VIIIb
des Periodensystems, vorzugsweise Silicium, Aluminium, Bor,
Zinn, Phosphor, Arsen, Antimon, Wismuth, Vanadium, Titan,
Zirkonium, Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan und Zink,
eingesetzt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als anorganische, hydrolytisch
polykondensierbare Verbindung mindestens ein
organofunktionelles Silan der Formel I
R′ m SiX(4-m) (I)in der die Gruppen X, die gleich oder verschieden sein
können, Wasserstoff, Halogen, Alkoxy, Acyloxy,
Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl oder -NR′′2 (R′′ = H und/
oder Alkyl) bedeuten und die Reste R′, die gleich oder
verschieden sein können, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl,
Arylalkyl, Alkylaryl, Arylalkenyl, Alkenylaryl,
Arylalkinyl oder Alkinylaryl darstellen, wobei diese
Reste durch O- oder S-Atome oder die Gruppe -NR′′
unterbrochen sein können und einen oder mehrere
Substituenten aus der Gruppe der Halogene und der
gegebenenfalls substituierten Amino-, Amid-, Aldehyd-,
Keto-, Alkylcarbonyl-, Carboxy-, Mercapto-, Cyano-,
Hydroxy-, Alkoxy-, Alkoxycarbonyl-, Sulfonsäure-,
Phosphorsäure-, Acryloxy-, Methacryloxy-, Epoxy- oder
Vinylgruppen tragen können und m den Wert 1, 2 oder 3
hat,
und/oder ein davon abgeleitetes Oligomeres, vorzugsweise
zusammen mit hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen
anderer Elemente, eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als anorganische, hydrolytisch
polykondensierbare Verbindung mindestens eine
Aluminiumverbindung der Summenformel II
AlR3 (II)in welcher die Reste R, die gleich oder verschieden sein
können, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Acyloxy oder Hydroxy
bedeuten, wobei die soeben genannten Gruppen ganz oder
teilweise durch Chelatliganden ersetzt sein können,
und/oder ein davon abgeleitetes Oligomeres und/oder ein
gegebenenfalls komplexiertes Aluminiumsalz einer
anorganischen oder organischen Säure, vorzugsweise zusammen
mit hydrolytisch polykondensierbaren Verbindungen anderer
Elemente, eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als anorganische, hydrolytisch
polykondensierbare Verbindung mindestens eine Verbindung
der allgemeinen Formel III
MR′′′4 (III)in welcher M für Titan oder Zirkonium steht und die Reste
R′′′ die gleich oder verschieden sein können, Halogen,
Alkoxy oder Acyloxy bedeuten, wobei diese Gruppen ganz oder
teilweise durch Chelatliganden ersetzt sein können,
und/oder ein davon abgeleitetes Oligomeres,
vorzugsweise zusammen mit hydrolytisch polykondensierbaren
Verbindungen anderer Elemente, insbesondere solchen von
Silicium und/oder Aluminium, eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Weiterkondensation in Gegenwart
eines sauren oder basischen Kondensationskatalysators
durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Vorkondensation eingesetzte
Wassermenge mittels feuchtigkeitshaltiger Adsorbentien,
wasserhaltiger organischer Lösungsmittel, Salzhydraten oder
wasserbildender Systeme eingetragen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß als polyfunktionelle organische
Verbindung ein ganz oder teilweise blockiertes
Polyisocyanat oder ein Polyester eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polyisocyanat mit einem abspaltbaren Alkohol und/oder Amin
blockiert ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die polyfunktionelle organische
Verbindung, vorzugsweise das blockierte Polyisocyanat,
in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis
30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der hydrolysierbaren
anorganischen Verbindung(en), eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß man das vorkondensierte oder
weiterkondensierte Polykondensat zusammen mit der
polyfunktionellen organischen Verbindung auf ein Substrat
aufbringt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Substratoberfläche vor der Aufbringung mit einem
Primer behandelt, ausheizt, auslaugt, mechanisch aufrauht
und/oder einer elektrischen Entladung aussetzt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Härtung durch Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 60°C bis zur
Aktivierungstemperatur der polyfunktionellen organischen
Verbindung durchführt und daraufhin die Temperatur unter
Aktivierung der polyfunktionellen organischen Verbindung
auf bis zu 200°C steigert.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Produkt nach Härtung und
Aktivierung der polyfunktionellen organischen Verbindung
chemisch oder physikalisch, vorzugsweise mit
Laser- oder UV-Strahlung, nachbehandelt.
15. Kratzfeste Materialien, insbesondere mit kratzfesten
Beschichtungen versehene Substrate oder Formkörper, erhält
lich nach dem Verfahren eines der Ansprüche 1 bis 14.
16. Zusammensetzung zur Herstellung von kratzfesten
Materialien, enthaltend
- a) ein Polykondensat, das erhalten worden ist durch hydrolytische Vorkondensation, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Kondensationskatalysators, von mindestens einer anorganischen, hydrolytisch polykondensierbaren monomeren oder bereits teilkondensierten (oligomeren) Verbindung mit einer geringeren Wassermenge als zur vollständigen Hydrolyse der hydrolysierbaren Gruppen stöchiometrisch erforderlichen Menge; und
- b) eine polyfunktionelle organische Verbindung, deren funktionelle Gruppe aktiviert werden können.
17. Zusammensetzung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polykondensat durch Zugabe von weiterem Wasser,
das ganz oder teilweise die Hydrolyse der verbliebenen
hydrolysierbaren Gruppen bewirkt sowie gegebenenfalls
eines Kondensationskatalysators, weiterkondensiert worden
ist.
18. Zusammensetzung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß sie übliche Additive, wie organische
Verdünnungsmittel, Verlaufmittel, Färbemittel,
UV-Stabilisatoren, Füllstoffe, Viskositätsregler,
Gleitmittel, Netzmittel, Antiabsetzmittel und
Oxidationsinhibitoren, enthält.
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