DE383542C

DE383542C - Bremsbeschleuniger fuer Druckluftbremsen

Info

Publication number: DE383542C
Application number: DEH85208D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Hildebrand
Original assignee: Knorr Bremse AG
Current assignee: Knorr Bremse AG
Priority date: 1921-04-23
Filing date: 1921-04-24
Publication date: 1923-10-22

Description

Bremsbeschleuniger für Druckluftbremsen. Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremsbeschleuniger für Druckluftbremsen, bei welchem durch örtliche Entlüftung der Hauptleitung beim Bremsen eine beschleunigte und gleichmäßige Bremswirkung im ganzen Zuge erreicht wird und dessen die Hauptleitung entlüftendes Ventil durch einen Kolben gesteuert wird, der einerseits unter dem Druck der Hauptleitung und anderseits unter dem Druck einer Expansionskammer steht. Gegenüber bekannten derartigen Bremsbeschleunigern zeichnet sich der Erfindungsgegenstand dadurch aus, daß ein die Expansionskammer beim Bremsen gleichfalls mit der freien Luft verbindendes Ventil mit dem Steuerkolben derart mit Spiel verbunden ist, daß es sich erst öffnet, wenn das die Hauptleitung entlüftende Ventil bereits geöffnet ist, so daß in kurzer Zeit beiderseits des Steuerkolbens zunächst Druckgleichheit und sodann auf der Hauptleitungsseite ein Überdruck gegenüber dem auf der Kammerseite lastenden Druck herbeigeführt wird, der -den Kolben bald wieder in seine normale Lage zurückführt und damit die Ventile schließt, so daß unnötige Verluste an Druckluft vermieden werden, ohne daß die Wirkung des Bremsbeschleunigers beeinträchtigt wird.
Auf der Zeichnung ist ein Bremsbeschleuniger gemäß der Erfindung im Längsschnitt in schematischer. Darstellungsweise veranschaulicht. Das Gehäuse a ist an die durch den Zug hindurchgeführte Häuptleitung L angeschlossen. In dem Gehäuse befindet sich der Kolben b, der das Gehäuse in zwei Räume teilt. Der Kolben ist mit einer kleinen Bohrung o versehen, die zur Herbeiführung des Druckausgleichs beiderseits des Kolbens in dessen Normalstellung und somit zur Auffüllung der Expansionskammer dient, wenn nach einer.Brem, sung in dieser eine Druckabnahme stattgefunden hat und der Kolben beim Lösen seine Normalstellung wieder eingenommen hat. Diese Drosselbohrung kann auch durch die bei Steuerventilen für Einkammerbremsen bekannte Füllnut ersetzt werden. In dem nach dem Haupfleitungsanschluß hin gelegenen Raum des Gehäuses befindet sich eine kleine Kammer c, die durch einen durch die Gehäusewandungen hindurchgeführten Stutzen d mit der freien Luft in Verbindung steht. Gegen das Innere des Gehäuses ist diese Kammer durch ein Ventil e abgesperrt, das auf einem Querträger g angeordnet ist, der unter dem Einfluß einer auf Schluß des Ventils e hinwirkenden Feder f steht und zwei oder mehrere in der Wandung der Kammer c geführte Stoßstangen h besitzt, die so .dicht vor dem Kolben b enden, daß nur ein geringer Spielraum sie v oti diesem trennt. Die auf der Seite des Kolbens b befindliche Expansionskammer ist durch eine Öffnung mit der freien Luft verbunden, die durch das Ventil v beherrscht wird. Dieses steht mit dem Kolben b derart in Verbindung, daß es bei einer ''erschiebung desselben in Richtung nach der Hauptleitung hin von dem Kolben erst mitgenommen wird, nachdem dieser mittels der Stangen h und des Ventilträgers g das Ventil o geöffnet hat.
Die Wirkungsweise des Bremsbeschleunigers ist folgende: Bei gelöster Bremse herrscht beiderseits des Kolbens b Druckgleichheit. Die Feder f hält das Leitungsauslaßventil e im Verein mit dem auf dasselbe wirkenden Hauptleitungsdruck geschlossen. Das Ventil v der Expansionskammer wird durch den in ihr herrschenden Hauptleitungsdruck ebenfalls geschlossen gehalten. Wird nun zum Zweck einer Betriebsbremsung der Hauptleitungsdruck um einen geringen Betrag vermindert, so wird der Koben b durch den Druck in der Expansionskammer nur so weit herabgedrückt, daß er auf den oberen Enden der Stoßstangen h aufliegt; da der Druckunterschied beiderseits des Kolbens b bei Betriebsbremsungen nur gering ist, wird der Expansionskammerdruck nicht hinreichen, das Ventil e gegen die Wirkung der Feder f und den dasselbe belastenden Hauptleitungsdruck aufzustoßen. Ebenso bleibt das Ventil v geschlossen. Der Druck beiderseits des Kolbens b gleicht sich durch die kleine Bohrung o rasch aus, da - wie bereits gesagt - der Druckunterschied gering war.
Wird zur Einleitung einer Schnell- oder Notbremsung die Hauptleitung plötzlich und stark entlüftet, so wird durch den nunmehr beträchtlich überwiegenden Expansionskammerdruck der Kolben b rasch nach der Hauptleitungsseite hin bewegt; er stößt dabei das Leitungsauslaßventil e weit auf, so daß eine plötzliehe kräftige Luftabzapfung an dieser Stelle der Hauptleitung eintritt. Kurz nach Beginn seiner Bewegung zieht er auch das Ventil v von seinem Sitz ab, so daß auch die Expansionskammer entlüftet wird; infolgedessen wird beiderseits des Kolbens rasch Druckgleichheit sich einstellen, so daß die Feder f sowie der auf der Hauptleitungsseite des Kolbens b sich geltend machende, zwar stark verminderte, jedoch den auf der Expansionskammerseite fast ganz entwichenen Druck überwiegende Hauptleitungsdruck den Kolben in seine Normalstellung zurückschiebt und die Ventile e und v schließt, so daß unnötige Verluste an Druckluft nicht eintreten können, die gewünschte beschleunigende Wirkung in der Bremsung aber sicher erreicht wird. .

Claims

PATENT-ANsPRUcii: Bremsbeschleuniger für Druckluftbremsen, dessen Steuerkolben einerseits unter dem Druck der Hauptleitung und anderseits unter dem Druck einer Expansionskammer steht und ein die Entlüftung der Hauptleitung überwachendes Ventil steuert, dadurch gekennzeichnet, daß ein in der Expansionskammer -angeordnetes, eine aus dieser in die freie Luft führende Öffnung beherrschendes Ventil (v) mit dem Steuerkolben mit Spiel derart verbunden ist, daß es erst geöffnet wird, nachdem das Entlüftungsventil für die Hauptleitung geöffnet ist.