DE3815887C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3815887C2 DE3815887C2 DE3815887A DE3815887A DE3815887C2 DE 3815887 C2 DE3815887 C2 DE 3815887C2 DE 3815887 A DE3815887 A DE 3815887A DE 3815887 A DE3815887 A DE 3815887A DE 3815887 C2 DE3815887 C2 DE 3815887C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- yeast
- production
- ions
- acid
- fermenter
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Revoked
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N1/00—Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
- C12N1/005—Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor after treatment of microbial biomass not covered by C12N1/02 - C12N1/08
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N1/00—Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
- C12N1/02—Separating microorganisms from their culture media
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N1/00—Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
- C12N1/14—Fungi; Culture media therefor
- C12N1/16—Yeasts; Culture media therefor
- C12N1/18—Baker's yeast; Brewer's yeast
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Virology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Tropical Medicine & Parasitology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Mycology (AREA)
- Sustainable Development (AREA)
- Botany (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft das im Anspruch 1 angegebene Verfahren zur Herstellung
von Trockenhefen. Die Ansprüche 2 bis 6 betreffen
Ausgestaltungen dieses Verfahrens.
Flockenbildende Mikroorganismen sind in solchen biotechno
logischen Verfahren erwünscht, wo nach der Fermentation ein
schnelles Absetzen der Biozellmasse zwecks Abtrennung derselben
von Vorteil ist und Verarbeitungsvorteile im weiteren
Produktionsweg mit sich bringt. Die Agglomeration verringert
die Zeit bis zum vollständigen Absetzen der Hefen und ermöglicht
ein schnelles Abrütteln der Hefeplatten, z. B. bei der
Flaschengärung nach dem Champagnerverfahren.
In der Getränkeherstellung ist vor allem die Sektherstellung
im Champagnerverfahren sehr arbeitsintensiv. Nach der zweiten
Gärung in der Flasche sinken die Hefezellen zu Boden und
müssen nun in wochenlangen Rüttelprozessen langsam zwecks Ab
trennung in den Flaschenhals verlagert werden. Dies wird dadurch
erschwert, daß sich Hefezellen infolge der negativen
Zelladung normalerweise abstoßen und daher bei zu kräftigem
Rütteln eine Schleierbildung verursachen, die zu einer erneuten
Wartezeit führt, bis sich die aufgewirbelten Hefen
wieder abgesetzt haben.
Obwohl aus diesen Gründen für die angegebenen Zwecke die Ver
wendung agglomerierender Trockenhefen wünschenswert ist,
stehen ihrem verbreiteten Einsatz erhebliche Herstellungs
schwierigkeiten im Wege. Es hat sich nämlich in der Praxis
gezeigt, daß agglomerierende Hefen aufgrund der Zusammen
ballung von Zellen in der Aufbereitung von Zellmasse zur Her
stellung von Trockenhefen im gesamten Produktionsweg nach
Zudosierung der Hefesaat zu Störungen führt. Ursächlich hierfür
ist der Umstand, daß im Produktionsfermenter, in den
Zentrifugen nach dem Fermenter und der Hefewäsche, bei der
Herstellung der Hefemilch, beim Eindickungsvorgang sowie im
Granulator und Trockner keine homogenen Hefesuspensionen
vorhanden sind.
Es hat sich herausgestellt, daß auch eine starke Durchmischung
der Zellsuspension durch Einleiten von Gasen und
hohe Rührgeschwindigkeiten keine Trennung der Zellplatten
in einzelne Zellen und damit auch keine Homogenisierung
der Zellsuspension ermöglicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Trockenhefen bereitzustellen,
bei welchem die Agglomerierung während der Herstellung
nicht auftritt, jedoch die Fähigkeit der Trockenhefen,
bei der späteren Verwendung Zellplatten zu bilden,
nicht beeinträchtigt wird.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Hefesuspension die physiologischen Eigenschaften
der Hefe nicht beeinflussende Komplexbildner für Calzium2+-
Ionen und andere Ionen mit ähnlichen Eigenschaften zugesetzt
werden, wobei der Komplexbildner aus der Gruppe von
D,L-Weinsäure, Apfelsäure, Oxalsäure, Aminopolycarbonsäuren,
Ethylendiamintetraessigsäure und Nitrilotriessigsäure ausgewählt
wird.
Die Erfindung knüpft an den Umstand an, daß bestimmte agglomerierende
Hefestämme eine veränderte Zellstruktur aufweisen,
bei der Peptide aus der Zellwand herausragen, deren endständigen
Carboxylgruppen über zweiwertige positive Ionen,
wie Calzium2+-Ionen, miteinander eine Brücke bilden können.
Da der Abstand der Calziumbrücken zu den Zellwänden hinreichend
groß ist, kann die erwähnte Abstoßung der Zellen
aufgrund der negativ geladenen Oberfläche überwunden werden,
so daß die Hefezellen je nach Anzahl der nach außen ragenden
Peptidketten lose bis sehr fest zusammenhängende Aggregate
bilden können.
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Steuerung des Gehalts
an Calzium2+-Ionen sowie anderen Ionen mit ähnlichen
Eigenschaften und die dadurch ermöglichte Verringerung von
als Brückenbildner wirkenden zweiwertigen Ionen werden
während des Herstellungsverfahrens Agglomerationen der Hefe
verhindert, so daß hierbei keine störende Flockenbildung
der Hefen eintritt. Werden erfindungsgemäß hergestellte
Trockenhefen später angewendet, so erlangen jedoch die Hefen
nach Rehydratation ihre dann gewünschte Agglomerationsfähigkeit
voll zurück. Nach Rehydratation der Trockenhefen erfolgt
nämlich durch die natürliche Anwesenheit von Calzium in
Mosten, Fruchtsäften oder alkoholischen Getränken die zur
Agglomeration erforderliche vorstehend erläuterte Brückenbildung.
Dadurch kommt es zur Flockenbildung, und die gebildeten
Zellpakete sedimentieren nach Gärungsende sehr
rasch und lassen sich aufgrund des hohen Eigengewichts nicht
mehr in Schlierenform aufwirbeln, was ihre rasche und vollständige
Abtrennung von der Flüssigkeit sehr erleichtert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dienen als Komplexbildner
für Calzium2+-Ionen und andere Ionen mit ähnlichen Eigenschaften
solche Reagenzien, die mit den zu bindenden Metallionen
in ausreichender Geschwindigkeit und ohne Nebenreaktionen
einen Komplex mit großer Beständigkeitskonstante bilden,
so daß im Äquivalenzpunkt die Konzentration an zweiwertigen
Ionen abnimmt und bis auf eine kontrollierte Basiskonzentration
verringert wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Zellwand der
Hefen nicht beschädigt. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es von Vorteil, wenn genetisch stabilisierte
Hefen eingesetzt werden, bei denen ein konstantes
Zellwandoberflächenmuster und damit eine kontrollierte Anzahl
von Bindungspartnern für Calzium2+-Ionen vorliegen.
Wegen ihrer höchsten Komplexierungsstärke wird für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise D,L-
Weinsäure verwendet, die der Hefesuspension in Mengen von 2
bis 10 g/l zugesetzt wird.
Die Zugabemenge des Komplexbildners kann nach stöchiometrischer
Berechnung zur Senkung der Calziumwerte bis auf
einen Restwert des Komplexbildners zweckmäßig vollständig
an einer oder aber in Teilmengen gestaffelt an mehreren
oder allen der nachfolgenden Zugabestellen des Verfahrensganges
zugesetzt werden: zusammen mit der Hefeeinsaat, in
den Produktionsfermenter nach Einsetzen der Zellvermehrung,
vor der Konzentrierung und nach der Produktion im Fermenter,
mit den Hefewaschvorgängen, bei der Herstellung der Hefemilch
und bei der Eindickung.
In allen Fällen sorgt der Komplexbildner für Calzium2+-Ionen
und anderen Ionen mit ähnlichen Eigenschaften während des
Herstellungsverfahrens für eine ausreichend homogene Hefesuspension,
die sich störungsfrei bis zur Trockenhefe weiterverarbeiten
läßt. Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert
ersichtlich nur einen geringen Aufwand.
Die Konzentration des in der Hefesuspension gebildeten
Chelates richtet sich nach dem Ausgangsgehalt an Calzium
und dem Restcalziumgehalt an der betreffenden Stelle des
Verfahrensganges.
Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt
zur Chelatbildung eingesetzte D,L-Weinsäure fällt
aufgrund des geringen Löslichkeitsprodukts Ca2+-Ionen aus
einer gegebenen Lösung. Die eigene Löslichkeit ist dabei gering,
sie beträgt nur 4 g/100 ml Wasser bei 20°C, während
sie bei L-Weinsäure vergleichsweise 139 g/100 ml Wasser
beträgt.
Im Interesse möglichst geringer Zusatzmengen des Komplexbildners
ist es von Vorteil, wenn zur Herstellung der Hefesuspension
Wasser verwendet wird, das nicht nur steril sondern
auch enthärtet ist.
Die beigefügte Zeichnung veranschaulicht in teils schematischer
und teils bildhafter Darstellungsweise die technische Her
stellung der agglomerierenden Trockenhefen in einem Fließ
bild, das für das erfindungsgemäße Verfahren aber nur Bei
spielscharakter hat. Die möglichen Zugabeorte für die komplex
bildenden Substanzen sind durch Doppelpfeile in das Fließbild
eingetragen.
Im oberen Bereich der Zeichnung ist die Herstellung der Hefe
saat dargestellt. Ausgehend vom Hefestamm 1 und der Laborver
mehrung 2 wird die agglomerierende Hefe im Saatfermenter 3
durch Einleitung von Sterilluft in Bewegung gehalten und mit
Sauerstoff versorgt. Die angewachsene Hefesaat gelangt nach
Konzentration mittels der Zentrifuge 4 in den Hefesaatbehälter
5, wo sie zur dosierten Abgabe an den Produktionsstrom be
reitgehalten wird.
Die für die Hefeanzucht verwendete Zuckermelasse befindet sich
im Melassebehälter 6. Ihr werden aus einem Vorratsbehälter 7
Nährstoffe und steriles und enthärtetes Wasser zur Verdünnung dosiert zuge
geben. Die gebildete Lösung gelangt über die Reinigungszentrifuge
8 in den Pasteurisator 9, wo sie bei erhöhter Temperatur
in kontinuierlichem Durchlauf durch Pasteurisation sterilisiert
wird. Nach dem Pasteurisator 9 zweigt ein Teilstrom zur
Laborvermehrung 2 und den Saatfermenter 3 ab, während der
Hauptstrom in den Produktionsfermenter 10 geleitet wird. Aus
dem Hefesaatbehälter 5 wird Hefesaat dosiert in den Produktions
fermenter 10 abgegeben, in welchem die Hefesuspension während
einer bestimmten Verweildauer unter Sterilluftzufuhr anwächst.
Die fertige Hefesuspension gelangt nach mehreren Konzentra
tionsschritten in den Zentrifugen 11, 12 und 13 und Waschvor
gängen in den Wäschern 14 und 15 in den Hefemilchbehälter 16.
Die Hefemilch wird auf dem Drehfilter 17 eingedickt. Anschließend
wird die eingedickte Hefe mittels der Pumpe 18 dem
Mischer 19 zugeführt, gelangt von dort aus zu dem Granulator 20
und wird schließlich in granulierter Form auf dem Bandtrockner
21 getrocknet. Die getrocknete granulierte Hefe wird in
den Vorratsbehälter 22 abgegeben und gelangt von dort aus zur
Abfüllung und Verpackung in Vakuumverpackungen 23.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand von
drei Beispielen beschrieben, von denen die Beispiele 2 und 3
Vergleichscharakter haben.
Für die Hefeanzucht wurden 1 kg Zuckermelasse im Verhältnis
1 : 6 mit sterilem und enthärtetem Wasser verdünnt. Dieser Lösung wurden 25 g/l
einer 25%igen Ammoniaklösung und 2,5 g/l Ammoniumphosphat
zugegeben. Die erhaltene Lösung wurde dann durch Zugabe von
Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt und an
schließend für eine Zeitspanne von 30 Minuten bei einer Temperatur
von 90°C sterilisiert.
Im Anschluß daran wurde die sterilisierte Lösung auf Raum
temperatur abgekühlt. Nach Abkühlung wurden ihr in fünf unter
schiedlichen Verfahrensgängen 1 g/l, 2 g/l, 4 g/l, 7 g/l und 10 g/l
an D,L-Weinsäure zugesetzt.
Anschließend wurden die fünf unterschiedlichen Suspensions
ansätze mit der gewünschten agglomerierenden Hefe angeimpft.
Hierbei wurden 5% einer auf etwa 80 Millionen Zellen/ml
angewachsenen Hefesuspension dosiert. Durch Einleiten steriler
Luft wurde für ausreichende Turbulenz und Sauerstoffzufuhr für
die Hefen gesorgt. Zusätzlich wurden die Hefeansätze auf dem
Rütteltisch ständig in Bewegung gehalten.
Nach 24 Stunden wurden die fünf angewachsenen Hefesuspensionen
auf Eignung für die Herstellung und weitere Verarbeitung von
Trockenhefepräparaten mit folgenden Ergebnissen überprüft.
Bei den Hefesuspensionen mit einer Zugabe von 2 g/l, 4 g/l, 7 g/l
und 10 g/l an D,L-Weinsäure lagen sehr deutlich erkennbar homogene
Hefesuspensionen ohne feste zusammenhängende Zellaggregate
vor. Diese vier Hefesuspensionen ließen sich daher ohne
Schwierigkeiten bis zum Eindicken, Granulieren und Trocknen
weiterverarbeiten. Bei späterer Verwendung zeigten die er
haltenen Hefen das gewünschte typische Verhalten agglomerieren
der Hefen.
Die fünfte Probe mit der Zugabe von nur 1 g/l komplexbildender
D,L-Weinsäure zeigte dagegen keine homogene Hefesuspension.
Hier bildete die Hefe typische agglomerierte plattenförmige
feste Gebilde, so daß eine Weiterverarbeitung durch das für
die Herstellung von Trockenhefen übliche Verfahren nicht möglich
war.
In weiteren unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Ver
fahrensbedingungen durchgeführten Versuchen zeigte sich, daß
durch eine spätere Zugabe von weiteren 2 bis 3 g/l an D,L-Wein
säure eine Agglomerierung der Hefen während der Trockenhefe
herstellung ebenfalls verhindert werden konnte. Dies ermög
lichte die störungsfreie Zugabe von D,L-Weinsäure mit den ge
wünschten Ergebnissen an verschiedenen Stellen des Herstellungs
verfahrens. So konnte die D,L-Weinsäurezugabe mit Erfolg auch
vor der Konzentrierung der Hefesuspension nach ihrer Pro
duktion im Fermenter und zusammen mit den Hefewaschvorgängen er
folgen. Eine Zugabe der D,L-Weinsäure erwies sich auch bei der
Herstellung der Hefemilch und beim Eindicken mit dem ge
wünschten Erfolg als möglich.
Bei einer Durchführung des Verfahrens mit den in Beispiel 1
angegebenen Bedingungen wurden der sterilisierten Lösung in
vier unterschiedlichen Verfahrensgängen 1 g/l, 4 g/l, 7 g/l
und 10 g/l an Zitronensäure zugesetzt.
Bei allen vier Hefeansätzen mit Zitronensäure wurden keine
homogenen Hefesuspensionen erzielt. Es lagen fast ausschließlich
zusammenhängende Zellaggregate vor, die eine Weiterver
arbeitung der Hefesuspensionen zu fertigen Trockenhefen aus
schlossen. Zitronensäure als Komplexbildner führte mithin bei
Zugabemengen bis 10 g/l nicht zum angestrebten Ergebnis.
Bei einer weiteren Durchführung des Verfahrens mit den im
Beispiel 1 angegebenen Bedingungen wurden der sterilisierten
Lösung in vier unterschiedlichen Verfahrensgängen 1 g/l,
4 g/l, 7 g/l und 10 g/l an L-Weinsäure zugesetzt.
Auch hierbei wurden bei allen vier Hefeansätzen mit L-Wein
säure keine homogenen Hefesuspensionen erhalten. Es lagen
wiederum fast ausschließlich zusammenhängende Zellaggregate
vor, die eine Weiterverarbeitung der Hefesuspensionen zu
fertigen Trockenhefen ausschlossen. Auch L-Weinsäure als Kom
plexbildner erwies sich damit bei Zugabemengen bis 10 g/l
als für den gewünschten Effekt ungeeignet.
Bei der Durchführung des Verfahrens mit einer nach Beispiel 1
hergestellten sterilen Nährlösung wurde zu vier unterschiedlichen
Verfahrensgängen jeweils 35 mg/l, 175 mg/l, 350 mg/l
sowie 1750 mg/l Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA)
zugesetzt.
Die Probe mit 35 mg/l EDTA zeigte eine Reduzierung der
Flockenbildung, jedoch waren noch deutlich Aggregate vorhanden,
die bei der nachfolgenden Zentrifugation Unwuchtbildungen
verursachten. Ab einer Konzentration von 175 mg/l
EDTA war keine störende Flockenbildung mehr erkennbar.
Bei einer weiteren Versuchsdurchführung wurde das gemäß
Beispiel 1 hergestellte sterile Nährmedium mit 35 mg/l EDTA
versetzt. Während der anschließenden Hefekultivierung entstanden
erwartungsgemäß kleine Zellpakete. Vor der Zellernte
wurde jedoch die EDTA-Konzentration auf 200 mg/l erhöht.
Durch diese Behandlung zerfielen die Zellaggregate
in so kleine Zellpakete, daß bei der anschließenden Waschung
und Aufarbeitung keine Störung des Produktionsweges mehr
auftrat.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Trockenhefen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hefesuspension die
physiologischen Eigenschaften der Hefe nicht beeinflussende
Komplexbildner für Calzium2+-Ionen und andere Ionen mit
ähnlichen Eigenschaften zugesetzt werden, wobei der Komplexbildner,
aus der Gruppe von D,L-Weinsäure, Apfelsäure, Oxalsäure,
Aminopolycarbonsäuren, Ethylendiamintetraessigsäure
und Nitrilotriessigsäure ausgewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß genetisch stabilisierte Hefen eingesetzt werden, bei
denen ein konstantes Zellwandoberflächenmuster und damit
eine kontrollierte Anzahl von Bindungspartnern für Calzium2+-
Ionen vorliegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung von D,L-Weinsäure als Komplexbildner
die D,L-Weinsäure in Mengen von 2 bis 10 g/l Hefesuspension
zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
kennzeichnet, daß der Komplexbildner vollständig
an einer der nachfolgenden Zugabestellen des Verfahrensganges
zugesetzt wird: zusammen mit der Hefeeinsaat, in den
Produktionsfermenter nach Einsetzen der Zellvermehrung,
vor der Konzentrierung und nach der Produktion im Fermenter,
mit den Hefewaschvorgängen, bei der Herstellung der Hefemilch
und bei der Eindickung.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Komplexbildner in Teilmengen gestaffelt
an mehreren oder allen der nachfolgenden Zugabestellen
des Verfahrensganges zugesetzt wird: zusammen mit
der Hefeeinsaat, in den Produktionsfermenter nach Einsetzen
der Zellvermehrung, vor der Konzentrierung und nach der
Produktion im Fermenter, mit den Hefewaschvorgängen, bei
der Herstellung der Hefemilch und bei der Eindickung.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Hefesuspension
steriles und enthärtetes Wasser verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3815887A DE3815887A1 (de) | 1988-05-10 | 1988-05-10 | Verfahren zur herstellung agglomerierender trockenhefen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3815887A DE3815887A1 (de) | 1988-05-10 | 1988-05-10 | Verfahren zur herstellung agglomerierender trockenhefen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3815887A1 DE3815887A1 (de) | 1989-11-23 |
DE3815887C2 true DE3815887C2 (de) | 1991-03-21 |
Family
ID=6354035
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3815887A Granted DE3815887A1 (de) | 1988-05-10 | 1988-05-10 | Verfahren zur herstellung agglomerierender trockenhefen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3815887A1 (de) |
-
1988
- 1988-05-10 DE DE3815887A patent/DE3815887A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3815887A1 (de) | 1989-11-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0388588B1 (de) | Verfahren zur Herstellung immobilisierter Hefen | |
DE2940150A1 (de) | Mikrotraeger-zellkultur | |
DE3815887C2 (de) | ||
DE3701042A1 (de) | Mittel zur blatternaehrung von pflanzen und verfahren zu seiner herstellung | |
DE3614656C1 (de) | Verfahren zum Schoenen und/oder Klaeren von aus Pflanzenteilen hergestellten Fluessigkeiten | |
EP0021257B1 (de) | Verfahren zur Oberflächenzüchtung kernhaltiger Zellen und Gewinnung von Zellkultur-abhängigen Stoffen | |
EP0325193B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Schaumwein | |
DE1015764B (de) | Verfahren zum Klaeren pflanzlicher Presssaefte oder Extrakte | |
DE3045588C2 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Sekt | |
CN109797249A (zh) | 赤砂糖回溶糖浆的澄清脱色方法 | |
DE717997C (de) | Verfahren zur Beschleunigung technischer Gaerungen | |
WO1996025056A1 (de) | Erzeugungsverfahren eines lebensmittelerzeugnisses auf basis von bienenprodukten und ein lebensmittelerzeugnis daraus | |
AT135538B (de) | Verfahren zur Herstellung von Hefe. | |
DE2114172C3 (de) | Verfahren zur Herstellung saurer Milchprodukte | |
RU1808824C (ru) | Способ получени биоорганоминерального удобрени | |
DE748281C (de) | Verfahren zur Anreicherung von Bier mit Vitaminen und sonstigen Wirkstoffen der Hefe | |
CH498932A (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Schaumweinen und Anlage zu dessen Durchführung | |
AT105784B (de) | Verfahren zur Herstellung von Hefe, insbesondere Lufthefe. | |
DE557158C (de) | Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Hefepraeparates | |
DE223757C (de) | ||
AT90031B (de) | Verfahren zur Herstellung von Spiritus aus Getreide unter Anwendung zuckerbildender Pilze. | |
EP0537547B1 (de) | Der Gebrauch von Bierhefe für die industrielle Erzeugung der Bäckerhefe | |
DE3638062A1 (de) | Bakterielles verfahren fuer die herstellung von dispersionsmitteln | |
DE312769C (de) | ||
DE3390379T1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Sekt |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |