DE3811406C2 - Vorrichtung zur Darstellung von Blindenschrift - Google Patents
Vorrichtung zur Darstellung von BlindenschriftInfo
- Publication number
- DE3811406C2 DE3811406C2 DE19883811406 DE3811406A DE3811406C2 DE 3811406 C2 DE3811406 C2 DE 3811406C2 DE 19883811406 DE19883811406 DE 19883811406 DE 3811406 A DE3811406 A DE 3811406A DE 3811406 C2 DE3811406 C2 DE 3811406C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- strip
- stylus
- carrier strip
- piezo
- carrier
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
- 238000005452 bending Methods 0.000 description 15
- 239000000919 ceramic Substances 0.000 description 15
- 241001422033 Thestylus Species 0.000 description 9
- 239000000463 material Substances 0.000 description 6
- 229920002430 Fibre-reinforced plastic Polymers 0.000 description 5
- 229910010293 ceramic material Inorganic materials 0.000 description 5
- 239000011151 fibre-reinforced plastic Substances 0.000 description 5
- 239000004033 plastic Substances 0.000 description 5
- 229920003023 plastic Polymers 0.000 description 5
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 4
- 229910052751 metal Inorganic materials 0.000 description 4
- 229910001369 Brass Inorganic materials 0.000 description 2
- VYPSYNLAJGMNEJ-UHFFFAOYSA-N Silicium dioxide Chemical compound O=[Si]=O VYPSYNLAJGMNEJ-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 230000008901 benefit Effects 0.000 description 2
- 239000010951 brass Substances 0.000 description 2
- 239000012876 carrier material Substances 0.000 description 2
- 239000000835 fiber Substances 0.000 description 2
- 239000011159 matrix material Substances 0.000 description 2
- 230000010287 polarization Effects 0.000 description 2
- 230000009467 reduction Effects 0.000 description 2
- 229920000049 Carbon (fiber) Polymers 0.000 description 1
- 101100400378 Mus musculus Marveld2 gene Proteins 0.000 description 1
- 238000013459 approach Methods 0.000 description 1
- 239000004917 carbon fiber Substances 0.000 description 1
- 239000004918 carbon fiber reinforced polymer Substances 0.000 description 1
- 230000008859 change Effects 0.000 description 1
- 239000011248 coating agent Substances 0.000 description 1
- 238000000576 coating method Methods 0.000 description 1
- 238000006073 displacement reaction Methods 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 239000011152 fibreglass Substances 0.000 description 1
- 230000005057 finger movement Effects 0.000 description 1
- 239000003365 glass fiber Substances 0.000 description 1
- 238000009434 installation Methods 0.000 description 1
- 230000002045 lasting effect Effects 0.000 description 1
- 239000007769 metal material Substances 0.000 description 1
- 238000001465 metallisation Methods 0.000 description 1
- 150000002739 metals Chemical class 0.000 description 1
- 238000000034 method Methods 0.000 description 1
- 230000004048 modification Effects 0.000 description 1
- 238000012986 modification Methods 0.000 description 1
- 239000002245 particle Substances 0.000 description 1
- 230000008569 process Effects 0.000 description 1
- 230000000717 retained effect Effects 0.000 description 1
- 239000000523 sample Substances 0.000 description 1
- 238000005476 soldering Methods 0.000 description 1
- 238000003466 welding Methods 0.000 description 1
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09B—EDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
- G09B21/00—Teaching, or communicating with, the blind, deaf or mute
- G09B21/001—Teaching or communicating with blind persons
- G09B21/003—Teaching or communicating with blind persons using tactile presentation of the information, e.g. Braille displays
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Audiology, Speech & Language Pathology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Business, Economics & Management (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Educational Administration (AREA)
- Educational Technology (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Theoretical Computer Science (AREA)
- Push-Button Switches (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Darstellung von Blindenschrift, welche
die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches 1 aufweist.
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art (EP 0 237 090 A1, US 4 633 121,
US 4 664 632), mittels deren elektronisch gespeicherte oder generierte Daten in
taktile Blindenschrift umgesetzt werden können, so daß z. B. ein blinder Benutzer
mit einem Computer arbeiten kann, besteht der Trägerstreifen der Piezo-Biegestrei
fen aus einem elastisch verformbaren Metall, beispielsweise Messing. Da diese
Metalle eine wesentlich größere Wärmedehnung als das Piezo-Keramikmaterial
haben, können zwischen dem Trägerstreifen und der mit ihm verklebten oder
verlöteten Piezo-Keramikschicht erhebliche Spannungen auftreten. Diese verringern
die Auslenkung und können zu einer Reduzierung der Lebensdauer führen, und
zwar dadurch, daß infolge eines Risses im Keramikmaterial der Piezo-Biegestreifen
ganz oder teilweise unwirksam wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die insbesondere gegenüber Temperatureinflüssen, aber
auch anderen, äußeren Störeinflüssen, unempfindlich ist. Diese Aufgabe löst eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Ein faserverstärkter Kunststoff oder ein Quarzglas als Material für den Trägerstreifen,
das in seiner Wärmedehnung dem Keramikmaterial angepaßt ist, vermeidet nicht
nur Spannungen im Keramikmaterial, wodurch die Auslenkung keine Verminderung
erfährt und Risse vermieden sowie vorhandene Risse so fein gehalten werden, daß
sie nicht störend in Erscheinung treten, sondern vermeidet auch Spannungen in
dem die Keramikschicht mit dem Trägerstreifen verbindenden Material, was zur
Erzielung einer hohen Lebensdauer beiträgt. Die Verwendung eines faserverstärkten
Kunststoffes als Material für den Trägerstreifen ermöglicht ferner eine Verbindung
des Trägerstreifens mit dem Keramikmaterial durch den Kunststoff des Trägerstrei
fens, wodurch man eine vorzügliche und dauerhafte Verbindung zwischen der
Keramikschicht und dem Trägerstreifen sowie dessen Fasermatrix erreicht. Da dank
der Fasermatrix der aus faserverstärkten Kunststoff bestehende Trägerstreifen biege
leicht ist, wird die mit der Keramikschicht erreichbare Auslenkung durch den
Trägerstreifen nicht verringert.
Vorzugsweise ist der faserverstärkte Kunststoff mit Glasfasern oder Kohlefasern
verstärkt.
Da weder glasfaserverstärkter Kunststoff noch Quarzglas elektrisch leitend sind, ist
zwischen der Keramikschicht und dem Trägerstreifen eine elektrisch leitende
Schicht als Elektrode erforderlich. Zu diesem Zwecke kann die Keramikschicht
elektrisch leitend beschichtet sein. Man kann aber auch den Trägerstreifen elek
trisch leitend beschichten.
Um unabhängig von der Einbaulage der Taststifte und auch dann, wenn Schmutzp
artikel oder dgl. die Bewegbarkeit der Taststifte beeinträchtigen, diese zuverlässig
von der tastbaren Stellung in die nicht tastbare Stellung zurückführen zu können, ist
bei einer bevorzugten Ausführungsform der Taststift an das eine Ende des zugeord
neten Trägerstreifens in einer eine zwangsläufige Bewegung ergebenden Weise
angelenkt. Diese Anlenkung kann so ausgebildet sein, daß sich der Taststift längs
einer geradlinigen Bahn bewegt, obwohl das taststiftseitige Ende des Piezo-Biege
streifens dabei eine gekrümmte Bahn beschreibt. Beispielsweise kann der Taststift
mit einer Nut oder Vertiefung versehen sein, in welche das taststiftseitige Ende des
Trägerstreifens in den Bewegungsrichtungen des Taststiftes formschlüssig eingreift.
Es kann aber auch beispielsweise die Randzone einer am taststiftseitigen Ende des
Trägerstreifens vorgesehenen Aussparung in Eingriff mit der Nut des Taststiftes stehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform überragt der Trägerstreifen des Piezo-
Biegestreifens, welcher so bemessen ist, daß er die auftretenden mechanischen
Kräfte aufzunehmen vermag, die piezokeramische Schicht oder Schichten, die auf
ihn aufgebracht sind, in Längsrichtung an beiden Enden, wobei die Dicke des
Trägerstreifens beispielsweise bei einer Bimorph-Ausführung etwa in der Größen
ordnung der Dicke der Keramikschicht liegt.
Eine Erhöhung der Tastkräfte und eine Vergrößerung der Funk
tionssicherheit läßt sich mit einer Bügelfeder gemäß Anspruch
7 erreichen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Piezo-Biege
streifen gemäß Anspruch 8 zwischen zwei Schneidenpaaren ge
lagert, wobei wenigstens eines dieser Paare gemäß Anspruch 9
ausgebildet sein kann.
Bei einem Bimorph-Streifen kann ein Bügelfederchen gemäß An
spruch 10 die elektrische Verbindung der beiden Außenseiten
der Keramikschicht untereinander und mit der elektrischen Zu
leitung herstellen.
Die Tastfläche kann eine Form gemäß Anspruch 11 aufweisen.
Ferner kann die eine ganze Braille-Zeile bildende Vorrichtung
mit der Tastfläche nach unten gemäß Anspruch 12 angeordnet
sein.
Vorteilhaft ist es weiterhin, eine elektrische Beschaltung
gemäß Anspruch 13 vorzusehen.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung
dargestellen Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematisch und perspektivisch dargestellte
Ansicht des Piezo-Biegestreifens eines ersten
Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 eines Piezo-
Biegestreifens eines zweiten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3 eine schematisch dargestellte Seitenansicht des
ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 4 eine schematisch und unvollständig dargestellte
Seitenansicht einer Modifikation des ersten Aus
führungsbeispiels,
Fig. 5 eine schematisch dargestellte Seitenansicht eines
Ausführungsbeispiels mit gekrümmter Tastfläche,
Fig. 6 eine perspektivisch dargestellte Ansicht einer
Braille-Zeile mit Elementen entsprechend dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5,
Fig. 7 eine schematisch dargestellte Ansicht eines Ausfüh
rungsbeispiels mit "Überkopf"-Einbau der Tastfläche
und der Taststifte,
Fig. 8 eine schematisch dargestellte Seitenansicht eines
Ausführungsbeispiels mit einer Bügelfeder.
Als Aktuator für den Braille-Punkt wird ein Biege
streifen verwendet, der aus einer Trägerschicht (2) und
einer oder mehreren piezokeramischen Schichten (1)
aufgebaut ist. Die Trägerschicht ist dabei so bemessen,
daß sie nicht nur elektrische, sondern auch mechanische
Aufgaben übernehmen kann und daß sie in Längsrich
tung die Keramikschicht an beiden Enden überragt. Ihre
Dicke ist entsprechend den mechanischen Anforderun
gen zu bemessen, beispielsweise ist sie bei einer Bi
morph-Ausführung wie in Fig. 1 dargestellt etwa in der
Dicken Größenordnung der Keramikschicht.
Als Tragermaterial wird vorzugsweise Messing, Fe
derstahl oder Federbronce oder ein anderer geeigneter
metallischer Werkstoff verwendet, da hiermit beispiels
weise bei einem Parallel-Bimorph gleichzeitig vorteil
haft die elektrische Kontaktierung erfolgen kann. Je
doch kann für bestimmte Anwendungen auch die Ver
wendung faserverstärkter Kunststoffe vorteilhaft sein
(z. B. GFK- oder CFK-Werkstoffe, gegebenenfalls mit
metallisierter Oberfläche), die eine optimale Anpassung
des Temperaturverhaltens der unterschiedlichen
Schichten erlauben würde.
Wie in Fig. 2 dargestellt, kann der Biegestreifen auch
als Heteromorph-Element aus geführt werden, mit nur
einseitiger Keramikschicht auf dem Tragermaterial.
In dem einen Ende der Tragerschicht wird nun in
geeigneter Weise der Taststift (5) gelenkig gelagert. Bei
spielsweise kann eine gabelförmige Aussparung (10a)
im Streifenende vorgesehen werden, die in die zweck
mäßig geformte Nut (7) des taktile n Stiftes (5) eingreift
(Fig 3). Oder das glatte Streifenende (10b) kann in einen
Schlitz (11) des Stiftes (5) eingreifen (Fig. 4). Der taktile
Punkt folgt nun zwangsweise der Bewegung des Biege
streifens, wenn dieser sich unter der aufgebrachten elek
trischen Ladung verformt, und zwar sowohl aufwärts
wie abwärts. Auch bei beispielsweise senkrechter Lage
der Tastfläche (6) ist eine einwandfreie Funktion ge
währleistet, sogar bei Überkopfeinbau der Tastfläche.
(Diese Gebrauchslage mag zwar zunächst verblüffen und ungewöhnlich erscheinen, bei sinnvoller Spiegelung der Schrift ist so aber ebensogut zu lesen, und es erge ben sich besonders hinsichtlich der Verschmutzungs probleme eine Reihe von Vorteilen.) (Fig. 7)
(Diese Gebrauchslage mag zwar zunächst verblüffen und ungewöhnlich erscheinen, bei sinnvoller Spiegelung der Schrift ist so aber ebensogut zu lesen, und es erge ben sich besonders hinsichtlich der Verschmutzungs probleme eine Reihe von Vorteilen.) (Fig. 7)
Das zweite überstehende Ende des Trägerstreifens (2)
erlaubt nun eine vorteilhafte Einspannung des Biege
streifens, bei der nicht nur die Arbeitsfähigkeit des Pie
zomaterials optimal ausgenützt wird, sondern auch die
bei der üblichen Klemmung zu beobachtenden Proble
me mit Druckspitzen und daraus resultierender Bruch
gefahr vermieden werden. Dazu wird das Kunststoffteil
(8) so ausgeformt, daß die Schneidenlager (3) und (4)
entstehen (Fig. 3), wobei zwischen den enger zusam
menstehenden Schneiden (3) der mit Piezokeramik be
schichtete Teil des Biegestreifens gelagert wird. So ent
steht eine optimale Lagerung in eine Längsverschie
bung zulassenden Drehgelenken, wobei sich durch den
Abstand (a) zwischen den Schneidenpaaren (3) und (4)
die Federrate des Biegestreifens optimal einstellen läßt.
Für die Kontaktierung des Biegestreifens bietet die
vorerwähnte Lagerung ebenfalls eine vorteilhafte Mög
lichkeit: bei selektiver Metallisierung der Schneiden (3)
und (4) nur in den Berührungsbereichen können über
die Schneiden (3) gleich die Außenflächen, über die
Schneiden (4) der Mittelkontakt elektrisch kontaktiert
werden. Im Kunststoffteil (8) lassen sich dann leicht die
Verbindungen zum Anschlußstecker herstellen. Eine an
dere Möglichkeit benutzt bei metallischem Trägermate
rial ein Schweißverfahren zum Kontaktieren der Mittel
elektrode und eine kleine Federklammer, die die beiden
Außenflächen gleichzeitig miteinander und mit der
zweiten elektrischen Zuleitung verbindet. Bei beiden
Vorgehensweisen wird ein Löten und damit ein Wärme
eintrag in die Piezokeramik vermieden, wodurch die
Gefahr von Rißbildungen, Abplatzen von Keramikteil
chen und Überschreiten des Curie Punktes des Materi
als vermieden wird.
Eine Erhöhung der Tastkräfte und eine Vergroßerung
der Funktionssicherheit läßt sich durch die in Fig. 8 an
gegebene Losung erreichen. Zwischen das entspre
chend geformte Ende des Biegestreifens und eine ge
genüberliegende feste Schneide (25), die in das Gehause
eingeformt sein kann, wird eine kleine Biegefeder (26)
eingespannt. Im stromlosen Zustand, wenn also der
Streifen in seiner Mittellage steht, wäre diese Feder
maximal gespannt, die beiden Biegefedern wurden sich
in einem labilen Zustand befinden. Wird nun durch An
legen einer Spannung der Streifen nach oben gebogen,
so entspannt sich die Feder (26) etwas und nimmt gleich
zeitig eine stabile Lage ein, wobei sie den Biegestreifen
unterstutzt. Wird nun durch Umpolen der Spannung der
Streifen nach unten gebogen, so geht die Feder (26)
durch ihren maximalen Spannungszustand und unter
stutzt wiederum nach Überschreiten dieses Punktes den
Biegestreifen, diesmal allerdings in die andere Richtung.
Durch eine solche zusätzliche Feder werden wie bei
einem Sprungschalter die beide Endlagen eindeutiger
definiert und zuverlässiger erreicht. Bei entsprechender
Auslegung der beiden Federraten kann z. B. erreicht
werden, daß die zuletzt eingeschriebene Information
auch nach Abschalten der Spannung erhalten bleibt. Da
zu ist eine längere, zuverlässige Funktionsdauer zu er
warten, da mögliche Ermüdungserscheinungen der Pie
zokeramik zumindest so lang ausgeglichen werden kön
nen, wie der Streifen noch über seine Mittellage hinaus
Bewegungen mit ausreichender Kraft ausführen kann.
In einer Variante soll die Tastfläche (12) (Fig. 5, Fig. 6)
zylinderförmig gewölbt ausgeführt werden, wobei der
Zylinderradius dem Radius der Fingerkuppe angenä
hert sein soll. Dadurch wird es erleichtert, die insbeson
dere beim Einsatz an Computers übliche und erforderli
che 8-Punkt-Schrift zu lesen, da man alle 8 Punkte
gleichzeitig unter dem Finger hat, während bei einer
eben ausgeführten Tastfläche in aller Regel nur maximal
6 Punkte gleichzeitig erfaßt werden können und für die
übrigen beiden Punkte eine senkrecht zur Leserichtung
auszuführende zusätzliche Fingerbewegung notwendig
ist.
Eine beispielhafte Lösung sei anhand von Fig. 2 bis 5
beschrieben (die Beschreibung kann sich auf einen Ein
zelpunkt beschränken, die Ausführung in einer
2 × 4-Punkt-Anordnung ist dann trivial).
Auf einen Trägerstreifen (2), der beispielsweise aus
Messingblech gefertigt ist, werden zwei Schichten aus
Piezokeramik (1) so aufgeklebt oder gelötet, daß die
eine Schicht mit ihrem Pluspol, die andere mit ihrem
Minuspol auf dem Streifen aufliegt (Parallelbimorph).
Am einen Ende der Trägerschicht ist eine Aussparung
(10a) angebracht die in eine Nut (7) des Taststiftes (5)
eingreift. Der Taststift (5) ist im Plastik-Rahmen (8) so
geführt, daß er in seiner abgesenkten Position unter der
Tastfläche (6) liegt, während er die Fläche (6) in seiner
angehobenen Position fühlbar überragt. Das zweite En
de des Trägerstreifens ist im Plastikrahmen (8) zwischen
dem Schneidenpaar (4) gelagert, während das Schnei
denpaar (3) den Biegestreifen im Bereich der Piezokera
mik-Fläche hält. Die Oberfläche der Schneiden (3) ist
galvanisch metallisiert und zum (nicht gezeichneten)
Anschlußstecker der Vorrichtung leitend verbunden. An
das Ende des Metall-Trägers (2) ist das Kontaktdräht
chen (9) angeschweißt, das ebenfalls mit dem Anschluß
stecker leitend verbunden wird. Wird nun der Metall-
Träger auf ein Null-Potential und die Schneiden (3) auf
ein positives Potential gelegt, so wird eine Keramik
schicht in ihrer Polarisationsrichtung aufgeladen und
zieht sich zusammen, während die zweite Schicht entge
gen ihrer Polarisation aufgeladen wird und sich dadurch
etwas dreht. Da beide Schichten fest mit dem Träger
streifen verbunden sind, der seine Länge nicht ändert,
biegt sich der gesamte Streifen in Richtung der kontra
hierenden Keramikschicht. Beim Umpolen der angeleg
ten Spannung werden die Keramikschichten umgeladen
und die Bewegungsrichtung wird umgekehrt. Ist eine
Feder (26) in die Vorrichtung eingebaut, so schnappt sie
jeweils beim Nulldurchgang in eine andere stabile Lage
und unterstützt die Kraftwirkung des Piezostreifens.
Claims (13)
1. Vorrichtung zur Darstellung von Blindenschrift mit einer der Anzahl der darstellbaren
Braille-Punkte entsprechenden Anzahl von Piezo-Biegestreifen als Aktuatoren, die je
einen Trägerstreifen aufweisen, der auf wenigstens einer Seite eine Keramikschicht trägt
und wenigstens am einen Ende die Keramikschicht überragt dadurch gekenn-zeichnet,
daß der Trägerstreifen (2) aus einem in seiner Wärmeausdehnung dem Keramikmaterial
angepaßten, faserverstärkten Kunststoff oder aus Quarzglas besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der faserverstärkte
Kunststoff mit Glasfasern oder Kohlefasern verstärkt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstreifen
(2) elektrisch leitend beschichtet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je ein
längsverschiebbarer Taststift (5) an das eine Ende jedes Trägerstreifens (2) in einer eine
zwangsläufige Bewegung des Taststiftes (5) zwischen seiner tastbaren Stellung und
seiner nicht tastbaren Stellung ergebenden Weise angelenkt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Taststift (5) mit einer
Nut oder Vertiefung (11) versehen ist, in welche das taststiftseitige Ende des Träger
streifens (2) in den Bewegungsrichtungen des Taststiftes (5) formschlüssig eingreift.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Randzone einer am
taststiftseitigen Ende des Trägerstreifens (2) vorgesehenen Aussparung (10a) in Eingriff
mit der Nut (11) des Taststiftes (5) steht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Bügelfeder (26) so zwischen eine feststehende Spitze (25) und das den Taststift (5)
bewegende Ende des Trägerstreifens (2) eingespannt ist, daß sie den Piezo-Biege
streifen (1, 2) beim Erreichen seiner jeweiligen Endlagen unterstützt wobei die Bügel
feder (26) selbst beim Durchgang durch die Mittellage des Piezo-Biegestreifens (1, 2) ihre
Maximalspannung erfährt, deren Wirkungsrichtung durch die Längsachse des Piezo-
Biegestreifens (1, 2) geht, während nach Überschreiten dieser Mittellage eine Kraftkom
ponente der Bügelfeder (26) in die Richtung des Piezo-Biegestreifens (1, 2) wirkt und
diesen unterstützt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Piezo-
Biegestreifen (1, 2) an seinem zweiten Ende zwischen zwei in einem Abstand zueinander
stehenden Schneidenpaaren (3, 4) gelagert ist, wobei der Schneidenabstand des einen
Schneidenpaares (3) der Gesamtdicke des Piezo-Biegestreifens (1, 2) und der
Schneidenanstand des anderen Schneidenpaares (4) der Dicke des Trägerstreifens (2)
entspricht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens das eine
Schneidenpaar (3) elektrisch leitend beschichtet ist und zur elektrischen Kontaktierung
dient.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bügelfederchen die
beiden Außenseiten der Keramikschichten eines Bimorph-Streifens elektrisch leitend
untereinander und mit einer elektrischen Zuleitung verbindet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Tastfläche (12) in ihrer Form quer zur Leserichtung an die Form der Fingerkuppe
angepaßt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die eine
ganze Braille-Zeile bildenden Vorrichtungen mit der Tastfläche nach unten in ein unter
eine Rechnertastatur passendes Gehäuse eingebaut sind.
13. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine elektrische Beschaltung im angehobenen Zustand der direkte Piezo-
Effekt zur Erkennung der Position des über eine Reihe von Vorrichtungen gleitenden
Lesefingers benutzt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811406 DE3811406C2 (de) | 1988-04-05 | 1988-04-05 | Vorrichtung zur Darstellung von Blindenschrift |
DE19883824665 DE3824665A1 (de) | 1988-04-05 | 1988-07-14 | Vorrichtung zur darstellung von blindenschrift |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811406 DE3811406C2 (de) | 1988-04-05 | 1988-04-05 | Vorrichtung zur Darstellung von Blindenschrift |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3811406A1 DE3811406A1 (de) | 1990-01-25 |
DE3811406C2 true DE3811406C2 (de) | 1996-08-29 |
Family
ID=6351408
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883811406 Expired - Fee Related DE3811406C2 (de) | 1988-04-05 | 1988-04-05 | Vorrichtung zur Darstellung von Blindenschrift |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3811406C2 (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4025435C2 (de) * | 1990-08-10 | 2003-07-03 | Siemens Ag | Piezoelektrischer Biegewandler und Verfahren zu seiner Herstellung |
NL9301523A (nl) * | 1993-09-03 | 1995-04-03 | Tieman Bv F J | Werkwijze voor het afregelen van een braillecel en cel afgeregeld volgens de werkwijze. |
JP2847069B2 (ja) * | 1996-10-16 | 1999-01-13 | ケージーエス株式会社 | 点図触知セル |
IT1304701B1 (it) * | 1998-12-11 | 2001-03-28 | Vamatex Nuova Spa | Attuatore ad effetto piezoelettrico in particolare per l'applicazionenelle macchine tessili |
EP2012291B1 (de) * | 2007-07-04 | 2012-10-17 | Optelec Development B.V. | Elektromechanische Reliefanzeige |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2282677A1 (fr) * | 1974-08-22 | 1976-03-19 | Tretiakoff Oleg | Calculatrice electronique de poche pour aveugles |
FR2565010B1 (fr) * | 1984-05-24 | 1986-09-19 | Tretiakoff Oleg | Dispositif de lecture tactile |
JPS6116867A (ja) * | 1984-05-29 | 1986-01-24 | Yasuhiko Ogawa | 櫛型の圧電駆動装置 |
NL8600453A (nl) * | 1986-02-24 | 1987-09-16 | Tieman F J Bv | Op de tastzin werkende weergeefinrichting en werkwijze voor de vervaardiging daarvan. |
-
1988
- 1988-04-05 DE DE19883811406 patent/DE3811406C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3811406A1 (de) | 1990-01-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP2236330B1 (de) | Elektrische Heizvorrichtung für ein Kraftfahrzeug | |
DE69525867T2 (de) | Thermodruckkopf | |
DE2659895A1 (de) | Elektrischer schalter | |
EP0877456A1 (de) | Überspannungsschutz | |
DE3811406C2 (de) | Vorrichtung zur Darstellung von Blindenschrift | |
DE2312846C2 (de) | Führungs- und Transportvorrichtung für einen metallbescnichteten Aufzeichnungsträger | |
DE20004953U1 (de) | Lenkrad für Kraftfahrzeuge mit einer Schalteinrichtung zum Betätigen einer elektrischen Funktionsgruppe eines Kraftfahrzeugs | |
EP0237881A1 (de) | Halterung fuer Pads zur Nasenauflage an Brillengestellen | |
DE2618993B2 (de) | Elektromagnetisches Klappankerrelais | |
EP1905130A1 (de) | Kontaktfeder in einem trägerrahmen eines antennenverstärkers eines fahrzeuges | |
DE1933432A1 (de) | Elektrische Anschlussvorrichtung | |
DE3628423A1 (de) | Kontaktanordnung fuer elektrische schaltgeraete | |
DE3800568C2 (de) | ||
DE19961653A1 (de) | Elektrisch leitende Kupplungsvorrichtung für Modellbahnfahrzeuge | |
DE4235652A1 (de) | Verstellbare Weiche für ein Münzgerät | |
EP1191385A2 (de) | Flüssigkristall-Anzeige | |
DE3911100A1 (de) | Vorrichtung zur (bewegten) elektrischen kontaktgabe | |
DE2261761C2 (de) | Elektrischer Druckschalter | |
DE2457741C2 (de) | Aufbau und Lagerung eines Registrierelementes einer elektrographischen Registriervorrichtung | |
DE3717117C2 (de) | ||
DE3329896C2 (de) | Druckelement für Nadeldruckvorrichtungen | |
DE2932389C2 (de) | Photoelektrische Positionsmeßeinrichtung | |
DE2909485C2 (de) | Vielfachelektroden-Schreibkopf für einen Mosaikdrucker | |
EP0354558B1 (de) | Elektrischer Schalter | |
CH670013A5 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
AG | Has addition no. |
Ref country code: DE Ref document number: 3824665 Format of ref document f/p: P |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: METEC INGENIEUR-AG MEDIZINTECHNIK-FEINWERKTECHNIK, |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |