DE3804890C2 - Verfahren zur Herstellung von Proteinen oder proteinhaltigen Genprodukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Proteinen oder proteinhaltigen GenproduktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Proteinen oder proteinhaltigen Genprodukten auf
gentechnologischem Wege durch Transformation von eukary
ontischen Wirtszellen mit einem das Gen für das ge
wünschte Protein enthaltenden rekombinanten DNA-Molekül,
Kultivierung der Zellen und Isolierung des Genprodukts
nach an sich bekannten Methoden.
Die Bestimmung klinisch-chemischer Parameter erfolgt
heutzutage in großem Umfang mit enzymatischen Methoden.
Die für die Herstellung der dafür benötigten Reagenzien
verwendeten Enzyme werden aus verschiedenen Quellen
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs oder aus Mikroor
ganismen gewonnen.
Zur Herstellung von Enzymen und anderen Proteinen
gewinnen Mikroorganismen hierbei zunehmend an Bedeutung,
da nur diese in praktisch beliebiger Menge durch Fermen
tation verfügbar gemacht werden können und somit die
Isolierung größerer Proteinmengen ermöglichen. Besondere
Bedeutung besitzen hierbei bekanntermaßen Hefen, wie
z. B. Saccharomyces cerevisiae, da in diesen Organismen
die homologe Expression von Proteinen ebenso möglich
ist wie die heterologe Expression eukaryontischer, z. B.
therapeutisch wichtiger Proteine. In E. coli dagegen,
dem am häufigsten benutzten Wirtsorganismus, unterschei
den sich viele heterolog exprimierte Proteine von ihren
in einem homologen System exprimierten natürlichen
Gegenstücken und sind biologisch nicht aktiv, oder
fallen als unlösliche inaktive Proteinaggregate,
"refractile bodies" genannt, an. Viele eukaryontische
Proteine, die in E.coli inaktiv exprimiert werden,
werden in S. cerevisiae löslich und aktiv gebildet
(Biotechnology and Genetic Engineering Reviews 3 (1985)
377-416) . Dies mag unter anderem dadurch bedingt sein,
daß Hefen über die typischen eukaryontischen posttrans
lationalen Modifizierungssysteme, wie z. B. "Proteinfal
tung", Proteinreifung, Glycosylierung und Acetylierung
verfügen, zur Sekretion fähig sind und die Ausbildung
von Disulfidbrücken in Polypeptiden und Proteinen
ermöglichen. Außerdem sind Hefen nicht pathogen und im
Gegensatz zu E.coli frei von Toxinen und pyrogenen
Zellwandbestandteilen.
In der WO 85/03949 wird ein Verfahren zur Herstellung von
rekombinanten Produkten beschrieben. Es wird vorgeschlagen,
Zellstämme mit spezifischen Mutationen in ihren DNA-Sequenzen zur
Expression zu verwenden, die einen verringerten Abbau von
zellfremden Produkten aufgrund verringerter Expression von
Proteasen aufweisen. Als Wirtszellen werden in der WO 85/03949 E-
coli-Mutanten verwendet.
Die Hefe ist einer der ältesten Kulturorganismen des
Menschen. Sie wurde und wird noch immer hauptsächlich
zur alkoholischen Gärung (Wein, Bier usw.) und als
"Backhilfe" bei der Zubereitung von Teigwaren verwen
det. Daneben hat die Hefe industrielle Bedeutung als
kostengünstige Rohstoffquelle zur Isolierung von nieder
molekularen Substanzen wie z. B. NAD, ATP und Glutathion,
und hochmolekularen Substanzen wie z. B. DNA, RNA und
vor allem Enzymen, wie z. B. Alkohol-Dehydrogenase,
Aldehyd-Dehydrogenase, Acetyl-CoA-Synthetase, -Glucosi
dase, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase, Glucose-
6-phosphat-dehydrogenase und Hexokinase, erlangt. Hefe
ist leicht zu kultivieren und aufgrund von langjährigen
Erfahrungen im industriellen Maßstab einfach zu fermen
tieren. Die Hefe, ein zu den niederen Eukaryonten
zählender Einzeller, besitzt die typischen Merkmale
eines Eukaryonten, ist aber trotzdem genetischen Unter
suchungen und genetischen Manipulationen leicht zugäng
lich, wodurch sie besonders als Wirtsorganismus im
Hinblick auf rekombinante DNA-Technologie geeignet ist,
d. h. zur homologen und heterologen Expression von
biologisch aktiven Polypeptiden und Proteinen.
Bei der Expression von Proteinen in Hefe ist in vielen
Fällen jedoch die Menge an gebildetem Protein nicht
befriedigend. Häufig findet man, daß nach Erreichen der
frühstationären Wachstumsphase die spezifische Aktivität
eines gewünschten Proteins im Verlauf der stationären
Wachstumsphase wieder abnimmt, obwohl die gebildete
Biomasse der Mikroorganismen noch ansteigt. Dies ist
u. a. auf einen proteolytischen Angriff wirtsspezifischer
Proteasen auf die gebildeten Proteine zurückzuführen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein
Verfahren zur Herstellung von Proteinen auf gentechnolo
gischem Wege bereitzustellen, mit dem auch in der
stationären Phase des Wachstums Proteine gebildet und
stabil akkumuliert werden können und damit die Ausbeute
des Fermentationsverfahrens gesteigert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Verfahren zur Herstellung von Proteinen oder protein
haltigen Genprodukten durch Transformation von eukaryon
tischen Wirtszellen mit einem das Gen für das gewünschte
Protein enthaltenden rekombinanten DNA-Molekül, Kulti
vierung der Zellen und Isolierung des Genproduktes nach
der Expression, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
man als Wirtszellen einen Hefestamm verwendet, der
defizient an den Proteasen A (pra1) und B (prb1) ist.
Bevorzugt ist der Hefestamm zusätzlich defizient an der
Protease D.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird ein
Hefestamm verwendet, der zusätzlich zu den Defizienzen
an den Proteasen A, B und gegebenenfalls D, defizient
an zumindest einer der Carboxypeptidasen Y und S ist.
Die Bezeichnung der Proteasen und Carboxypeptidasen in
dieser Anmeldung entspricht ihrer Bezeichnung in Yeast
1 (1985) 139-154.
Durch die Verwendung dieser Protease-defizienten Hefe
stämme im erfindungsgemäßen Verfahren wird es ermög
licht, Proteine oder proteinhaltige Genprodukte in Hefe
in erhöhten Ausbeuten herzustellen, ohne daß auch bei
extrem langen Fermentationszeiten oder bei der anschließen
den Isolierung nach an sich bekannten Methoden ein
proteolytischer Angriff, und damit eine Inaktivierung
der Proteine, stattfindet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Er
findung verwendet man als Wirtszellen den Hefestamm
ABYSD-11, DSM 4322. Dieser Wirtsstamm ist bezüglich der
Proteasen A, B, D und der Carboxypeptidasen Y und S
defizient. Zusätzlich weist er Auxotrophien in der
Adenin-, Histidin- und Lysin-Biosynthese auf. Auxo
trophie bedeutet die Unfähigkeit von Mikroorganismen
(meist Mutanten von Bakterien oder Hefen), bestimmte
Wachstumsfaktoren, wie z. B. Aminosäuren, aus einfachen
Vorläufern synthetisieren zu können. Im Gegensatz zu
den entsprechenden Wildtypstämmen wachsen auxotrophe
Mutanten dabei nicht auf sogenannten Minimalmedien.
Statt dessen benötigen sie ein Vollmedium, das die für
das Wachstum notwendigen Komponenten, die sie nicht
selbst synthetisieren können, enthält. Mikroorganismen
können für einen, aber auch mehrere Wachstumsfaktoren
auxotroph sein (E.-L. Winnacker, Gene und Klone, 1985,
Verlag Chemie, Appendix C).
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfin
dung kreuzt man den Protease-defizienten Hefestamm mit
einem anderen, auxotrophen oder/und Chemikalien-sensitiven
Hefestamm, isoliert nach Sporulation durch Selektionie
rung über die Auxotrophie oder/und Sensitivität aus den
entstandenen Hybridstämmen einen Hefestamm, der mindes
tens defizient an den Protease A und B ist und mindestens
eine der Auxotrophien oder/und Chemikaliensensitivitäten
der Elternstämme aufweist und verwendet diesen Hybrid
stamm als Wirtszellen.
Unter Chemikaliensensitivität versteht man die Unfähig
keit eines Microorganismus, in einem Medium zu wachsen,
das bestimmte Chemikalien enthält, z. B. Methotrexat,
Chloramphenicol, G418, Antibiotika. Erst nach Trans
formation des Microorganismus mit einer rekombinanten
DNA, die ein Gen enthält, das dem Microorganismus
Resistenz gegen diese Chemikalien verleiht (Antibiotika
resistenzgene, CAT, DHFR, neo etc.) kann der Microorga
nismus in dem Medium wachsen. Die Kreuzung und Sporulation
kann beispielsweise analog Sherman et al., Method in
Yeast Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, New York, 1984, durchgeführt werden. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung kreuzt man hierzu den Hefestamm ABYSD-11, DSM
4322, (ª pra1, prb1, prc1, prd1, cps1, ade lys his7),
mit entweder dem Hefestamm TCY2824-1A (_ Mal1S- ura3-52
his4), DSM 4317, oder DBY 746, DSM 4316, (_ his3- 1
leu2-3 leu2-112 ura3-52 trp1-289a), welche ein defektes
Maltasestrukturgen und Auxotrophien im Uracil- und
Histidin-, bzw. Auxotrophien im Histidin-, Leucin-,
Uracil- und Tryptophan-Biosyntheseweg aufweisen.
Bevorzugt isoliert man sodann Hybridstämme, die defi
zient an den Proteasen A, B und gegebenenfalls D, und
an den Carboxypeptidasen Y und S sind und zusätzlich
die Uracil-, Lysin- und Maltaseverwertungsauxotrophien,
oder die Leucin- und Tryptophan-, oder schließlich die
Leucin-, Uracil- und Histidin-Auxotrophien der Eltern
stämme aufweisen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Er
findung enthält das rekombinante DNA-Molekül daher
zusätzlich zu dem Gen für das gewünschte Protein oder
proteinhaltige Genprodukt ein oder mehrere Gene, die
die Auxotrophien oder/und Chemikaliensensitivitäten des
Wirtsstammes komplementieren.
Durch die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird
eine einfache Unterscheidung von transformierten und
nicht transformierten Wirtszellen ermöglicht. Die
Anwesenheit und Expression von Genen, die eine oder
mehrere der Auxotrophien oder/und Chemikaliensensitivi
täten des Wirtsstammes komplementieren, ermöglicht
nämlich transformierten Zellen, auch auf Medien zu
wachsen, die beispielsweise eine Aminosäure nicht
enthalten, die der Wirtsstamm selbst nicht syntheti
sieren kann, deren Gen jedoch auf dem rekombinanten
DNA-Molekül vorhanden ist. Nicht-transformierte Wirts
stämme, welche also das rekombinante DNA-Molekül und
das darauf enthaltene Auxotrophie-komplementierende Gen
nicht aufweisen, können dagegen in einem derartigen
Medium nicht wachsen. Hierdurch kann auf einfache Weise
eine Selektionierung auf transformierte Wirtszellen
vorgenommen werden, wodurch auch die Gefahr eines
Verlustes der rekombinanten DNA, welche das Gen für das
gewünschte Protein enthält, während der Fermentation
vermieden wird, da kein Wachstumsvorteil von nicht
transformierten Zellen besteht.
Alternativ ist es auch möglich, die Auxotrophie oder/und
Chemikaliensensitivität eines Wirtsstammes durch Ein
bringen eines weiteren zusätzlichen rekombinanten
DNA-Moleküls, das ein oder mehrere Gene enthält, die
die Auxotrophien bzw. Chemikaliensensitivitäten der
Wirtszellen komplementieren, zu überwinden. Dabei kann
jedoch die einfache Möglichkeit der Selektionierung auf
das Gen für das gewünschte Produkt enthaltende Wirtszel
len nicht wahrgenommen werden.
Für das rekombinante DNA-Molekül kommen alle rekombi
nanten DNA-Moleküle in Frage, mit denen Hefezellen
transformiert werden können, und die zur Expression
eines Fremdgens fähig sind. Hierbei kommt nicht nur die
extrachromosomale Transkription und Translation bei
spielsweise eines Plasmids in Frage, sondern es ist
ebenfalls möglich, das Gen für das gewünschte Protein
über einen Integrationsvektor oder ein integrierendes
DNA-Fragment, die jeweils eine vollständige Expressions
kassette (Promotor, Terminator, Regulator, Transkrip
tionsverstärker u.ä.) enthalten, in das Hefegenom
einzuschleusen und zusammen mit den hefeeigenen Protei
nen zu exprimieren. Voraussetzung hierfür ist das Vor
handensein von Homologien auf dem rekombinanten DNA-Mo
lekül und chromosomalen Hefesequenzen. Über solche
homologe Regionen kann ein integrierendes DNA-Fragment
nach an sich bekannten Methoden in das Hefechromosom
eingeschleust werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist daher das rekombinante DNA-Molekül entweder
ein Plasmid oder aber ein Integrationsvektor oder ein
integrierendes DNA-Fragment. Als Plasmide sind hierbei
wiederum besonders bevorzugt Hefeplasmide, die in hoher
Kopienzahl in der Zelle vorkommen. Solche Hefeplasmide
sind beispielsweise hybride Hefe/E. coli-Vektoren
("Shuttle-Vektoren"), die als YRp, YEp, YIp und YCp
bezeichnet werden. In hoher Kopienzahl kommen in der
Zelle wiederum nur die YEp- und YRp-Plasmide vor. Diese
sind nämlich aufgrund des Vorhandenseins von Sequenzen,
die eine eigenständige Replikation der Plasmide ermög
lichen, unabhängig von der Replikation des Hefechromosoms
und liegen normalerweise in Stückzahlen von 5 bis 40
Kopien pro Zelle vor. Die YIp-Plasmide können nur durch
Integration in das Hefegenom zur Expression gebracht
werden. Sie sind daher beispielhaft für Integrations
vektoren. YIp-Plasmide weisen eine zehnmal niedrigere
Transformationsrate, dafür aber eine bedeutend größere
Stabilität im Vergleich zu YRp- und YEp-Plasmiden auf.
YRp- und YEp-Plasmide können ohne Selektionsdruck bei
der Zellvermehrung verloren werden (Nature 305 (1983)
391-397). Ein solcher Selektionsdruck besteht aber bei
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der
die Fermentation von auxotrophen oder Chemikalien-sen
sitiven Wirtsstämmen in Minimalmedien, oder Medien, die
eine bestimmte Chemikalie enthalten, für die der Wirts
stamm sensitiv ist, durchgeführt wird und die rekombi
nante DNA zusätzlich ein oder mehrere Gene aufweist,
die die Auxotrophie oder Sensitivität komplementieren.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Expression
von homologen oder heterologen Proteinen oder protein
haltigen Genprodukten in hoher Ausbeute und proteolytisch
nicht angegriffener Form, wobei auch die Selektionierung
auf transformierte Zellen, und dadurch ebenfalls eine
Erhöhung der Ausbeute des gewünschten Genproduktes, in
einfacher Weise durchgeführt werden kann. Auch beim
Aufschließen der Zellmasse und der weiteren Prozedur
zur Gewinnung des Genprodukts nach an sich bekannten
Methoden erfolgt aufgrund der Proteasedefizienz der
Wirtszellen kein proteolytischer Angriff auf das gebildete
Produkt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter.
Zur Herstellung der Saccharomycesstämme ABYSMAL81 und
ABYSDMAL81 wurde der haploide Saccharomyces cerevisiae-
Stamm ABYSD-11 (ª pra1 prb1 prc1 prd1, cps1, ade lys
his7), DSM 4322, der bzgl. der Proteasen A, B und D und
der Carboxypeptidasen Y und S defizient ist, und zusätz
lich eine Auxotrophie in der Adenin-, Histidin- und
Lysin-Biosynthese besitzt, mit dem Saccharomyces carls
bergensis-Stamm, TCY2824-1A, (α Mal1S-Δ ura3-52 his4),
DSM 4317, gekreuzt, der durch ein defektes α-Glucosidase-
Strukturgen und durch eine Auxotrophie in der Uracil-
und Histidin-Biosynthese charakterisiert ist.
Anschließend wurde eine Sporulation durchgeführt und
die entstandenen Hefe-Segreganten auf ihre Auxotrophien
durch Ausplattieren auf verschiedenen Selektionsmedien
und auf ihre Protease-Defizienzen durch Bestimmung der
Protease-Aktivitäten in Zellysaten überprüft. Die
Stämme ABYSDMAL81 (ura3-52 mal1S-Δ lys pra1 prb1 puc1
prd1 cps1) und ABYSMAL81 (ura3-52 mal1S-Δ lys pra1 prb1
prc1 cps1) wurden identifiziert durch:
Die Segreganten wurden in 5 ml YEPD-Medium (1% Hefeex
trakt, 2% Pepton, 2% Glucose) angezogen, die Zellen in
der spät-logarithmischen bis früh-stationären Wachs
tumsphase geerntet, zweimal mit Wasser gewaschen und
mit Glasperlen durch Homogenisieren auf einem Whirlmix
aufgeschlossen (MGG 145 (1976) 327-333) . Die Zellen
wurden mit 1 ml 20 mM Tris (HCl), pH 7,0 extrahiert und
der Überstand nach Zentrifugation als Rohextrakt
weiterverarbeitet. Zur Aktivierung der Proteasen wurde
der Rohextrakt auf pH 5,0 titriert und 24 Stunden bei
25°C inkubiert.
Keine Hydrolyse durch Zellextrakte von 1,2% säuredena
turiertem Hämoglobin, pH 3,0 (Eur. J. Biochem. 42
(1974) 6216).
0,5 ml 0,1 M Lactat-Puffer, pH 3,0 mit 1,2% säuredena
turiertem Hämoglobin wurden mit 0,1 ml Zellysat bei
25°C inkubiert. Nach 30 Minuten wurde die Reaktion mit
0,5 ml 10%iger Trichloressigsäure gestoppt und nach
Zentrifugation die Trichloressigsäure löslichen Produk
te entweder durch Absorptionsmessung bei 280 nm oder
durch eine modifizierte Folin-Bestimmung nach McDonald
und Chen (Anal. Biochem. 10 (1965) 175-177) bestimmt.
Zur Berechnung der spezifischen Aktivität wurde eine
Proteinbestimmung nach Zamenhof durchgeführt (Methods
Enzymol. 3 (1957) 702).
Eine Protease A-Defizienz liegt vor, wenn die spezi
fische hydrolytische Aktivität von Zellysaten gegenüber
säuredenaturiertem Hämoglobulin auf kleiner 5% im
Vergleich mit einem Wildtypstamm herabgesetzt ist.
Keine Hydrolyse durch Zellextrakte von 2,4% Azocoll bei
pH 7 (Eur. J. Biochem. 42 (1974) 621-626).
0,5 ml einer 2,4%igen Azocoll Suspension in 0,1 M
Phosphatpuffer, pH 7,0 wurden mit 0,1 ml Zellysat unter
Schütteln bei 25°C inkubiert. Zur Aktivierung der
Protease B wurde der Rohextrakt vor der Aktivitätsbestim
mung mit Natriumdodecylsulfat (Endkonzentration 0,25%)
versetzt.
Nach 30 Minuten wurde die Reaktion durch Zugabe von
0,5 ml 10%iger Trichloressigsäure gestoppt und nach
Zentrifugation die Extinktion im Überstand bei 550 nm
bestimmt.
Eine Protease B-Defizienz liegt vor, wenn die spezifi
sche hydrolytische Aktivität von Zellysaten gegenüber
Azocoll auf kleiner 5% im Vergleich mit einem Wildtyp
stamm herabgesetzt ist.
Keine Hydrolyse durch Zellextrakte von 0,5 mM Bz-Pro-Phe-
Arg-NA (Benzoyl-L-prolyl-L-phenylalanyl-L-arginyl-p-
nitroanilid) in 50 mM Tris-Maleat-Puffer, pH 7,0 in
Gegenwart von Aminopeptidase M (J. Biol. Chem. 260
(1985) 4585-4590).
0,03 ml 0,5 M Tris-Maleat Puffer, pH 7,0 wurden mit
0,015 ml 10 mM Bz-Pro-Phe-Arg-NA (gelöst in Dimethyl
sulfoxid), 10 µl (40 µg, 240 mU) Aminopeptidase M,
0,145 ml Wasser und 0,1 ml Rohextrakt gemischt und die
Extinktionsänderung bei 405 nm gegen einen Reagenzienleer
wert bestimmt.
Eine Protease D-Defizienz liegt vor, wenn die spezifi
sche hydrolytische Aktivität gegenüber Bz-Pro-Phe-Arg-NA
auf kleiner 10% im Vergleich mit einem Wildtypstamm
herabgesetzt ist.
Keine Hydrolyse durch Zellextrakte von 0,5 mM Benzoyl-
L-Tyrosin-4-nitroanilid, pH 7 (Agr. Biol. Chem. 35
(1971) 658-666).
0,1 ml mit Deoxycholat aktivierter (Endkonzentration
0,5%) Rohextrakt wurden mit 1 ml 0,1 M Phosphatpuffer
pH 7,0 und 0,2 ml 3 mM Benzoyl-L-Tyrosin-4-nitroanilid
(gelöst in Dimethylformamid) bei 25°C inkubiert. Nach
10 Minuten wurde die Reaktion mit 1 ml 1 mM Quecksilber
chlorid gestoppt und das freigesetzte p-Nitroanilin bei
410 nm bestimmt.
Eine Carboxypeptidase Y-Defizienz liegt vor, wenn die
spezifische hydrolytische Aktivität gegenüber Benzyl-L-
Tyrosin-4-nitroanilid auf kleiner 5% im Vergleich mit
einem Wildtypstamm herabgesetzt ist.
Keine Hydrolyse durch Zellextrakte von Cbz-Gly-Leu
(Benzyloxycarbonyl-glycyl-L-leucin) bei pH 7,4 mit
nachfolgender Analyse des freigesetzten Leucins in
einem L-Aminosäure Oxidase-Peroxidase Test (Eur. J.
Biochem. 73 (1977) 553 556).
0,5 ml Testlösung (0,25 mg/ml L-Aminosäure Oxidase,
0,4 mg/ml Meerrettich Peroxidase und 0,5 mM MnCl₂),
0,4 ml 27,5 mM Cbz-Gly-Leu Lösung (gelöst in 0,2 M
Phosphatpuffer, pH 7,0), 0,05 ml o-Dianisidindihydro
chlorid (2 mg/ml, gelöst in H₂O), 0,05 ml 22 mM
Phenylmethylsulfonylfluorid und 0,1 ml dialysiertes
Zellysat (Dialyse: 0,1 M Imidazolchlorid, pH 5,3; 24
Stunden; 25°C) gemischt und die Extinktionsänderung bei
405 nm bestimmt.
Eine Carboxypeptidase Y-Defizienz liegt vor, wenn die
spezifische hydrolytische Aktivität gegenüber Cbz-Gly-Leu
auf kleiner 5% im Vergleich mit einem Wildtypstamm
herabgesetzt ist.
Anhand der beschriebenen Nachweise wurde festgestellt,
daß der Stamm ABYSDMAL81 defizient an den Proteasen A,
B, D und den Carboxypeptidasen Y und S und der Stamm
ABYSMAL81 defizient an den Proteasen A, B und den
Carboxypeptidasen Y und S ist.
Kein Wachstum auf synthetischem Komplettmedium I mit
0,67% yeast nitrogen base (YNB, Salz-Vitamingemisch,
Difco), 0,5% Casaminosäuren (CAA, Proteinhydrolysat,
Difco), 2% Maltose (einzige C-Quelle), 20 mg/l Uracil
und 30 mg/l Adenin.
Kein Wachstum auf synthetischem Komplettmedium II mit
0,67% YNB, 0,5% CAA, 2% Glucose (einzige C-Quelle) und
30 mg/l Adenin.
Kein Wachstum auf synthetischem Komplettmedium II mit
Uracil (20 mg/l) aber ohne Lysin (anstelle von 0,5% CAA
wurde ein Aminosäuregemisch ohne Lysin benutzt).
Wachstum auf synthetischem Komplettmedium II mit Uracil
(20 mg/l) aber ohne Adenin und ohne Histidin (anstelle
von 0,5% CAA wurde ein Aminosäuregemisch ohne Histidin
benutzt).
Zur Herstellung der Saccharomycesstämme ABYSD91
(leu2-3,2-112 trp1-289a pra1 prd1 prc1 cps1),
ABYSD106 (ura3-52 leu2-3,2-112 his pra1 prb1 prd1 prc1
cps1), ABYS91 (leu2-3,2-112 trp 289a pra1 pub1 prc1
cps1) und ABYS106 (ura3-52 leu2-3,2-112 his pra1 prb1
prc1 cps1) wurde wie im Beispiel 1 beschrieben, der
Saccharomyces cerevisiae-Stamm ABYSD-11 mit dem
Saccharomyces carlsbergensis-Stamm DBY746, DSM 4316,
gekreuzt. Nach Sporulation wurden die Hefesegreganten
auf ihre Protease-Defizienzen und Auxotrophien
überprüft.
Siehe Beispiel 1.
Kein Wachstum auf synthetischem Komplettmedium II mit
Uracil, aber ohne Leucin bzw. Tryptophan (anstelle von
0,5% CAA wurde ein Aminosäuregemisch ohne Leucin bzw.
Tryptophan benutzt).
Wachstum auf synthetischem Komplettmedium II ohne
Adenin, Uracil, Histidin und Lysin (anstelle von 0,5%
CAA wurde ein Aminosäuregemisch ohne Histidin und
Lysin verwendet).
Siehe Beispiel 1.
Kein Wachstum auf synthetischem Komplettmedium II.
Kein Wachstum auf synthetischem Komplettmedium II mit
Uracil aber ohne Leucin bzw. Histidin (anstelle von
0,5% CAA wurde ein Aminosäuregemisch ohne Leucin bzw.
Histidin verwendet).
Wachstum auf synthetischem Komplettmedium II mit Uracil,
aber ohne Adenin, Lysin und Tryptophan (anstelle von
0,5% CAA wurde ein Aminosäuregemisch ohne Lysin und
Tryptophan benutzt).
Der Saccharomyces-Stamm ABYSMAL81 (Beispiel 1) wurde
mit dem Plasmid YEp/5C6b3 transformiert (Nature 275
(1978) 104-109).
Zur Herstellung dieses Plasmids wurde der Vektor
YRp/GLUPI, DSM 4173P, mit den Restriktionsendonukleasen
SspI und HindIII verdaut, das ca. 3,0 kBp lange SspI/
HindIII-Fragment isoliert und in das isolierte PvuII/
SpHI-Vektorfragment aus YEp 24 (Gene 8 (1979), 17-24;
Cold Spring Harbor, Symp. Quant. Biol. 43 (1979) 77-90;
Gene 29 (1984) 113-124; Nature 286 (1980) 860-865) -
nach Auffüllung des überhängenden 5′-Endes der HindIII-
und Abbau des überhängenden 3′-Endes der SphI-Restrik
tionsschnittstelle mit Klenow-Polymerase - ligiert. In
dem entstandenen Plasmid YEp/S4 ist die α-Glucosidase
PI-Expressionscassette in gleichläufiger Orientierung
zum β-Lactamasegen integriert. Danach wurde in die
BamHI-Restriktionsschnittstelle von YEp/S4 ein das
MAL2-8cp-Gen enthaltendes ca. 3,1 kBp langes BamHI-Frag
ment ligiert. Dazu wurde das Plasmid pRM2, DSM 4314P,
mit der Restriktionsendonuklease SalI verdaut, die
überhängenden 5′-Enden mit Klenow-Polymerase aufgefüllt,
mit BamHI-Linkern (d(CGGGATCCCG)) versehen, mit BamHI
nachgespalten und das 3,1 kBp lange MAL2-8cp-Gen enthal
tende BamHI-Fragment isoliert. Die entstandene Vektor
konstruktion wurde mit YEp/5C6b3 bezeichnet.
Der transformierte Stamm wurde in YEP-Medium (1%
Hefeextrakt, 2% Pepton) mit 7% Maltose angezogen und
bis zur spät-logarithmischen bzw. stationären Phase
gezüchtet. Anschließend wurde die Biomasse geerntet und
mit 10 mmol/l Phosphatpuffer, pH 6,8 gewaschen. Die
Zellen aus 5 ml YEP-Medium (ca. 0,1 bis 0,2 g Hefe,
Naßgewicht) wurden durch Homogenisieren mit einem
Whirlmix aufgeschlossen (MGG 145 (1976) 327-333).
Die Bestimmung der spezifischen α-Glucosidaseaktivität
erfolgte anhand der Hydrolyse von p-Nitrophenyl- -D-Glu
copyranosid (MGG 151 (1977) 95-103) und der Proteinbe
stimmung nach Zamenhof (Methods Enzymol. 3 (1957) 702).
In dem auf diese Weise erhaltenen Rohextrakt war das
Enzym über 10 Tage bei 4°C stabil. Auch in der SDS-Gel
elektrophorese wurde über diesen Zeitraum keine Verän
derung des Bandenmusters gefunden. Dies zeigt, daß auch
die anderen, in diesem Überstand enthaltenen Enzyme und
Proteine, in diesem Hefestamm stabil sind und nicht
merklich proteolytisch abgebaut werden.
In der Tabelle I wird die enzymatische Stabilität der
α-Glucosidase von Bäckerhefe (bezogen von Deutsche
Hefewerke Nürnberg, DHW) mit der Stabilität von rekom
binanter exprimierter α-Glucosidase in Protease-defi
zienten α-Glucosidase Transformanten verglichen. In
Bäckerhefe erreicht die spezifische α-Glucosidase-Akti
vität in der spätlogarithmischen bis frühstationären
Wachstumsphase ein Maximum. Im weiteren Verlauf der
Fermentation sinkt die spezifische α-Glucosidase-Akti
vität merklich ab (Tabelle 1). Im Gegensatz dazu wird
überraschenderweise selbst nach Erreichen der statio
nären Wachstumsphase die α-Glucosidase in transformier
ten Protease-defizienten malO-Stämmen stabil akkumu
liert, wodurch die Fermentation und Aufarbeitung der
Biomasse wesentlich vereinfacht wird.
Fermentationsmedien: Bäckerhefe: 1% Hefeextrakt, 2%
Pepton, 2% Maltose.
ABYSMAL81: Synthetisches Komplett-Medium II.
Heterologe Expression eines Fusionsproteins, bestehend
aus dem N-terminalen Teil der α-Glucosidase und HIV1-
Antigenen, in Protease-defizienten Hefestämmen.
In dem α-Glucosidase PI-Expressionsvektor YEp/5C6b3
(Beispiel 4) wurde das 1,4 KBp lange BgIII-Fragment,
das für ca. 80% der α-Glucosidase PI codiert, gegen ein
ca. 300 Bp langes DNA-Fragment, das für einen Teil des
gp41-Membranproteins des HIV1-Retrovirus codiert, aus
getauscht. Dazu wurde ein ca. 300 Bp langes RsaI/HindIII-
Fragment (Sequenz vgl. Sequenz von WMJ-1 von Pos. 1638
bis Pos. 1943 aus Fig. 1 von CeIl 45 (1986) 637-648) in
den mit HincII und HindIII verdauten E.coli-Vektor
pUC18 (M13mp18 und pUC19, Sequenz in Gene 33 (1985)
103-119) subcloniert (Konstruktion: pUC18HRH.300). Aus
pUC18HRH.300 wurde das ca. 320 Bp lange BamH1/HindIII-
Fragment isoliert und in das ca. 5,2 KBp lange pUR278
BamH1/HindIII-Vektorfragment ligiert (Sequenz in EMBO 2
(1983) 1791-1794) (Konstruktion: pUR278HRH.300). Das
Plasmid pUR278HRH.300 wurde mit HindIII verdaut, die
überhängenden 5′-Enden mit "Klenow Polymerase" aufge
füllt und mit BamHI-Linkern (d(GGGATCCC)) versehen.
Danach wurde mit BamHI nachgespalten, das ca. 300 Bp
lange BamHI-Fragment isoliert und in das ca. 11 KBp
lange YEp/5C6b3 BgIII-Vektorfragment ligiert. Bei
richtiger Orientierung der gp41-Membranpolypeptid-DNA
entsteht ein Fusionsprotein, bestehend aus dem N-Terminus
der α-Glucosidase (50 Aminosäuren), 4 konstruktionsbeding
ten Aminosäuren an der Fusionsstelle, 101 Aminosäuren
des gp41-Membranproteins und 3 konstruktionsbedingten
Aminosäuren am C-Terminus mit einem Molekulargewicht
von ca. 18500 D. Die gewünschte Konstruktion wurde über
das exprimierte Fusionsprotein in dem Protease-defi
zienten Hefeexpressionsstamm ABYSMAL81 nach Transfor
mation und Anzucht (vgl. unten) gefolgt von SDS-Gelelek
trophorese und Westernblot anhand von Immunreaktivität
mit humanen HIV1-Seren isoliert. Das Fusionsprotein
wurde zu ca. 5% des Gesamtproteins exprimiert und war
als dominante Bande in SDS-Polyacrylamidgelen nach
Coomassie-Anfärbung sichtbar.
Zur Expression des α-Gluc.PI-gp41-Fusionsproteins
wurden die Transformanten auf Selektivmedium (0,67%
YNB, 0,5% CAA, 30 mg/l Adenin) mit 2% Glucose und 2%
Maltose angezogen. Nach einer Induktionsphase von 10
bis 20 Stunden (nach Glucoseverbrauch) wurden die
Zellen geerntet.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Proteinen oder proteinhaltigen
Genprodukten durch Transformation von eukaryontischen
Wirtszellen mit einem das Gen für das gewünschte Protein
enthaltenden rekombinanten DNA-Molekül, Kultivierung der
Zellen und Isolierung des Genprodukts nach der Expression,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Wirtszellen einen Hefestamm verwendet, der
defizient an den Proteasen A (pra1) und B (prb1) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hefe
stamm zusätzlich defizient an der Protease D ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hefestamm zusätzlich defizient an den
Carboxypeptidasen Y oder/und S ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man den
Hefestamm ABYSD-11, DSM 4322, verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Protease-defizienten Hefestamm mit
einem anderen, auxotrophen oder/und chemikalien
sensitiven Hefestamm kreuzt, nach Sporulation und
Selektionierung aus den entstandenen Hybridstämmen
über die Auxotrophie oder/und Chemikaliensensitivi
tät einen Hefestamm isoliert, der mindestens
defizient an den Proteasen A und B ist und minde
stens eine der Auxotrophien oder/und Chemikaliensen
sitivitäten der Elternstämme aufweist, und diesen
Hybridstamm als Wirtszellen verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man den
Hefestamm ABYSD-11, DSM 4322, mit dem Stamm
TCY2824-1A, DSM 4317, oder DBY746, DSM 4316,
kreuzt, einen Stamm, der defizient an den Pro
teasen A, B und den Carboxypeptidasen Y und S und
gegebenenfalls der Protease D ist sowie die
Uracil-, Lysin- und Maltoseverwertungsauxotrophien,
die Leucin- und Tryptophan- oder die Leucin-,
Uracil- und Histidin-Auxotrophien der Elternstämme
aufweist, isoliert und als Wirtszellen verwendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ein rekombinantes DNA-Molekül verwendet,
welches zusätzlich ein oder mehrere Gene enthält,
die die Auxotrophien oder/und Chemikaliensensitivi
täten des Wirtsstammes komplementieren.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als rekombinantes DNA-Molekül ein Plasmid,
einen Integrationsvektor oder ein integrierendes
DNA-Fragment verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das
rekombinante DNA-Molekül ein in hoher Kopienzahl
in der Zelle vorkommendes Hefeplasmid ist.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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DE58909889T DE58909889D1 (de) | 1988-01-05 | 1989-01-04 | Verfahren zur Herstellung von Proteinen oder proteinhaltigen Genprodukten |
US07/293,502 US5179003A (en) | 1988-01-05 | 1989-01-04 | Process for the production of proteins or protein-containing gene products |
AT89100104T ATE248925T1 (de) | 1988-01-05 | 1989-01-04 | Verfahren zur herstellung von proteinen oder proteinhaltigen genprodukten |
ES89100104T ES2204884T3 (es) | 1988-01-05 | 1989-01-04 | Procedimiento para la obtencion de proteinas o productos genicos que contienen proteinas. |
EP89100104A EP0327797B1 (de) | 1988-01-05 | 1989-01-04 | Verfahren zur Herstellung von Proteinen oder proteinhaltigen Genprodukten |
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1988
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1989
- 1989-01-04 DE DE58909889T patent/DE58909889D1/de not_active Revoked
Also Published As
Publication number | Publication date |
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