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Verfahren nebst Vorrichtung zur Vorwärmung von Kesselspeisewasser.
Die Erfindung Letrifft eile Verfahren u lid eineVorrichtung zur Vorwärnlung vonKesselspeisewasser,
bei welcher das Speisewasser durch den einer Vakuumstufe einer Dampfkraftmaschine,
insbesondere Turbine, entnoirirnelien Anzapfdampf erwärmt wird. Den Dampf zur Erwärmung
des Speisewassers aus einer Vakuumstufe zu entnehmen, hat den Vorteil, (iaß der
Anzapfdampf schon iriöglichst viel Arbeit in der Turbine geleistet hat. Der aus
einer Vakuumstufe entnommene Dampf besitzt jedoch je nach der Belastung der Turbine
einen verschiedenen Wärmegrad, und zwar derart, daß 1-,ei abnehmender Belastung
auch der Wärmegrad abnimmt. Infolgedessen wird bei sinkender Belastung das Speisewasser
zu wenig erwärmt, wenn der Wärmegrad des bei Vollast der Turbine eiltnominellen
Anzapfdampfes gerade zur richtigeil Erwärmung des Speisewassers ausreicht.
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Gemäß der Erfindung wird nun dieser Nachteil dadurch vermieden, daß
die Anzapfung für den Dampf, der zur Speisewasservorwärinung dient, aus einer Vakuumstufe
erfolgt, die auch hei geringer Belastung einen zur richtigen Speisewasservorwärniung
ausreichenden Dampfwärmegrad hat. Dieser Anzapf(lainpf wird 1-,ei geringerer Belastung
der Turbine in so großer -Menge der Stufe entnommen, claß mit (lein nicht für die
Speisewasservorwärinung verbrauchten Teil ein Speicher aufgefüllt wird, so claß
hei Volll:elastung der Turbine der Dampf für die Speisewasservorwärmung anstatt
aus der Turbinenstufe aus dein Speicher entnommen wird.
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Die Anordnung hat a1 er nicht nur den Vorteil, daß man hei jeder Belastung
das Speisewasser unter besserer Ausnutzung der Dampfwärme auf den gewünschten Wärmerad
vorwärmen kann, sondern ermöglicht auch, die Kesselkelastung gleichmäßiger zu halten,
als (lies ohne Anordnung des Speichers möglich wäre. Denn dadurch, daß bei geringer
Belastung der Vakuumstufe der Tur-1 ine viel Dampf entnommen und bei höherer Belastung
die Dampfentnahme aus der Turl;ine völlig unterbrochen oder wesentlich eingeschränkt
wird, wird die Dampfentwicklung im Kessel nicht so schwanken, wie dies sollst der
Fall wäre.
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Da bei der Entnahme des Dampfes aus dein Speicher zur Speisewasservorwärmung
infolge des allmählich fallenden Druckes im Speicher auch der Wärmegrad sinken wird,
so ist es zur Erreichung einer stets genügenden Spesewasservorwärmung erforderlich,
den bei kleilier Belastung der Turbine entnommenen Dampf aus einer so hohen Vakuumstufe
abzuleiten, daß der Wärmegrad des im Speicher gesammelten Dampfes auch hei fallendem
Speicherdruck noch für die Speisewasservorwärmung ausreicht. Allerdings würde dalin
der Wärmegrad des Anzapfdampfes bei unmittelbarer Zuführung zum Speisewasservorwärmer,
also bei geringer Belastung der Turbine, an sich größer als notwendig sein, jedoch
kann (lies durch geeignete Wahl der Dampfmenge bzw. der Heizfläche ausgeglichen
werden.
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Man kann auch (las Speisewasser dadurch gieichmäßig vorwärmen, daß
man die Speisewassermenge entsprechend regelt, derart, (Maß hei unmittelbarer Erwärmung
des Speisewas-:<ers durch den Anzapfdampf mehr Speisew isser durch den Vorwäriner
geschickt wird, als wenn der Dampf (lein schon mehr oder minder geleerten Speicher
entnommen wird. Diese Regelung wird heim Zusammenarbeiten mehi erer Turbinen anwendbar
sein. Die Regelung der Speisewassermenge kann hierbei voll cineni entweder von dein
Dampfwärmegrad oder von (lern iin Speicher herrschenden Druck l eeinflußten Regler
abhängig gemacht werden.
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Die Aufrechterhaltung eines gleichbleibenden Wärmegrades kann auch
in der Weise erfolgen, daß hei höherer Belastung die Anzapfdampfirlenge verringert
und finit der sich aus -:ein allmählich leerenden Speicher entnommenen Dampfmenge,
deren Wärmegrad für die
richtige Speisewasservorwärfung zu gering
wäre, vor dem Speisewasservorwärmer gemischt wird, so daß der Mischdampf den richtigen
Wärmegrad besitzt. Hierbei müßte der Anzapfdampf auf den jeweiligen Speicherdruck
herabgedrosselt werden, gegebenenfails kann auch Ejektorwirkung benutzt werden.
Bei dieser Art der Regelung braucht der bei geringer Belastung entnommene Anzapfdampf
nur den Wärmegrad zu besitzen, der gerade für die Erwärmung des Speisewassers notwendig
ist, da ja bei höherer Belastung der Wärmegrad des Anzapfdampfes steigt und dadurch
den sinkenden Wärmegrad des Speicherentnahmedampfes ausgleicht. Anstatt den Speicherdampf
mit dem Anzapfdainpf zu mischen, kann man auch das Speisewasser hintereinander durch
zwei Vorwärmer schicken, von denen der eine durch den Speicherdampf und der andere
durch den Anzapfdampf erwärmt wird.
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Bei allen erwähnten Fällen wird bei Dampfentnahme aus dem Speicher
die Zuführungsleitung zum Speicher und bei Auffüllung des Speichers die Abflußleitung
vom Speicher abgeschlossen. Das Speisewasser kann nach seiner Vorwärmung noch durch
einen Economiser geleitet werden.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführung veranschaulicht.
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Hierin bezeichnet a eine Hauptturbine, aus welcher in einer geeigneten
Vakuumstulle Dampf zur Wärmeabgabe in einem Kesselspeisewasservorwärmer b entnommen
wird. Von der Anzapfleitung c sind die Zuleitungen e und f für einen Dampfspeicher
J und die Antriebsmaschine da der Kondensationshilfsmaschinen i und
h abgezweigt. Die Einrichtung ist so getroffen, daß bei geringer Belastung
das Anzapfventil l geöffnet und ein Teil des Anzapfdampfes dem Speicher g zur Speicherung
und der übrige Teil dein Speisewasservorwäriner b, gegebenenfalls nach vorheriger
Arl:eitsleistung in der Hilfsturbine 1a, zugeführt wird. Bei höherer Belastung der
Hauptturbine a wird die Dampfentnahme durch Einstellung des Drosselorgans L verringert
bz-w. gänzlich unterbrochen, wobei die fehlende Dampfmenge zum Betriebe des Speisewasservorwärmers
b und der gegebenenfalls demsell:en vorgeschalteten Hilfsturbine h durch eine entsprechende
Speicherdampfentnahme ergänzt wird. Reicht die der Hilfsturbine la aus der Anzapfstelle
bzw. dem Speicher zugeführte Dampfmenge zur Aufbringung der zum Betrieb der Hilfskondensationsmaschinen
benötigten Leistung nicht aus, so wird diese Leistung von einer elektrischen Antriebsmaschine
m gänzlich oder teilweise aufgebracht. Um ständig eine gleichmäßige Erwärmung des
Speisewassers durch den Anzapfdampf zu gewährleisten, wird die Speisewasserzufuhr
zum Vorwärmer durch einen von dem im Speicher herrschenden Druck beeinflußten Regler
n selbsttätig eingestellt.