DE372884C

DE372884C - Pilgerschritt-Universal-Rohrwalzwerk

Info

Publication number: DE372884C
Application number: DEST30858D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1917-11-18
Filing date: 1917-11-18
Publication date: 1923-04-05
Also published as: GB157167A; FR549450A

Description

Pilgerschritt-Universal-Rohrwalzwerk. Die bisher zum Auswalzen von Rohren benutzten Pilgerschritt-Walzwerke sind Duowalzwerke. Bei diesen Walzwerken darf die Werkstoffmenge, welche für jeden Stich dem Kaliber zugeführt werden kann, nur so groß sein, daß am Walzensprung keine Gratbildung entsteht. Wollte man diesem Umstand durch größere Breitung der Kaliber Rechnung tragen, so könnte die Zufuhr trotzdem nicht wesentlich gesteigert werden. Es ist nämlich zu berücksichtigen, daß die Umfangsgeschwindigkeit im Grunde der Kaliber erheblich geringer ist als an den Flanken, was zur Folge hat, daß die Fortbewegung des Rohrwerkstoffs auf dem Walzdorn ebenfalls im Kalibergrund geringer ist als am Walzeilsprung. Erfolgt deshalb die Werkstoffabnahme über ein gewisses Maß hinaus, so wird der Unterschied in den Geschwindigkeiten so groß, daß am Walzensprung der Werkstoff, welcher vom Kaliber nicht gehalten wird, Querbrüche aufweisen muß, wodurch das fertige Erzeugnis unbrauchbar wird.
Die beiden genannten Übelstände verhindern ein wirtschaftliches Arbeiten, -da es l.ekanntlich bei der Warmwalzerei von besonderer Bedeutung ist, mit möglichst wenigen Stichen, also in kürzester Zeit, das Fertigerzeugnis zu erhalten, um vom Beginn der Arbeit bis zu ihrem Ende eine gleichmäßige Ware zu erzielen, was bei einem Sinken der Temperatur des Werkstücks während der Arbeit ausgeschlossen ist.
Es wurde nun gefunden, daß man den oben erwähnten Drängeln dadurch in wirksamer Weise abhelfen und eine Beschleunigung üt der ArLeitsweise, ohne daß sich die erwähnten Unzuträglichkeiten einstellen, dadurch ermöglichen kann, daß man das Pilgern nicht mehr wie bisher in einem Duowalzwerk vornimmt, sondern in einem Universalwalzwerk, l:ei dem die Arbeitsw2lzen auf den Treil)-achsen fest in der bei gewöhnlichen T;niversalwalzwerken üblichen `reise angeordnet sind. Man erreicht hierdurch in erster Linie, daß jedes Kaliber der vier in einer ELene liegenden Walzen des Walzwerks nur den vierten Teil- des Walzgutumfanges umfaßt und der Unterschied der Umfangsgeschwindigkeiten im Kalibergrund und an den KaliLerflanken bedeutend geringer wird als beim Dttokalil-.er. Infolgedessen ist auch der Unterschied der Werkstücksgeschwindigkeit im Grunde des Kalibers und an den Walzensprüngen sehr viel kleiner. Da infolge des besseren Ausgleichs der Kalibergeschwindigkeiten auch die Neigung zur Breitung stark abnimmt, so ist man bei dem neuen Walzwerk in der Lage, bei jedem Stich ganz erheblich mehr Arbeit zu leisten als früher in den Duowalzwerken, ohne daß Gratbildung oder Querbrüche auftreten. Dran erzielt also, daß dasselbe Anfangsstück in dem neuen Walzwerk mit weniger Pilgerstichen zum fertigen Rohr umgewandelt werden kann, als es in den bisher gebräuchlichen Duo-Pilgerschritt-yy7alzwerken möglich war.
Bei den obigen Betrachtungen wurde -vom RundkaliLer, wie solches bei den Duo-Pilgerschritt-Walzwerken gelräuchlich ist, ausgegangen. Es wurde nun aber weiterhin gefunden, daß ein noch weit besseres Resultat erzielt werden kann, wenn man an Stelle der Rundkatber in dem neuen Walzwerk Flachkaliber, ballige Kalil;er, ovale Kaliber oder doppelkegelförmige Kaliber, welche alle zum Schluß in annähernd Rundkaliber übergehen, verwendet.
Die Zeichnung stellt verschiedene Ausführungsformen des neuen Pilgerschritt-Walzwerks dar, und zwar zeigen: Abb. i und z ein Pilgerschritt-Walzwerk mit Rundkalibern im Längs- und Querschnitt. Die vier Walzen e haben sich allmählich verengende Kaliber, welche sich an jeder Stelle des Zusammenarbeitens zum Rundkalil:er ergänzen. An vier Stellen a, h, c und d der Walzen sind Schnitte gelegt, welche in Abb.3 ineinandergelegt veranschaulicht sind. a ist das weiteste Anfangskaliber, welches üter b und c allmählich in das Fertigkaliber d übergeht. j' zeigt das Walzgut in der Gestaltung, welche es angenommen hat. nachdem der erste Stich erfolgt ist und das Walzgut gerade für den zweiten Stich den Walzen wieder zugeführt worden ist. Die Schnittflächen g deuten den Querschnitt an, welcher beim zweiten Walzdurchgang niedergewalzt werden soll. _3.- I:ezeichnet das Rohrende bei Beginn des zweiten Stiches, während das Rohrende nach dem ersten Stich angibt. Abb. .4, 5 und 6 veranschaulichen ein Pilgerschritt-Rohrwalzwerk gemäß der Erfindung. hei welchem Flachkaliber, die zum Schluß in annähernd Rundkaliber übergehen, ver--«-endet werden.
Abb. 7, 8 und 9 veranschaulichen ein Pilgerschritt-Rohrwalzwerk gemäß der Erfindung, bei welchem ballige Kaliber, die zum Schluß in annähernd Rundkaliber übergehen, verwendet «-erden.
An Stelle der Flachkalil-er und halligen Kalil-er können auch ovale Kaliter und doppelkegelförmige Kaliber mit y-orteil verwendet werden.
Die Erfindung kann auch heim Auswalzen von Vollmaterial mit Vorteil Verwendung finden.

Claims

PATENT-ANSPRLCHE: r. Pilgerschritt-Universal-Rohrwalzwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitswalzen auf den Treibachsen fest in der bei gewöhnlichen Universalwalzwerken üblichen Weise angeordnet sind. a. Walzwerk nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß Flachkaliber zur Verwendung kommen, die allmählich in annähernd Rundkaliber übergehen. 3. Walzwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ballenförmige Kaliber zur Verwendung kommen, die zum Schluß in annähernd Rundkaliber übergehen. 4.. Walzwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ovale KaliLer zur Verwendung kommen, die zum Schluß in annähernd Rundkaliber übergehen. 5. Walzwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß doppelkegelförmige Kaliher zur Verwendung kommen, die zum Schluß in annähernd Rundkaliber übergehen.