DE372111C

DE372111C - Weiche fuer Haengebahnanlagen

Info

Publication number: DE372111C
Application number: DER55292D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-03-07
Filing date: 1922-03-07
Publication date: 1923-03-24

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 24. MÄRZ 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2Oi GRUPPE 9

(R JJ2Q2 TIj2OtJ

Franz Rudolph in Essen, Ruhr.

Weiche für Hängebahnanlagen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. März 1922 ab.

Die bisher gebräuchlichen Hängebahnweichen, deren gegen Entgleisen gesicherte Fahrzeuge die Fahrbahn mit einem Sicherungswinkel umfassen, haben den Nachteil, daiß sie sich nur für ortsfeste Abzweiggleise eignen, weil ihre Anlage eine mit Triebwerk ausgerüstete Unterbrechung des Hauptgleises erforderlich macht. Anderseits ist bei solchen bekannten Weichen, welche zwar keine Unterbrechung des Hauptgleises erfordern und sich für verfahrbare Abzweiggleise, z. B. Verladebrücken, verwenden lassen, wiederum nicht die Möglichkeit gegeben, sie mit gegen Entgleisen gesicherten Fahrzeugen befahren zu können. Infolgedessen blieb bisher die Betriebssicherheit auf den durch Hängebahnen befahrenen, verfahrbaren Abzweiggleisen, z.B. Verladebrücken, sehr gefährdet. Die Ursache hierfür lag in der Schwierigkeit, die das Entgleisen der Fahrzeuge verhütende Vorrich-

tung ohne Störung aus dem Bereich der Hauptschiene in den Bereich der verfahrbaren Abzweigschiene zu bringen.

Aufgabe vorliegender Erfindung soll es nun sein, diese Schwierigkeit zu beheben, um somit auch verfahrbare Abzweiggleise mit Sicherheit befahren zu können.

Diese Aufgabe wird nun in der Weise ge- , löst, daß einer für den vorliegenden Fall geeigneten Weiche eine ganz neue Form und folgende Linienführung gegeben wird. Die in Steigung liegende Zunge legt sich zunächst mit ihrer den Schienenkopf umfassenden Spitze auf das Hauptgleis auf (Abb. 2 und 3), , dann aber biegt dieselbe derart im Bogen nach außen ab, daß die Auslösung des Sicherungswinkels aus der Hauptschiene störungsfrei er- ' folgen kann, um dann im weiteren Verlauf wieder zurückzubiegeni über das Hauptgleis j hinweg in einer für Hängebahnen zulässigen Krümmung bis zur drehbaren Verbindungsstelle / (Blatt ι Disposition) am verfahrbaren \ Abzweiggleis d. Das Profil der Weiche ist an der der Sicherheitsvorrichtung zugekehrten Seite ausgenommen, wodurch an dieser Seite ' ein der normalen Schiene ähnlicher Kopf freigelegt wird (Abb. 5), so daß auch während der Überfahrt über die Weiche das Fahrzeug gesichert bleibt.

Durch diese Formgebung gewinnt die J Weiche den Charakter einer neuen Schlepp- ; weiche, verbunden mit der neuen Eigenschaft, j daß sie den Weg frei macht, um gegen Entgleisen gesicherte Hängebahnfahrzeuge ohne Unterbrechung des Hauptgleises störungsfrei in ein verfahrbares Abzvveiggleis gelangen zu lassen, wie folgende Betrachtungen zeigen: Beim Befahren der Weichenzunge folgt das Fahrzeug der Linienführung (Mittellinie) derselben; läuft also zunächst in gerader Richtung der Hauptschiene b weiter, biegt dann aber langsam nach außen ab (Abb. 3), wodurch der Sicherungswinkel c ebenfalls nach außen geleitet und hinter dem Kopf der Hauptschiene b hinweggeführt und hinter das Profil der Weichenzunge gelenkt wird (Abb. 4). Dadurch, daß nun die Weichenzunge in j Steigung liegt (Abb. 2),, wird erreicht, daß der Sicherungswinkel c so hoch über die Hauptschiene b gehoben wird (Abb. 5), daß derselbe störungsfrei darüber hinweggeht und dann, im weiteren Verlauf der Weichenkrümmung folgend, das Abzweiggleis d (Blatt 1 Disposition) erreicht.

Das Abfahren von der Weiche geschieht sinngemäß in umgekehrter Folge als das Auffahren auf dieselbe.

Da? Öffnen und Schließen der Weiche geschieht in bekannter Weise durch eine Zugvorrichtung.

Die Dispositionszeichnung (Abb. 1) zeigt als Ausführungsbeispiel die Gesamtansicht der neuen, im Punkt / drehbaren Weiche a an einer schematisch dargestellten, verfahrbaren Verladebrücke in linker und rechter Ausführung sowie in einem Querschnitt A-B die Stellung des gegen Entgleisen gesicherten Hängebahnfahrwerks g auf der normalen Schiene.

In Abb. 2 ist die vorn an der Weiche befindliche Auflaufzunge und deren Linienführung auf bzw. außerhalb neben der Hauptschiene b in vergrößertem; Maßstabe dargestellt.

Abb. 3 zeigt in einem Querschnitt die Stellung des Laufrades e im Punkt G-H der Zunge. Das Laufrad e ist bereits von der Schiene b um ein erhebliches Stück nach außen gewandert, und infolgedessen ist der Winkel c ebenfalls um dieses Stück seitwärts nach außen verschoben worden, so daß derselbe beinahe hinter dem Kopf der Schiene b hinweggeführt ist.

Abb. 4 zeigt durch einen Querschnitt die Lagerung der Weichenzunge bei ihrer Abbiegung zur äußeren Seite der Schiene b sowie die Stellung des Laufrades e mit Sicherungswinkel c im Punkt E-F der Zunge. Der Winkel c hat das Profil der Schiene b verlassen und ist bereits hinter das der Zunge der Weiche a geführt.

Der Querschnitt in Abb. 5 zeigt das ausgenommene Profil der Weiche selbst sowie die Stellung des Laufrades e und des Sicherungswinkels c beim Überqueren, der Schiene b am Ende der Steigung des Zungenrückens (höchster Punkt). Der Sicherungswinkeli c ist vollständig hinter das Profil der Weiche geführt und kann nunmehr mit dem Fahrzeug ohne Störung das Abzweiggleis d (Disposition) der verfahrbaren Verladebrücke erreichen.

Claims

Patent-Anspruch :

Weiche ohne Unterbrechung des Hauptgleises für gegen Entgleisen gesicherte Hängebahnfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge von der auf dem Hauptgleis aufliegenden Spitze ab allmählich erhöht und derart im Bogen zunächst seitlich nach außen und dann schräg über das Hauptgleis hinweg geführt ist, daß der Sicherungswinkel¹ (c) des Fahrzeugs ohne Störung aus dem Bereich der Hauptschiene in den Bereich der Abzweigschiene gelangt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.