DE3716164C2 - - Google Patents
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
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- H04B3/02—Details
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- H04L12/00—Data switching networks
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Minimierung von
Reflexionsstörungen auf Busleitungen, an die als Sender und/oder
Empfänger für Impulsfolgen ausgebildete Teilnehmer angeschlossen sind,
die entsprechend ihrem jeweiligen Betriebszustand unterschiedlich
ausgeprägte Stoßstellen bilden.
Bei der Datenübertragung über Drahtkabelsysteme tritt das Problem auf,
daß die einzelnen Teilnehmeranschlüsse Stoßstellen im homogenen Verlauf
der Leitung bilden, an denen jeder einzelne Impuls eines zu
übertragenden Impulstelegramms Reflexionen auslöst. Diese Reflexionen
breiten sich von allen Stoßstellen links und rechts der augenblicklich
sendenden Station in beiderlei Richtung des Bussystems aus und
verfälschen die eigentlichen Informationen. Besonders kritisch ist das
Problem deswegen, weil sich diese Reflexionen gegenseitig überlagern
und verstärken können. Das Ausmaß dieser Störungen hängt nicht nur von
fest vorgebbaren Parametern wie der Datenrate ab, sondern auch von dem
Muster der zufällig gesendeten Impulsfolge, dem zufällig gewählten
Abstand zwischen den Teilnehmeranschlüssen und dem Ort der
augenblicklich sendenden Station: Ein zufälliges Zusammentreffen
verschiedener ungünstiger Umstände kann nicht verhindert werden - wenn
keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden; es muß mit einem
möglicherweise sehr hohen Störpegel gerechnet werden, der die
Leistungsfähigkeit des gesamten Bussystems erheblich beschränkt.
Es ist ein Bus-System mit einer Busleitung bekannt, an der einzelne
Teilnehmer in einer Wired-or-Verknüpfung angeschlossen sind. Wenn zwei
oder mehr Teilnehmer die Busleitung mit einer binären "1"
beaufschlagen, und ein Teilnehmer ändert sein Signal in eine binäre
"0", treten Störimpulse auf, die Falschinterpretationen der Wertigkeit
des binären Signals auf der Busleitung hervorrufen können. Eine
Möglichkeit zur Vermeidung derartiger Störeinflüsse ist die Verwendung
eines Zeitgebers in jedem Empfänger. Der Zeitgeber wird angestoßen,
wenn ein Teilnehmer eine Änderung der Wertigkeit des binären Signals
auf der Busleitung feststellt. Die Verzögerungszeit der Zeitgeber ist
etwas größer als die Signalausbreitungsgeschwindigkeit auf der
Busleitung. Eine andere Möglichkeit ist die Ausbildung der Busleitung
zu einer Schleife, die sich längs des Abschnitts mit den
angeschlossenen Teilnehmern überlappt. Die beiden sich überlappenden
Abschnitte sind jeweils an die zwei verschiedenen Eingänge eines
Teilnehmers angeschlossen, die durch eine ODER-Schaltung miteinander
verknüpft sind. Der Signalpegel am Empfänger wird durch die ODER-Verknüpfung
beider Signale bestimmt, die jeweils von der inneren und
äußeren Schleife stammen (Taub, D. M. "Overcoming the effects of
spurious pulses on Wired-OR-Lines in computer bus systems" in
"Electronics Letters", 1983, Nr. 9, Seite 340 bis 341).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Gattung dahingehend zu verbessern, daß das zufällige und
unkontrollierte Anwachsen von Störungen auf den Busleitungen verhindert
wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschriebenen
Maßnahmen gelöst. Wenn die Teilnehmerabstände unter Berücksichtigung
der im Anspruch 1 angegebenen Abstände gewählt werden, treten keine
unerwünscht hohen Reflexionsüberlagerungen - bei aller Vielfalt der
denkbaren Muster der gesendeten Impulsfolgen - auf den Busleitungen
auf. Die Störungen werden durch die Abstandsanpassung vermieden. Es
lassen sich hohe Übertragungsraten mit geringem Aufwand erreichen. An
die Busleitungen können zahlreiche Teilnehmer angeschlossen werden.
Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform ist vorgesehen, daß
bei zeitlicher Rasterung der Datenübertragung an die Busleitung keine
zwei Teilnehmer mit einem Abstand längs der Leitung nach der Beziehung
und keine zwei Teilnehmer mit einer Abstandsdifferenz längs der Leitung
nach der Beziehung
zu irgendwelchen mit der Busleitung verbundenen Stoßstellen
angeschlossen sind, wobei mit D der Abstand zwischen den Teilnehmern,
mit v die Übertragungsgeschwindigkeit der elektrischen Signale auf der
Busleitung, mit D₁ der Abstand eines ersten Teilnehmers zu irgendeiner
Stoßstelle, mit D₂ der Abstand eines anderen Teilnehmers zu irgendeiner
der weiteren Stoßstellen, mit T die Grundzeit der Datenübertragung und
mit N eine ganze Zahl bezeichnet ist, die für die erste Beziehung 2 und für die
zweite Beziehung 1 ist.
Die Projektierung wird erleichtert, wenn die Teilnehmer in einem
Rastermaß oder einem ganzzahligen Vielfachen dieses Rastermaßes mit der
Busleitung verbunden sind, wobei das kleinste Vielfache des
Rastermaßes, das einem der Abstände oder einer der Abstandsdifferenzen
gleicht, so groß ist, daß die Dämpfung der Signale auf einer diesem
Vielfachen entsprechenden Strecke der Busleitung eine zur Minimierung
der Reflexionsstörungen erforderliche Höhe aufweist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Busleitung ein
Koaxialkabel mit einer Dämpfung in der Größenordnung von 4 dB/100 m
(bei 15 MHz), wobei die Vorschriften für den Leitungsabstand und die
Abstandsdifferenz nur bei Teilnehmern gilt, die nicht weiter als 300 m
voneinander entfernt sind. Wegen der Dämpfung der Reflexionssignale
auf den Busleitungen kann die Reichweite vergrößert werden, ohne daß
bei Überschreiten des vorstehend erwähnten Abstands die
Einschränkungen bezüglich Abstand und Leitungsdifferenz gelten. Es
können auch andere Leitungen als Koaxialkabel verwendet werden, z. B.
verdrillte Zweidrahtleitungen, bei denen sich dann aufgrund
anderer Dämpfungen auch andere Werte ergeben.
Vorzugsweise sind benachbarte Teilnehmer bei einer Datenrate von 0,4 MBit/s
in einem Rastermaß von 29 m voneinander angeordnet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 6 und 7 beschrieben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben, aus denen sich
weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben.
Es zeigen
Fig. 1 ein Ersatzschaltbild einer Teilnehmeranschlußstelle
(Busteilnehmerstation), gültig für den Zeitbereich der
Impulsflanken,
Fig. 2a ein Zeitdiagramm eines Impulses und der Reflexion des Impulses
an der Teilnehmeranschlußstelle gemäß Fig. 1,
Fig. 2b ein Zeitdiagramm einer durch die Rückflanke eines Spannungsimpulses
an einer Teilnehmeranschlußstelle erzeugten Reflexion,
Fig. 3a Momentaufnahmen eines Impulses und dessen Reflexionen an einem
Busteilnehmeranschluß für verschiedene Zeitpunkte an wechselnden
Stellen der Leitung,
Fig. 3b in vergrößerter Darstellung eine Signalimpulsvorderflanke,
der sich ein Reflexionsimpuls überlagert hat,
Fig. 4a+b ein Zeitdiagramm zweier Impulse im zeitlichen Abstand, die
über eine Leitung mit zwei Teilnehmeranschlüssen übertragen
werden,
Fig. 5a+b Momentaufnahmen für zwei Impulse und deren Reflexionen auf
einer Leitung mit zwei Stoßstellen für zwei unterschiedliche
Zeiten,
Fig. 5c Momentaufnahmen wie bei 5a und 5b, jedoch mit geänderten Abständen,
der Stoßstellen und der Rückflanken der zwei Impulse, so daß sich
Reflexionsüberlagerungen ergeben,
Fig. 6 einen Teil eines Bussystems mit einer sendenden und einer
empfangenden Station sowie zwei weiteren Stoßstellen,
Fig. 7a ein Zeitdiagramm der Reflexionen für das Bussystem gemäß Fig. 6
auslösenden Impulse,
Fig. 7b ein Zeitdiagramm eines einzelnen Impulses, dessen Vorder- und
Rückflanken sich überlagernde Erst- und Zweitreflexionen
verursachen,
Fig. 8 ein Zeitdiagramm eines Datentelegramms mit manchestercodierten
Daten,
Fig. 9 ein Buskabel mit einer Anzahl von Busteilnehmerstationen,
Fig. 10 Darstellung von Reflexionen, die sich - gegeneinander zeitlich
versetzt - überlagern und die Kabellängentoleranzfrage veranschaulichen.
Anhand der Fig. 1 bis 7 der Zeichnung werden im folgenden die Bedingungen
ermittelt, unter denen sich auf einer Busleitung verstärkende
Reflexionen ergeben können. Danach werden die Maßnahmen zur Auswahl von
Teilnehmerabständen angegeben, bei denen störende Reflexionsüberlagerungen
vermieden werden.
Die verschiedenen Phänomene und Probleme, die bei der Untersuchung der
Reflexionsursachen und -wirkungen gleichzeitig im Auge behalten werden
müssen, sollen zunächst getrennt voneinander dargestellt werden.
Sie werden am Beispiel einer Koaxial-Kabel-Verbindung für ein Bussystem
erläutert, gelten aber auch für andere Übertragungsmedien, z. B.
Zweidrahtleitungen.
Betrachtet sei ein Impuls 3, der sich von links nach rechts über eine
Busleitung 1 mit zunächst nur einem einzigen Teilnehmeranschluß 2 bewege.
Das Ersatzschaltbild des Teilnehmeranschlusses (Fig. 1) mit den
Widerständen R₁, R₂ der Induktivität L σ und der Kapazität C gelte für den
Zeitbereich des Impulsflankenanstiegs bzw. Abfalls. Die Vorder- und
Rückflanke 4, 5 des Impulses 3 löst am Ort des Teilnehmeranschlusses
zwei Reflexionen 6, 7 aus, die näherungsweise exponentiell abklingen
(Fig. 2). Sie laufen von rechts nach links über die Leitung 1 zurück. Die
Ausbreitungsgeschwindigkeit von Impuls 3 und Reflexionen 6, 7 ist
betragsgleich. Sie hat bei einem Koaxialkabel mit Voll-Polyäthylen-
Isolierung z. B. typischerweise den Wert v = 1 m/5,0552 ns (Wellenwiderstand
75 Ω). Fig. 3a zeigt für verschiedene Zeitpunkte t Momentaufnahmen
von Impuls und Reflexionen auf der Leitung 1. In jedem Fall ist
die Reflexion, die durch die Vorderflanke eines Impulses ausgelöst wird,
vorzeichenentgegengesetzt zu der, die durch die Impulsrückflanke ausgelöst
wird (Fig. 2a).
Die angegebenen Zahlenwerte dienen nur zur konkreten Erläuterung des
Verfahrens.
Schwierigkeiten können dann entstehen, wenn sich Reflexionen bzw.
Überlagerungen gleichsinniger Reflexionen in den Impulsflanken eines
Telegramms ansiedeln. Den Empfangsschaltungen werden dann Signale
angeboten, die gemäß Fig. 3b fehlerbehaftet sind. In Fig. 3b ist in
Abszissenrichtung die Zeit t und in Ordinatenrichtung das Empfangssignal
U E dargestellt. Falls keine Reflexionsstörung vorhanden ist, hat das
Empfangssignal U E eine Impulsflanke I A . Die Reflexionsstörung ist mit R F
bezeichnet, die sich I A überlagert. Geht man davon aus, daß die
Empfängerschaltung die eintreffenden Signale nur ab einem bestimmten
Schwellwert detektiert und weiterverstärkt, dann bestehen - je nach
relativer Lage des Schwellwerts zu der Reflexionsstörung - beispielsweise
zwei Fehlermöglichkeiten:
- 1. Zeichenverzerrung durch eine Impulsbreitenveränderung um Δ t₁ (bei Schwellenlage 1 gemäß Fig. 3b);
- 2. Signalfehlinterpretation: die Empfangsschaltung registriert eine in Wirklichkeit nicht vorhandene Impulslücke der Dauer Δ t₂ (bei Schwellenlage 2 gemäß Fig. 3b).
Es seien nun zwei Impulse 3, 8 betrachtet, die von links nach rechts über
eine Leitung 10 laufen, die zwei Teilnehmeranschlußstellen (=Stoßstellen)
2 und 9 im Abstand D aufweist. Der zeitliche Abstand der jeweiligen
abfallenden Flanken der zwei Impulse 3, 8 sei ϑ (Fig. 4a und 4b).
Bei den folgenden Betrachtungen steht zunächst die Betrachtung der
Reflexionen der Impulsrückflanken im Vordergrund. Die analogen Überlegungen
gelten jeweils auch für die Vorderflanken. Später wird darauf
eingegangen, wie auch eine Rückflanke zusammen mit einer Vorderflanke
eine gleichsinnige Reflexionsüberlagerung auslösen kann.
In Fig. 5a, b und c sind für drei verschiedene Zeitpunkte t₁, t₂, t₃
jeweils Momentaufnahmen von Impulsen 3, 8 und Reflexionen R mns , bzw. R mnF
auf der Leitung 10 dargestellt. Die Reflexionen der ansteigenden Flanke
eines Impulses m an einer Stoßstelle sind mit R mns bezeichnet.
Entsprechend sind die Reflexionen der abfallenden Flanke des Impulses m
an der Stoßstelle n mit R mnF bezeichnet.
Zum Zeitpunkt t₁ hat Impuls 8 beide Stoßstellen 2, 9 passiert, Impuls 3
hat noch keine der zwei Stoßstellen 2, 9 erreicht. An Reflexionen sind
R 82S , R 82F , R 89S , R 89F entstanden.
Zum Zeitpunkt t₂ haben sowohl Impuls 8 als auch Impuls 3 die zwei
Stoßstellen 2, 9 passiert. Das Beispiel wurde so konstruiert, daß die
sich ausbildenden Reflexionen R 82S , R 82F , R 89S , R 89F und R 32S , R 32F ,
R 39S , R 39F sich nicht überlagern; der zeitliche Abstand ϑ der Impulsrückflanken
und der räumliche Abstand D wurden entsprechend aufeinander
abgestimmt. Offensichtlich können sich daraus die Reflexionen des
früheren Impulses 8, die an der entfernteren Stoßstelle 9 entstehen, mit
den Reflexionen des späteren Impulses 3 überlagern, die an der näheren
Stoßstelle 2 entstehen, wenn nur der räumliche Abstand D der zwei
Stoßstellen und der zeitliche Abstand ϑ der Impulsrückflanken in einem
bestimmten Verhältnis zueinander stehen:
Es muß gerade
Es muß gerade
sein. Dabei ist v die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Impuls und Reflexionen.
Zum Beweis nehme man an, daß zu einem beliebigen Zeitpunkt die
Rückflanke von Impuls 8 gerade an Stoßstelle 2 in Richtung 9 vorbeilaufe.
Nach der Zeit D/v erreicht diese Rückflanke die Stoßstelle 9, wo
sie eine Reflexion auslöst. Diese Reflexion trifft nach der Zeit D/v nach
ihrer Auslösung an Stoßstelle 2 ein, d. h. zwischen dem Zeitpunkt des
Vorbeilaufens der Rückflanke von Impuls 3 an Stoßstelle 2 und dem
Eintreffen der von ihr ausgelösten Reflexion an Stoßstelle 2 liegt die
Zeit 2D/v. Wenn diese Zeit gerade gleich der Zeit ϑ ist, trifft die
genannte Reflexion genau zu dem Zeitpunkt an Stoßstelle 2 ein, in dem
dort auch die Rückflanke von Impuls 3 eintrifft. Die von der Rückflanke
von Impuls 3 an Stoßstelle 2 augenblicklich ausgelöste Reflexion läuft
dann zeitgleich mit der von Impuls 8 ausgelösten Reflexion von Stoßstelle
2 aus gemeinsam über dieselben Punkte der Leitung 10 nach links.
Bei Erfüllung der obigen Bedingung (1) ergeben sich also Reflexionen,
deren Wert doppelt so hoch wie der einer einfachen Reflexion ist.
Fig. 5c dient zur Veranschaulichung:
Gegenüber Fig. 5a und b ist der Abstand D der zwei Stoßstellen 2, 9 derart
vergrößert, daß die von Impuls 3 an Stoßstelle 2 ausgelöste Reflexion
zeitgleich mit der von Impuls 8 an Stoßstelle 2 ausgelösten Reflexion von
Stoßstelle 2 an nach links über die Leitung zurückläuft, was an dem
doppelt so hohen Reflexionswert zu erkennen ist.
Laufen mehrere Impulse über eine Leitung, auf der sich in bestimmten
Abständen Stoßstellen befinden, so können zwei bestimmte Impulse von
ihnen - nicht notwendigerweise zwei benachbarte - an zwei bestimmten
Stoßstellen - nicht notwendigerweise an zwei benachbarten - Reflexionen
auslösen, die sich gegenseitig gleichsinnig überlagern, also verstärken.
Es ist offensichtlich auch möglich, daß sich die Reflexion eines Impulses
nicht nur mit der eines zweiten Impulses, sondern gleichzeitig auch mit
denen zahlreicher anderer Impulse gleichsinnig überlagern kann. Die oben
angegebene Bedingung (1) ist dann gleichzeitig mehrere Male für verschiedene
Teilnehmerabstände und Impulspaare erfüllt.
Die hieraus resultierende Reflexionsüberlagerung kann einen Pegel
erreichen, der um ein Vielfaches höher als der einer einzelnen Reflexion
ist.
Die gleichsinnige Überlagerung von zwei Reflexionen ist um so intensiver,
je kürzer der Laufweg D der einen Reflexion ist, die von der einen
Reflexionsstelle zu der anderen Stelle läuft, an der die andere Reflexion
ausgelöst wird, weil die eine Reflexion dann um so gedämpfter ist.
Der Verlauf der Reflexion gemäß Fig. 2b entspricht einem Signal mit einem
großen Spektralanteil bei ≈15 MHz. In Fig. 2b ist in Ordinatenrichtung
die reflektierte Spannung U R und in Abszissenrichtung die Zeit t aufgetragen.
Die Anstiegsflanke T A, 0-100% beträgt etwa 25 ns, während die
Abfallflanke T F, 100-10% etwa 50 ns beträgt.
Bei einem RG59B/U-Koaxialkabel beispielsweise beträgt die Dämpfung bei 15
MHz etwa 4 dB/100 m, also 8 dB/200 m bzw. 12 dB/300 m. Das heißt, der
Reflexionsspitzenwert von 0,21 V ist
nach 100 m auf 0,132 V,
nach 200 m auf 0,084 V,
nach 300 m auf 0,052 V
nach 200 m auf 0,084 V,
nach 300 m auf 0,052 V
gedämpft.
In Kap. 1.1-1.3 werden nur Reflexionen betrachtet, die in gleicher
Richtung laufen, da bei den sie erzeugenden Impulsen angenommen wird, daß
sie ebenfalls nur in einer Richtung laufen.
Es soll nun untersucht werden, wann gegenläufige Reflexionen auftreten
und wann diese sich in schädlicher Weise überlagern können.
Gegenläufige Reflexionen können auf zweierlei Weise entstehen; je nach
Entstehungsart sind sie schädlich oder unschädlich:
Von der sendenden Station werden die Daten in jeweils beide Richtungen der Busleitung, von dort aus gesehen in den rechten und linken Strang des Bussystems ausgesendet. Dort lösen sie an jeder Teilnehmeranschlußstelle Reflexionen aus, die jeweils in Richtung zur sendenden Station zurückwandern. Es wird davon ausgegangen, daß eine Station im Sendezustand einen sehr niedrigen Innenwiderstand hat, was in Fig. 6 mit R i =O bezeichnet ist.
Von der sendenden Station werden die Daten in jeweils beide Richtungen der Busleitung, von dort aus gesehen in den rechten und linken Strang des Bussystems ausgesendet. Dort lösen sie an jeder Teilnehmeranschlußstelle Reflexionen aus, die jeweils in Richtung zur sendenden Station zurückwandern. Es wird davon ausgegangen, daß eine Station im Sendezustand einen sehr niedrigen Innenwiderstand hat, was in Fig. 6 mit R i =O bezeichnet ist.
Im weiteren Verlauf sind nun zwei Fälle möglich:
Die sendende Station hat zu dem Zeitpunkt, in dem die erste Reflexion an
ihr vorbeikommt, ihre Sendung abgeschlossen, so daß sie den für den
Sendezustand typischen niedrigen Innenwiderstandswert eben nicht besitzt.
Die genannte erste Reflexion und alle weiter folgenden Reflexionen können
ihrer jeweiligen Richtung folgend vom linken in den rechten und vom
rechten in den linken Strang übertreten. Sie laufen den jeweils aus der
anderen Richtung kommenden Reflexionen entgegen und werden sich in jedem
Fall an einer bestimmten Stelle überlagern; nur: diese Reflexionen sind
unschädlich, da sie ja dem ausgesendeten Telegramm hinterherlaufen - sie
haben ja den Ort des Senders passiert, als dieser bereits seine Sendung
abgeschlossen hatte. Reflexionen erster Art können sich also in den
Impulsflanken des Telegramms nicht ansiedeln. Ihre Auswirkungen werden
deswegen im weiteren nicht mehr verfolgt.
Die sendende Station hat in dem Zeitbereich, in dem die Reflexionen bei
ihr eintreffen, ihre Sendung noch nicht abgeschlossen. Sie wirkt auf die
bei ihr eintreffenden Reflexionen wegen ihres niedrigen Innenwiderstandes,
den sie im Sendezustand besitzt, als starke Reflexionsstelle, indem sie
die an ihr eintreffenden Reflexionen invertiert.
Reflexionen dieser Art, im folgenden als Zweitreflexionen bezeichnet,
laufen auf die aus der rechten Richtung kommenden Reflexionen, den Erstreflexionen,
zu, und können sich innerhalb des Datentelegramms durchaus
mit diesen in gefährlicher Weise überlagern.
Zur Berechnung der Reflexionen kann man davon ausgehen, daß an der Stelle
der sendenden Station durch ihren kleinen Innenwiderstand das Bussystem
in zwei Teile zerlegt wird, in jedem der zwei Teile können die
Reflexionen getrennt voneinander berechnet werden. In Fig. 6 sei der
rechte Teil des Bussystems mit der Busleitung 1 dargestellt. Es soll die
Bedingung abgeleitet werden, unter der sich eine von rechts kommende
Erstreflexion mit einer von links kommenden, an einer sendenden Station S
entstandenen Zweitreflexion gleichsinnig gerade an der Stelle einer
empfangsbereiten Busstation E überlagern kann.
Hierzu seien im Zusammenhang mit Fig. 6 die zwei Impulse 1 und 2 in Bild
7a betrachtet. Der zeitliche Abstand der Rückflanke von Impuls 1 und der
Vorderflanke von Impuls 2 sei b. Die Rückflanke von Impuls 1 werde an
Stoßstelle S₂ reflektiert. Die hiermit ausgelöste Erstreflexion wandert
zurück in Richtung zur sendenden Station. Eine andere Erstreflexion möge
sich an der Stoßstelle S₁ aus der Vorderflanke von Impuls 2 ergeben
haben, die ebenfalls in Richtung zur sendenden Station zurückwandert,
dort invertiert wird und nun als Zweitreflexion nach rechts läuft und
sich mit der von S₂ kommenden Erstreflexion irgendwo überlagern wird. Die
Stoßstelle S₁ hat von der sendenden Station S den Abstand D₁. Der Abstand
der Busstation E von der Stoßstelle S₂ ist D₂.
Der Zeitpunkt, in dem die Zweitreflexion entsteht, ist 2D₁/v, d. h. die
Rückflanke von Impuls 1 eilt der Zweitreflexion im zeitlichen Abstand
β+2D₁/v voraus. Dieser Abstand sei nun exakt gleich der Zeit, die
benötigt wird, damit die Impulsrückflanke von Impuls 1 von der Station E
zur Stoßstelle S₂ und die dort ausgelöste Reflexion gerade wieder zur
Station E zurücklaufen kann, es sei also
β + 2D₁/v = 2D₂/v
also
In diesem Fall prallen die zwei gegenläufigen Erst- und Zweitreflexionen
gerade an der Station E zusammen und überlagern sich dort gleichsinnig.
Umgekehrt kann die Rückflanke, die die Erstreflexion bei S₂ auslöst,
zeitlich auch nach einer Vorderflanke liegen, die für die Zweitreflexion
verantwortlich ist (Fig. 7b, bei der in Abszissenrichtung die Zeit t und in
Ordinatenrichtung der Pegel der Impulse dargestellt ist) und so eine
gleichsinnige Überlagerung von Erst- und Zweitreflexion bewirken: Die von
der Vorderflanke ausgelöste Reflexion an S₁ hat bei Wiedereintreffen an
der sendenden Station den Abstand (2D₁/v)-β von der Rückflanke des
betrachteten Impulses. Wenn dieser Abstand ebenso groß ist wie die Zeit,
die die Rückflanke des Impulses zum Durchlaufen der Strecke von E bis S₂
und die dort ausgelöste Reflexion zum Durchlaufen der Strecke von S₂ bis
E benötigt, wenn also
-β + 2D₁/v = 2D₂/v
also
ist, dann überlagern sich gerade an E die betrachtete Erst- und Zweitreflexion
gleichsinnig.
Die entsprechenden Aussagen gelten auch, wenn man beim Ansatz bei der
Erstreflexion die Reflexion einer Impulsvorderflanke und bei der Zweitreflexion
die Reflexion einer Impulsrückflanke annimmt.
Zusammenfassend gilt:
Ein Zusammenprall von Erst- und Zweitreflexion mit gegenseitiger gleichsinniger Überlagerung gerade an der Stelle einer empfangsbereiten Busstation findet immer dann statt, wenn die Beziehung
Ein Zusammenprall von Erst- und Zweitreflexion mit gegenseitiger gleichsinniger Überlagerung gerade an der Stelle einer empfangsbereiten Busstation findet immer dann statt, wenn die Beziehung
erfüllt ist. Dabei ist β der zeitliche Abstand einer Impuls-Vorder- und
Rückflanke und D₁-D₂ die Differenz der Abstände zwischen je zwei beliebigen
Stoßstellen (= Teilnehmerstationen) des Bussystems.
Der Laufweg, den die Reflexionen zurückgelegt haben, bevor sie an einer
empfangsbereiten Station zusammentreffen, ist bei der von rechts
kommenden Erstreflexion D₂, bei der von links kommenden Zweitreflexion
mindestens 2 · D₁. Der Störpegel der jeweiligen Reflexionen ist um so
kleiner, je größer D₁ und D₂ sind (vgl. Kap. 1.4). Ist beispielsweise
D₁=D₂=100 m, hat die Reflexion an ihrem Entstehungsort den Verlauf von
Fig. 2b mit einem Spitzenwert von 0,21 V und wird z. B. ein RG59/BU-
Koaxialkabel benutzt, dann ist die von rechts kommende Reflexion auf den
Wert U r =0,132 V und die von links kommende Reflexion auf den Wert U l =
0,083 V gedämpft.
Die Telegramme bei der Datenübertragung in Bussystemen sind im allgemeinen
zeitlich gerastert, d. h. der Impuls-Pegelübergang von einem
High- zu einem Low-Wert und umgekehrt kann nicht zu beliebigen, sondern
nur zu diskreten Zeitpunkten stattfinden. Diese Zeitpunkte haben einen
Abstand voneinander, der einer bestimmten Grundzeit T, z. B. einer halben
oder einer ganzen Taktzeit, oder einem ganzzahligen Vielfachen dieser
Grundzeit gleicht. Dies gilt auch dann, wenn die Daten z. B. in der
vielfach benutzten Manchestercodierung übertragen werden.
In Fig. 8 ist das Beispiel eines Telegramms dargestellt, das manchestercodierte
Daten enthält und an seinem Anfang und Ende mit einer Präambel
bzw. Postambel ausgerüstet ist. Die Darstellung soll noch einmal die
obige Aussage verdeutlichen, daß die Flanken der Telegramm-Impulse nur in
einem gegenseitigen Abstand von N · T liegen, wobei N eine ganze Zahl
ist, die größer oder gleich 1 ist. Bei Verwendung der Manchestercodierung
ist T = T Bit /2 (T Bit = Dauer eines Bit).
Bei genauerer Betrachtung ergibt sich, daß für die Abstände zweier
Rückflanken N2 gilt, ebenso wie für die Abstände zweier Vorderflanken,
und daß für die Abstände von Vorder- und Rückflanken N1 gilt.
Bei einer Datenrate von z. B. 400 kBit/s ist T Bit = 2,5 µs, also T = 1,25
µs.
Aufgrund der zeitlichen Rasterung der Zeitpunkte, in denen Rück- und
Vorderflanken auftreten können, werden die Bedingungen für sich gegenseitig
verstärkende Reflexionen (Bedingungen (1) und (2)) auch nur durch
diskrete, räumlich gerasterte Abstände zwischen den Teilnehmerstationen
erfüllt. Diese diskreten Abstände sollen im folgenden für die zwei Fälle:
Reflexionen aus gleicher und aus entgegengesetzter Richtung berechnet
werden.
Gemäß Bedingung (1) überlagern sich zwei Reflexionen, die in gleicher
Richtung über einen Bus laufen, dann gleichsinnig, wenn ein Impulsrückflankenabstand
ϑ und ein Stationsabstand D existieren, die die Bindung
2D/v=ϑ erfüllen. Für die zeitgerasterte Datenübertragung geht diese
Bedingung über in:
T = Grundzeit der Datenübertragung (s. o.).
Es sei angenommen, daß die Telegramme manchestercodiert sind, dann ist:
Als Kabel sei ein Koaxialkabel mit Voll-Polyäthylen als Isolierung
benutzt. Hierfür gilt:
Damit geht Beziehung (1a) über in:
Die kritischen Abstände sind also um so kürzer, je höher die Datenrate
ist. Ist die Datenrate 0,4 MBit/s, dann ist gemäß die Beziehung (1b):
D/m = N · 123,63 = D krit N2 (1c)
Für die zeitgerasterte Datenübertragung geht Bedingung (2) über
in:
T = Grundzeit (s. oben).
Mit dem Wert für v, der unter 2.1 für das oben angegebene Koaxialkabel
angegeben ist, geht Bedingung (2a) über in:
Bei einer Datenrate von 0,4 MBit/s lautet diese Beziehung:
Bei (2b) und (2c) wurde vorausgesetzt, daß als Codierung die Manchestercodierung benutzt wird.
Aus den vorhergehenden Darlegungen folgt:
Satz 1: Es gibt dann keine Überlagerung und gegenseitige Verstärkung bei manchestercodierter Datenübertragung
Satz 1: Es gibt dann keine Überlagerung und gegenseitige Verstärkung bei manchestercodierter Datenübertragung
- - von gleichsinnig laufenden Reflexionen, wenn es keine zwei Stationen gibt, zwischen denen die Entfernung
- - von gegenläufigen Reflexionen an einer Teilnehmerstation, wenn es keine zwei Stationsabstände gibt, deren Differenz
Wenn für eine Datenübertragung ein Koaxialkabel bei einer Datenrate von
0,4 MBit/s benutzt wird, dessen Impulsausbreitungsgeschwindigkeit den
Wert v=100 m/0,50552 µs besitzt und die Manchestercodierung benutzt
wird, ergibt sich für die zu vermeidenden Abstände:
D/m = N · 123,63 (N = ganzzahlig, 2) und
Zuvor sind die zwei Bedingungen erläutert, unter denen sich gleichsinnig
überlagernde Reflexionen nicht auftreten.
Es soll nun im zweiten Schritt die Aussage im Satz 1 in eine einfache
Projektionsanleitung umgesetzt werden.
Eine Möglichkeit besteht darin, die gesamte Länge der Busleitung gedanklich
in Strecken gleicher Grundlänge r aufzuteilen, also im Rastermaß r
zu rastern. Erlaubt ist der Anschluß von Busteilnehmern nur in den hierdurch
festgelegten Rasterpunkten am Anfang oder Ende der Grundlänge r.
Es soll zunächst gezeigt werden, wie hiermit die erste Bedingung von Satz
1 erfüllt werden kann.
Das Rastermaß r wird so gewählt, daß ein ganzes Vielfaches d von r, also
d · r, das den Abstand zweier beliebiger Stationen darstellt, sich erst
bei möglichst hohen Werten von d · r einem verbotenen Wert von D gemäß
der 1. Bedingung von Satz 1 nähert. (Algebraisch ausgedrückt: das
kleinste gemeinsame Vielfache von r und 123,63 m soll möglichst groß
sein.) Die Entstehungsorte der aus gleicher Richtung kommenden, sich
überlagernden Reflexionen sind dann soweit voneinander entfernt, daß die
eine der zwei Reflexionen bereits genügend gedämpft ist (Kap. 1.4).
Als Beispiel werde von einer Datenrate von 0,4 MBit/s und von dem obengenannten
Koaxialkabeltyp ausgegangen.
Es sei z. B. r=29 m gewählt. Dann gibt es nur die folgenden Stationsabstände:
Als Beispiel dient Fig. 9, in der mit x die Stellen bezeichnet sind, an
denen Busteilnehmerstationen an ein Buskabel 1 angeschlossen sind.
Gefährliche Abstände im Sinne von Satz 1, Teil 1, sind dagegen die
Abstände in Tabelle 2:
Wie die Berechnung des Dämpfungseinflusses (Kap. 1.4) zeigt, können
Abstände, die 300 m überschreiten, als ungefährlich betrachtet werden.
Damit verbleibt als einzig zu berücksichtigender Abstand:
D krit = 247,26 m (1d)
Eben dieser Abstand aber kann bei Verwendung der 29-m-Rasterung nicht
angenommen werden (s. Tab. 1).
Es soll nun gezeigt werden, daß mit der Maßnahme der 29-m-Rasterung auch
die Erfüllung des 2. Teils von Satz 1 gesichert wird, d. h. daß die
29-m-Rasterung ein Zusammentreffen von zwei gegenläufigen Reflexionen an
der Stelle einer angeschlossenen empfangsbereiten Station ausschließt.
Dazu muß gezeigt werden, daß
D₁-D₂ = d₁ · r - d₂ · r = (d₁-d₂)r = d′ · r ≠ ±N · 123,63 m (2d)
ist.
Dabei ist D₁=d₁ · r und D₂=d₂ · r, wobei d₁, d₂ und d′ ganze Zahlen
sind.
Aufgrund des Dämpfungseinflusses (Kap. 1.5.2) brauchen nur Kombinationen
von Abständen, bei denen D₁<150 m oder D₂<300 m ist, weiter berücksichtigt
zu werden.
Fall D₁<D₂: Wegen D₁<150 m kann d₁6 angesetzt werden.
Da d₂1 ist, ist (d₁-d₂)r5 · r.
Da d₂1 ist, ist (d₁-d₂)r5 · r.
Für D₁-D₂ = (d₁-d₂)r sind also nur die Werte gemäß Tabelle 3 möglich und
zu berücksichtigen.
Gefährliche Abstandsdifferenzen D₁-D₂ im Sinne von Satz 1, Teil 2, aber
sind die in Tabelle 4 angegebenen Werte:
Der Vergleich der Tabellen 3 und 4 zeigt, daß bei der 29-m-Rasterung die
durch Satz 1, Teil 2, festgelegten gefährlichen Abstandsdifferenzen nicht
eingenommen werden.
Fall D₁<D₂: Da D₂<300 m ist, braucht nur d₂<11 berücksichtigt zu
werden.
Da d₁1 ist, muß (d₂-d₁)r10 · r = 290 m sein.
Für D₂-D₁ = (d₂-d₁)r sind also nur die Werte gemäß Tabelle 5 möglich und
zu berücksichtigen:
Gefährlich im Sinne von Satz 1, Teil 2, sind aber nur die Werte gemäß
Tabelle 4.
Also können bei Zugrundelegung der 29-m-Rasterung die durch Satz 1,
Teil 2, festgelegten gefährlichen Abstandsdifferenzen nicht eingenommen
werden.
Satz 2: Zur Umsetzung der Aussagen von Satz 1 in eine einfache Projektierungsleitung,
mit der Reflexionen verhindert werden sollen, die sich
gegenseitig verstärken, kann man die gesamte Länge der Busleitung in
Strecken einer gleichen bestimmten Grundlage r rastern und den Teilnehmeranschluß
nur in den hierdurch festgelegten Rasterpunkten erlauben.
Bei einer Datenrate von 400 kBit/s und bei Verwendung eines Koaxialkabels
vom Typ RG59/BU z. B. ist es sinnvoll, diese Grundlänge r auf 29 m
festzulegen.
Die folgenden Berechnungen beziehen sich auf den Anwendungsfall, daß als
Kabel ein Koaxialkabel vom Typ RG59 BU bei einer Datenrate von 0,4 MBit/s
als Busleitung benutzt wird. In anderen Fällen führen analoge Berechnungen
zu prinzipiell ähnlichen Ergebnissen.
Nach obigen Aussagen soll so vorgegangen werden, daß mit einzelnen
Grundlängen von 29 m oder ganzen Vielfachen hiervon die einzelnen
Stationen verbunden werden sollen. Es soll im folgenden erklärt werden,
welche Toleranzen der Kabelabmessungen statthaft sind.
Beziehung (1c) gibt die Abstände an, bei denen eine gleichsinnige Überlagerung
von Reflexionsimpulsen möglich ist. Da der Verlauf der
Reflexionsimpulse nicht nadelförmig ist, sondern die Form in Fig. 2b mit
einer bestimmten endlichen Breite hat, sind nicht nur exakt die
Abstandswerte gemäß (1c) gefährlich, sondern auch solche in einem
gewissen Bereich um die aus (1c) resultierenden Abstände, bei denen sich
die Reflexionsimpulse zwar nicht deckungs-(phasen-)gleich, sondern mit
einem gewissen zeitlichen Versatz überlagern (Fig. 10). In Fig. 10 sind die
Impulse, die bei exakter Einhaltung von Bedingung (1c) an einer
bestimmten Stelle der Leitung eintreffen, mit I R bezeichnet, während die
verfrühten, bei Unterschreitung der Leitungslänge gemäß (1c) eintreffenden
Impulse mit I F und die verspäteten bei Überschreitung der
Leitungslänge gemäß (1c) eintreffenden Impulse mit I S bezeichnet sind.
Diese Überlagerung sei als ungefährlich betrachtet, wenn die Versatzzeit
T r 50 ns ist.
Dem zeitlichen Versatz T r , mit dem ein Reflexionsimpuls früher oder
später eintrifft, entspricht ein verkürzter oder verlängerter Laufweg der
kritischen Länge D krit gemäß (1c) um die Strecke
(Es ist der Laufweg der Impulsflanke bis zur Reflexionsstelle und der
Laufweg der dort ausgelösten Reflexion bis zum Ort der anderen Reflexion
in Rechnung zu stellen.)
Es ist also nicht nur der aus Beziehung (1c) folgende Abstand D=D krit ,
sondern auch der Bereich D mit
D krit -Δ<D<D krit +Δ (4)
gefährlich.
Es ergibt sich mit
Da der kritische Abstand D krit = 247,26 m ist, darf aufgrund von (4) und
(5) der Abstand zweier Stationen nicht in den Bereich
242,31 m < D < 252,21 m
fallen.
Bei Hintereinanderschaltung von jeweils 29 m langen Kabeln kommt man
diesem verbotenen Bereich am nächsten bei
8 Kabellängen mit 8×29 m = 232 m (Fall 1.1) oder
9 Kabellängen mit 9×29 m = 261 m (Fall 1.2)
9 Kabellängen mit 9×29 m = 261 m (Fall 1.2)
Im Fall 1.1 hätte man also noch einen Sicherheitsabstand von 242,31 m-
232 m=10,31 m. Unter der Annahme des ungünstigsten Falls, daß man beim
Ablängen jeweils zu lange Kabelstücke herstellt, ist dieser Fehler
hinzunehmen, wenn er pro 29 m Kabellänge nicht mehr als = 1,2 m
beträgt.
Im Fall 1.2 hätte man einen Sicherheitsabstand von 261 m-252,21 m=
8,79 m. Unter der Annahme, daß man beim Ablängen jeweils zu kurze Kabelstücke
herstellt, ist dieser Fehler hinzunehmen, wenn er pro 29 m Kabellänge
nicht mehr als 8,79 m/9=0,976 m beträgt.
Diese Toleranzanforderungen sind unbedenklich, da man in der Praxis
durchaus Toleranzen von 10 cm pro 29 m Kabellänge (das sind 3 Promille)
realisieren kann.
Auch hierfür kann gezeigt werden, daß die Toleranzanforderungen nicht
strenger als 3 Promille zu sein brauchen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Minimierung von Reflexionsstörungen auf
Busleitungen, an die als Sender und/oder Empfänger für
Impulsfolgen ausgebildete Teilnehmer angeschlossen sind, die
entsprechend ihrem jeweiligen Betriebszustand unterschiedlich
ausgeprägte Stoßstellen bilden,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Anschluß
der Teilnehmer an die jeweilige Busleitung (1) zumindest in einem
Teil, in dem die Dämpfung noch gering ist, folgende Vorschriften
gelten:
- a) keine zwei beliebige Teilnehmer dürfen bezüglich ihres Abstandes nach der Beziehung angeschlossen sein und
- b) die Differenz der Abstände eines beliebigen ersten Teilnehmers zu irgendeiner Stoßstelle und eines anderen Teilnehmers zu irgendeiner weiteren Stoßstelle darf nicht der Beziehung genügen,
wobei mit v die Übertragungsgeschwindigkeit der elektrischen
Signale auf der Busleitung (1), mit D der Abstand zwischen
zwei beliebigen Teilnehmern, mit D₁ der Abstand des
beliebigen ersten Teilnehmers zu irgendeiner Stoßstelle, mit
D₂ der Abstand des anderen Teilnehmers zu irgendeiner
weiteren Stoßstelle, mit ϑ der zeitliche Abstand zweier
Impulsrückflanken und mit β der zeitliche Abstand einer
Impulsvorder- und -rückflanke bezeichnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
zeitlicher Rasterung der Datenübertragung an die Busleitung
(1) keine zwei Teilnehmer mit einem Abstand längs der Leitung
nach der Beziehung
und keine zwei Teilnehmer mit einer Abstandsdifferenz längs
der Leitung nach der Beziehung
zu irgendwelchen mit der Busleitung (1) verbundenen
Stoßstelle angeschlossen sind, wobei mit D der Abstand
zwischen den Teilnehmern, mit v die
Übertragungsgeschwindigkeit der elektrischen Signale auf der
Busleitung (1), mit D₁ der Abstand eines ersten Teilnehmers zu irgendeiner Stoßstelle, mit D₂ der Abstand eines anderen Teilnehmers
zu irgendeiner der weiteren Stoßstellen, mit T die Grundzeit
der Datenübertragung und mit N eine ganze Zahl bezeichnet
ist, die für die erste Beziehung 2 und für die zweite
Beziehung 1 ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilnehmer in einem Rastermaß (r) oder einem ganzzahligen
Vielfachen (d) dieses Rastermaßes mit der Busleitung (1)
verbunden sind und daß das kleinste Vielfache des Rastermaßes
(r), das einem der Abstände (D) oder einer der
Abstandsdifferenzen (D₁-D₂) gleicht, so groß ist, daß die
Dämpfung der reflektierten Signale auf einer diesem
Vielfachen entsprechenden Strecke der Busleitung (1) eine zur
Minimierung der Reflexionsstörungen erforderliche Höhe
aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Busleitung (1)
ein Koaxialkabel mit einer Dämpfung in der Größenordnung von
4 db/100 m Länge (bei 15 MHz) ist und daß die Vorschriften
für den Leitungsabstand D und die Abstandsdifferenz D₁-D₂
nur bei Teilnehmern gilt, die nicht weiter als 300 m
voneinander entfernt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte
Teilnehmer bei einer Datenrate von 0,4 MBit/s in einem
Rastermaß von 29 m voneinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits
des Abstands D oder der Abstandsdifferenz D₁-D₂ mindestens
ein Leitungsbereich, der dem Weg entspricht, der von einem
Impuls während einer vorgegebenen Versatzzeit zurückgelegt
wird, frei von Anschlüssen von Teilnehmern ist, wobei diese
Versatzzeit im wesentlichen der Impulsdauer eines
reflektierten Impulses auf der Busleitung entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der folgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Rastermaß (r) eine Toleranz von weniger als 1% aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873716164 DE3716164A1 (de) | 1987-05-14 | 1987-05-14 | Vorrichtung zur minimierung von reflexionsstoerungen auf busleitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873716164 DE3716164A1 (de) | 1987-05-14 | 1987-05-14 | Vorrichtung zur minimierung von reflexionsstoerungen auf busleitungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3716164A1 DE3716164A1 (de) | 1988-12-01 |
DE3716164C2 true DE3716164C2 (de) | 1989-12-07 |
Family
ID=6327557
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873716164 Granted DE3716164A1 (de) | 1987-05-14 | 1987-05-14 | Vorrichtung zur minimierung von reflexionsstoerungen auf busleitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3716164A1 (de) |
-
1987
- 1987-05-14 DE DE19873716164 patent/DE3716164A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3716164A1 (de) | 1988-12-01 |
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