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Umlaufender heizbarer Kessel für Pflanzenaufschluß. Nach bisheriger
Erfahrung gilt bei Drehkochern .in erster Linie der Druck, in zweiter Linie @di-e
Rotierung alts :wiiiksam. Die Rotnerung ohne Druck gilt so gut wie zwecklos. In
der früheren- Zeit der billigen Koh:lenprei:se, wo 5 Abis 6 Atm. Druck billig izu
liefern war, bestand auch keine rechte Veranlassung, den Druck bei der Rotierung
auszuschalten.
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Heute spielt in der Zeit der teuren Kohlenpreise der Druck insofern
eine große Rolle, als er betriebsmäßig .sehr .kostspielig .ist. Es entsteht daher
die Frage, ob der Dampfdruck wirklich einen solchen Feinaufschluß, von drueliekochten
Faserpflanzen erzielt, dessen Qualität im richtigen Wertverhältnis zu den hohen
Dampfdruclkkosten steht oder ob: nicht die bloße Rotation bei der Drehkochung mit
Ausschaltung des Dampfdrucks .dieselbe qualitative Feinaufschließung hervorbringt.
Nacht nur die hohen Dampfdruckkosten würden erspart, sondern auch durch Ersatz -des
Eisenkessels durch Holzkessel würden sich Neuanlagen für Faserpflanzenaufschluß
verbilligen.
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Zahlreiche eingehende und sorgfältige Versuche haben dazu geführt,
d'aß der Umterschiied zwischen @druckrotierenden .und d'rucklosrotierendem Kochaufschluß
von Faserpflanzen hinsichtlich oder Weiterbearbeitung belanglos ist. Umgekehrt läßt
sich .nicht verkennen, daß zunehmende Hitze ein. Nachlassen: der Reißfesbngtkeiit
bewirkt.
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Wenn im Druckdrehkocher ein genügender Feinaufschlü.ß, erzielt wird"
so ist es charakteristisch"daß derselbe merklich nachläßt, wenn dieselbe Kochung
mit gleichem Druck bei stehendem Kessel durahäeführt wird. Hieraus ergibt sich,
daß die rotierende Beweg ng des kochenden Fasergutes eine geit wichtigere Bedeutung
hat als früher beobachtet -wurde.
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Um nun den Dampfdruck auszuschalten, der sich im geschlossenen Kessel
bei Dampif#zuführun;g entwickeln muß, ist folgende Vorrichtung angeordnet. Am Kessel
eist seitlich ein Krümmer vorgesehen, in @diessien Gehäuse ein Ventil einmontiert
ist. :Sobald- der rotierende Kesseleine Drehung gemacht hat, so führt das aus, dem
@'@entil herausragende Rollrad an einer halbkreisförmigen Holzschiene entlang und
wird .durch dieselbe selbsttätig gesenkt. Hierdurch öffnet sich ein Federventil,
und zwar genügend lange Zeit,.so ,daß -sich ein wesentlicher Dampfdruck nicht bilden
kann. Da andererseits
ein .höherer Heizgrad als 95° nicht erreicht
zu werden braucht, iso kann der Dampfzustrom, der im Hohlraum :der D:rebachse erfolgt,
benügend eng bemessen werden, und somit wird auch der Zustrom eines überschüssigen
Dampfes, .der :durch die Ventilöffnung vergeudet würde, vermieden. Vielmehr kann
durch entsprechende ,Da.mpfbemessung sowohl der richtige Kochgrad als auch der geringste
Auspuff des sich während einer Kesselumdrhung bildenden Da.mpfaknimaldruckes mit
weitgehender Genauigkeit eingestellt .werden.
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Bei,der rotierenden drucklosen K och:urng ist ,es wichtig, .das Kochgut
i=n .demselben Kzss:el rotierend zu :«-aschen. Zu diesem Z;w.eck wird ein mit einem
Sieb ausgerüstetes Mannloch auf dem Deckelgeöffnet, und nachdem der Dampf durch
einen Zweighahn in einen anderen Kessel geleitet worden ist. Nunmehr wird das Kochgut
mit soviel Wasser gewaschen, als zur Achse eindringen und beim Kopfstand des rotierenden
Kessels wieder ausfließen kann. Auf diese Weise können .die Iosgekochten Pectinstoffe
bei genügender Koch- und Waschzeit nahezu vollständig aus dem Kochgut ausgeführt
werden.
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Erfahrungsgemäß läßt sich innerhalb höhererHeizgrade die Dampfzuführung
nicht genügend genau regeln, was entweder mlit den Schi@vankungen anderer batteriemäßig
mitkochender Kessel oder .mit schwerkontrollierbarer Unter-ivegskühlun", des Dampfes:
oder schließlich mit schlecht geregelter Feuerung der :Dampfquelle zusammenhängt.
Daher s-in:d innerhalb des Kessels Elektroden angeordnet, die mit entsprechenden
Leitkabeln für "Gleichstrom verbunden sind. Die Stromzuführung Rvird: von außen
am Einschaltthrett genau geregelt, :nachdem der Dampf in einen. anderen Kessel .abgeschaltet
ist. Ailf diese Weise wird eine .Regelung der konstanten Kochhitze erzeugt, die
hei Dampfzuführung unmöglich ist. Selbstverständlich kann :sowohl das selbsttätige
Darnpfdruckausschaltventill iwie die Zuführung von Elektrizität in den verschiedensten
Ausführ:un.gen. bewirkt werden. Dieses Zusammenarbeiten von Rotierung bei Damp:fdruckausschaltung
ermöglicht den Verzicht auf Eisenkessel und die Benutzung des rotierenden Holzkessels,
weil derselbe keine Druckspannung mehr auszuhalten hat. Der Arbeitsgang dieses neuen
drucklosen und rotierenden Hollzkessels, :der leicht wasserdicht zu montieren ist,
ist folgender: Der Holzkessel ist in Laigern f gelagert und mit der Befestigung,
o von innen und außen an :der Kesselwand !befestigt. Seitlich am Kessel oben ist
eine Gleitbahn h angeordnet. Wenn nun -der Kessel durch den Antrieb e sich herumdreht,
so wird das Rollenende des unter Federwirkung stehenden Ventils i, d. h. die an
der Gleitbahn h laufende Ventilrolle gezwungen, sich .dem Halbkreis,der Gleitbahn
h anzupassen und hierdurch die Rolle herabgedrückt, wodurch .die Federzusammengedrückt
und das Ventil geöffnet wird. Solange @die Rolle, die in der Mitte,des Rollenhebels
ihren Schenkelpunkt und am Ende -des Rollenheb"m#l:s an einer Guß:stütze ihre Scharn.ierführung
hat. die Gleiitbaihn h entlang gleitet, ist das Ventil geöffnet, und der minimalste
Dampfd:ruckgleicht sich während dieser Öffnungszeit wieder aus. Verläßt dagegen
die Rolle die Gleitbahn, so schließt sich das Ventil, indem die Feder die eingeschliffene
Ventilplatte gegen die Ventilöffnung drückt, und Ader Kessel rotiert geschlossen,
bis die Ventilrolle bei :der nächsten Umdrehung wieder der Gleitbahn entlang rollend,
das Ventil von neuem öffnet. Selbstverständlich wird ,dasselbe, wenn es einmal zufällig
versagen sollte, durch ein Sicherheitsventil rückversichert. Während der Kochzeit
können a'.bgelöste Reste des Kochgutes das Schutzsieb h nicht verstopfen, so daß
überschüssiger Dampf immer durch das geöffnete Ventil durchströmen kann. Die Dampfmenge
wird durch die Eingangsstelle b bemessen, der Dampf beim Waschendes Kochgutes nach
der Kochu g @durch den Dreiweghahn a in einen anderen Kessel geleitet,während der
Wasserzulauf bei b .erfolgt und der Abfluß bei p stattfindet. Der Deckel
.wird 'bei l geöffnet, wenn rotierend gewaschen wird, und schützt das Sieb vor dem
Aussturiz des Kochgutes. Die Elektroden sind bei d, die Isolatoren bei n. aneordn:et;
die inneren Befestigungsbleche, die ,der I.nnenkessehvand entlang mit Schraubenmuttern
festgezogen sind, dienen zugleich als Stromverteiler, die Dampfschlingen m. zur
Auswirkung :der Dampfhitze, der Ausgang p als Dampfaibfluß.