DE367850C - Bogenablegevorrichtung fuer Rotationsdruckmaschinen mit zwei oder mehr hintereinander angeordneten endlosen, mit Greifern besetzten Foerderketten - Google Patents

Description

(A 29287

Die Erfindung· betrifft eine Vorrichtung· zum selbsttätigen Ablegern und Aufstapeln von bedruckten Bogen, Umschlägen u. digi., die von einer Rotationsdruckmaschine kommen. Sie beruht auf der Erscheinung, daß Greifer, die von, einer endlosen Kette um ein Räderpaar herumgeführt werden, auf den gekrümmten Teilen der Kettenbahnt mit anderer Geschwindigkeit fördern als derjenigen der Kette, wenn ihr Maul außerhalb der Teillinie der Kette liegt. An den geradlinigen Teilen der Kettenbahn: ist alsdann die Bahn des Greifermauls parallel der Teillrnie der Kette, und an den Stellen, wo die Kette um die Räder herumläuft, ist die Bahn des Greifermauls ein zum entsprechenden Kreisabschnitt der Teillinie konzentrischer Kreisabschnitt, der je nach dem Bau des Greifers einen größeren oder kleineren Radius; hat. Ist der Radius größer als der Teilkreisabschnitt, so fördert der Greifer schneller als die Kette läuft und umgekehrt. Bei den bisher vorgeschlagenen Ablegevorrichtungen wurde diese Einrichtung unmittelbar benutzt, um die Fördergeschwindigkeit des Papiers, die beim Ablaufen vom Druckzylinder gleich der des Zyl'inderumfanges ist, in einer Stufe auf die Geschwindigkeit Null herabzusetzen, bei der das Papier 'gestapelt werden soll.

Nach: der Erfindung; werden zwei oder mehrere Kettenförderbahnen vorgesehen, die hintereinander geschaltet sind' und mit verschiedenen Geschwindigkeiten angetrieben werden. Sie sind so eingerichtet, daß die auf der ersten Bahn laufenden Greifer an der Stelle, wo sie den Bogen vom Druckzylinder empfangen, dieselbe Geschwindigkeit haben wie der Umfang des Druckzylinders und daß an der Stelle, wo der Bogen von der ersten Kettenbahn auf die folgende übertragen wird, beide Greifer gleiche Umlaufgeschwindigkeit haben. Dabei können die Greifer der ersten Bahn auf den geradlinigen Teilen der Kette beispielsweise eine geringere Geschwindigkeit haben als der Druckzylinderumfang:, -und an +5 der Stelle, wo sie den Bogen an die zweite Bahn abgibt, kann die Kette so geführt sein, daß die Geschwindigkeit der Greifer noch mehr abnimmt, oder die zweite Bahn kann eine geringere Geschwindigkeit haben als die erste und kann so eingerichtet sein, daß die Geschwindigkeit ihrer Greifer sich an der Stelle steigert, wo sie den Bogen von der ersten Kettenbahn empfängt.

Auf diese Weise wird erreicht, daß die Geschwindigkeit, mit der die Bogen von dem Druckzylinder bis zur Ablage auf dem Stapel gefördert werden, stufenweise und wesentlich langsamer abnimmt, als wenn nur eine Kettenbahn vorgesehen ist, und es wird dadurch er-

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reicht, daß die bedruckten Bogen u. d|gl. wesentlich mehr geschont werden und ■ daher weniger leicht zerreißen, oder sonst beschädigt werden.

In der Zeichnung ist Abb. ι eine Seitenansicht eines Teiles einer Zylinderpresse mit angebauter Ablegevorrichtung, Abb. 2 eine Seitenansicht der Presse mit- einem Teil des Ablegers. Abb. 3 zeigt vergrößert den Ablegezylinder. Abb. 4, 5 und 6 sind schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsmöglichkeiten der Förderkettenanordnung. Abb. 7 ist eine Ansicht der Vorrichtung zum selbsttätigen Senken des Stapeltisches. Die Bogen kommen von einem Anleger 30, 31, 32 beliebiger Bauart und werden durch Greifer 28 am Umfang· des Führungszylinders 20-vom Druckzylinder 16 abgenommen und an die Ablegevorrichtung abgeliefert. so Dieselbe umfaßt zwei Kettenräder 75 und 76 (Abb. 3) auf der Welle 23, die denselben Durchmesser haben wie die Scheiben, 21, aus denen der xAblegezylinder 20 (Abb. 1 und 3) besteht. Unter den Kettenrädern 75 und 76 laufen zwei endlose Ketten yy um Leiträder 79 auf einer Welle 81. Die Ketten laufen im Sinne der Pfeile in Abb. 1 von dem Zylinder 20 ausgehend zunächst in wagerechter Richtung, dann um Scheiben 82 aufwärts um ein .30 Räderpaar 86 (Abb. 1) und tragen Greifer, welche in bekannter Weise die Bogen von dem Druckzylinder abnehmen und auf die Ablegevorrichtung übertragen.

Der Ablegerrahmen 90 besteht aus zwei aufrechten Stielen 99 und 100 (Abb. 1 und 7), und daran schließen sich zwei wagerechte Träger ιοί, deren äußere Enden von Stielen 103 getragen werden. Zwischen; den Trägern 101 ist ein zweites Förderkettenpaar auf den Wellen 108 und 110 gelagert. Seine Ketten | werden durch eine Kette 111 angetrieben, und bewegen sich im Sinne des Pfeiles in Abb. 1. Die Durchmesser der Kettenräderpaare 106 und 109 sind so gewählt, daß die Geschwindigkeit der Ketten des zweiten Förderkettenpaares ungefähr z\vei Drittel von der der Ketten des ersten: beträgt. Die Mäuler der Greifer 92, 93 des zweiten Kettenpaares liegen außerhalb der Teillinie der Ketten und empfangen den abgelegten Bogen in dem Zeitpunkt, in dem die Greifer noch nicht den Umfang der Räder 106 verlassen haben, während sie sich also mit erhöhter Geschwindigkeit bewegen. Unmittelbar nachdem sie den Bogen gefaßt haben, laufen sie in den geradlinigen Teil der Kettenbahn ein, so daß sich ihre Geschwindigkeit um ungefähr ein Drittel ermäßigt. Sobald dann der Bogen bei der so herabgesetzten Geschwindigkeit über dem Stapel angelangt ist, wird er fallen gelassen.. Wo etwa besonders dünnes und zartes Papier verarbeitet werden soll, kann die ! Fördergeschwindigkeit auf dieselbe Weise noch einmal oder noch mehrere Male durch \ Einschalten von weiteren Förderkettenpaaren stufenweise herabgesetzt werden..

■Der Ablegetisch 114, auf dem die abgelegten Bogen aufgestapelt werden, hängt an Ketten 115 und 116, die über Leitscheibenpaare 117 und 118 und um Kettenräderpaare 119 und 120 auf Wellen 121 und 122 zwischen den aufrechten Stielen 99 und 100 (Abb. 1 und 7) geführt sind. Zwischen den Stielen 99 und 100 ist eine Welle 123 mit rechts- und j linksgängigen Schnecken 124 und 125 gelagert, die in Schneckenräder 126 und 127 auf den Wellen 121 und 122 eingreifen. Die Welle 123 wird von Hand bewegt.

Um den Ablegetisch 114 selbsttätig zu senken, wenn der Stapel allmählich wächst, ist im Bock 88 eine W^Tellei29 (Abb. 1) gelagert, die durch Zahnräder 130 und 131 mit der Welle 87 gekuppelt ist. Auf der Welle 129 sitzt eine unrunde Scheibe 132, an deren Umfang eine Rolle am äußeren Ende eines Armes 133 läuft. Durch einen Lenker 134 ist der Arm-133 mit einem zweiten Arm 135 verbunden und dieser wieder 'durch einen zweiten Lenker 136 mit dem einen Ende eines Hebels 137, der auf der Welle 123 lose drehbar ist. Das andere Ende des Hebels 137 trägt eine Schaltklinke 138, die durch eine Feder mit einem Schaltrad 139 auf 'der Welle 123 in Eingriff gehalten wird. Durch den Umlauf d!er unrunden Scheibe 132 wird der Hebel 137 beständig hin und her geschwenkt und schaltet bei jeder Schwenkung die Schneckentriebe 124, 126 und 125, 127 um einen Schritt vorwärts, so daß der Ablegetisch 114 bei jeder Umdrehung des Druckzylinderpaares um ein entsprechendes Stück gesenkt wird.

In den Abb. 4, 5 und 6 sind andere Ausfübrungsformen der Erfindung schematisch dargestellt. In Abb. 4 ist die Teillinie der beiden Kettensätze durch die Bezugszahlen 170 und 171 bezeichnet, und die Greifer sind so eingerichtet, daß ihre Mäuler sich in d^!en Teillinien bewegen. Die Geschwindigkeit des zweiten, wagerecht angeordneten Kettensatzes ist geringer als diejenige des ersten, aber an dem Punkte 172, wo die beiden Kettensätze einander berühren, werden die Greifer beider Sätze mit gleicher Geschwindigkeit umlaufen, so daß der Bogen vom ersten Satz auf den zweiten übertragen werden kann, ohne Schaden zu nehmen.

In Abb. 5 ist eine weiter abgeänderte Ausführungsform dargestellt, bei der zwei schräg untereinander gelagerte Kettenräder 173 und 174 vorgesehen sind, um den oberen Bogen der ersten Kette zu führen. Zwischen den beiden Rädern 173 und 174 ist ein fest-

stehiender, gekrümmter Schuh, 175 angebracht, an dem die erste Kette entlang läuft. Dadurch erhält sie eine konkave Krümmung, und die Mäuler der Greifer, welche sich in der Teillinie 176 bewegen, vermindern daher an dieser Stelle ihre Geschwindigkeit gegenüber derjenigen der Kette, und in diesem Zeitpunkt wird der Bogen vom ersten Kettensatz . auf den zweiten übertragen. In Abb. 6 endlich ist eine dritte Ausführungsforni dargestellt, welche sich von derjenigen nach Abb. 4 dadurch unterscheidet, daß zwischen die beiden Haupträder des zweiten Kettensatzes noch ein leer laufendes Leitrad 177 eingeschaltet ist. Dadurch wird die Kette, die im Sinne des eingezeichneten Pfeiles läuft, nach innen gekrümmt. An dieser Stelle kommen daher die Mäuler der Greifer auf kurze Zeit zu einem nahezu vollao ständigen Stillstand, und in diesem Zeitpunkt wird der mitgeführte Bogen losgelassen und fällt auf den Stapel nieder.

Im -Zusammenhang verläuft der Arbeitsvorgang folgendermaßen. Wenn die Kupplung 43, 44 eingerückt ist, werden alle Zylinder der Presse von der Riemenscheibe 24 aus angetrieben, ebenso der Bogenanleger. Die Walzen 30 und 31 legen selbsttätig einen Bogen nach dem andern an, die Bogen werden von Greifern am Druckzylinder 16 erfaßt, zwischen den Zylindern 15 und 16 bedruckt und an die Greifer 28 am Ablegezylinder abgeliefert. Von diesem werden die Bogen an die Greifer auf den Ketten ¹Jj übertragen, welche sich mit derselben Geschwindigkeit bewegen wie der Umfang des Ablegezylinders 20. Die Ketten yy führen die Bogen zunächst in wagerechter und 'dann in senkrechter Richtung, bis die Ketten um 'das Räderpaar 86 auf der Welle 87 laufen. In diesem Zeitpunkt erfassen die Greifer auf dien wagerecht ange-ordneten Ketten 104 des zweiten Kettenpaares, welche langsamer laufen als die Ketten 77, den Bogen und führen ihn mit ungefähr zwei Dritteln seiner ersten Geschwindigkeit in wagerechter Richtung weiter. Da aber die Mauler der Greifer außerhalb der Teillinie der Kette angeordnet sind, bewegen sie sich mit derselben Geschwindigkeit wie die Mäuler der Greifer an den Ketten yy in dem Zeitabschnitt, in dem sie um die Kettenräder 106 herumlaufen. In diesem Zeitabschnitt, der im Abb. 1 dargestellt ist, öffnen sich die Greifer der Ketten "JJ und lassen den Bogen los, während diejenigen der Ketten 104 sich schließen und ihn erfassen. Unmittelbar darauf laufen die letzteren Greifer auf den gradlinigen, wagerechten Teil der Kette, so daß ihre Geschwindigkeit abnimmt, und ziehen den Bogen nach sich, bis er sich über dem Ablegetisch befindet, worauf sie sich öffnen und ihn fallen lassen.

Die Mäuler der Greifer können in der Teillinie der Kette angeordnet sein oder innerhalb oder außerhalb davon. Wesentlich ist nur, daß die Greifermäuler der beiden hintereinandergeschalteten Kettensysteme an dem Punkte ihrer Bahnen gleiche Geschwindigkeit haben, wo sie sich begegnen oder einander überholen und wo der Bogen von dem einen System auf das andere übertragen wird.

Während die Bogen auf den Stapel abgelegt werden, wird der Ablegetischi 114 allmählich gesenkt, indem die Ketten 115 und 116, an denen er hängt,, sich von den Kettenrädern und 120 infolge der langsamen Fortschaltung- der Welle 123 abwickeln, welche dadurch bewirkt wird, daß der Hebel 137 bei jedem Umlauf des Druckzylinders· hin und her geschwenkt wird und mittels der Klinke einen oder mehrere Zahne des Rades 139 vor sich her schiebt.

Wenn der angehäufte Stapel vom Ablegetisch entfernt worden ist, kann, der Tisch mit Hilfe der Handkurbel 128 wieder in .die Ausgangsstellung gehoben werden, nachdem die Klinke 138 ausgehoben worden ist.

Claims (2)

1. Patent- Ansprüche:

   t. Bogenablegevorrichtung· für Rotationsdruckmaschinen mit zwei oder mehr hintereinander angeordneten endlosen, mit Greifern besetzten Förderketten, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils der folgende Kettensatz langsamer fördert als der vorhergehende, wobei die Greifermäuler entweder desr ersten innerhalb oder des zweiten außerhalb der Teillinie angeordnet sind und die Übertragung von dem ersten Kettensatz auf den zweiten an einer Stelle sattfindet, wo die Umfange der Kettenräder der beiden Systeme einander berühren.
2. 2. Bogenablegevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettensatz eines Systems auf seiner Bahn in entgegengesetzten Krümmungen geführt wird, so daß die Fördergeschwindigkeit an der einen Krümmung größer und¹ an der anderen kleiner ist als die Geschwindigkeit des Kettensatzes, wobei entweder beide Kettensätze mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben werden können oder der des folgenden Systems langsamer als der des vorhergehenden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.