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Seilgewichtsausgleich für Aufzugsanlagen. Bei Aufzugsanlagen hat man
vorgeschlagen, das mit den Förderwegen veränderte Gewicht des Förderseiles durch
ein oder zwei besondere Ausgleichsseile oder Ketten, die auf die Welle der Fördertrommel
wirken, auszugleichen. Hierfür muß neben der Bahn für die Fördergefäße noch Platz
für diese Ausgleichsseile oder Ketten geschaffen werden. Dies bedingt z. B. bei
Förderanlagen eine Erweiterung des Schachtes.
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Um diese Ausbauten einzuschränken, hat man zwischen das Triebmittel
für die Ausgleichsseile usw. und die Fördermaschine übersetzungen eingeschaltet,
so daß das Ausgleichsseil schwerer aber kürzer wurde und sich infolgedessen in kürzeren
Ausbauten unterbringen ließ. Man hat das Triebmittel für die Ausgleichsseile usw.
auch durch Kraftübertragungsmittel angeschlossen, so daß die Ausgleichsseile z.
B. in verlassenen Schächten untergebracht werden kannten. Endlich hat man statt
der Seile auch andere Gewichte, wie z. B. auf schiefen Ebenen laufende Wagen, angewendet.
Alle diese Mittel nehmen jedoch viel Raum ein.
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Nach der Erfindung soll die übersetzung von der Fördermaschine zur
Ausgleichskraft so gesteigert werden, daß sie an einem Arm zur Wirkung gebracht
werden kann, der sich während des Aufzugsvorganges nur um 36o° oder weniger dreht,
wobei sich die Angriffsrichtung und der Hebelfirm der Kraft selbsttätig mit der
fortschreitenden Drehung so ändern, daß die zuerst treibende Kraftwirkung auf die
Förderwelle allmählich hemmend wird. Diese Kraft kann ein mit einem Druckmittel
bewegter Kolben oder ein Ausgleichsgewicht sein. Die Kraft kann außerdem verschiebbar
am Arm angreifen, um die Veränderlichkeit ihrer Wirkung zu steigern oder die Gesetzmäßigkeit
dieser Anordnung zu verändern. Dadurch kann die erforderliche Veränderung der Wirkung
des Gewichtes in Abhängigkeit vom Förderweg bei fast vollständiger Beseitigung der
den Arbeitsaufwand ungünstig beeinflussenden Massenwirkungen der Ausgleichsgewichte
erreicht werden.
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Die Abb. i gibt ein Beispiel der Erfindung. i ist der Arm, der an
seinem rechten Ende das Ausgleichsgewicht :2 trägt und an seinem linken Ende um
die Achse 3 drehbar ist. Fest auf dieser Achse sitzt das Zahnrad 5, das von der
Maschine aus mit einer durch das Zahnrad ¢ angedeutetenÜbersetzung so angetrieben
wird, daß der Arm i senkrecht nach unten zeigt, wenn sich die Körbe usw. begegnen,
und daß er nach links zeigt, wenn der Korb usw. oben ist, der unten stand, als der
Arm nach rechts zeigte. Das Ausgleichsgewicht 2 wirkt also während der ersten Hälfte
des Förderzuges treibend und während der zweiten Hälfte hemmend auf die Förderwelle.
Dadurch liefert es während seiner Abwärtsbewegung die Zusatzkraft, die zur Hebung
des. Seilübergewichts erforderlich ist, während es bei Seilabwärtsbewegung die treibende
Wirkung des Seiles aufspeichert.
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Das Gewicht 2 kann auch schwerer gewählt werden, als es für den beschriebenen
Zweck erforderlich ist, so daß es beim Abwärtsgehen
auch die Beschleunigungsarbeit
leistet und beim Abwärtsgehen die durch die Verzögerung frei werdende Arbeit aufnimmt.
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Das Gewicht z kann verschiebbar angeordnet werden: Diese Verschiebbarkeit
kann auch nach der Abb. z selbsttätig wirkend gemacht werden, z. B. zu dem Zweck,
das Gewicht am Anfang der Bewegung zur Erzielung der Beschleunigung der Fördermaschine
an einem längeren Hebelarm wirken zu lassen als später. In der Abb. z bedeuten dieselben
Bezugszeichen dasselbe wie in der Abb. i. 6 ist eine Zugstange, die um einen über
der Achse 3 liegenden Punkt 7 drehbar ist. Senkt sich der Arm i, so zieht die Zugstange
6 das Gewicht z auf dem Arm i näher an die Achse 3 heran. Gegen Ende der Bewegung,
also wenn der Arm i nach links zeigt, tritt der umgekehrte Vorgang ein.
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Man kann das Ausgleichsgewicht auch mit einem unterhalb der Achse
geführten Seil 8 am Arm i angreifen lassen, wie dies in der Abb. 3 beispielsweise
dargestellt ist. Das Seil wird dabei durch die Rollen 9 und io geführt.
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Die Abb. 3 gibt auch ein Beispiel dafür, daß es nicht erforderlich
ist, das ganze Ausgleichsgewicht die ganze Bewegung des Armes i mitmachen zu lassen.
Es können vielmehr auch Teile des Ausgleichsgewichts die Bewegung nur teilweise
mitmachen. In der Abb. 3 setzt sich z. B.. der zur Erzeugung der Beschleunigung
dienende Teil :211 des Ausgleichsgewichts auf den Rand des Schachtes i i auf, wenn
der Arm i etwas nach abwärts gegangen ist, so daß dann im weiteren Verlauf der Bewegung
nur noch das Gewicht 2 wirkt.
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Die Beispiele nach den Abb. i bis 3 zeigen durchweg Gewichte, die
mit mechanischen Übersetzungen bewegt werden. Es ist aber auch möglich, hierzu Übersetzungen
anderer Art, z. B. hydraulische oder z: B. auch hydraulische bei Pressung durch
Luft, anzuwenden.
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An Stelle eines festen Gewichts können auch flüssige Gewichte verwendet
werden, z. B. indem eine Wassersäule auf einen Kolben wirkt, und zwar so, daß ihr
Spiegel während eines Hubes auf Null sinkt und dann wieder steigt.
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Hierfür gibt die Abb. q. ein Beispiel. Der unter dem Druck der Flüssigkeit
r6 stehende Kolben i2 im Zylinder 13 wirkt durch die Kolbenstange 14 und
die Pleuelstange 15 auf den Arm i. Wenn der Arm i nach oben zeigt, ist die Einwirkung
der Flüssigkeit gleich Null, in der Pfeilrichtung vorher wirkt sie treibend, nachher
hemmend. Die Wirkung kann z. B. dadurch unterstützt werden, daß das die Wassersäule
enthaltende Gefäß oben geschlossen wird, so daß beim Ansteigen der Wassersäule die
Luft zusammengedrückt werden muß und beim Sinken der Säule einen allmählich abnehmenden
Zusatzdruck zum Gewichtsdruck liefert. Es kann in diesem Fall auf den Gewichtsdruck
überhaupt verzichtet werden, indem Idas Wasser z. B. in einen Kessel gedrückt wird.
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Derselbe Antrieb kann bei allen auf Ausgleich wirkenden bekannten
Mitteln, wie Ausgleichsseilen, Ausgleichsketten usw., angeordnet werden, insbesondere
ist es z. B. möglich, den Antrieb in bekannter Weise so zu gestalten, daß sich die
Ausgleichskraft beim Verstecken von selbst richtig stellt.