DE36404C - Apparat zum Bleichen von Garnen und Geweben - Google Patents
Apparat zum Bleichen von Garnen und GewebenInfo
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Description
'OCi
KAISERLICHES
PATENTAMT.
art >" I
Beim Bleichen von Garnen und Geweben aus vegetabilischen Fasern werden eine Anzahl von
verschiedenen das Bleichverfahren zusammensetzenden Operationen je für sich als getrennte
Handlungen ausgeführt. So unterwirft man das zu bleichende Gut zunächst einer vor-,
bereitenden Behandlung durch Kochen mit
11Jr^.' alkalischen Flüssigkeiten event, unter Zusatz
.»-·. _ von Sulfiten, oder man sättigt dasselbe mit
Lösungen von Alkalien, oder von Alkalisulfiten oder einer Mischung beider und läfst alsdann
Dampf einwirken. Nach dieser Vorbereitung wird das Gut mit Chlor behandelt oder mit
chlorhaltiger Bleichflüssigkeit und danach der Einwirkung von gasförmiger Kohlensäure ausgesetzt,
oder es wird zuerst mit Alkali und dann mit gasförmigem Chlor oder auch manchmal mit übermangansaiirem Kali und
darauf folgend mit Schwefligsäuregas behandelt. Diese Processe werden entweder tür sich oder
in Combination und mit wiederholtem Waschen als ebenso viele einzelne Handlungen vorgenommen
und discontinuirlich ausgeführt, so dais das Bleichen beträchtliche Zeit, viel Handhabung
und Ortsveränderungen des Gutes verursacht.
■ Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die zum Bleichen erforderliche Zeit abzukürzen,
die Transportirung des Gutes durch Hand zu vermeiden und an Arbeit zu sparen, indem sie
die einzelnen Handhabungen mit Hülle von Apparaten comiiiuirHch auszuführen lehrt, welche
so angeordnet sind, dais >ie die einzelnen Phasen
der Behandlung unmittelbar hinter einander auszu!uhren ^e>;alten.
Während des Bleichprocesses laufen die
Garnstränge oder die Gewebe continuirlich und mit gleichmäfsiger Geschwindigkeit Ober und
zwischen Leitwalzen durch die verschiedenen ^Kammern des Apparates und treten am anderen
Ende desselben fertig gebleicht heraus. Gewebe können im aus einander gelegten Zustande
mit gröfserer Geschwindigkeit durchgezogen werden; sind mehrere Gewebe auf
einander gelegt, so mufs man entweder die Bewegung verlangsamen oder eine stärkere
Lösung von Agemien anwenden. In gleicher Weise können auch Garne schneller durchgeführt
werden, wenn sie gut ausgebreitet sind; sobald jedoch die Stränge dicht zusammengepackt
sind, mufs wieder die Geschwindigkeit entsprechend vermindert oder die Stärke der
Agemien erhöht werden.
Der Apparat besteht am vortheilhaftesten aus einer zwei- oder mehrfachen Folge von je drei
Abtheilungen O P Q. Die Abtheilung O dient
zur Aufnahme des flüssigen, diejenige P zu der des gasförmigen Agens; die Abtheilung Q.
enthält Waschflüssigkeit. . In jeder dieser Abtheilungen läuft das Gut über Leitwalzen, deren
Zahl in jedem Falle mit der zur Behandlung des Gutes nöthigen Zeit variirt. Braucht die
Einwirkung nur kurze Zeit stattzufinden, so i^cnÜLU eine Walze wie in O; wo dagegen
eine längere Einwirkung erforderlich wird, brinm man oben und unten mehrere Serien
solcher Walzen an. wie in /' und Q. Oberhalb der Abtheilung O ist ferner ein Paar
Ausquet^chwalzen u und über der Abtheilung Q.
sind zwei dergleichen q angeordnet. In letz-
terer Abtheilüng rotirt weiter auch oberhalb der oberen Leitwalzen eine mit elastischen
Zähnen oder Bürsten besetzte Walze gl. welche über das darunter binwegpassirende Gut bürstet.
Der Ein- und Austritt des Gutes in bezw. aus der Gaskammer P geschieht durch die engen
Passagen p, ~ in denen dasselbe sich zwischen zwei gegenüberstehenden Streifen (Lidern) elastischen
Materials hindurchbewegt. Von diesen Lidern öffnen sich die im Eingang für das
Gut nach unten, Fig. 2, die im Ausgang befindlichen aber nach oben, Fig. 3. Sie legen
sich dicht gegen das durchpassirende Gut an und verhindern so das Entweichen von Gas
oder Dämpfen aus P.
Die Abtheilungen O und P sind für die eingangs
angezogenen drei Bleichmethoden anwendbar:
1. O kann eine chlorhaltige Bleichflüssigkeit
enthalten und ist alsdann P mit Kohlensäure gefüllt;
2. O kann eine alkalische Lösung enthalten, wie Natronlauge, Sodalauge etc., und ist in
diesem Falle P mit gasförmigem Chlor versehen; oder endlich
3. O enthält eine Lösung von übermangansaurem
Kali und P Schwefligsäuregas.
In manchen Fällen ist es vortheilhaft, im unteren Theile der Abtheilung P Wasser oder
eine wässerige Lösung des hier anzuwendenden Gases vorräthig zu halten, durch welche das
Gut von den unteren Walzen durchgezogen wird.
Wo immer die Abtheilungen O und P im Apparat vorkommen, können dieselben entweder
ausschliefslich für irgend eine der angegebenen Bleichmethoden benutzt werden oder
zur auf einander folgenden Ausführung zweier oder aller drei derselben.
In allen Fällen und welches auch immer
die angewendete Methode sei, wird das Gut
1 lic; /1: I Ul:
; hinter jeder Abtheilung P in der Abtheilung Q.
gewaschen.
; Zwischen jeder Folge von Abtheilungen . OPQ und der nachfolgenden ist noch.eine
, Kammer S eingeschaltet., in welcher das Gut ι durch eine, wenn nöthig, zum Sieden erhitzte
j Alkalilauge gezogen wird. Hinter der Kam- ! met" 5 befindet sich noch eine zweite Waschkammer
Q..
Die beschriebene Folge von Abtheilungen wird so oft wiederholt, als zur Ausführung des
Bleichens erforderlich scheint.
Den Beschlufs des Apparates bildet eine Sauerbadabtheilung T mit folgender Wäsche Q,
aus welcher letzteren das gebleichte Gut, nachdem es durch Quetschwalzen gegangen, mittelst Leitwalzen nach den Trocken-, Färbe-
oder sonstigen Anlagen transportirt wird. ' .
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Zur continuirlichen Durchführung des Bleichens von Garnen und Geweben nach derjenigen Methode, bei welcher das Bleichgut zunächst mit der Lösung eines Salzes imprägnirt und darauf mit einem gasförmigen Reagens behandelt wird, ein Apparat, bestehend aus der Kammer O mit Ausquetschwalzen ο zur Aufnahme der Salzlösung, der Kammer-P mit sich selbst regulirender Einlafs- und Auslafsöffnungp, Fig. 2 und 3, zur Aufnahme des gasförmigen Reagens und des mit Streichwalze ql versehenen Wäschers Q, durch welche Folge von Kammern das Bleichgut mittelst darin angeordneter Walzen continuirlich hindurchgezogen wird und wobei die Kammern OPQ unter Zwischenschaltung einer Kammer 5 für Alkalilauge mit folgendem Wäscher zwischen jede Reihe mehrfach hinter einander wiederholt werden können, unter Abschlufs der ganzen Reihe durch ein Sauerbad T mit folgendem Wäscher, Fig. 1 bis 3.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE36404C true DE36404C (de) |
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---|---|---|---|
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