DE362456C - Einrichtung fuer Strahlungsmessungen mit Ionisationskammer, vorzugsweise fuer Roentgenstrahlen - Google Patents
Einrichtung fuer Strahlungsmessungen mit Ionisationskammer, vorzugsweise fuer RoentgenstrahlenInfo
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- H01J47/02—Ionisation chambers
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Description
Zur Feststellung der Eigenschaften bestimmter Strahlen (z. B. Röntgenstrahlen)
haben diejenigen Meßmethoden eine weitverbreitete Anwendung gefunden, die die ionisierende Wirkung dieser Strahlen für die
Messung benutzen. Ein wichtiges Glied der für diese Messungen. geschaffenen Einrichtungen
ist die Ionisationskammer. Diese besteht im wesentlichen aus einem Kondensator, zwischen dessen Elektroden das bei der
Messung benutzte Gas idem ionisierenden Einfluß der verwendeten Strahlenart ausgesetzt
ist. Aus der Stärke des !zwischen den Elektroden des Kondensators fließenden
Ionisationsstromes kann auf !bestimmte Eigenschaften der ionisierenden Strählen geschlossen
werden. Bei Messungen mit Röntgenstrahlen ist es auf diese Weise möglich,
bei zweckentsprechender Versuchsanordnung die einem Patienten verabreichte Dosis festzustellen
oder die Härte der benutzten Röntgenstrahlen zu bestimmen. Dabei ist auf die Ausbildung der Ionisationskammer besondere
Sorgfalt zu verwenden, weil die störenden Einflüsse bei der Messung in der Hauptsache
von ihr herrühren. Unter iden Fehlerquellen, welche vermieden werden müssen, steht in
erster Linie die Fernhaltung der unmittelbaren Bestrahlung der Kammerwände, da bei
Auftreffen etwa von Röntgenstrahlen auf die Wände der Kammer störende Sekundär-Btrahlen
entstehen. Man läßt deshalb 'bei ionometrischen Strahlungsmessungen nur ein
engbegrenztes Strahlenbündel durch die Ionisationskammer so hindurch, >daß es die
festen Wände der Kammer nirgends trifft. Es wurde nun gefunden, daß auch bei sehr
engem Strahlenbündel die Genauigkeit der Messungen .durch die Härte der Strahlen beeinflußt
wind. Dies ist idarauf zurückzuführen, daß die harten Strahlen Primärelektronen von großer Reichweite auslösen,
die z. B. bei einer mit 260 Kilovolt betriebenen Röntgenröhre ibis zu 70 cm beträgt
und beim Auftreffen auf die Kammerwandung Sekundärelektronen auelösen können. Um
dieses zu verhindern, müßten den Ionisationskammern Abmessungen gegeben werden, die
sich wegen ihrer Größe in der Technik von selbst verbieten.
Zur Vermeidung dieser Übelstände wird nun erfindiungsgemäß aus der bekannten Tatsache
Nutzen gezogen, daß die Reichweite der ausgelösten Primärelektronen von der Gasdichte abhängig ist, und demgemäß wird
die Ionisationskammer anstatt wie üblich unter atmosphärischem Druck mit einem höheren Gasdruck betrieben, wobei dieser
Druck -zur -Anpassung der Kammer an die verschiedensten Strahlenhärten regelbar ist.
In iden Abbildungen - sind zwei Ausführungsibeispiele
des Erfindungsgegenstandes schematisch !dargestellt, und zwar ist nach Abb. ι der Kondensator der Ionisations-
kammer als Plattenkondensator ausgebildet und nach Abb. 2 als Zylinderkondensator.
In Abb. ι bezeichnen P1 und p2 die beiden
Platten eines Kondensators, von 'denen P1
mit dem einen Pol einer Spannungsquelle e und p„ mit dem andern Pol !desselben verbunden
ist. Ein an sich bekanntes, beispielsweise als Elektrometer ausgebildetes Meßgerät
in in der Leitung I gestattet die Messung
der zwischen den Platten px und p.,
fließenden .Ströme. Beide Platten sind innerhalb einer allseitig geschlossenen Kammer
angeordnet, durch deren Metallwände bei α und b die die Platten px und p„ tragenden
und die Zuleitung enthaltenden Isolierstützen I1 und i2 eingeführt sind, r bedeutet
eine Röntgenröhre, deren Strahlen untersucht werden sollen. Von den vom Brennfleok /
dieser Röhre ausgehenden Strahlen wird durch die dicke Bleiblende b' ein enges Bündel
ausgeblendet, durch die aus einem Material geringen Atomgewichtes, beispielsweise
Zelluloid, bestehende Platte S1 in die Kammer hineingeleitet und durch eine entsprechende
Platte s2 in der !gegenüberliegenden Wand
der Kammer hinausgeleitet. Der Strahlenweg ist so gewählt, daß das Strahlenbündel den
Kondensatorplatten ungefähr parallel läuft. Die punktiert angedeuteten Linien I1 und I2
bezeichnen die Grenzen des Bündels. Die Messung mit der beschriebenen Anordnung ist nur so lange einwandfrei, als die durch die
Röntgenstrahlen in dem in der Kammer befindlichen Gas auegelösten Pritnärelektronen
nicht bis an die Platten P1 und p2 bzw. die
Kammerwände geschleudert werden können. Sobald dieser Fall eintritt, werden die im
Gas (durch die ausgelösten Elektronen zu erzeugenden Ionen für die Stromzuführung
nicht mehr vollständig nutzbar gemacht. Um dies zu verhindern, wird erfindungsgemäß der
Ionisationskammer durch eine Rohrleitung / ein komprimiertes Gas zugeleitet. In demselben
Verhältnis, wie der Druck in der Ionisationskammer wächst, nimmt die Reichweite
der ausgelösten Elektronen ab, so daß eine Kammer mit handlichen Abmessungen bei geeignetem
Gasdruck für Strahlen jeder Härte verwendbar ist. Für den zwischen den Elektroden
des Kondensators fließenden Strom kommen erstens die unmittelbar durch die Strahlung ausgelösten Primärelektronen und
zurückgebliebenen positiven Ionen in Frage; zweitens die von den primär ausgelösten
Elektronen beim Durchgang durch das Gas erzeugten Ionen. Der Gasdruck in der Kammer
wind nun so bemessen, daß die primär ausgelösten Elektronen nicht bis zu den
Platten der Kammer und zu deren Wände gelangen können. Als Fehlerquelle kommt in
diesem Falle nur der Bruchteil ausgelöster Elektronen in Betracht, der in der Nähe der
Ein- und Austrittsstelle der ionisierenden Strahlen an die Kammerwände gelangt. Dieser Bruchteil ist aber derart gering, daß
davon abgesehen wenden kann.
In Abb. 2 ist schematisch eine für die Praxis zweckmäßige Form einer Ionisationskammer
dargestellt. Die Elektroden sind in Form eines Zylinderkondensators angeordnet. Die Außenelektrode α umschließt die in der
Nähe der Achse angeordnete, stiftförmige, durch eine in der Stirnwand angebrachte
Isolierung hindurchgeführte Innenelektrode L Aus dem durch I1 und I2 begrenzten Strahlenbündel
kann bei dieser Anordnung allerdings noch ein geringer Bruchteil der Primärelektronen
auf die Elektrode i gelangen. Jedoch fällt dieser Fehler nicht ins Gewicht.
An der einen Stirnwand der Kammer ist eine mit Hahn r versehene Zuleitung für das
unter Druck stehende Gas angebracht, an der anderen ein Manometer, .das aus einem am
Ende zugeschmolzenen und mit einer Skala versehenen Kapillarrohr k besteht, in dem
ein Quecksilberfaden q sich befindet. Bei Drucksteigerung in der Kammer wird der
Ouecksilberfaden nach dem albgeschlossenen Ende (der Kapillarröhre hingedrängt, so daß
an der Skala s der Druck ohne weiteres ablesbar ist. Man kann somit den Gasdruck
im Innern der Kammer auf einen der ungefähren Härte der verwendeten Strahlen angepaßten
Wert einstellen.
Claims (2)
1. Einrichtung für Strahlungsmessungen mit Ionisationskammer, vorzugsweise
für Röntgenstrahlen, 'dadurch gekennzeichnet, 'daß die Kammer unter erhöhtem
Gasdruck steht, der zweckmäßig zur Anpassung der Kammer an Strahlen verschiedener Härte einstellbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, da-■durch
,gekennzeichnet, daß das zur Druckmessung des 'durch einen Rohrstutzen (/)
in die Kammer eingeführten Gases vorgesehene Manometer aus einem am Außenende geschlossenen Kapillarrohr (k) mit
Ouecksilberfaden (q) !besteht, dessen unter
dem Gasdruck bewirkte Verschiebung zur Ablesung des Druckes an einer Skala benutzt wind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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1920
- 1920-07-07 DE DES53637D patent/DE362456C/de not_active Expired
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