DE843313C - Elektrische Entladungseinrichtung mit einer Gluehkathode, einer Ionisierungselektrode und einer Ionenauffangelektrode zum Messen des im Entladungsraum herrschenden Gasdruckes mittels des zur Ionenauffangelektrode uebergehenden Ionenstromes - Google Patents
Elektrische Entladungseinrichtung mit einer Gluehkathode, einer Ionisierungselektrode und einer Ionenauffangelektrode zum Messen des im Entladungsraum herrschenden Gasdruckes mittels des zur Ionenauffangelektrode uebergehenden IonenstromesInfo
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Description
(WGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 14. AUGUST 1952
T 3953 IXb 14ik
Die Erfindung Ix-trifft eine elektrische Entladungseinrichtung,
die zur Bestimmung des im Entladungsraum bzw. in einem mit ihm in Verbindung stehenden Raum herrschenden Druckes dient
ihmI kurz als [onisationsmanometer bezeichnet wird.
Die Wirkungsweise des lonisationsmanometers beruht darauf, daß der von einer Glühkathode zu einer
positiven Elektrode ül>ergehende Elektronenstrom im Entladungsraum vorhandene Gasreste ionisiert
und die Tonen zu einer gegen die Kathode negativ vorgespannten Elektrode ülxrgehen. Die Stärke des
in der Zuleitung zu dieser Ionenauffangelektrode lliel.iendeii Stromes bildet ein Mal.i für den Gasdruck.
Die untere Grenze des meßbaren Druckes liegt bei den bisher bekannten Ionisationsmanomeiern
in der Größenordnung von io~8 Tor und ist
dadurch gegeben, daß durch weiche Röntgenstrahlen, die an der genannten positiven Elektrode
entstehen, und durch- die von der Kathode ausgehenden sichtbaren und ultravioletten Strahlen an
der Ionenauffangelektrode eine lichtelektrische Elektronenemission hervorgerufen wird und dieser
die Ionenauffangelektrode verlassende Elektronenstrom von dem im Stromkreis dieser Elektrode eingeschalteten
Meßinstrument in gleicher Weise angezeigt wird wie ein auf die Ionenauffangelektrode
auftreffender Ionenstrom. Die Erfindung bezweckt und erreicht durch eine besondere Ausbildung des
Elektrodensystems eine Erweiterung des Druckanzeigebereiches in Richtung niedrigeren Druckes.
Die Erfindung besteht in einer elektrischen Entladungseinrichtung zur Messung des im Entladungsraum
herrschenden Gasdruckes mittels des auf eine Elektrode auftreffenden Ionenstromes
unter Verwendung einer Glühkathode, einer gegen ίο diese auf positives Potential zu bringenden
Elektrode (Ionisierungselektrode) und einer Ionenauffangelektrode und ist dadurch gekennzeichnet,
daß die lonenauffangelektrode sich im Schatten befindet, wenn der glühende Teil der Kathode und die
>5 Ionisierungselektrode als Strahlungsquellen betrachtet
werden. Dadurch wird erreicht, daß die lonenauffangelektrode weder von Röntgenstrahlen
noch von der von der Kathode ausgehenden Strahlung erreicht werden kann und der über die Ionen-
ao auffangelektrode abfließende Strom ausschließlich von Ionen herrührt. Da keine Üt>erlagerung dieses
Ionenstromes durch einen Elektronenstrom gleicher Größenordnung stattfindet, lassen sich mit einer
solchen Anordnung auch Druckwerte von io~8 Tor
und darunter messen.
Es ist bereits ein elektrisches Meßgerät zur Messung von Hochvakuum vorgeschlagen worden,
das aus einer mit dem zu messenden Vakuum verbundenen Entladungsröhre mit einer den von der
Kathode ausgehenden Elektronenstrom verstärkenden turbinenschaufelähnlichen Anodenanordnung,
einer die Röhre umgehenden Spule und einer die Anode mit dem höchsten Potential gegen die direkte
Emission der Kathode abschirmenden Elektrode, deren Potential negativ gegen die Kathode ist, sowie
einem Meßgerät besteht, welches zwischen der Abschirmelektrode und der Anode mit dem höchsten
Potential liegt. Dieser Anordnung liegt offensichtlich ein anderer Erflndungsgedanke zugrunde,
der auf eine Vervielfacherwirkung abzielt, um größere Stromvverte für die Anzeige zur Verfügung
zu hal>en.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in j Abb. ι in schematischer Weise dargestellt. In einem I
Vakuumgefäß 1, das durch einen Rohransatz 2 mit j dem Raum, dessen Druck zu messen ist, in Verbindung
steht, befindet sich ein Elektrodensystem, bestehend aus einer Glühkathode 3, einer gitterförmigen
Ionisierungselektrode 4, einer vorzugsweise volhvandigen und zylindrischen Mantelelektrode 5 j
und einer lonenauffangelektrode, die im Beispielsfalle als ein Paar von ebenen Ringscheil>en 6, 6'
ausgebildet ist, welche in zur Kathode senkrecht stehenden El>enen in der Nähe der Enden derMantelelektrode
liegen und miteinander leitend verbunden sind. Das Ringscheibenpaar kann auch durch j
eine einzige Ringscheibe, ein Paar von Drahtringen od. dgl. ersetzt werden. Wesentlich ist jedoch der
Gesichtspunkt, daß die lonenauffangelektrode im
So Schatten der Mantelelektrode liegt, wenn man die
Kathode 3 und die Ionisierungselektrode 4 als Quelle einer Licht- bzw. Röntgenstrahlung be- I
trachtet. Die Anschlüsse der Elektroden sind durch den Quetschfuß'7, auf dem das Elektrodensystem
aufgebaut ist, aus dem Vakuumgefäß 1 herausgeführt; für die lonenauffangelektrode 6, 6' wird
zwecks besonders guter Isolierung zweckmäßig eine Einzeldurchführung durch die Kolbenwand vorgesehen.
Die gitterförmige Ionisierungselektrode erhält eine gegen die Kathode positive und die
lonenauffangelektrode eine ge^en diese negative Spannung von beispielsweise einigen 100 Volt. Die
Mantelelektrode wird auf Kathodenpotential oder einem davon wenig verschiedenen Potential gehalten.
Der von der lonenauffangelektrode 6, 6' aufgenommene Ionenstrom wird an einem in der Zuleitung
zu dieser Elektrode eingeschalteten Meßinstrumente abgelesen.
Die in Abb. 1 dargestellte Elektrodenanordnung unterscheidet sich von den gebräuchlichen, als
Ionisationsmanometer dienenden Dreielektrodenröhren, deren gegen das Gitter negative Mantelelektrode
als Ionenauffänger dient, durch die besondere lonenauffangelektrode 6, 6', welche gegen
alle sie zur Elektronenemission anregenden Strahlungsquellen abgeschirmt ist. Ein Teil der im Entladungsraum
entstehenden Ionen wird zwar auch beim Gegenstand der Erfindung von der Mantelelektrode
aufgenommen und dadurch der lonenauffangelektrode entzogen' jedoch läßt sich diese
Schwächung des der Messung zugeführten Ionenstromes leicht ausgleichen durch eine Erhöhung
der Betriebsspannungen gegenüber den bei einem Dreielektrodensystem zulässigen Werten. Die
Selbsterregung von Elektronentanz-Schwingungen läßt sich stets durch eine geeignete Bemessung der
Elektroden und gegebenenfalls durch angeschlossene Schaltelemente verhindern. Es ist ferner möglich,
durch einen kleinen Durchgriff der Mantelelektrode durch das Gitter dafür zu sorgen, daß nur
ein verhältnismäßig kleiner Teil der zwischen Kathode und Gitter entstehenden Ionen zur Mantelelektrode
gelangt.
Es kann ferner durch zusätzliche elektrische oder magnetische Felder dafür gesorgt werden, daß die
im Entladungsraum frei werdenden Ionen vorzugsweise zu der im Schatten der Mantelelektrode angeordneten
lonenauffangelektrode gelangen. Dies kann beispielsweise durch besondere Saugelektroden
bewirkt werden, die den Stirnseiten des zylindrischen Elektrodensystems vorgelagert sind, wie
Abb. 2 in schematischer Darstellung zeigt. Es sind außer den in Abb. 1 vorgesehenen und in gleicher
Weise wie dort bezeichneten und wirkenden Elektroden die Saugelektroden 9, 9' vorhanden, welche
aus dünnen Drahtringen l>estehen, die miteinander leitend verbunden sind und auf einem weniger
negativen Potential als die lonenauffangelektrode 6, 6' gehalten werden. Die Ringe haben
vorzugsweise einen kleineren Durchmesser als die Anode und sind konzentrisch zur Achse des Elektrodensystems
außerhalb desselben angeordnet. Sie bewirken, daß im Ionisierungsraum frei werdende
Ionen in größerem Maße als infolge des von der lonenauffangelektrode allein erzeugten Feldes die- 13$
ser zugeführt werden.
Claims (11)
- An Stelle oder in Ergänzung einer Saugelektrode kann auch ein Magnetfeld benutzt werden, um einen größeren Teil der freien Ionen der lonenauffangelektrode zuzuführen. Beispielsweise wurde in einer Versuchsanordnung durch ein zur Achse des Elektrodensystems senkrecht verlaufendes, in Abb. 2 durch Pfeile io angedeutetes konstantes Magnetfeld von etwa 1000 Gaul.i eine Verdreifachung des zur lonenauffangelektrode 6, 6' fließenden Stromes erzielt. Mit einem axial gerichteten Magnetfeld, das in Abb. 2 durch Pfeile 11 zum Ausdruck gebracht ist, läßt sich der zur lonenauffangelektrode 6, 6' ül)ergehende Ionenstrom sogar verhundertfachen, ohne daß dalx'i eine selbständige Gasentladung auftritt. lTm günstigste Werte zu erreichen, ist es erforderlich, einer größeren Stärke des axialen Magnetfeldes eine höhere positive Spannung der Ionisierungselektrode zuzuordnen. Es ist somit möglich, den lonisierungsgrad den jeweiligen Erfordernissen anzupassen.Die Anwendung des Gedankens, die lonenauffangelektrode im Schatten der Ionisierungselektrode und der Glühkathode anzuordnen, ist weder auf koaxial ausgebildete Elektrodensysteme noch auf Vakuummeßeinrichtungen ohne selbständige Gasentladung lx?schränkt. Die Vermeidung jeglichen die lonenauffangelektrode verlassenden Photostromes stellt die grundsätzliche Beseitigung des entscheidenden Hindernisses für die Messung höchster Vakua mit Ionisationsmanometern dar. Aus diesem Grunde liegt die untere Meßgrenze für die Vakuummeterröhre, die den Gegenstand der Erfindung bildet, so tief, daß sie gegenwärtig nicht einmal abgeschätzt werden kann; sie liegt sicherlich um mehrere Zehnerpotenzen tiefer als io~8 Tor.P A T K N T A \ S P R C C II E :i. Elektrische Entladungseinrichtung mit einer Glühkathode, einer Ionisierungselektrode und einer lonenauffangelektrode zum Messen des im Eutladungsraum herrschenden Gasdruckes mittels des zur lonenauffangelektrode ülxrgehenden Ionenstromes, dadurch gekennzeichnet, daß die lonenauffangelektrode (6, 6') sich im Schatten l>enndet, wenn der glühende Teil der Kathode (3) und die Ionisierungselektrode (4) als Strahlungsquellen betrachtet werden.
- 2. Entladungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der lonenauffangelektrode und der Ionisierungselektrode eine vollwandige Mantelelektrode (5) angeordnet ist.
- 3. Entladungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrodensystem koaxial zur Glühkathode aufgebaut ist.
- 4. Entladungseinrichtung nach Anspruch 1bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionenauffangelektrode aus zwei leitend miteinander verbundenen Ringen (6, 6') besteht, die außerhalb der Mantelelektrode (5) und in der Nähe der Enden derselben angeordnet sind.
- 5. Entladungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Ionisierungsraumes Saugelektroden (9) angeordnet sind.
- 6. Entladungseinrichtung nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugelektroden als Drahtringe (9, 9') ausgebildet sind.
- 7. Entladungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugelektroden auf einem weniger negativen Potential als die lonenauffangelektrode gehalten werden.
- 8. Entladungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchgriff der Mantelelektrode durch die gitterförmige Ionisierungselektrode so klein ist, daß nur ein verhältnismäßig geringer Teil der entstehenden Ionen zur Mantelelektrode übergeht.
- 9. Entladungseinrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein zur Glühkathode senkrecht verlaufendes Magnetfeld.
- 10. Entladungseinrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein in Richtung der Systemachse verlaufendes Magnetfeld.
- 11. Entladungseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke des Magnetfeldes und die Spannung der Ionisierungselektrode derart aufeinander abgestimmt sind, daß der zur lonenauffangelektrode übergehende Ionenstrom einen Größtwert annimmt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen5298 8.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DET3953A DE843313C (de) | 1951-02-27 | 1951-02-27 | Elektrische Entladungseinrichtung mit einer Gluehkathode, einer Ionisierungselektrode und einer Ionenauffangelektrode zum Messen des im Entladungsraum herrschenden Gasdruckes mittels des zur Ionenauffangelektrode uebergehenden Ionenstromes |
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DE843313C true DE843313C (de) | 1952-08-14 |
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DET3953A Expired DE843313C (de) | 1951-02-27 | 1951-02-27 | Elektrische Entladungseinrichtung mit einer Gluehkathode, einer Ionisierungselektrode und einer Ionenauffangelektrode zum Messen des im Entladungsraum herrschenden Gasdruckes mittels des zur Ionenauffangelektrode uebergehenden Ionenstromes |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1156581B (de) * | 1961-04-17 | 1963-10-31 | Philips Nv | Ionisationsmanometer |
DE1698647B1 (de) * | 1964-03-24 | 1970-06-25 | Varian Associates | Ionisations-Vakuummeter |
-
1951
- 1951-02-27 DE DET3953A patent/DE843313C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1156581B (de) * | 1961-04-17 | 1963-10-31 | Philips Nv | Ionisationsmanometer |
DE1698647B1 (de) * | 1964-03-24 | 1970-06-25 | Varian Associates | Ionisations-Vakuummeter |
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