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1Vletalldrahtbürste. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Metalldrahtbürste
derjenigen Art, bei welcher der metallische Bürstenrücken mit umgebördeltem Rand
zum Halten der Bürstendecke versehen ist. Die neue Metalldrahtbürste kann sowohl
als Pferdekardätsche wie als Haarbürste Verwendung finden.
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Es sind bereits nichtmetallische Bürsten bekannt, bei denen, durch
Ausbildung des Bürstengrundes als hohlgepreßtes Gummikissen, zwischen Bürstenrücken
und Bürstengrund ein Luftpolster entsteht, welches ein elastisches Bürsten ermöglicht.
Die genannte Einrichtung besitzt den Nachteil, daß die Haltbarkeit der Borsten in
der aus Gummi bestehenden Bürstendecke wegen des Brüchigwerdens des Gummis sehr
beschränkt ist. Auch bei gutem Zustande der Bürstendecke lassen sich ferner die
Borsten leicht herausziehen. Die Befestigung der Borsten erfordert eine verhältnismäßige
Dicke der Gummidecke, wodurch die Bürste verteuert und ihre Elastizität verringert
wird.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Metalldrahtbürste, bei welcher
alle die erwähnten Nachteile vermieden sind. Bei der neuen Metalldrahtbürste finden
doppelschenklige Drahtzähne Anwendung. Die Erfindung besteht nun darin, daß je zwei
zusammengehörige Zahnschenkel nach den Spitzen hin auseinandergehen und hierdurch
die Außenseite des aus mehrfachem Gewebe mit dünner Kautschukauflage bestehenden
Bürstengrundes spannen, dessen Innenseite hingegen zusammenziehen. Infolgedessen
wird durch die rein metallische Elastizität der Borstenpaare zwischen Bürstenrücken
und Bürstengrund ein federndes, von der Elastizität der Kautschukauflage unabhängigss
Luftpolster gebildet, das sich bei Bemutzung der Bürste, also nach erfolgtem Druck
auf die Borsten, immer wieder bildet.
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Diese neue Metalldrahtbürste, die in erster Linie als Pferdekardätsche
und überdies als Haarbürste Verwendung finden kann, ist in der ersterwähnten Benutzungsart
in Abb, x und 2 der Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellt.
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Die ovale Metallplatte a besteht zweckmäßig aus einer leichten, dauerhaften
Aluminiumlegierung und ist nach der Mitte hin schwach gewölbt, derart, daß sie ihre
konvexe Seite den Drahtzähnen b zukehrt. Der Rand dieser Metallplatte besitzt die
im Profil etwa kreisförmige Umbördelung c, welche das ebenfalls ovale Kratzenblatt
d ringuni erfaßt und festhält. Das letztere besteht aus einem dünnen Kautschuktuch
und ist maschinell in ovaler Form mit feinen Drahtzähnen dicht besetzt. Die in bekannter
Weise U-förmigen doppelschenkligen Drahtzähne ruhen an ihrer Wurzel, dem sogenannten
Kopf, auf einer auf der Hinterseite des Kautschuktuches angebrachten Filzschicht
e, die ein Durchsetzen der Drahtzähe verhindert. Zwischen dieser Filzschicht und
der Metallplatte a ist ein schmaler Luftraum f eingeschlossen, welcher die leichte
Federung des Bürstengrundes gewährleistet und der durch die ringsum eingespannte
Kautschukdecke in gleichmäßiger Spannung erhalten wird. Dieser Luftraum wird nicht
etwa wie bei einem Gummikissen durch Aufpumpen gewonnen (wie früher schon bei Haarbürsten
versucht wurde), sondern stellt sich nach jedesmaligem Niederdrücken der Bürste
während des Gebrauchs dadurch sofort wieder her, daß die U-förmigen, nach der Spitze
hin sich etwas spreizend hergestellten Zahnschenkel der Oberseite der Kautschukdecke
Spannung und Wölbung verleihen. Die Kautschukdecke verhindert gleichzeitig das Eindringen
von Schmutz in die Gewebeschichten des Bürstengrundes. Die Drahtzähne sind im Gegensatz
zu anderen Bürsten nicht büschelartig angeordnet, sondern ganz gleichmäßig auf dem
Bürstengrunde verteilt, so daß sich auf dem letzteren Schmutz und, Haare weniger
leicht festsetzen können. Für die Handhabung der Pferdekardätsche ist an der äußeren
Seite der Metallplatte ein Gurt g angebracht. Bei Haarbürsten tritt an Stelle des
Gurtes ein entsprechender Griff.
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Während bei Haarbürsten die Drahtzähne senkrecht auf dem Bürstengrunde
angebracht werden, sind sie bei Pferdekardätschen zweckmäßig etwas geneigt in die
federnde Unterluge
eingesetzt, wodurch ein und dieselbe Kardätsche
zum Putzen sowohl von grobhaarigen wie von feinhaarigen Pferden verwendet werden
kann, je nachdem man die Bürste »gegen den Strich« (gröber, härter) oder »mit dem
Strich« (feiner, weicher) handhabt. Insbesondere auch zum Striegeln (Entfernung
von grobem Schmutz, Entwirrung verklebter Haare) kann die Kardätsche Verwendung
finden. Auf der Außenseite der Metallplatte können entsprechende Vermerke wie »härter«,
»weicher« mit entsprechenden Pfeilen angebracht sein, welche die jeweils gewünschte
Putzart und Putzrichtung der Kardätsche angeben.
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Eine derartige Pferdekardätsche zeichnet sich durch besonders geringes
Gewicht und außerordentlich gesteigerte Putzwirkung aus. Sie macht die Verwendung
des Striegels vollständig überflüssig. Im Gegensatz zu letzterem reißt sie den Pferden
nahezu gar keine wurzelfesten Haare aus, löst hingegen in hervorragender Weise Schmutz
und Schuppenmaterial von der Haut und dem Haar. Das Pferdehaar erhält bereits nach
kurzer Behandlung mit diesen Kardätschen, wie Versuche ergeben haben, einen weichen
samtartigen Glanz. Der Kraftaufwand beim Putzen ist weit geringer als bei den bisher
üblichen Kardätschen, da der nachgiebige Metallzahn weit besser als die Borste bis
zum Haargründe vordringen kann. Der zum gründlichen Pferdeputzen benötigte Zeitaufwand
ist nach dem Ergebnis der Versuche etwa 1/4 so groß wie bei Verwendung gewöhnlicher
Striegel und Kardätschen.
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Die bisher vereinzelt verwendeten Metalldrahtkardätschen besaßen eine
ganz unzweckmäßige rechteckige Form, die infolge ihrer scharfen Kanten sehr leicht
zu Beschädigungen der knochigen Körperteile führt. Auch besaßen diese Kardätschen
vorwiegend ganz primitive Unterlagen, in welche viel zu kurze und zu grobe Zähne
in zu lichter Besetzung eingefügt waren. Meistens besaßen die Zähne auch noch eine
knieförmige Umbiegung, so daß infolge des sehr schrägen Eingriffs der Zahnspitze
eine reißende, wenn nicht sogar schneidende Wirkung auf die Pferdehaut ausgeübt
wurde, zumal bei dem festen Aufliegen der dicken starren Drahtzähne auf der Unterlage
eine genügende Elastizität der Zähne nicht zu erreichen war. Alle diese Nachteile
sind bei der neuen Kardätsche vermieden, mit welcher man die Pferde selbst in den
tiefsten Winkeln der knochigen Körperteile - Augenhöhlen, Ohren, Kinnlade usw. -
tadellos in einem Bruchteil der Zeit im Vergleich mit der früheren Arbeitsweise
säubern kann. Auch als Hundebürsten eigen sich die neuen Kardätschen nach Versuchen
in besonderem Maße.
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Aber auch als Haarbürste ist die neue Einrichtung besonders geeignet.
Mit einer derartigen Haarbürste kann selbst das dichteste und verschlungenste Frauenhaar
ohne jede Anwendung von Gewalt leicht entwirrt werden, so daß der Haarkamm, abgesehen
vom Scheiteln des Haares, in der Hauptsache überflüssig wird. Das Haarbürten im
Gegensatz zu Pferdekardätschen in der Querrichtung beansprucht werden, so werden
bei Haarbürsten die Drahtzähne, wie bereits oben erwähnt, nicht schräg, sondern
senkrecht in den Bürstengrund eingesetzt. Im Gegensatz zum Kamm wird bei Benutzung
der neuen Haarbürste das Ausreißen von wurzelfestem Haar fast völlig vermieden.
Dieser zur Erhaltung von wohlgepflegtem Frauenhaar nicht hoch genug einzuschätzende
Vorteil beruht einerseits auf der hohen Elastizität des dünnen Metalldrahtes, anderseits
auf der ausgezeichneten Federung des Bürstengrundes infolge der Benutzung des Kautschukstoffes
unter Zwischenschaltung einer Luftschicht. An zu stark verfilzten Haarstellen gleitet
infolgedessen der nachgiebige glatte Metallzahn sanft ab, während der starre Kamm
nur zu sehr geeignet ist, die Haare an der Wurzel auszureißen. Auch das Brechen
der Haare wird auf diese Weise stark vermindert.
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Natürlich können derartigeMetallhaarbürsten - ebenso wie Metallkardätschen
- in beliebigen Härtegraden hergestellt werden und lassen sich somit allen Bedürfnissen
weitgehend anpassen. Die Lebensdauer derartiger Metalldrahtbürsten ist bei geeigneter
Behandlung allen bisher gebräuchlichen Bürsten erheblich überlegen.