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Formpresse für Handbetrieb. Gegenstand der Erfindung ist eine Formpresse
für Handbetrieb mit Pressung von unten und mit Abhebevorrichtung. Bei den bisher
bekannten Formpressen dieser Art ist die Führung für den das Armkreuz der Abhebevorrichtung
tragenden Schlitten und dessen Kurbelgetriebe gemeinsam mit den Führungen für die
Stangen der heb- und senkbaren Formenplatte von einem Blechkasten umschlossen, wobei
das unten am Schlitten
befestigte Armkreuz durch seitliche Schlitze
des Kastens nach außen tritt. Der zum Heben und Senken der Formenplatte dienende
Balken ist unterhalb des Blechkastens auf den Maschinenfüßen offen gelagert.
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Der Blechkasten macht die darin untergebrachten beweglichen Maschinenteile
und ihre Führungen .und Lager gänzlich unzugänglich, so daß der Blechkasten sowohl
zum Zwecke der Schmierung der Führungen, Lager und Getriebe als auch behufs Nachstellung
der Schlittenführung vollständig abgenommen werden muß. Da dies mit einem vermehrten
Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist, so unterbleibt die notwendige Schmierung
und die genaue Nachstellung der Schlittenführung sehr häufig. Die Folge sind natürlich
Störungen im Gange der Maschine. Wird dann endlich zur Abnahme des Blechkastens
geschritten, so sind in der Regel die Verschraubungen eingerostet und nur sehr schwer
zu lösen. Die Wiederanbringung des Blechkastens erfolgt meist in unordentlicher
Weise, und der Kasten läßt sich auch infolge des Verrostens der Verschraubungen
nicht mehr richtig schließen, so daß die Führungen und Getriebe der Gefahr des Versandens
ausgesetzt sind. Aber auch bei ordnungsmäßiger Anbringung des Blechkastens tritt
durch die seitlichen Schlitze desselben leicht Sand in den Kasten ein. Die Lager
für den Balken sind überhaupt nicht geschützt.
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Alle diese Mängel sind durch die Erfindung beseitigt. Das Neue besteht
in der Hauptsache darin, daß die Führung für den das Armkreuz der Abhebevorrichtung
tragenden Schlitten und dessen Kurbelgetriebe in einem flachen, mit Schmieröffnungen
versehenen gußeisernen Kasten angeordnet sind, welcher die beiden je eine Führungsstange
der heb-und senkbaren Formenplatte umschließenden, freistehenden Säulen verbindet,
und daß die Schrauben der Nachstellvorrichtung für die Schlittenführung durch eine
seitliche Kastenwand nach außen geführt sind. Das Armkreuz ist dabei gemäß der Erfindung
oberhalb der Schlittenführungen durch die hier offene Rückwand des zweckmäßig bis
dicht unter die Formenplatte geführten Kastens mit dem Schlitten verbunden, und
außerdem ist der zum Heben und Senken der Formenplatte dienende Balken in den als
Schutzkasten für die Lager ausgebildeten hohlen Säulenfüßen gelagert und um den
die Schlittenführung enthaltenden Kasten nach hinten herumgekröpft.
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Bei der neuen Maschine sind alle beweglichen Teile und ihre Führungen
sowie insbesondere auch die Lager des Balkens gegen den Formsand sehr wirksam geschützt.
Trotzdem können diese Teile aber ohne weiteres von außen geschmiert werden, und
die Nachstellung der Schlittenführung ist ebenfalls ohne Abnahme des Schutzkastens
möglich.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigen Abb. i die neue Formpresse in einer Vorderansicht mit teilweisem
Schnitt, Abb. 2 einen senkrechten Schnitt nach der Linie A-A der Abb. i, Abb. 3
einen senkrechten Schnitt nach der Linie B-B der Abb. i.
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Abb. d. veranschaulicht eine Einzelheit, teilweise in Ansicht, teilweise
im Schnitt.
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Die dargestellte Formpresse besteht =in wesentlichen aus der heb-
und senkbaren Forinenplatte i, der Abhebevorrichtung für die obere Formkastenhälfte
und der über der Formenplatte i angeordneten, ausschwenkbaren Preßbrücke 2. Die
Formenplatte i wird von zwei Führungsstangen 3, 3 getragen, welche in den beiden
hohlen gußeisernen Säulen 4, 4. der Presse senkrecht geführt sind. Zwischen den
beiden Säulen 4., q. ist ein diese verbindender, flacher, gußeiserner Kasten 5 angeordnet,
in welchem der Schlitten6 der Abhebevorrichtung senkrecht geführt ist. Dieser Schlitten
6 trägt ein Armkreuz 7, das mit vier senkrechten Abhebestangen 8 versehen ist. Das
Armkreuz 7 ist dabei gemäß der Erfindung mit dem Schlitten 6 oberhalb der Führungen
des letzteren durch die hier offene Rückwand des Kastens 5 verbunden, welcher bis
dicht unter die Formenplatte i geführt ist. Die Schlittenführungen sind, wie bekannt,
nachstellbar, und die beiden Schraubenpaare 9, 9, welche zum Nachstellen dienen,
sind durch die eine Seitenwand des Kastens 5 nach außen geführt. In einer an der
Vorderwand des letzteren angegossenen Büchse io ist der mit einer exzentrischen
Bohrung versehene und behufs Verstellung des Hubes der Abhebevorrichtung dreh- und
feststellbare Lagerkörper i i angeordnet, in dessen Bohrung die Kurbelwelle i2 lagert.
Diese trägt am inneren Ende eine mit dein Schlitten 6 durch die Schubstange
13 verbundene Kurbel 1d. und am äußeren Ende einen Handgriff 15. In der Vorderwand
des Kastens 5 ist endlich eine durch einen Schieber o. dgl. verschließbare Schmieröffnung
16 vorgesehen.
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Der zumHeben undSenken derFormenplatte dienende Balken 17 ist in den
hohlen Füßen der Säulen q., q. gelagert und nach hinten tun den flachen Kasten 5
herumgekröpft. Die Säulenfüße 18, 18 sind dabei derart kastenförmig ausgebildet,
daß sie die beiden Lager des Balkens 17 vorne und. an den Seiten abschließen. Der
Balken 17 ist durch eine Öffnung in der äußeren Seitenwand des einen Säulenfußes
nach außen geführt und trägt hier den mit einem Gegengewichtig versehenen .
Handhebel
2o. Auf die Kröpfung i7a des Balkens stützt sich eine am unteren Ende pfanne@nartig
ausgebildete Druckstange 31,
welche mit ihrem oberen Ende in eine an der Unterseite
der Formenplatte angeordnete Pfanne 32 eingreift und so den Balken 17 mit der Formungsplatte
kuppelt. Die Säulen 4, .4 sind behufs leichter Zugänglichkeit der Führungen 3, 3
und der Balkenlager am Rücken sowie teilweise auch an den inneren Seitenwänden offen.
Sie sind dabei durch eine den Zwischenraum zwischen den Säulen überdeckende, abnehmbare
Blechplatte 21 und eine damit verbundene Rückwand 22 aus Blech abgeschlossenen und
dadurch gegen das Eindringen von Formensand geschützt.
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Die Preßbrücke 2 wird, wie bekannt, von zwei Stangen 23 getragen,
welche um zwei an den Säulen 4, 4 angegossene, wagrechte Zapfen 24 schwenkbar sind,
um die Preßbrücke 2 beim Aufsetzen und Abheben der Formkästen nach hinten aus der
Arbeitsstel= lang herausschwenken zu -können. Zwei Spiralfedern 25 halten die Stangen
23 gewöhnlich in ihrer vorderen, der Arbeitsstellung der Preßbrücke entsprechenden
Lage: Die Schwingbewegungen der Stangen 23 werden durch an den Drehzapfen 24 angeordnete
radiale Anschläge 26 begrenzt, die in Ausschnitte 27 der Naben 28 der Stangen 23
eingreifen, und mit welchen je zwei in den Naben 28 tangential angeordnete Stellschrauben
29, 30 zusammenwirken (siehe Abb.4).
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Die Arbeitsweise der Presse ist die bekannte: Beim Aufsetzen und Abnehmen
der Formkästen wird die Preßbrücke 2 von Hand nach hinten umgeschwenkt, während
sie bei ihrer Freigabe unter Wirkung der Federn 25 selbsttätig in die Arbeitsstellung
zurückkehrt. Die Pressung erfolgt dadurch, daß der Handhebel 2o nach vorn herabgeschwungen
wird, wobei der Balken 17 unter Vermittlung der Druckstange 31 die Formenplatte
i nach: oben gegen die Preßbrücke 2 drückt. Beim Wiederemporschwingen des Handhebels
2o kehrt die Formenplatte i durch ihr Eigengewicht und das Gewicht der darauf stehenden
Formen in die untere Endlage zurück. Das Abheben der oberen Formkastenhälfte erfolgt
durch Drehen des Handhebels 15, wobei der Schlitten 6 mit dem Armkreuz 7 durch das
Kurbelgetriebe 13, 14 angehoben wird und die Stangen 8 von unten gegen die Führungsstifte
der oberen Formkastenhälfte geführt werden und die letztere dadurch abheben.
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Wie ohne weiteres ersichtlich, sind bei der neuen Maschine alle beweglichen
Teile und ihre Führungen, insbesondere die Schlittenführungen für das Armkreuz der
Abhebevorrichtung, das Kurbelgetriebe des letzteren und die Lager des Balkens gegen
den Form-Sand wirksam geschützt. Dabei kann aber die Schmierung und Nachstellung
der Schlittenführung ohne weiteres von außen her erfolgen. Ein Ausbau irgendwelcher
Teile ist zu diesem Zweck also nicht mehr erforderlich. Der Hub der Abhebevorrichtung
kann ohne Behinderung durch andere Teile verstellt -%verden, und der Ausschlag der
Preßbrücke 2 ist entsprechend der Größe der zur Verwendung kommenden Formkästen
veränderlich.