DE35564C - Leuchter für schwere Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Leuchter für schwere KohlenwasserstoffeInfo
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- DE35564C DE35564C DENDAT35564D DE35564DA DE35564C DE 35564 C DE35564 C DE 35564C DE NDAT35564 D DENDAT35564 D DE NDAT35564D DE 35564D A DE35564D A DE 35564DA DE 35564 C DE35564 C DE 35564C
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23D—BURNERS
- F23D3/00—Burners using capillary action
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23D—BURNERS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 4: Beleuchtungsgegenstände.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. August 1885 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Leuchter für schwere Kohlenwasserstoffe, wobei zwei
getrennt von einander und gleichzeitig brennende Flammen zur Verwendung kommen.
Die bei Verwendung leicht flüchtiger Kohlenwasserstoffe entstehende Explosions- und Feuersgefahr ist überall bekannt; auch ist bekannt,
Oafs die schweren Mineralöle von 0,855 bis 0,870 spec. Gew., wie solche im Kaukasus gewonnen
werden, diese Gefahren nicht in sich bergen, doch sind dieselben für Leuchtzwecke bis jetzt
noch nicht angewendet worden.
Sä'mmtliche hierauf bezügliche Versuche mit neuen Leuchtapparaten sind bisher daran gescheitert,
dafs die Flamme niemals weifs brannte, dagegen bei lebhafter Rufsbildung einen penetranten
üblen Geruch ,verbreitete. Diese Thatsache dürfte von der unvollkommenen Verbrennung'
des schweren Kohlenwasserstoffes herrühren.
Um eine vollkommene Verbrennung des . schweren Mineralöles sogar bis zu einem specifischen
Gewicht von 0,870 zu erreichen, ist die neue Vorrichtung angewendet, bei welcher eine
zweifache Verbrennung, d. h. eine unvollkommene und eine vollkommene Verbrennung stattfindet.
Eine der Flammen brennt oberhalb des Bassins, wird von einem bis in das Bassin
reichenden Docht mit dem schweren Mineralöl gespeist und ist von einem cylindrischen Mantel
umgeben, während die andere Flamme am Mundstück dieses Mantels bezw. Aufsatzes ohne
Verwendung eines Dochtes brennt.
Die unverbrannten Theile des Oeles, welche von dem ersten Brenner abströmen, werden
auf dem Wege zum Mundstück des Mantels bezw. Aufsatzes so mit Luft vermengt, dafs
dort eine vollkommene Verbrennung eintritt.
Um diese innige Verbrennung der Luft und der von der ersten Flamme hochsteigenden
Verbrennungsproducte zu erreichen, wird diese Flamme mit einem Cylinder aus Gaze, durchlochtem
Metall oder anderem geeigneten Material umgeben, der seinerseits wieder von einem durchlochten oder nur am oberen Rande
durchlochten Metallmantel umgeben werden kann.
Die eine Flamme brennt auf dem Dochte innerhalb des durch den Mantel bezw. Doppelmantel
begrenzten Raumes, während die hochsteigenden unvollkommen verbrannten Producte in dem durch den Doppelmantel gebildeten
Mischraum mit so viel Sauerstoff gemengt werden, dafs sie nochmals an der Mündung
des Cylinders, der eine entsprechende Form erhält, angesteckt werden können, eine
helle, weifse Flamme liefern und eine vollkommene Verbrennung möglich machen.
Fig. ι ist die Ansicht eines neuen Leuchters, Fig. 2 ein Verticalschnitt durch denselben,
Fig. 3 eine Oberansicht von Fig. 1.
Fig. 4 zeigt einen Brenner mit Luftlöchern und festem Mantel oder Aufsatz.
Fig. 5 zeigt den unteren Theil des Mantels bezw. Aufsatzes durchlocht.
A ist der Untersatz des Leuchters, dessen Hohlraum in zwei Abtheilungen A1A2 getheilt
ist, die nur am untersten Ende mit einander communiciren. Der äufsere ringförmige Raum A1
ist durch eine kleine Oeffnung G mit der atmosphärischen Luft in Verbindung gebracht.
Der Brenner B wird in den Vasenring B1 des
Raumes A1 eingeschraubt und ist mit kleinem Runddocht D und Trieb C versehen. Wendet
man durchlochte Mäntel an, so ist der Brenner ohne Luftlöcher, wendet man dagegen Mantel
an, die nur an der Spitze durchlocht sind, so ist der Brenner mit Luftlöchern zu versehen.
E ist ein cylindrischer, am oberen Ende Aerengter Mantel oder Cylinder aus Drahtgaze,
durchlochtem Metall oder anderem geeigneten Material, welcher allein verwendet werden kann;
man zieht es jedoch vor, einen zweiten Mantel F aus Drahtgaze, durchlochtem Metall oder
anderem geeigneten Material anzuwenden. "Wie bereits erwähnt, wendet man zwei gleichzeitig
und getrennt von einander brennende Flammen an. Die erste Flamme α wird durch den Docht
mit dem schweren Mineralöl gespeist und brennt mit bläulicher Flamme. Die von dieser Flamme
hochsteigenden, unvollkommen verbrannten Theile werden an der schlitzartigen Mündung
des äufseren Mantels angesteckt, und da sie sich auf ihrem Wege zur Mündung mit dem
Sauerstoff der eindringenden Luft gemengt haben, brennen sie mit heller, weifser Flamme β
und vollenden auf diese Weise die Verbrennung.
Das schwere OeI wird dadurch constant in dem inneren Raum Ä2 hochgedrückt, dafs die
Luft oberhalb desselben durch die Flamme α hochgezogen und entfernt wird, während die
durch die kleine Oeffhung G nach dem äufseren ringförmigen Raum A1 eindringende atmosphärische
Luft auf das schwere OeI drückt und das Hochsteigen desselben in den inneren
Raum A2 befördert. Um dieses Licht anzuzünden,
wird der Docht so niedrig gehalten, dafs nur eine ganz kleine Flamme brennt. Hierauf wird der Mantel, Doppelmantel oder
Aufsatz auf den Brenner gesteckt, der Docht so weit hochgedreht, dafs eine bläuliche Flamme
entsteht und die unverbrannten Theile des Kohlenwasserstoffes hochsteigen, welche nunmehr,
angezündet, mit heller, weifser Flamme brennen.
Der Verbrauch an Kohlenwasserstoff ist nach Angabe des Erfinders sehr gering, da ein russisches
Pfund = 409,531 g für mindestens 50 bis 60 Stunden ausreicht; das Brennöl ist sehr schwer,
besitzt ein specifisches Gewicht von 0,855 bis 0,870 und kann erst bei 1050 bis 1300C. zur
Explosion gebracht werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Leuchter für schwere Kohlenwasserstoffe, charakterisirt durch:a) die Anwendung zweier von einander ge-• trennt brennender Flammen, von denen die eine mit unvollkommener, die andere mit vollkommener Verbrennung brennt;b) die Anordnung des ohne Luftlöcher hergestellten Brenners in Verbindung mit dem Mantel aus Drahtgaze, durchlochtem Metall oder anderem geeigneten Material, dessen Obertheil verengt ist, um erforderlichen oder geeigneten Falles als Brennermundstück dienen zu können;c) die Anordnung des mit Luftlöchern versehenen Brenners in Verbindung mit einem Mantel aus Drahtgaze oder anderem durchlochten Material und mit einem dicht abschliefsenden Mantel, der nur am oberen Ende mit Luftlöchern versehen ist;d) die Anordnung der Flammen derart, dafs die durch den Docht mit dem schweren OeI gespeiste Flamme innerhalb des Cylinders, Mantels oder Aufsatzes aus Drahtgaze oder anderem geeigneten Material brennt, während die zweite Flamme durch die von der ersten in die Höhe steigenden Verbrennungsproducte und eine entsprechende Menge zugeführter und vorgewärmter Luft gespeist wird;e) die Anordnung der nur am untersten Theile communicirenden Hohlräume des Bassins zur Aufnahme des schweren Kohlenwasserstoffes, derart, dafs, während das etwa vorhandene kleine Quantum Luft durch die im Innern des Mantels brennende Flamme ausgesogen, daher ein luftverdünnter Raum im inneren Hohlraum geschaffen wird, das schwere Mineralöl gezwungen wird, sein höchstes Niveau innezuhalten, indem der äufsere ringförmige Hohlraum durch eine kleine Oeffnung unter dem Drucke der atmosphärischen Luft steht, und, da kein Widerstand zu überwinden ist, das schwere Mineralöl constant mit dem unteren Theil des Brenners in inniger Berührung gehalten wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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