Die Erfindung betrifft eine Anzeigeeinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Eine solche Anzeigeeinrichtung ist aus Technische Rundschau 14/85
Seiten 8/9 für ein Kraftfahrzeug-Armaturenbrett bekannt, bei der
eine Vielzahl an Wechsel- und an Fest-Informationen elektrooptisch
mittels einer sehr komplexen, großflächigen Flüssigkristallzelle
dargestellt wird. Ähnliche Verhältnisse hinsichtlich der großen
geometrischen Abmessungen von Anzeigeeinrichtungen liegen auch bei
anderen Land- und Luftfahrzeugen oder beispielsweise in der Meß-
und Wartentechnik vor; stets geht es darum, innerhalb eines in einem
Gehäuse ausgesparten relativ großflächigen Bereiches eine Vielzahl
von diskret anzusteuernden Informationsdarbietungen neben Festinfor
mationen zu realisieren, wobei die Größe der Anzeigefläche aus gestal
terischen Gründen durchaus erheblich größer sein kann, als für die
Wechsel- und Festzeichen-Informationsdarbietung an sich erforderlich
wäre.
Von besonderer Problematik bei derartigen großflächigen Flüssig
kristall-Anzeigeeinrichtungen sind jedoch die technologischen Schwierig
keiten zur Gewährleistung konstanten Plattenabstandes über die gesamte
Zellenfläche, weil Verformungen von den in der Randversiegelung
und in der Zelle enthaltenen Distanzpartikeln zu Schwankungen der
optischen Weglänge und damit zu Anzeige-Informationsverfälschungen
oder jedenfalls -farbänderungen führen. Auch führen Toleranzen in
den Glasplanität und die notwendige homogene Verteilung von Spacern
in der Zelle zu einer erheblichen Minderung der Ausbeute bei der
Serienherstellung großflächiger Displays. Die dadurch bedingten
überproportionalen Fertigungskosten wirken sich insbesondere dann
aus, wenn (beispielsweise für billigere Kraftfahrzeugmodelle) zwar
aus ästhetischen Gründen eine großflächige Armaturenbrett-Öffnung
von einer Anzeigeeinrichtung ausgefüllt sein soll, die aber nur
einen reduzierten Informationsumfang aufweist, für die Informations
darstellung also gar nicht des großen Anzeigebereiches bedürfte.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine großflächige Anzeigeeinrichtung gattungsgemäßer Art
derart auszubilden, daß sie unter Gewährleistung der gestalterischen
Aspekte preisgünstiger herstellbar und damit möglichst zugleich
den individuellen Anforderungen an den darzustellenden Informations
umfang ohne überproportionale Kostensteigerung flexibel anpaßbar
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß die gattungsgemäße Anzeigeeinrichtung gemäß dem Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 ausgebildet ist.
Diese Lösung beruht auf der erfindungsgemäßen Überlegung, daß aus
Kostengründen anzustreben ist, so weit es das Design erlaubt, Zellen
mit vergleichsweise geringen Abmessungen einzusetzen, deren Her
stellungstechnologie heute ohne weiteres beherrscht wird und eine
preisgünstige Massenfertigung erlaubt. Allerdings kann die bloße
Gruppierung einzelner Informationsanzeigen innerhalb des gestalterisch
vorgegebenen Anzeigebereiches den ästhetischen Anforderungen oft
nicht genügen und auch die Konzentration eines Bedieners, etwa eines
Fahrzeugführers, infolge Aufteilung der unterschiedlichen anzuzeigenden
Informationen auf getrennt nebeneinander sichtbare Displays nach
teilig beeinflussen.
Deshalb wird nach der erfindungsgemäßen Lösung der gesamte beispiels
weise in einem Armaturenbrett oder in einem Maschinen-Kontrollpult
zur Verfügung gestellte Anzeigebereich von einer diesen Bereich,
also die Sichtfläche der Anzeigeeinrichtung insgesamt überdeckenden
Scheibe abgeschlossen, die als Träger für individuelle - jeweils
gängige kleinere Abmessungen aufweisende, - Flüssigkristallzellen
(Displays) dient; welche an der dem Betrachter abgewandten Rückseite
der Deckscheibe hinter durchsichtigen, der Geometrie der Zellen
angepaßten Bereichen angeordnet sind, die an der im übrigen undurch
sichtig - und in einer den Design-Anforderungen angepaßten Einfärbung
- ausgerüsteten Deckscheibe befestigt sind. Beim Betrachten der
Deckscheibe sind also nur so viele durchsichtige Bereiche mit dahinter
angeordneten Flüssigkristallzellen zur Informationsdarbietung sichtbar,
wie gleichzeitig individuell darstellbare Informationseinheiten
vorgesehen sind. Der größere übrige Bereich der die Anzeigeeinrichtung
sichtseitig ausmachenden Deckscheibe bedarf für seine Realisierung
keiner kostspieligen Flüssigkristallzellen-Technologie, weil es
sich einfach um ein durchsichtiges oder durchscheinendes Träger
material, etwa eine Kunstglasscheibe mit farbiger Ausrüstung oder
eine rückseitig eingefärbte Polykarbonatplatte handeln kann. Dabei
ist die Sichtseite der nicht genau lotrecht zu betrachtenden Scheibe
bzw. einer diese abdeckenden Farb-Folie, also die Sichtseite der
Deckscheibe der Anzeigeeinrichtung zweckmäßigerweise aufgerauht,
mattiert oder mit einer dünnen Rauhlack-Schicht belegt, um betrachter
seitige Reflexionen zu vermindern, ohne den Kontrast durch Unschärfen
im Randbereich der angezeigten Informationen übermäßig zu verschlechtern.
Um kontrastvermindernde optische Übergänge, und dadurch Einbußen
in der Zeichen-Erkennbarkeit, in der Montageebene zwischen der Deck
scheibe und den einzelnen rückwärtig daran befestigten Flüssigkristall
zellen zu verringern, erfolgt die Befestigung der Zellen zweckmäßiger
weise unter optischer Ankopplung mittels eines durchsichtigen Klebers,
dessen optischer Brechungsindex etwa beim geometrischen Mittelwert
zwischen dem Brechungsindex des Polfiltermaterials auf der Front
scheibe der Flüssigkristallzelle oder dem Brechungsindex des Frontglases
der Zelle und dem Brechungsindex der Deckscheibe an ihrem vor der
Zelle gelegenen durchsichtigen Bereich gewählt ist. Da übliche Pol
filter von Flüssigkristallzellen einen Brechungsindex von n ≈1,5
aufweisen und wenn die Anzeige-Deckscheibe aus Acryl-Material mit
einem optischen Brechungsindex von n = 1,49 ausgebildet (als ebene
Platte geschnitten oder dreidimensional verwölbt ausgeformt) ist,
wird etwa für die Zellen-Befestigung hinter der Deckscheibe als
durchsichtiger Kleber ein Material mit einem optischen Brechungsindex
in der Größenordnung von n ≈1,5 gewählt; wie es etwa gegeben ist
bei dem Material, das unter der Bezeichnung E 301 von der Firma
Epotek am Markt ist. Aber auch andere in der optischen Technik be
kannte Klebermaterialien sind verwendbar; wobei erforderlichenfalls
deren optischer Brechungsindex auf die wünschenswerte Größenordnung
eingestellt werden kann, um Verluste in der Verbindungsebene zwischen
der Zellen-Vorderseite und der Deckscheiben-Rückseite möglichst
gering zu halten.
Nach der erfindungsgemäßen Lösung für eine technologisch unkritisch
und preisgünstig herstellbare großflächige Anzeigeeinrichtung ergeben
sich ferner besonders günstige Möglichkeiten der Festzeichen-Dar
stellung, bei denen es sich beispielsweise um Maß-(Dimensions-)
-Angaben zu den Wechselinformationen, um Erläuterungen zu Warnsignalen
oder einfach um dekorative Elemente wie Umrahmungen bestimmter Teil
bereiche der Anzeigeeinrichtung zur optischen Gruppierung bestimmter
Einzelanzeigen handeln kann. Bei großflächigen Flüssigkristallzellen
bedarf es für solche Festzeichendarstellung (deren Darbietung also
nicht elektrooptisch umschaltbar sein soll) besonderer Maßnahmen
bei der Zellenfertigung wie etwa der Kammerausbildung oder der Alignment
zerstörung in bestimmten Bereichen der Zelle, um dort den Aufbau
der Schraubenstruktur der Flüssigkristallmoleküle zu unterbinden
und damit einen bestimmten optischen Eindruck (also die Festzeichen-An
gabe) örtlich zu fixieren; denn ein Aufdruck von Festzeicheninfor
mationen auf der Vorderseite einer Flüssigkristall-Zelle, also auf
dem vorderen Polfilter oder Glas, vermindert ebenfalls die Zellenaus
beute. Nach der erfindungsgemäßen Ausbildung der großflächigen Anzeige
einrichtung ergibt sich nun die Möglichkeit, die Festzeichen-Dar
stellung unmittelbar an der Deckscheibe, in entsprechender geometrischer
Nachbarschaft zur zugeordneten Zelle für die Wechselinformationsdar
bietung, auszubilden, beispielsweise als Aufdruck im Positiv- oder
im Negativkontrast auf die Vorderseite oder hinter einem entsprechend
konfigurierten transmissiven Bereich auf die Rückseite der Deck
scheibe. Geometrisch beliebig komplizierte Festzeichendarbietungen
oder Gestaltungsgraphiken können also durch einfache Druckverfahren
auf der Deckscheibe realisiert werden, sie bedürfen nicht fertigungs
technisch kritischer und teurer Eingriffe in den Herstellungsprozeß
der Flüssigkristallzellen selbst.
Parallaxeprobleme zwischen der Wechselzeichen-Darbietung aus der
Zelle und der benachbarten Festzeichen-Darstellung auf der Deckscheibe
sind bereits durch die optische Wirkung des angepaßten Klebematerials
für die Befestigung der Zelle hinter der Deckscheibe weitgehend
reduziert. Darüberhinaus ergeben sich fertigungstechnisch einfache
Möglichkeiten zur noch weitergehenden Reduzierung etwaiger Parallaxe
probleme, indem die Festzeicheninformationen nicht direkt auf eine
frontseitige oder rückseitige Fläche der Deckscheibe aufgedruckt
werden, sondern durch entsprechend geometrisch gestaltete Lichtleit
körper ausgebildet werden, die hinter durchsichtigen Bereichen der
Deckscheibe an deren Rückseite befestigt und z.B. seitlich angestrahlt
werden und die sich bis etwa in die optisch wirksame Mittelebene
der informativ zugeordneten Wechselzeichen-Flüssigkristallzellen
erstrecken. Wenn dann für die Klebe-Befestigung solcher geformter
Lichtleitkörper an der Deckscheibe ebenfalls auf eine Brechungs-An
passung (wie oben für die Zellenbefestigung beschrieben) geachtet
wird und die Rückseite dieser Zeichen-Körper als Lichtaustrittsflächen
gestaltet werden
(beispielsweise durch Aufrauhung oder durch Lack-Beschichtung),
dann wird die geometrische Festzeichen-Konfiguration in der optisch
wirksamen Zellenebene hinter der betrachterseitigen Frontfläche
der Deckscheibe sichtbar, ohne daß zwischen Wechselzeichen und Fest
zeichen noch ernsthafte Parallaxeprobleme auftreten können.