DE352482C

DE352482C - Verfahren zur Herstellung eines Naehrmittels aus Fruechten oder saeurehaltigen, pflanzlichen Stoffen

Info

Publication number: DE352482C
Application number: DE1919352482D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1919-11-05
Filing date: 1919-11-05
Publication date: 1922-04-28

Description

Verfahren zur Herstellung eines Nährmittels aus Früchten oder säurehaltigen, pflanzlichen Stoffen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Lösung der Aufgabe, den durch Auskochen von Fleisch: und Knochensubstanz` in bekannter Weise hergestellten Nährextrakt dem menschlichen Körper in Form eines allgemein beliebten Nahrungs- und Genußmittels zuzuführen, das im Geschmack so wesentlich von dem der bekannten Nährextrakte in günstigem Sinne abweicht, daß es gern und auch in größeren Mengen genommen wird. Gleichzeitig wird auch in einfachster Weise die Aufgabe gelöst, den hohen Säuregehalt gewisser Früchte und pflanzlicher Stoffe herabzumindern, ohne daß durch die Neutralisation der Säuren Salze entstehen, die nicht unbedingt als Nährsalze anzusprechen sind.
Es sind Futtermittel bekannt, die aus Blut, gebranntem Kalk, phosphorsaurem Kalk und schwach sauer reagierenden Stoffen, wie Gras, Heu, Kleie oder Treber, hergestellt sind. Hierbei können aber die letztgenannten Stoffe keinen unlöslichen phosphorsauren Kalk, geschweige denn Knochen mit ihrem Gehalt an Fett, Gallertstoffen und unlöslichen phosphorsaurem Kalk aufschließen.
Es ist ferner bekannt, durch einen unvergorenen, eingedickten Most bei gewöhnlicher Temperatur Fleisch in Lösung zu bringen. Auch hierbei lassen sich Knochen nicht aufschließen.
Von diesen Verfahren unterscheidet sich das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren zur Herstellung eines Nährmittels in Fruchtsaft-, Fruchtgelee- oder Fruchtmusform dadurch; daß man Früchte oder andere säurehaltige, pflanzliche Stoffe und Knochen bei erhöhter Temperatur auslaugt oder bei atmosphärischere oder erhöhtem Druck miteinander dämpft oder kocht.
Zur Herstellung. eines Nährmittels in Saftform kann man beispielsweise ein Gemisch von q. Teilen Johannisbeeren und x Teil frischen Knochen bei 95° C il-/, Stunden auslaugen und erhält dann einen guten Nährextrakt.
Kocht man anderseits q. Teile Rhabarber, a Teile Äpfel und z Teile frische Knochen 45 bis 6o Minuten unter % Atm. Druck, so wirkt die Säure vom Rhabarber und von den Äpfeln auf das dreibasisch phosphorsaure Kalzium der Knochen unter Bildung von organischsaurem Kalk und leicht löslichem phosphorsauren Kalzium ein. Außerdem geht die Leimsubstanz der Knochen in eine musartige, als Brotaufstrichmittel mit Fruchtgeschmack verwendbare Masse über, wobei auch das Fett aus den Knochen ausgezogen wird.
Je nach Anwendung geringer oder höherer Wärmegrade oder kürzerer oder längerer Einwirkungsdauer kann man einen Fruchtsaft, ein Gelee oder ein Mus erhalten, die als Arzneimittel für rachitische Personen oder auch allgemein als Nährmittel Verwendung finden können. Für die angegebenen Zwecke ist das Ergebnis des neuen Verfahrens deshalb besonders wertvoll, weil der für Zähne und Magen- des Menschen nachteilige hohe Säuregehalt der pflanzlichen Ausgangsstoffe gebunden und dafür aufnahmefähiger phosphorsaurer Kalk entstanden ist. Die stickstoff- und fetthaltige Brühe der Knochen und die aus den Fleischresten an den Knochen entstehenden. Abbauprodukte erhöhen noch den Nährwert des neuen Erzeugnisses.
Durch Zusatz einer geringen Menge Zucker oder Gewürz kann man den Geschmack verbessern, doch ist auch das Produkt ohne diese Zusätze schmackhaft.
Es ist zweckmäßig, die Knochen vor ihrer Verwendung vorzudämpfen oder vorzukochen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Zerfahren zur Herstellung eines Nährmittels aus Früchten oder säurehaltigen,,. pflanzlichen Stoffen in Saft-, Gelee- oder Musform, dadurch gekennzeichnet, daB man Früchte oder ähnliche säurehaltige, pflanzliche Stoffe und Knochen bei erhöhter Temperatur auslaugt oder bei atmosphärischem oder erhöhtem Druck miteinander dämpft oder kocht.