DE35064C - Gasbrenner - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gasbrenner.

Bei dem in der beiliegenden Zeichnung in einem Verticalschnitt dargestellten Rundbrenner ist der verhältnifsmäfsig hoch gebaute Brennerkörper α äufserlich mit einem Mantel b umgeben, während innerlich der cylindrische Körper c eingefügt ist. In den Brennerkörper a wird das Gas durch das Rohr h mit seinen Abzweigungen zugeführt.

Die zur Verbrennung erforderliche Luft ist genöthigt, ihren Weg einerseits zwischen dem Mantel b und dem Brenner a, andererseits zwischen diesem und dem Körper c zu nehmen, um an die Flammen zu gelangen. Auf diesem Wege nimmt die Luft einen Theil der Wärme auf, welche dem Brenner α von der Flamme mitgetheilt wird.

Als erste Neuerung sind an diesem Brenner oberhalb des Mantels b durch die über einander angeordneten Kegelmantelabschnitte d einige Kanäle gebildet, durch welche der Flamme ebenfalls Luft zugeführt werden kann. Der oberste Kegelmanteläbschnitt d ist nach unten hin als Umhüllung der anderen fortgesetzt. Auf dem Mantel b sitzt verschiebbar die Manschette e. Je höher dieselbe geschoben wird, um so mehr verengt sich der Durchgang zwischen ihr und der Verlängerung von d\ um so weniger Luft wird daher zwischen beiden eintreten und durch die von d gebildeten Kanäle'an die Flamme gelangen können. Ein Niederschieben der Manschette e auf dem Mantel b erweitert die Oefmung zwischen d und e, wodurch das in der Richtung der in der Zeichnung angegebenen Pfeile nach der Flamme gelangende 'Luftquantum vergröfsert wird.

Eine weitere Neuerung an dem vorliegenden Brenner ist der Verbrennungsraum, welcher einerseits durch den bis über die Flammenhöhe verlängerten cylindrischen Körper c und der von diesem getragenen, hier glockenförmigen, Abdeckung/ und andererseits von dem auf d ruhenden Cylinder g gebildet wird. Zwischen dem oberen Rande des letzteren und der Kante der Abdeckung/ist nur ein schmaler Spalt freigelassen. Derselbe wirkt hier für die Flamme in gleicher Weise, wie die durch die Feuerbrücke gebildete Verengung bei einer gewöhnlichen Feuerungsanlage. Wird bei letzterer durch eine sehr hohe Feuerbrücke die Verengung bedeutend, so schlägt ein Theil der vom Feuer entwickelten Wärme zurück nach der Heizthür und erhitzt diese bis zum Glühen. Eine gleiche Rückwirkung tritt auch bei dem vorliegenden Brenner infolge des verengten Ausganges aus dem Brennerraum für die unter und seitlich der Flamme liegenden Theile, also den Brenner a, den Mantel b, den Körper c und die Kegelmantelabschnitte d ein. Dieselben erhalten eine viel höhere Erhitzung, als dies ohne die Verengung am Ausgang des Verbrennungsraumes geschehen würde, und sind daher auch im Stande, die an ihnen hinstreichende, nach dem Verbrennungsraum strömende Luft und das Gas bei dessen Aufsteigen im Brenner a viel höher vorzuwärmen. Diese hochgradige Vorwärmung der Luft und des Gases in Ver-

bindung mit der hohen Temperatur, welche sich in dem Verbrennungsraum entwickeln mufs, sichern eine vollkommene, also auch rauch- und rufsfreie Verbrennung des Gases und intensivste Leuchtkraft der erzeugten Flamme. Aufserdem aber wird die letztere durch den von der verengten Abzugsöffnung bedingten kräftigen Abzug lang gezogen und brennt in ruhiger Streckung, ohne zu flackern.

Die Erzielung einer durch vollkommene Verbrennung des Gases bewirkten maximalen Ausnutzung desselben für Leucht- und Heizzwecke ist die Bestimmung des in vorstehendem beschriebenen Verbrennungsraumes.

Die beschriebenen Neuerungen finden ebensogut, wie hier beim Rundbrenner, für jede andere Brennerform Anwendung.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:
   An dem Brenner der von dem cylindrischen Körper c und der glockenförmigen Abdeckung f in Verbindung mit dem Cylinder g hergestellte Verbrennungsraum zum Zweck der Erzielung einer hohen Temperatur in dem die Flamme umgebenden Raum und einer durch Rückwirkung der letzteren erzielten hochgradigen Vorwärmung der Verbrennungsluft und des Gases. An dem Brenner nach ι. die aus den Kegelmantelabschnitten d gebildeten Kanäle, durch welche in Verbindung mit der Manschette e sowohl einem Mangel an vorgewärmter Verbrennungsluft als auch einem schädlichen Luftüberschufs im Verbrennungsraum vorgebeugt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.