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Bogenanleger für Druckpressen u. dgl. Bogenanleger für Druckpressen
und ähnliche Maschinen, bei denen die einzelnen Papierbogen, Briefumschläge, Papiertüten
u. dgl. von dem Stapel mittels eines Luftsaugers von unten abgesaugt werden, sind
bekannt.
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Bei den betreffenden Anordnungen besteht aber der Übelstand, daß der
unterste vom Sauger abgelöste Bogen während des Abziehens vom Stapel die ganze Last
des letzteren zu tragen hat.
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Um diesen Übelstand zu vermeiden, wird gemäß der vorliegenden Erfindung
dem Stapel während des Ablösens .des untersten Bogens derart eine Krümmung erteilt,
daß die zurückbleibenden Bogen des Stapels für die Zeit, während welcher der unterste
Bogen darunter hervorgezogen wird, hohl liegen, so daß die Reibung des untersten
Bogens an den darüberliegenden vermindert wird. Es geschieht :dies in der Weise,
daß der in einem steil geneigten Rahmen stehende Stapel an den Seiten und in der
Mitte seiner unteren Fläche oder seines Rückens auf .Stützarmen aufliegt, von :denen
die äußeren ihre Lage nicht verändern, der mittlere dagegen abwechselnd gegen den
Stapel geidrückt und wieder zurückgezogen wird, so daß er dem Stapel, während der
unterste Bogen vom Sauger .den Greiferorganen zugeführt und durch diese abgezogen
wird, eine schwache Wölbung gibt, aus welcher er sich um etwas langsamer wieder
ausrichtet, als das Abziehen des Bogens dauert. Hierdurch wird der unterste Papierbogen
während -des Abziehens so weit von der Last des Stapels befreit, .daß er leicht
und ohne wesentlichen Widerstand entfernt werden kann.
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In :der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt;
es zeigen: Abb. i eine Seitenansicht der wesentlichen Teile eines Bogenanlegers
nach der Erfindung in derjenigen Ausführungsform; in der er sich am besten für einfache
Papierbogen eignet; ' Abb.2 eine Vorderansicht von links in Abb. i gesehen; Abb.
3 einen ungefähr senkrechten Schnitt nach 3-3 in Abb. i; Abb.4, 5 und 6 Seitenansicht
der Hauptteile in verschiedenen Arbeitsstellungen; Abb. 7 einen. ungefähr wagerechten
Schnitt nach 9-9 in Abb. 4, der die gekrümmte Lagerung des Stapels veranschaulicht;
Abb. 8 einen Schnitt nach io-io in Abb. 6, der den mittleren Stützarm des Stapelrahmens
in wieder zurückgezogener Stellung und den Stapel wieder flachliegend zeigt, nachdem
der unterste Bogen abgezogen ist.
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Der Papiersapel36 ruht in steil geneigter Stellung in einem am Maschinengestell
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sitzenden Rahmen aus Anschlagleisten und Armen 40, 41, 42, 43, 44, 45 und
46, .die ihn von allen Seiten begrenzen. Mit seinem Rücken, das ist mit seiner unteren
Fläche, liegt er auf von einer Stange47 getragenen Stützarmen 50, 51 und 52, von
denen die äußeren Arme 50 und 52 festliegen, während der mittlere Arm 51
sich abwechselnd gegen den Stapel hin und zurück bewegen läßt. All
einer Stange
38 des Rahmens 17 hängen Arme 53 und 54 mit Trennungsfingern 55 und 56, die von
beiden Seiten um ein kurzes Stück über den Rand des Stapels 36 einwärts greifen,
und oberhalb der Enden der Stützarme 50, 51 und 52 verläuft quer über den
Rücken .des Stapels, in festen Lagern .drehbar, eine Walze 57, um welche die einzelnen
Papierbogen herumgezogen werden, wenn sie vorn Stapel abgesaugt und .den Förderorganen
zugeführt werden.
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Diese.Förderorgane sind Greifscheibensätze 22 und 25, welche von der
Hauptantriebswelle 18 aus gegeneinander entsprechend angetrieben werden, in .der
gezeichneten Ausführung durch Zahnräder i9, 2o und 23. Sie sind vorzugsweise als
verhältnismäßig -schmale Scheiben ausgebildet. Die Greifscheiben 25 sind mit einem
Ausschnitt 88 versehen (Abb. 4) in den der obere Rand des jeweils vom Stapel 36
abgezogenen Bogens 89 hineinfällt. Indem sich die Scheiben 25 im Sinne des Pfeiles
weiterdrehen, drücken sie den Bogenrand auf den Umfang der zugehörigen Scheiben
22, und beide Seheiben ziehen dann beim Weiterlaufen den Bogen um die Walze 57 herum
unter dem zurückbleibenden Stapel hervor und führen ihn auf den Anlegetisch 26.
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Von der Welle 21 der Greifscheiben 22 wird durch Zahntrieb 29, 3o
eine Welle 31 getrieben, und zwar ist .die Übersetzung so ge- i
wählt,
@daß die Welle 31 einmal umläuft, wenn die Welle 21 drei Umdrehungen ausführt. Auf
dieser Welle 31 läuft eine urirunde Scheibe 93 um, auf deren Umfang durch eine Feder
94. eine Rolle 92 gedrückt wird, die am Arm 9 i des mittleren Stapelstützarmes
51 sitzt. Durch -diese Anordnung wird -der Stützarm 51 abwechselnd in die in Abb.
7 gezeichnete vorgeschobene Stellung eingeschwenkt und in die Stellung nach Abb.8
zurückgezogen, indem er dabei dem Stapel abwechselnd eine schwache Wölbung gibt
-und ihn sich wieder abflachen läßt.
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Auf .der Welle 31 -sitzt weiter eine Scheibe 32 (Abt. i) mit einem
Zapfen 33, an dem die Pleuelstange 34 einer Luftpumpe 35 hängt, von der die Sauger
58 und 59 (Abt. 3) betrieben werden, welche durch ihre Hohlwelle 6o, Ventil, Schlauch
71 mit der Luftpumpe 35 in Verbindung stehen. Die Welle 6o wird von Armen 8o und
81 getragen (Abt. 3, .4 und 5), die auf Zapfen 82 und 83 am Maschinenrahmen 17 drehbar
sind. Auf ihr ist eine Rolle 84 drehbar, die auf den Umfang einer unrun den Scheibe
85 der Welle 31 läuft, so daß beim Umlauf der Welle 31 die Hohlwelle 6o mit den
Saugern auf- und abwärts geschwenkt wird, um die letzteren mit der Fläche des Stapels
in Berührung zu bringen.
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Die beschriebene Einrichtung wirkt in folgender Weise: Wenn der Papierstapel
auf den Tragrahinen aufgelegt wird, befindet sich der mittlere Stützarm 51 seiner
Rückseite in vorgeschobener Stellung, so daß der Stapel 36 in senkrechter Richtung
eine Wölbung erfährt. Die Sauger 58, 59 liegen an der unteren Fläche des Stapels
36 fast an. Beim Ingangsetzen der Maschine werden die Sauger durch die urirunde
Scheibe 85 der Welle 31 zunächst noch völlig emporgeschwenkt, erfassen den untersten
Bogen 89 des Stapels 36 (Abt. q.) und schwenken sofort schnell zurück (Abb. 4, 5
und 6), wobei sie den Oberrand des untersten Papierbogens 89 vom Stapel abbiegen
und in die Aussparung 88 der Greifscheibe 25 hineinleiten, welche ihn zwischen sich
und die Greifsoheihen 22 einklemmen.
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Gleichzeitig lassen :die Sauger den Bogen 89 los.
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Während dieser Vorgänge läuft auch die Rolle 92 des mittleren Stapelstützarmes
51 von dem erhöhten Umfangsteil -der urirunden Scheibe 93 der Welle 31 ab, so @daß
oder Arm 51 in die Ebene der äußeren Stützarme 50 und 52 zurückgezogen wird und
der Stapel wieder in seine flache Lage zurückkehren kann. Während dies geschieht
und der Stapel sich auf den drei Stützarmen wieder ausrichtet, ziehen die Greifscheiben
22, 25 den Bogen vom Stapel ab und führen ihn auf den Anlegetisch 26. Das Abziehendes
Bogens erfolgt hierbei so rasch, daß sich die Wölba-ing .des Stapels über dem außer
Berührung mit dem Stapel gebrachten Stützarm erst ausgeglichen hat, nachdem ider
unterste Bogen bereits entfernt isst; infolge der steilen Schrägstellung des Stapels
kann sich die Krümmung in senkrechter Richtung nicht so schnell ausgleichen, daß
der Stapel nicht für die zum Abziehen des .untersten Bogens erforderliche außerordentlich
kurze Zeit hohl läge und der unterste Bogen so weit vom Druck des Stapels befreit
wäre, daß er leicht und ohne wesentlichen Widerstand abgezogen werden kann.