DE34630C - Cigarrenverkaufs - Apparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 44: Kurzwaaren.

Der vorliegende Apparat gestattet eine Entnahme von Cigarren verschiedener Preise. Zu diesem Zwecke hat man für jede einzelne Cigarre zunächst den betreffenden Betrag durch Einstecken einer bezw. mehrerer bestimmten Münzen in den Apparat einzuzahlen. Alsdann bedarf es nur des Druckes auf eine Stange, um unter Vermittelung der in den Mechanismus eingeführten Münze das Umkippen des Bodens eines Behälters zu bewirken, aus welchem dann jedesmal die zu unterst liegende Cigarre abgeworfen wird. Zieht man dann die Stange wieder zurück, so fällt die Münze in einen Zahlkasten und der Boden des Behälters gelangt wieder in seine frühere Lage, während' die Cigarre an eine Stelle des Apparates geführt wird, an welcher sie vom Käufer erreichbar ist. Zur Entnahme einer folgenden Cigarre wiederholt man diese Operation. Der Apparat ermöglicht auch die Herausgabe eines bestimmten, zu viel ausgezahlten Betrages jedesmal bei der Entnahme einer Cigarre.

Beiliegende Zeichnung veranschaulicht einen derartigen Apparat in Fig. 1 theils im Schnitt, theils in Seitenansicht, in Fig. 2 theils im Schnitt, theils in Vorderansicht, in Fig. 3 im Grundrifs und Schnitt durch den Kasten, und Fig. 4 und 5 zeigen Einzelheiten.

Der Apparat ist darauf eingerichtet, an die Käufer Cigarren in verschiedenen Preislagen abzuliefern. Zu diesem Zwecke sind in dem die Mechanismen enthaltenden Kasten A die Münzenbehälter U U¹ und U'² angeordnet, nach welchen Kanäle. QRT zum Einstecken von Münzen führen, deren Werth genau dem Stückpreise der Cigarren in den betreffenden Behältern entspricht und die zugleich eine bestimmte Dimension haben. Zur Aufnahme von Wechselgeld sind zwei andere Kanäle S und S¹ angeordnet.

Die Cigarren werden in die Behälter B C und D eingebracht. Die Verbindungsstangen O O¹ und umgreifen an die Hebel PP¹ und P² auf den Achsen der Böden is .Fund G der Behälter an, und die anderen Enden der Stangen sind mit den unteren Enden der zweiarmigen Hebel N N¹ und N² verbunden, die oben ein winkelförmiges Querstück tragen, an welchem die eingesteckte Münze aufgehalten wird.

Hat man eine Münze von bestimmtem Werth in einen der Kanäle eingeführt, so ermöglicht dies eine Drehung eines der Hebel NN¹N² mittelst Druckes auf die mit Knopf versehene Stange H. Der Boden des betreffenden Cigarrenbehälters schwingt dabei um seine Achse, so dafs die unterste Cigarre abwärts in den Kastenkanal abgeworfen wird, aus dem sie vom Käufer herausgenommen werden kann. Für jede folgende Cigarre mufs dieser Vorgang wiederholt werden.

Legt man z. B. in den gebogenen Kanal Q, Fig. ι und 2, eine bestimmte, der Preislage der Cigarren im Behälter B entsprechende Münze, so gleitet dieselbe zunächst auf der durch Feder t, Fig. 1, nach auswärts gedrückt erhaltenen und in J¹ geführten Stange K herunter und bleibt dann auf dem Querstück ΛΓ⁴ des Hebels N, Fig. 1 und 3, liegen. Durch Einwärtsschieben der mittelst Querschiene / mit K verbundenen Stange H schwingt dann die Münze mit dem Hebel N

nach rechts, der schalenförmige Boden E unten am Behälter schwingt um seine Achse, und dadurch wird die unterste Cigarre auf den Fangarm k befördert. Der Hebel N wird hierbei, der Wirkung der Feder x" entgegen, durch einen der Zähne der Klinke χ festgehalten, während die Stange H durch Einspringen der Querschiene / hinter den Haken der durch Feder d nach abwärts angedrückten Klinke b Verbindung mit der letzteren erhält.

Zieht man deshalb die Stange H wieder nach auswärts, so folgen / K und b mit, während Hebel N durch die Klinke χ festgehalten wird. Die Münze verliert dabei ihre Unterstützung auf der Stange K und fällt in den darunter angeordneten Geldbehälter U. Zugleich wird hierbei mittelst des die Klinke b tragenden Hebelarmes α die Achse O gedreht und durch deren Arm e und Stange f der Fangarm k um den Bolzen der am festen Arm h gelagerten Hülse g unter gleichzeitiger Verschiebung in der Hülse g gedreht. Infolge dessen fällt die Cigarre auf den unteren Kastenkänal und kann nun vom Käufer durch eine in diesem befindliche obere Oeffnung herausgenommen werden.

Bei der Drehung der Achse O wird der Hebel N wieder ausgelöst und der Boden E gelangt dann durch die Wirkung der mit dem Hebel JV verbundenen Feder x" wieder in seine frühere Lage.

Die hierzu erforderliche Hebung der Klinke χ erfolgt durch Arm I der Achse O, der mittelst Gliedes m die durch Feder λ:¹ beeinflufste Klinke um ihre Achse dreht. Zugleich findet bei weiterer Drehung der Achse O ein Auslösen der Klinke b von Querschiene / dadurch statt, dafs das hintere, aufwärts gebogene Ende dieser Klinke auf den festen Anschlag b^l trifft.

Für die zweite Preislage der mittelst des Apparates zu verkaufenden Cigarren ist angenommen worden, dafs der Käufer auf eine ' bestimmte, in den Apparat abgelieferte Münze eine minderwerthige Münze zurückerhalten soll. Die zu zahlende Münze wird in das Rohr R, Fig. 2 und 3, eingesteckt. Durch Handhaben der Stange H erfolgt dann in ähnlicher Weise, wie beschrieben, mittelst der bei I'² geführten Stange L des Hebels 2V¹, Bügelarmes iV³, Verbindungsgliedes O¹ und Hebels P¹ auf der Achse des Kapselbodens F des Behälters C das Umkippen dieses Bodens um seine Achse unter Ablieferung einer Cigarre nach dem Fangarm k.

Bei der Drehung des Bügelarmes IV³ wird mittelst Armes v¹ der am Arm f, Fig. 2 und 4, sitzende bewegliche Bodenj^ unter die beiden, das Wechselgeld enthaltenden Kanäle S S¹ vorbewegt, und zugleich werden durch Ansätze am oberen Haken von \ die Haken der Feder A¹ aus den Kanälen zurückgezogen, so dafs zwei Münzen auf den beweglichen Boden y niederfallen. Beim Zurückschwingen des Bodens fallen die beiden Münzen aus den Kanälen S S¹ in den unteren Kastenkanal und können vom Käufer hier in Empfang genommen werden, während zugleich die Feder A¹ wieder in die Kanäle zurücktritt und das Herausfallen der übrigen Münzen verhindert.

Endlich ist der Fall vorgesehen, dafs Cigarren einer dritten Preislage, im Werthe zweier Münzen bestimmter Sorten, mittelst des Apparates verkauft werden. Hier steckt man die eine Münze in den Kanal T¹ und die andere in den Kanal T, Fig. 1 und 5. Der Doppelarm am Ende der mit der Querschiene / verbundenen, in I'^ä geführten Stange M drückt nun auf beide Münzen zugleich, Fig. 3, und dreht sich einfach, falls nur eine Münze eingesteckt werden sollte, so dafs auf den übrigen Mechanismus dann eine Wirkung nicht eintritt. Im übrigen ist die Einrichtung der beschriebenen zu dem Kanal Q gehörigen ähnlich.

Zur Angabe der Anzahl der aus den Cigarrenbehältern entnommenen Cigarren ist mit jedem Behälter ein Zählwerk verbunden. Auf der Zeichnung ist nur ein solches Zählwerk als Beispiel dargestellt. Jedesmal wenn durch Umkippen des Bodens eines Behälters eine Cigarre herausbefördert wird, wird mittelst der mit dem Boden verbundenen Stange η und der Klinke 0, Fig. 1 und 2, auch das Schaltrad ρ des Zählwerkes um einen Zahn vorgerückt, und jedesmal kommt dann eine höhere Nummer eines mit Rad ρ auf gleicher Achse sitzenden Rades q hinter einer Oeffnung, Fig. 5, in der Wand des Kastens A zum Vorschein. Wenn die letzte Cigarre aus dem Behälter entnommen wird, zeigt das Rad q den Vermerk »Schlufs«. Zugleich hiermit tritt ein Stift s¹ des Drahtes s in ein Loch des Rades ρ ein und ein zweiter Stift durch ein Loch in den Einwurf kanal Q., Fig. 1 und 2, und dadurch findet dann zugleich mit der Arretirung des Zählwerkes ein Verschliefsen des Kanals statt, so dafs weitere Münzen nicht hindurchfallen können.

Für mehr als drei Sorten Cigarren hat man natürlich entsprechend mehr Behälter mit zugehörigen Mechanismen anzuordnen, die dann durch eine Verbindungsstange mit Schiene / und Stange H verbunden werden und je ihi* besonderes Zählwerk erhalten.

Zur Aufnahme einer gröfseren Anzahl von Cigarren hat man die Behälter nur entsprechend tiefer herzustellen.

Claims (3)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Apparat zum Verkauf von Cigarren, gekennzeichnet durch das Zusammenwirken folgender Mechanismen:

   ι. Der mittelst QuerstUckes verbundenen Stangen KLM und Kanäle Q. R T und T\ durch welche die Münzen derart vor die Enden der Stangen geführt werden, dafs beim Einwärtsschieben der letzteren durch die Münzen die Bewegung der Hebel NN¹N² vermittelt werden kann.
2. 2. Der gezahnten Klinke χ zur Sperrung des Hebels N, die mit der Achse O durch / und m in solcher Verbindung steht, dafs

   . erst nach dem Abwerfen der Münze in den Zahlkasten U ein Abwerfen der Cigarre in den unteren Kastenkanal erfolgen kann.
3. 3. Der Cigarrenbehälter B C und D mit drehbaren Böden, welche unter Benutzung von Hülfshebeln der Wirkung der durch Feder x" beeinflufsten Hebel Kf N^J N² unterliegen, wenn beim Einwärtsschieben der Stangen K L und M unter Ve'rmittelung der eingesteckten Münzen Drehung der Hebel erfolgt.

   Des mit Achse O und Klinke b in Verbindung stehenden Fangarmes k, der die auf ihn geworfene Cigarre erst beim Auswärtsziehen der Stange H abwirft.
   Der Anordnung von Kanälen S und S¹ zur Aufnahme von Wechselgeld, in welchen durch Haken an der Feder A¹ die untersten Münzen zurückgehalten werden, während beim Zurückziehen der Haken mittelst des Armes ^ die beiden untersten Münzen auf den beweglichen Boden y fallen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.