DE3436636C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Ferti
gung eines zahnärztlichen Werkzeugs zum Ausbohren des Zahn
wurzelkanals sowie auf eine Vorrichtung zum Durchführen
eines solchen Verfahrens.
Bei der Fertigung von auch als Reamer bekannten Räumahlen
zum Ausräumen des Zahnwurzelkanals wird ein zuvor drei
kantig oder quadratisch zugeschliffenes Drahtstück in sich
verdreht. Im Gegensatz dazu wird ein auch unter der
Bezeichnung "H-Feile", beispielsweise aus der WO 79/00 344 A1 bekanntes Bohrwerkzeug der genannten
Art in der Weise hergestellt, daß an einem Drahtstück eine
sich spiralförmig entlang dem Umfang erstreckende, sehr
scharfe Kante durch Schleifen erzeugt wird, so daß sich
das Aussehen eines Spiralbohrers ergibt, welcher sich zu
seinem freien Ende bis aus einen Durchmesser von 0,08 mm
verjüngt. Von dieser haarfeinen Spitze aus erstreckt sich
die durch Schleifen zu formende scharfe Kante spiralförmig
über eine Länge des Drahtstücks von ca. 16 mm bei einem
Materialabtrag in der Größenordnung von zwei Hundertstel
Millimeter und unter stetiger Zunahme des Durchmessers.
Die Bearbeitung eines solchen Werkzeugs erfordert mithin
eine äußerste Präzision, und selbst bei Anwendung äußerster
Sorgfalt kommt es häufig vor, daß das fertiggestellte
Werkzeug den hohen Anforderungen nicht genügt.
Die Fertigung eines solchen Werkzeugs der vorstehend
genannten Art unter Anwendung bekannter Verfahren ist
durch die folgenden Umstände erschwert:
- - die stetige Verjüngung des herzustellenden Werkzeugs;
- - die große Steigung der spiralförmigen Kante;
- - die Forderung, das Werkzeug aus relativ weichem, biegsamem Draht zu fertigen, da sonst Bruchgefahr besteht;
- - durch die zur Erzielung von Rostfreiheit erforderliche Verwendung von austenitischem rostfreiem Stahl, welcher sich jedoch nur unter beträchtlichen Schwierigkeiten schleifen läßt;
- - und durch die Forderung, daß die Fertigungskosten für das Werkzeug nur einen Bruchteil von denen für einen Bohrer betragen sollen, damit das Werkzeug nach einmali gem Gebrauch weggeworfen werden kann.
Bei einem in Fig. 1 dargestellten, aus der GB 20 40 743 A bekannten, herkömmlichen Verfahren
für die Fertigung eines Werkzeugs der genannten Art wird
ein Drahtstäbchen 3 in eine U- oder V-förmige Nut einer
Führung 1 eingelegt und unter von einer Drehung begleite
tem Vorschub darin mittels einer in einem bestimmten
Winkel R in bezug auf die Nut 2 angestellten, dünnen
Schleifscheibe 4 geschliffen. Da sich der Durchmesser
des Drahtstücks 3 zu seinem freien Ende hin durch das
Schleifen auf einen Bruchteil des Ausgangsdurchmessers
verringert, ist der jeweils geschliffene Bereich des ent
stehenden Werkzeugs nicht mehr sicher in der Nut 2 abge
stützt, so daß das Drahtstück unter dem Angriff der in
einem Winkel von etwa 45 bis 65° angestellten Schleif
scheibe 4 zu flattern beginnen kann oder gar aus der Nut
herausspringt. In jedem Falle kann das durch die Verringe
rung des Durchmessers ermöglichte Ausweichen des Draht
stücks 3 vor der Schleifscheibe 4 die Maßhaltigkeit der
Schleifarbeit beeinträchtigen.
Um diesen Mängeln abzuhelfen, wurden Führungen 1 erprobt,
bei welchen die Tiefe der Nut 2 entsprechend der für das
fertiggestellte Werkzeug vorgesehenen Verjüngung abnimmt.
Dabei besteht jedoch noch immer die Gefahr, daß das Draht
stück 3 unter dem Angriff der winklig angestellten Schleif
scheibe 4 aus der Nut herausspringt. Wegen der Verwendung
eines Drahtstücks aus relativ weichem Metall besteht darü
ber hinaus die Gefahr der Beschädigung der äußerst feinen
Spitze des Werkzeugs und der angeschlissenen Kante durch
die fortdauernde Berührung mit der Wandung der Nut 2.
Aufgrund der angeführten Nachteile ist es die Aufgabe der Erfin
dung, ein Verfahren für die Fertigung eines sehr präzisen, aber
dennoch kostengünstigen zahnärztlichen Werkzeugs zum Ausbohren des
Zahnwurzelkanals anzugeben, wobei durch das Verfahren die Ausschuß
rate erheblich verringert wird, sowie eine Vorrichtung für die
Fertigung eines zahnärztlichen Werkzeugs zum Ausbohren des Zahnwur
zelkanals nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird verfahrensseitig durch die
Merkmale des Patentanspruches 1, vorrichtungsseitig durch die
Merkmale des Patentanspruches 2 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Draht
stück weitaus sicherer abgestützt als in einer herkömmlichen Füh
rung mit U- oder V-förmiger Führungsnut, so daß die Schleifbear
beitung mit erhöhter Präzision durchführbar ist. Das Drahtstück
vermag dadurch die bei der Schleifbearbeitung auftretenden, recht
winklig zu seiner Längsachse gerichteten Kräfte sicher aufzunehmen.
Da die Schleifbearbeitung nach dem Austritt des Drahtstücks aus der
Führungsbohrung stattfindet, besteht keine Gefahr, daß die an
geschliffene Schneidkante anschließend mit irgendwelchen Führungs
teilen in Berührung kommt, wie dies bei Verwendung der bekannten
Nutenführung der Fall ist, so daß eine Beschädigung der Schneid
kante ausgeschlossen ist. Auch beim Auftreten eines geringfügigen
Fluchtfehlers zwischen dem Einspannfutter und der Führungsbohrung
läßt sich das Drahtstück unter entsprechender Verformung durch den
trichterförmigen Einlaß sicher in die Führungsbohrung einführen,
wobei eine solche Versetzung sogar in vorteilhafter Weise zu erhöh
ter Präzision der Bearbeitung beiträgt. Die beschriebene Vorrich
tung ist in vorteilhafter Weise so ausgebildet, daß sich der radia
le Abstand zwischen der Mittelachse der Führungsbohrung und der
scharfen Kante der Schleifscheibe sowie auch die Vorschubstrecke
des Drahtstäbchens pro Umdrehung desselben variieren lassen, so daß
das fertig bearbeitete Werkzeug einen variablen Durchmesser und
eine spiralig verlaufende Schneidkante mit variabler Steigung
erhalten kann.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das zu bearbeitende
Drahtstück nach Einführung desselben in die Führungsbohrung allsei
tig durch die innere Umfangsfläche der Bohrung abgestützt. Da das
Einführen des Drahtstücks in die Führungsbohrung unter Drehung des
Drahtstücks erfolgt, bietet es selbst dann keine Schwierigkeiten,
wenn der Innendurchmesser der Bohrung kaum größer ist als der
Durchmesser des Drahtstücks. Nach der Schleifbearbeitung ist der
zum freien Ende hin gegebenenfalls abnehmende Durchmesser des
Drahtstücks kleiner als vor der Bearbeitung, so das sich das ferti
ge Werkzeug mühelos und ohne anzustoßen rückwärts aus der Bohrung
herausziehen läßt.
Die Erfindung ist nicht nur für die Fertigung des vorstehend be
schriebenen Werkzeugs zum Ausbohren des Zahnwurzelkanals anwendbar,
sondern auch für die Fertigung eines Werkzeugs zum Füllen des
Zahnwurzelkanals durch Umkehrung des Profile der in das Drahtstück
eingeschliffenen Spiralrille.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß das Drahtstück
während der Schleifbearbeitung, anders als bei Abstützung
desselben in einer U- oder V-förmigen Nut, in Umfangsrich
tung allseitig abgestützt wird, so daß es sich mit hoher
Präzision zu einem Werkzeug der beschriebenen Art mit
einem Spitzendurchmesser von 0,08 mm zuschleifen läßt.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an
hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Darstellung einer bekannten Vor
richtung für die Fertigung eines auch als "H-Feile"
bezeichneten Bohrwerkzeugs,
Fig. 2 eine schematisierte Draufsicht auf die Vorrichtung
nach Fig. 1,
Fig. 3 eine schematisierte Darstellung einer Vorrichtung
in einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine schematisierte Darstellung des Arbeitsprinzips
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 5 eine vergrößerte Teildarstellung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung während der Bearbeitung eines
Werkzeugs,
Fig. 6 eine schematisierte Darstellung einer Führung in
einer anderen Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 7 und 8 Darstellungen der Führung in weiteren Ausfüh
rungsformen der Erfindung,
Fig. 9 und 10 schematisierte Darstellungen der räumlichen
Anordnung von Schleifscheiben verschiedener Stärke
in bezug auf eine Führung,
Fig. 11 eine Darstellung des Wirkprinzips der Schleif
bearbeitung und
Fig. 12 eine schematisierte Darstellung eines Zustands, in
welchem ein zu bearbeitendes Drahtstück nicht mit
einer Führungsbohrung fluchtet.
Ein zu einer in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gehöriges
Spannfutter 5 dient zum Einspannen eines auf eine vorbe
stimmte Länge zugeschnittenen, einen Durchmesser von etwa
0,4 bis 1,6 mm aufweisenden Drahtstücks 3 und für dessen
von einer Drehung begleiteten Vorschub unter dem Antrieb
eines Motors. Dabei kann die Vorschubstrecke pro Umdrehung
in Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung des Spann
futters 5 variabel sein. Eine vor dem Spannfutter 5 ange
ordnete Führung 6 aus gesintertem Hartmetall, keramischem
Werkstoff oder Diamant hat eine Führungsbohrung 7, deren
Innendurchmesser um etwa 0,005 bis 0,02 mm größer ist als
der Durchmesser des Drahtstücks 3 und welche in Axial
richtung mit dem eingespannten Drahtstück fluchtet. An der
dem Spannfutter 5 zugewandten Seite der Führung 6 hat die
Führungsbohrung 7 einen trichterförmig erweiterten Einlaß
8. Bei dem von einer Drehung begleiteten Vorschub des Draht
stücks 3 durch die Führungsbohrung 7 hindurch ist das
Drahtstück in Umfangsrichtung allseitig abgestützt. An der
dem Spannfutter 5 abgewandten Seite der Führung 6 ist eine
eine Stärke von etwa 2,5 mm aufweisende Schleifscheibe 9
angeordnet. Sie ist unter einem gegebenen Winkel R in bezug
auf die Mittelachse der Führungsbohrung 7 angestellt und
hat einen einseitig abgeschrägten, in einer scharfen Kante
10 auslaufenden Umfangsrand. Unter dem Antrieb eines Motors
11 dient die Schleifscheibe 9 dazu, das Drahtstück 3 wäh
rend des von einer Drehung begleiteten Vorschubs desselben
spiralförmig anzuschleifen. Dabei ist die Schleifscheibe 9
in Radialrichtung hin und her bewegbar, um den Radialab
stand zwischen der Mittelachse der Führungsbohrung 7
und der Kante 10 zu vergrößern oder zu verkleinern.
Wie man in Fig. 4 erkennt, ist das dem Spannfutter 5 abge
wandte Ende der Führung 6 entsprechend dem Anstellwinkel R
der Schleifscheibe 9 abgeschrägt, so daß die Schleif
scheibe 9 so nahe wie möglich an der Ausmündung der Füh
rungsbohrung 7 arbeitet.
In der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
ein Drahtstück 3 in das Spannfutter 5 eingespannt und,
wie in Fig. 3 durch Pfeile angedeutet, unter Drehung vor
wärtsbewegt, so daß es in die Führungsbohrung 7 der Füh
rung 6 eindringt und in Umfangsrichtung allseitig darin
abgestützt wird. Unmittelbar nach dem Austritt aus der
Führungsbohrung 7 wird das Drahtstück 3 mittels der Schleif
scheibe 9 spiralförmig angeschliffen, wobei die Schleif
scheibe 9 fortlaufend aufwärts bewegt wird, so daß der
Durchmesser der durch das Schleifen erzeugten spiralför
migen Kante fortlaufend zunimmt.
Gleichzeitig damit kann der Vorschub des Drahtstücks 3 pro
Umdrehung desselben fortlaufend vergrößert werden, so daß
sich neben der Zunahme des Durchmessers zusätzlich eine
Zunahme der Steigung b der eingeschliffenen Spiralkerbe a
ergibt. Darüber hinaus ist es auch möglich, der Spiral
kerbe a eine in Richtung auf die Wurzel des Drahtstücks 3
stetig zunehmende Steigung b zu verleihen, ohne die
Schleifscheibe 9 dabei in Radialrichtung zu bewegen.
Durch die Kombination einer Radialbewegung der Schleif
scheibe 9 mit einer Veränderung des Vorschubs des Draht
stücks 3 pro Umdrehung desselben lassen sich Werkzeuge mit
der jeweils gewünschten Verjüngung zur Spitze hin und
variabler Steigung der Schneidkante erzeugen.
In der vorstehend beschriebenen Ausführungsform durchsetzt
die Führungsbohrung 7 eine einstückige Führung 6. Die Füh
rung kann jedoch auch, wie in Fig. 6 dargestellt, aus zwei
symmetrischen Hälften 13 zusammengesetzt sein, welche an
den einander zugewandten Seiten jeweils eine ein halbkreis
förmiges Profil aufweisende Nut 12 haben. Die beiden Hälf
ten werden dann so zusammengesetzt, daß die beiden Nuten 12
zusammen eine kreisförmige Führungsbohrung bilden.
Eine in Fig. 7 gezeigte Führung setzt sich aus zwei Teilen
13′ und 13′′ zusammen, von denen das eine Teil 13′ eine
rechtwinklig V-förmige Nut 12′ aufweist, welche beim
Aneinanderlegen der beiden Teile eine Führungsbohrung
darstellt.
Ferner ist in der vorstehend beschriebenen Ausführungsform
der trichterförmige Einlaß 8 der Führungsbohrung 7 ein
stückig mit der Führung 6 insgesamt ausgebildet. Fig. 8
zeigt dagegen ein Ausführungsbeispiel, in welchem die
Führung aus zwei Teilen 14 und 15 zusammengesetzt ist,
von denen das erste einen trichterförmigen Einlaß und das
zweite eine glatt durchgehende Bohrung aufweist.
Wie vorstehend bereits erwähnt, ist die Schleifscheibe 9
vorzugsweise so nahe wie möglich an der Austrittsseite der
Führung 6 angeordnet. Ist nämlich der Abstand zwischen der
Schleifscheibe 9 und der Führung 6 zu groß, wie z. B. in
Fig. 9 dargestellt, so besteht die Gefahr, daß sich das
Drahtstück 3 unter dem von der Schleifscheibe 9 ausgeübten
Druck verbiegt. Wie in Fig. 10 zu erkennen ergibt sich die
gleiche Gefahr bei einer übermäßigen Stärke der Schleif
scheibe 9′′, da die scharfe Kante c derselben dann in einem
zu großen Abstand von der Ausmündung der Führungsbohrung 7
am Drahtstück 3 angreift, selbst wenn die Schleifscheibe
in geringstem Abstand von der Führung 6 angeordnet ist. In
dieser Hinsicht müßte die Schleifscheibe 9 daher möglichst
dünn sein. Da jedoch andererseits die scharfe Kante c bei
einer sehr dünnen Schleifscheibe sehr schnell abgenutzt
wird, muß die Schleifscheibe 9 eine gewisse Mindeststärke
aufweisen.
Wie man in Fig. 11 erkennt, ist mit einer die Stärke d1
aufweisenden Schleifscheibe 9 bei einer Bearbeitungstiefe S
eine der Abschrägung der scharfen Kante c und der Stärke d1
der Schleifscheibe proportionale Steigung der eingeschlif
fenen Spiralrille erzielbar. Die Verwendung einer Schleif
scheibe 9 mit der Stärke d2 ermöglicht dagegen bei glei
cher Bearbeitungstiefe S die Ausbildung einer Spiralrille,
welche eine größere Tiefe sowie eine größere Steigung auf
weist, wobei außerdem die Abnutzung der Schleifscheibe 9
verringert ist. Im Hinblick auf die Präzision der Bearbei
tung sowie auf die Abnützung der Schleifkante c liegt die
Stärke der Schleifscheibe 9 daher vorzugsweise in einer
durch die Beziehung P sin R gegebenen Größenordnung,
worin P die größte Steigung der Spiralrille und R der
Anstellwinkel der Schleifscheibe ist. Eine Schleifscheibe
mit einer durch diese Beziehung bestimmten Stärke ist dabei
vorzugsweise so nahe wie möglich an der Austrittsseite der
Führung 6 angeordnet.
In der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der Vorrich
tung insgesamt wird der radiale Abstand zwischen der Mittel
achse der Führungsbohrung 7 und der Kante 10 der Schleif
scheibe durch radiale Bewegung der Schleifscheibe variiert.
Demgegenüber ist auch eine entsprechende Verschiebung der
Führung 6 oder auch eine gleichzeitige Radialverschiebung
der Führung 6 und der Schleifscheibe 9 möglich. Eine sol
che Verschiebung der Führung 6 bewirkt zwar, daß die Mit
telachse der Führungsbohrung 7 dann nicht mehr genau mit
der Mittelachse des Spannfutters 5 flucntet. Diese Verset
zung ist jedoch im Höchstfall gleich dem halben Durchmes
ser des Drahtstücks 3 und kann dadurch ausgeglichen werden,
daß sich das Drahtstück 3 unter Abstützung am trichterför
migen Einlaß 8 der Führungsbohrung 7 entsprechend durch
biegt. Da der Innendurchmesser der Führungsbohrung 7 um
etwa 0,005 bis 0,02 mm größer ist als der Durchmesser des
Drahtstücks 3 ist eine solche Versetzung der Führungsboh
rung relativ zum Spannfutter 5 sogar von Vorteil, da sie
eine noch sicherere Führung des Drahtstücks 3 ermöglicht
und dadurch zu einer noch genaueren Schleifbearbeitung füh
ren kann. In einem solchen Verfahren wird die Führung 6 zu
Beginn der Bearbeitung radial an die Schleifscheibe 9 heran
geführt und mit fortschreitender Bearbeitung radial
davon wegbewegt. Am Ende der Bearbeitung kann die Führung 6
dann in eine Stellung bewegt werden, in welcher die Mit
telachse der Führungsbohrung 7 mit derjenigen des Spann
futters 5 fluchtet, so daß sich das Drahtstück 3 ohne
Anschlagen der angeschliffenen Kanten an der Wandung der
Führungsbohrung 7 aus dieser herausziehen läßt. Es ist
offensichtlich auch möglich, das fertig bearbeitete Werk
zeug auch vorwärts aus der Führungsbohrung herauszuziehen.
Während in der vorstehend beschriebenen Ausführungsform
nur eine einzige Schleifscheibe 9 vorhanden ist, kann auch
mit zwei oder drei Schleifscheiben gearbeitet werden, um
ein Werkzeug mit zwei bzw. drei Spiralrillen und ent
sprechenden Schneidkanten zu fertigen.
Wie man aus vorstehender Beschreibung erkennt, weist die
erfindungsgemäße Vorrichtung eine Halterung bzw. ein
Spannfutter für ein Drahtstück sowie eine Führung mit
einer Führungsbohrung für die Aufnahme des Drahtstücks auf,
so daß das Drahtstück 3 während der Bearbeitung in Umfangs
richtung allseitig in der Führungsbohrung 7 abgestützt ist.
Claims (4)
1. Verfahren für die Fertigung eines zahnärztlichen Werkzeugs
zum Ausbohren des Zahnwurzelkanals, wobei ein Drahtstäbchen
unter Drehung geschliffen wird, um ihm eine spiralförmige
scharfe Kante zu verleihen, dadurch gekennzeichnet, daß das
Drahtstäbchen unter Drehung und Vorschub mit einer fest
stehenden Geschwindigkeit in einer Führungsbohrung geführt
wird, deren Innendurchmesser geringfügig größer ist als der
Durchmesser des Drahtstäbchens, so daß die Außenseite des
Drahtstäbchens allseitig an der Innenseite der Führungsbohrung
abgestützt ist, und daß das Drahtstäbchen unmittelbar nach
seinem Austritt aus der Führungsbohrung mittels einer dünnen
Schleifscheibe, deren scharfe Kante nahe dem Austritt des
Drahtstäbchens aus der Bohrung angeordnet ist, geschliffen
wird, wobei der Abstand zwischen der axialen Mitte der
Führungsbohrung und der Kante der Schleifscheibe in Ab
hängigkeit vom Vorschub des Drahtstäbchens fortschreitend
variiert wird.
2. Vorrichtung für die Fertigung eines zahnärztlichen
Werkzeugs zum Ausbohren des Zahnwurzelkanals, mit einem
Einspannfutter für den Drehantrieb und den Vorschub eines
darin eingespannten Drahtstäbchens, und mit einer Schleif
scheibe, gekennzeichnet durch eine vor dem Einspannfutter (5)
für das Drahtstäbchen (3) angeordnete Führung (6) mit einer
Führungsbohrung (7), deren Innendurchmesser geringfügig größer
ist als der Durchmesser des Drahtstäbchens (3), wobei die eine
scharfe Kante (10) aufweisende Schleifscheibe (9) in einem
Winkel zur axialen Mitte der Führungsbohrung möglichst nahe
zur Vorderseite der Führung (6) angeordnet ist, und wobei der
Abstand zwischen der axialen Mitte der Führungsbohrung und der
scharfen Kante der Schleifscheibe variierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand zwischen der axialen Mitte der Führungsbohrung und
der scharfen Kante der Schleifscheibe durch Verbindung mit dem
Vorschub des Einspannfutters variierbar ist.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbohrung an der dem
Spannfutter zugewandten Seite einen trichterförmig erweiterten
Einlaß (8) aufweist.
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