DE342819C - Vorrichtung zum selbsttaetigen Anlassen von Elektromotoren - Google Patents
Vorrichtung zum selbsttaetigen Anlassen von ElektromotorenInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
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Description
- Vorrichtung zum selbsttätigen Anlassen von Elektromotoren. Man hat bereits vorgeschlagen, Elektromotoren dadurch selbsttätig anzulassen, daß man als Anlaßwiderstände feste Körper verwendet, welche aus chemischen Verbindungen bestehen, wie Oxyde, Sulfide usw. Diese haben die Eigenschaft, daß sie bei gewöhnlicher Temperatur bereits leitend sind und deren Leitfähigkeit mit der Temperatur-- zunimmt.
- Anlasser dieser Art geben aber kein günstiges praktisches Ergebnis, weil die durch die Temperaturerhöhung hervorgerufene Zunahme der Leitfähigkeit in nennenswerter Weise erst zustande kommt, wenn der verwendete Körper bereits eine verhältnismäßig hohe Temperatur angenommen hat. Bis diese Temperatur erreicht ist, bleibt also die durch den Stromdurchgang zugeführte Wärme geringer, als der in demselben Zeitraum durch Ausstrahlung erfolgende Wärmeverlust, so daß die Temperaturerhöhung, welche erforderlich ist, um die unentbehrliche Zunahme der Leitfähigkeit praktisch zu erzielen, ungenügend ist -und das Anlassen nicht oder erst nach einer sehr langen Zeit stattfindet.
- Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, diesem Nachteil abzuhelfen und einen Anlasser herzustellen, dessen Leitfähigkeit mit der Temperaturerhöhung ebenfalls zunimmt, der sich aber wesentlich von den bekannten Anordnungen dadurch unterscheidet, daß vom ersten Augenblicke des Stromdurchganges ab die Leitfähigkeit dei Anlassers proportional der Anlaßzeit ansteigt.
- Dieses Ergebnis wird gt mäß der Erfindung durch die Verwendung eines besonderen festen, jedoch infolge des durchgehenden Stromes allmählich schmelzbaren Elektrolyten erzielt. Durch einen solchen Elektrolyten ist die Leitfähigkeit im festen Zustande bereits genügend, um eine Erwärmung hervorzurufen, die beträchtlicher ist, als der Wärmeverlust durch Ausstrahlung.
- Der verwendete feste Elektrolyt besteht vorzugsweise aus einem Salz oder einem Oxyde,, welches bei einer bestimmten Temperatur in Gegenwart einer bestimmten Menge eines Lösungsmittels kristallisiert oder fest wird. Unter den Salzen, die zur Ausführung der. Erfindung in Frage kommen,' kann -man besonders kohlensaures Natron und andere leitende Metallsalze oder auch gewisse organische, Verbindungen verwenden, die gleiche Eigen`-schaften besitzen.
- Als solche organische Verbindungen kommen z. B. Saccharose, Levulose, Glukose üsw. oder Gemenge aus diesen Körpern in Betracht.
- Auf der Zeichnung veranschaulicht Abb. i schematisch einen Schnitt durch einen Anlaßwiders'.and für Gleichstrommotoren, Abb. 2 zeigt in ähnlicher Weise einen Widerstand in Verbindung mit einem Dreiphasenmotor mit Nurzschlußanker.
- Wie die Abbildungen zeigen, besteht der Widerstand aus einem Behälter a, in den zwei Elektroden b, c (Abb. i) oder drei Elektroden b, a, d (Abb. 2) eingesetzt sind.- Diese Elektroden ruhen in einer im Behälter a um sie herumgegossenen Masse e, die z. B. aus kohlensaurem Natron besteht. Der Behälter a ist durch einen Deckel f dicht abgeschlossen. Die Leitungen sind in gewöhnlicher Weise an die Elektroden angeschlossen. In den Stromkreis des Motors k ist außerdem noch ein Unterbrecher g eingeschaltet, um den Widerstand nach dem"Anlassen des Motors kurzzuschließen.
- Wird bei geöffnetem Schalter g der Stromkreis des Motors durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Schalter ' geschlossen, so hat der Widerstand seinen höchsten Wert, und der durch die feste Masse des Elektrolyten zwischen den Elektroden hindurchgehende Strom ist- außerordentlich schwach. Indessen vollzieht sich infolge des zwischen den Elektroden auftretenden Spannungsunterschiedes doch eine geringe Veränderung in dem Zustand der Moleküle des Elektrolyten, wodurch ' die Größe des Widerstandes sich vermindert. Infolgedessen entsteht ein Strom, dessen Intensität zunächst noch sehr klein ist, der aber an Stärke fortschreitend zunimmt und infolge-. dessen zur weiteren Verflüssigung der Masse beiträgt. Hierdurch wird wiederum der Stromelurchgang begünstigt bis zu dem Augenblick, -wo die Masse vollständig verflüssigt ist und der Widerstand am kleinsten wird. Das Anlassen des Motors ist alsdann beendet und -der Widerstand kann durch Schließen des Schalters g kurzgeschlossen werden. In der Folgt kühlt sich dann der Widerstand wieder ab, die@Mä.sse wird wieder fest und die Vorrichtung ist für die nächste Benutzung wieder fertig.
- Durch geeignete Wahl der Elektrolytmas--e kann man den Widerstand für jede gewünschte Spannung geeignet machen. Andererseits kann man durch Veränderung der Fläche und der Lage - der Elektroden den Widerstand allen vorkommenden Stromstärken anpassen.
- Wie ersichtlich, ergibt die Erfindung einen Widerstand- von sehr großer Einfachheit. Die Wirkung ist vollkommen selbsttätig und keine falsche Handhabung ist möglich. Insbesondere ist jeder vorzeitige Kurzschluß des Widerstandes ausgeschlossen. Da der Widerstand in ein vollständig dicht abgeschlossenes Gefäß eingekapselt ist, bedarf er keiner Überwachung. Infolge seiner Kleinheit kann er überm untergebracht werden, z. B. unmittelbar auf der Motorwelle.
Claims (1)
- PATENT-ANsPRÜcHE: i. Vorrichtung zum selbststätigen Anlassen von' Elektromotoren mittels fester Körper, deren Leitfähigkeit mit der Temperatur zunimmt; dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Elektroden ein unter der Einwirkung eines durchgehenden Stromes vei$üssigbarer fester Elektrolyt angeordnet ist: -2. Elektrischer Anlaßwiderstand nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Elektrölyt aus einem Salz oder Oxyd besteht, das bei einer bestimmten Temperatur in Gegenwart einer= bestimmten Anzahl von Molekülen eines Lösungsmittels kristallisiert oder fest wird, z. B. also aus kohlensaurbm Natron, schwefelsaurem Natron oder anderen Metallsalzen oder aus organischen Verbindungen, die die gleichen Eigenschaften. haben, oder aus Gemischen dieser Körper. - '
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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BE342819X | 1919-08-12 |
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DE342819C true DE342819C (de) | 1921-10-24 |
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ID=3868037
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DE1919342819D Expired DE342819C (de) | 1919-08-12 | 1919-09-27 | Vorrichtung zum selbsttaetigen Anlassen von Elektromotoren |
Country Status (1)
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1919
- 1919-09-27 DE DE1919342819D patent/DE342819C/de not_active Expired
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