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Bandförderer
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Bandförderer der dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
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Ein solcher Bandförderer ist durch die DE-OS 25 40 483 bekannt. Diese
Bauweise weist gegenüber der anderen bekannten Ausführung, bei welcher das Förderband
über feststehend angeordnete Tragrollen geführt ist, erhebliche Vorteile auf. Hierbei
gibt es nämlich erhebliche Bewegungswiderstände in Gestalt der Tragrollenwiderstände,
des Eindrückrollwiderstandes, des beladenen Gurtes und des Lastwalkwiderstandes,
die bis zu 80% des Leistungsbedarfs des Bandförderers ausmachen können. Durch die
Unterstützung des Förderbandes durch das Stützband erfährt dieses bei seinem Weg
ebenso wie das daraufliegende Fördergut nur eine wesentlich geringere Verformung,
was zu einer entsprechenden Verringerung des Leistungsbedarfs führt. Hinzu kommt
noch, daß das Fördergut geschont wird und auch durch das fehlende "Arbeiten" des
Förderbandes nicht so leicht über dessen Rand hinaus gerät. Wesentliche Kennzeichens
der
Konstruktion sind die Ubertragung der für die Förderung notwendigen Zugkräfte durch
das Förderband und die Mitnahme des antriebslosen Stützbandes durch das Förderband.
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Die aus der DE-OS 5 4O 483 bekannte Ausführungsform bedarf einer
feststehenden Traganordnung für das Stützband in Gestalt einer sich längs des Weges
des Bandförderers erstreckenden Schienenanordnung, auf welcher die Rollen der Stützräder
abrollen.
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Dieser Nachteil ist auch bei dem sogenannten Cable-belt-Förderer
nach der GB-PS 641 854 gegeben.
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Hierbei ist kein Stützband vorhanden, sondern ruht das Förderband,
welches zu diesem Zweck eine entsprechende Randausbildung mit auf beiden Seiten
vórhandenen Längsrillen aufweist, auf zwei einen entsprechenden Abstand besitzenden
gespannten umlaufenden Drahtseilen auf, die über in Längsabständen von beispielsweise
1o Metern fest angeordnete Tragrollen laufen. Die Tragrollenanordnung bedarf eines
festen Untergrundes oder einer entsprechen den Tragkonstruktion.
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Dieses Erfordernis liegt bei dem Bandförderer nach der GB-PS 291
917 nicht vor. Hierbei läuft das Förderband mit an den Enden von Querbügeln angebrachten
Roller auf zwei seitlichen parallel nebeneinander verlaufenden Tragseilen, die eine
Art Seilbahn bilden, auf der das Förderband entlangfährt. Die Querglieder sind durch
in Längsrichtung verlaufende Laschenketten oder Drahtseile miteinander verbunden,
die über die ganze Länge des Förderbandes mitlaufen und die das Förderband bewegende
Zugkraft übertragen, wobei das Förderband auf den Quergliedern lose aufliegen oder
daran befestigt sein kann.
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Jedenfalls ist es von den für die Förderung notwendigen' Zugkräften
frei.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bandförderer der
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art so auszugestalten, daß er ohne
gestaltfeste, den Abstand zwischen zwei Unterstützungspunkten starr überbrückende
Traaanordnuna auskommt.
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Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 wiedergegebenen
Merkmale gelöst.
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Auf diese Weise sind die Vorteile eines Band--förderers mit Stützband
und die eines Bandförderers mit Tragseilen vereinigt. Die Förderung geschieht mit
erheblich verminderter Förderleistung und ohne Beanspruchung des Fördergutes, und
es bedarf zwischen zwei Unterstützungspunkten keiner aufwendigen Tragkonstruktion.
Die Tragseile gestatten es, relativ große Spannweiten zu überbrücken.
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Dies ist in vielen Abbausituationen von Bedeutung, wenn z.B.
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Geländeeinschnitte zu überwinden oder Fördergut wie z.B.
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Erz oder Mineralien aus einem tiefgeleoenen Tagebau an die Oberfläche
heraufgebracht werden muß.
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Die Ausgestaltung nach Anspruch 2 verhindert, daß die Rollen des
Stzbandes oder der Sützbänder von den Tragseilen abspringen können. Diese werden
durchdie Bügel im richtigen Abstand gehalten, der dem Abstand der Rollen entspricht.
Die Bügel sind an den Tragseilenangebracht,insbesondere angeklemmt, im Gegensatz
zu den bekannten Ausführungs formen, in denen die Unterstützungen an starren Pfeilern
bzw. Tragkonstruktionen vorgesehen waren. t Gemäß Anspruch 3 kann es sich empfehlen,
besonders bei größeren Längen des Bandförderers das Stützband zu unter teilen, so
daß der einzelne Abschnitt nur die Strecke zwischen zwei benachbarten Unterstützungspunkten
überspannt.
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Dies vereinfacht die Montage und die Handhabung der Stützbänder und
vereinfacht konstruktiv die Vorbeileitung des Förderbandes an den Unterstützungspunkten.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Bandförderers,
der eine Bodensenke überwindet; Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Ausschitts
des Bandförderers in vergrößertem Maßstab;
Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht
nach der Linie III-III in Fig. 2; Fig. 4 und 5 zeigen Ansichten entsprechend Fig.
2 und 3 einer leicht abgewandelten Ausführungsform; Fig. 6 zeigt eine Ansicht auf
die Abnahmestation von oben in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab; Fig. 7 zeigt
eine Seitenansicht des oberen Endes eines der in Fig. 1 sichtbaren Stützpfeiler
in vergrößertem Maßstab; Fig. 8 zeigt eine Ansicht gemäß Fig. 7 von oben; - Fig.
9 zeigt eine Ansicht von oben auf die Aufgabestation nach Fig. 1.
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Der in Fig.1 als Ganzes mit 100 bezeichnete Bandförderer überspannt
eine Bodensenke, die durch ein Tal, ein Schlucht oder einen ähnlichen natürlichen
Geländeeinschnitt gebildet, aber auch durch einen größeren Aushub etwa im Bereich
eines Abbaugebietes zustande gekommen sein kann, in dem Kohle, Erze oder mineralische
Stoffe abgebaut wIrd. In Fig. 1 ist ferner eine Anordnung dargestellt, bei der sich
der Bandförderer 100 von einer Schulter der Bodensenke zur anderen im wesentlichen
horizontal erstreckt; ein wesentlicher Einsatzfall ist aber auch darin zu sehen,
mit einem Bandförderer 100 vom Boden einer Bodensenke unter Beachtung der zulässigen
Steigung nach oben auf die Schultern hinauf zu fördern.
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Der Bandförderer 100 erstreckt sich von einer Aufgabestation 2 auf
der rechten Seite der Fig. 1 über die Bodensenke 1 hinweg zu einer Abgabe station
3 auf der linken Seite. An der Aufgabestation 2 wird das Fördergut über einen weiteren
Bandförderer 4, von welchem nur das Ende dargestellt ist, herangebracht, der sich
bis über das Förderband 10 erstreckt und das Fördergut auf dieses abwirft.
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In der Aufgabestation 2 ist ferner eine Trommel 5 vorge-~~ sehen,
an der das Förderband 10 umgelenkt wird und die zum Ausgleich von Längungen des
Förderbandes 10 in der gestrichelt angedeuteten Weise verlagerbar ist. Auf der gegenüberliegenden
Seite in der Abgabe station 3 wird das Förderband 10 über eine Trommel 6-umgelenkt,welche
angetrieben ist und an welcher die für die Bewegung des Förderbandes 10 erforderliche
Leistung auf dieses übertragen wird. Das Förderband 10 wirft das Fördergut in der
Abgabestation 3 auf ein darunter greifendes Förderband 7 ab, -welches die Weiterförderung
gemäß Fig. 1 nach links übernimmt.
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Der Bandförderer 100 wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel an
zwei Stellen zwischen der Aufgabestation 2 und der Abgabestation 3 durch Stützpfeiler
8,9 unterstützt.
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Die Ausbildung des Bandförderers 100 im einzelnen ist aus den Figuren
2 bis 5 ersichtlich. Das Förderband 10 ruht in Abständen auf sich mitbewegenden,
als Ganzes mit 11 bezeichneten Stützgliedern auf, die einen Querbügel 12 umfassen,
der entsprechend dem gewünschten Querschnitt des Förderbandes 10 muldenartig eingewölbt
ist. An der Unterseite des Querbügels 12 sind an Lagerböcken 13 einander in Querrichtung
aegenüberlieoende aufrollen 14 drehbar gelagert.
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Die Stützglieder 11 weisen in Laufrichtung des Förderbandes 10 Abstand
voneinander auf und sind in dem Ausführungsbeispiel durch zwei Drahtseile 15, die
an den einander in Querrichtung gegenüberliegenden Lagerböcken 13 angreifen, kettenartig
miteinander verbunden. Sie bilden unter dem Förderband 10 angeordnete endlose Stützbänder
16, die an den Enden über Umlenkrollen 17 umgelenkt werden. In dem Ausführungsbeispiel
erstreckt sich das Stützband 16 von der Abgabestation 3 bis zum Pfeiler 9, das Stützband
16' vom Pfeiler 9 bis zum Pfeiler 8 und das Stützband 16'' vom Pfeiler 8 bis zur
Aufgabestation 2. Es versteht sich jedoch,
daB es unter Abänderung
der Konstruktion an den oberen Enden der Sützpfeiler 8,9 auch möglich wäre, ein
einziges Stützband 16 über die ganze Länge des Bandförderers 100 durchgehen zu lassen.
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Die Laufrollen 14 der Stützglieder 11 laufen auf ,Tragseilen 20,
die sich von einem~Festpunkt 18 im Bereich der-Aufgabestation 2 bis zu einem Festpunkt
19 im Bereich der Abgabestation 3 erstrecken und feststehend sind, d.h. nicht umlaufen.
D£e Festpunkte 18,19 sind Verankerungsstellen im Fels oder künstlich geschaffene
Verankerungsstellen mit Betonfundament.
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~ Die Tragseile 20 bilden die Traganordnung, auf der die Stützglieder
11 vorwärts rollen. Die Stützglieder 11 werden von dem Förderband 10 mitgenommen,
führen in dem lasttragenden Trumm also keine Relativbewegung zu dem Förderband 10
aus. An den Umlenkstellen 17 werden die Stützglieder 11 an den Drahtseilen 15 umgelenkt
und bewegen sich im unteren Trumm zurück.
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Die Tragseile 20 werden durch angeklemmte Bügel 21 auf Abstand gehalten.
Die Bügel 21 sind in dem Ausführungsbeispiel als sich unterhalb der Tragseile 20
in einer Querebene erstreckende im wesentliche etwa trapezförmige Gebilde aus Hohlprofilen
ausgeführt, die in ihrem unteren Bereich Tragrollen 22 für die Rückführung des Förderbandes
10 und des Stützbandes 16 aufweisen, welches mit den Querbügeln auf dem Förderband
10 aufliegt. Die an den Tragseilen 20 befestigten Bügel 21 haben also zusätzlich
noch die Funktion, das rücklaufende Trumm des Förderbandes 10 und des Stützbandes
16 zu unterstützen.
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In dem Ausführungsbeispiel der Figuren 4 und 5 ist ein Unterschied
nur im Bereich des rücklaufenden Trumms des Stützbandes 16 vorhanden. Dieses liegt
nämlich nicht mehr mit den Querbügeln 12 auf dem Förderband 10 auf, wenn dieses
über die Rollen 22 zurückläuft, sondern rollt in
der aus Fig. 5
ersichtlichen Weise mit den Laufrollen-14 auf Drahtseilen 24 ab, dio sich unter
den Tragseilen 20 parallel zu diesen erstrecken und auf Stützen 23 auf der Innenseite
der Bügel 21 abgefangen sind.
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In Fig. 6 ist die Abgabestation 3 von oben erkennbar. Die Trommel
6, über die das Förderband 10 umgelenkt und angetrieben wird, steht mit einem Antriebsmotor
25 in Verbindung. Das Förderband 10 wird in dem gemäß Fig. 6 rechten Bereich, in
welchem sich die Tragseile 20 unterhalb des Förderbandes 10 befinden, in der anhand
der Figuren 2 bis 5 geschilderten Weise von dem auf den Tragseilen 20 abrollenden
Stützband 16 getragen. In dem Bereich 25, in welchem sich auch die das Ende des
Stützbandes 16 bildenden Umlenkrollen 17 befinden, werden die Tragseile 20 durch
eine nicht dargestellte Anordnung von Führungsgliedern seitlich unter dem Förderband
10 herausgelenkt und verlaufen dann mit geringem Abstand seitlich außerhalb und
unterhalb der Längskanten des Förderbandes 10 bis zu den Festlegestellen 19. In
diesem Bereich erfolgt die Abstützung des Förderbandes 10 durch fest angeordnete
Führungsrollen 26, die in Fig. 6 nur schematisch angedeutet sind. Dank der Auslenkung
können die Stützbänder mit den Quergliedern 11 zwischen den Tragseilen 2O hindurch
nur die Umlenkrollen 17 umgelenkt werden.
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In Fig. 7 ist das obere Ende des Stützpfeilers 9 wiedergegeben. Die
Stützbänder 16, 16' werden über die Umlenkrollen 17 umgelenkt. In dem unterstützungsfreien
Bereich des Förderbandes 10 oberhalb der Spitze des Stützpfeilers 9 sind an diesem
feststehende Rollen 27 gelagert, auf welchen das Förderband 10 in der üblichen Weise
abgestützt ist. Ebenso sind solche Rollen 28 für das rückkehrende Trumm des Förderbandes
10 vorgesehen.
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Damit die Stützbänder 16,16' außer Angriff mit den Tragseilen 20
kommen, werden diese im Bereich der Stützpfeiler in der aus Fig. 8 ersichtlichen
Weise seitlich durch geeignete Führungsglieder über eine kurze Strecke ausgelenkt,
ähnlich wie es in Fig. 6 dargestellt ist.
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In Fig. 9 ist die Aufgabestation 2 von oben wiedergegeben. Ebenso
wie in der Abgabestation 3 werden die;
außen abgelenkt, damit das
Stützband 16'' freikommen.
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Das Förderband 10 wird über die nicht angetriebene Trommel 5 umgelenkt,
die statt dessen aber im Sinne des Pfeilers 29 verlagerbar ist, um das Förderband
10 auch bei der im Laufe des Betriebes eintretenden Längung, die in der Größenordnung
von 1% liegen kann, stets~in dem gewünschten Maß gespannt zu halten.