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Verfahren zum Bestimmen der
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Wandstärke eines Werkstückes und/oder der Schallgeschwindigkeit in
einem Werkstück sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung
betrifft Verfahren zur unabhängigen Bestimmung sowohl der Schallgeschwindigkeiten
von Longitudinal- und Transversalwellen als auch der Wandstärke mittels V-Durchschallung.
Insbesondere betrifft die Erfindung Verfahren gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche
1 und 2 und eine Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren.
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Eine wichtige Voraussetzung bei der Prüfung von Werkstücken und Anlagenkomponenten
mit Methoden der Ultraschalltechnik ist die genaue Kenntnis der Geschwindigkeit
von Transversal- und Longitudinalwellen und damit verknüpft bei gegebener Prüffrequenz
deren Wellenlänge.
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Eine Variation der Schallgeschwindigkeit von nur wenigen Prozent kann
zu einem erheblichen Schallbündelversatz und damit zu großen Ungenauigkeiten bei
der Ortung sowie zu Störungen der Schallfeldstruktur führen. Insbesondere ist die
genaue Kenntnis der Schallgeschwindigkeit und/oder der Wandstärke dann erforderlich,
wenn Rohre mit einer Längsnaht gemäß dem Impuls-Echo-Verfahren geprüft werden, indem
schräg zur Umfangsrichtung Ultraschall von der Außenwand zur Innenwand des Rohres
übertragen wird und dort so reflektiert werden soll, daß die Längsnaht des Rohres
seitlich angeschallt wird und das Echo nach einer weiteren Reflexion und Eintreffen
im Prüfkopf untersucht wird. Geringe Änderungen der Schallgeschwindigkeit oder geringe
änderungen der Wandstärke des Rohres führen bereits dazu, daß der angeschallte Bereich
der Rohrnaht stark verschoben wird.
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Die Bestimmung der Schallgeschwindigkeit erfolgt beim Stand der Technik
durch eine Laufzeitmessung bei bekanntem Schallaufweg. Hierzu nimmt man in der Regel
die Bauteildicke. Ist jedoch ein Bauteil nur von außen zugänglich und ist dessen
Dicke nicht bekannt, so fällt diese Art der Schallgeschwindigkeitsmessung aus. Neben
der Schallgeschwindigkeitsmessung hat aber auch die reine Wanddickenmessung eine
erhebliche prüftechnische Bedeutung, wozu dann jedoch die exakte Kenntnis der Schallgeschwindigkeit
notwendig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, die es gestatten, unabhängig von der Kenntnis des Schallaufwegs bzw.
der Wandstärke eines Bauteils und der Schallgeschwindigkeit jeweils die Schallgeschwindigkeit
bzw. die Wandstärke ohne a priori Kenntnisse zu messen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bezüglich der Wandstärkenmessung
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 2 lösen erfindungsgemäß die Aufgabe bezüglich der Bestimmung
der Schallgeschwindigkeit. Die vorrichtungsmäße Lösung ist im Anspruch 9 angegeben.
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Die erfindungsgemäße Lösung gestattet es, ohne a priori Kenntnisse
lediglich durch Ermitteln der maximalen Amplitude zweier Signale in Abhängigkeit
einer sich kontinuierlich ändernden Frequenz oder sich kontinuierlich ändernden
Phasendifferenz die Wandstärke eines Werkstückes und die Schallgeschwindigkeit in
diesem Werkstück zu ermitteln. Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde,
daß die aus der Trigonometrie zur
Abstandsbestimmung bekannten
Methoden eingesetzt werden können, wenn der Empfangswinkel der maximalen Empfindlichkeit
zweier seitlich versetzter Ultraschallempfänger synchron mit dem Einschallwinkel
zweier seitlich versetzter Ultraschallsender verändert wird. Auf diese Weise gelangt
die maximale Schallamplitude immer nur dann zum Ultraschallempfänger, wenn eine
Reflexion genau am Schnittpunkt der Mittelebene zwischen den Ultraschallsendern
und den Ultraschallempfängern mit der Werkstückrückwand erfolgt. Ausgesetndeter
Ultraschall, der außerhalb dieses Bereiches auftrifft, wird unter einem Winkel zurückreflektiert,
für den die Empfänger unempfindlich oder weniger empfindlich sind. Mit Hilfe zweier
verschiedener Einschallwinkel und entsprechender Empfangswinkel ist es daher möglich,
die Wandstärke auf der Grundlage trigonometrischer Funktionen zu bestimmen. Die
Verschwenkung des Einschallwinkels bzw. der Selektivität für einen bestimmten Empfangswinkel
kann bei den Ultraschallprüfköpfen besonders einfach durchgeführt werden, wenn Gruppenstrahler
verwendet werden.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren 1 bis
6 erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Werkstück im Längsschnitt mit zwei aufgesetzten
Gruppenstrahlerpaaren zur Erläuterung des der Erfindung zugrundeliegenden Prinzips,
Fig.
2 in schematischer Ansicht einen Gruppenstrahler mit abwechselnd entgegengesetzt
polarisierten Einzelschwingern, Fig. 3 einen Gruppenstrahler in einer Fig. 2 entsprechenden
Darstellungsweise mit gleichartig polarisierten Einzelschwingern, Fig. 4 ein Blockschaltbild
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verwendung mit Gruppenstrahlern gemäß Fig.
2, Fig. 5 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verwendung
mit Gruppenstrahlern gemäß Fig. 3 und Fig. 6 eine Skizze zur Veranschaulichung der
Schallaufwege bei einem gekrümmten Werkstück.
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In Fig. 1 ist zur Veranschaulichung der Grundlagen der Erfindung ein
Werkstück 1 mit einer Wandstärke D dargestellt, auf dessen Oberfläche 2 beidseitig
einer rechtwinklig zur Oberfläche 2 verlaufenden Symmetrieebene A-A lineare Gruppenstrahlerpaare
(Linear-Array) 3 und 4 aufgesetzt sind. Sowohl das als linearer Gruppenstrahler
ausgebildete erste Gruppenstrahlerpaar 3 als auch das als linearer Gruppenstrahler
ausgebildete zweite Gruppenstrahlerpaar 4 besteht aus 2N Einzelschwingern.
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Das erste Gruppenstrahlerpaar 3 ist aus einem linearen ersten Gruppenstrahler
5 und einem linearen zweiten Gruppenstrahler 6 zusammengesetzt, während das zweite
Gruppenstrahlerpaar 4 aus einem linearen ersten Gruppenstrahler 7 und einem linearen
zweiten Gruppenstrahler 8 besteht. Die Anschlußleitungen der Gruppenstrahler 5 bis
8 sind durch Anschlußleitungen 9, 10, 11 und 12 veranschaulicht.
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Das erfindungsgemäße Meßverfahren gestattet es, in V-Durchschallung
ohne a priori-Kenntnisse unabhängig voneinander sowohl die Wandstärke als auch die
Schallgeschwindigkeit zu messen. Das Meßprinzip ergibt sich aus dem in Fig. 1 zwischen
dem sendenden ersten Gruppenstrahler 5 und dem empfangenden ersten Gruppenstrahler
7 als durchgezogene Linie dargestellten Schallaufweg 13 und dem zwischen dem sendenden
zweiten Gruppenstrahler 6 und dem empfangenden zweiten Gruppenstrahler 8 gestrichelt
dargestellten Schallaufweg 14.
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Die Gruppenstrahler 5, 6, 7 und 8 können, wie in Fig. 2 dargestellt
ist, aus einer Reihe von Einzelschwingern 15 bestehen, die jeweils im Abstand d
voneinander angeordnet sind und so ausgebildet sind, daß benachbarte Einzelschwinger
15 entgegengesetzt polarisiert sind.
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Benachbarte Einzelschwinger besitzen daher stehts eine Phasendifferenz
von 1800. Statt einer solchen starren Phasendifferenz von 1800 zwischen zwei benachbaren
Einzelschwingern 15 können auch andere Phasendifferenzen vorgesehen werden, wobei
diese Phasendifferenz statt durch abwechselnde Polarisierung der Einzelschwinger
15 auch durch elektrische oder elektronische Phasenstellglieder realisiert werden
kann, wie weiter unten erörtert ist.
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Wie in Fig. 1 durch Trennlinien 16 und 17 angedeutet ist, ist das
erste Gruppenstrahlerpaar 3 in einen sendenden ersten Gruppenstrahler 5 und einen
sendenden zweiten Gruppenstrahler 6 mit jeweils N Einzelschwingern elektrisch unterteilt.
Wird eine solche Schwingeranordnung mit einer Frequenz f erregt, so wird eine schräg
laufende Ultraschallwelle erzeugt. Die Richtung der Schallbündelachse oC ist dabei
gegeben durch
Durch den Mitten-Mitten-Abstand d der Einzelschwinger 15 wird die Wellenart (Transversal-
oder Lingitudinalwelle) festgelegt. Die Schallgeschwindigkeit der angeregten Wellenart
ist mit c bezeichnet. Durch Variation der Sendefrequenz ändert sich der Einschallwinkel
oC gemäß der obigen Gleichung. Der Abstand d entspricht vorzugsweise der halben
Wellenlänge.
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Zum Empfang der vom ersten Gruppenstrahlerpaar 3 ausgesandten Ultraschallwellen
dient das zweite Gruppenstrahlerpaar 4, welches identisch dem sendenden ersten Gruppenstrahlerpaar
3 aufgebaut ist und elektrisch ebenfalls in einen ersten Gruppenstrahler 7 und einen
zweiten Gruppenstrahler 8 mit jeweils N Einzelschwingern aufgeteilt ist. Bei gegebener
Signalfrequenz sind die Sende- und Empfangscharakteristiken der Gruppenstrahler
5, 6, 7 und 8 identisch.
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Der Meßvorgang läuft in zwei Schritten ab. Zuerst sendet der erste
Gruppenstrahler 5 einen Ultraschallimpuls der Frequenz f aus. Dieser wird an der
Rückwand 18 des Werkstücks 1 gespiegelt und vom ersten Gruppenstrahler 7 des empfangenden
zweiten Gruppenstrahlerpaars 4 empfangen. Dabei ist zu beachten, daß neben den in
Fig. 1 durch die Linien 13 und 14 dargestellten akustischen Achsen Ultraschall,
wenn auch in geringerer Intensität, wegen der Keulenform der Richtcharakteristiken
auch in andere Richtungen als der Hauptrichtung ausgesandt und empfangen wird. Die
Richtungen der akustischen Achsen des sendenden ersten Gruppenstrahlers 5 und des
empfangenden ersten Gruppenstrahlers 7
sind durch die obige Gleichung
(1) gegeben und schneiden sich infolge der Winkelgleichheiten auf der in Fig.
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1 dargestellten Linie A-A. Durch Verändern der Signalfrequenz ändern
sich die Richtcharakteristiken der Gruppenstrahler 5 und 7, so daß der Schnittpunkt
der Schallbündelachse des Gruppenstrahlers 5 mit der den Empfangswinkel des Gruppenstrahlers
7 veranschaulichenden Achse entlang dieser Linie A-A wandert. Das Empfangssignal
an der Anschlußleitung 11 wird dabei genau dann maximal, wenn der Schnittpunkt der
akustischen Achsen auf der Rückwand 18 des Werkstücks 1 liegt. In diesem Fall ist
die Größe des Einschallwinkels eC 1 am ersten Gruppenstrahler 5 gleich dem die maximale
Empfindlichkeitsrichtung angebenden Empfangswinkel 0( 1 des empfangenden ersten
Gruppenstrahlers 7.
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Aus diesem Grunde wird die zum Einschallwinkel oC1 1 zugehörige Signalfrequenz
f1 abgelesen bzw. weiterverarbeitet, wenn das Signal an der Anschlußleitung 11 maximal
wird. In einem zweiten Verfahrensschritt wird der oben beschriebene Vorgang wiederholt,
wobei jedoch der zweite Gruppenstrahler 6 des ersten Gruppenstrahlerpaars 3 als
Sender und der zweite Gruppenstrahler 8 des zweiten Gruppenstrahlerpaars 4 als Empfänger
verwendet wird. Die maximale Höhe des Empfangssignals an der Anschlußleitung 12
ergibt sich nun bei einer Frequenz f2.
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Wie man in Fig. 1 weiter erkennt, haben die ersten Gruppenstrahler
5, 7 jeweils einen Abstand al von der durch die Linie A-A veranschaulichten Symmetrieebene.
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Die außen liegenden zweiten Gruppenstrahler 6 und 8 haben jeweils
den Abstand a2 von der Symmetrieebene zwischen dem ersten Gruppenstrahlerpaar 3
und dem zweiten Gruppenstrahlerpaar 4.
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Aus den beiden Frequenzen f1 und f2 sowie aus den Mitten-Mitten-Abständen
2a1 und 2a2 der Gruppenstrahler 5, 6, 7 und 8 ergibt sich die Wandstärke D des Werkstücks
1 aufgrund der vorliegenden geometrischen Verhältnisse nach der Formel
und die Schallgeschwindigkeit c nach der Formel
Man erkennt, daß in diesen Gleichungen die Einschallwinkel selbst nicht mehr enthalten
sind und daß das Verhältnis der Frequenzen bei maximalen Amplituden bei festliegenden
Abständen a1 und a2 die im wesentlichen zu erfassende Größe ist.
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Statt Gruppenstrahler mit der in Fig. 2 dargestellten abwechselnden
Polarisierung zu verwenden, ist es auch möglich, Gruppenstrahler mit der in Fig.
3 dargestellten Anordnung einzusetzen. Der in Fig. 3 schematisch dargestellte Gruppenstrahler
unterscheidet sich von dem in Fig. 2 dargestellten Gruppenstrahler lediglich dadurch,
daß zwischen benachbaren Einzelschwingern 15 des Gruppenstrahlers keine konstante
Phasendifferenz von 1800 aufgeprägt ist. Alle Einzelschwinger 15 besitzen die gleiche
Polarisation. Die Schallbündelschwenkung geschieht bei einem Gruppenstrahler gemäß
Fig. 3 nicht über die Signalfrequenz, sondern vielmehr nach der Art
des
Phased-Array-Prinzips, das beispielsweise aus der Antennentechnik bekannt ist. Bei
fester Signalfrequenz wird die Schallbündelschwenkung durch steuerbare Phasenstellglieder
realisiert. Diese ermöglichen es, zwischen benachbarten Einzelschwingern 15 steuerbar
definierte Phasendifferenzen einzustellen. Die Richtung der Schallbündelachse cC
ist mit der Phasendifferenz zwischen benachbarten Einzelschwingern 15 durch die
Beziehung
verknüpft. Durch elektronische Steuerung der Phasenstellglieder und damit der Phase
der Einzelschwinger 15 wird die Richtung des Schallbündels und damit der Einschallwinkel
variiert.
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Der Meßvorgang läuft wie bei den Gruppenstrahlern gemäß Fig. 2 in
zwei Schritten ab. Statt der Signalfrequenz wird hierbei jedoch die Phasendifferenz
+ zur Schallbündel schwenkung benutzt. Die zu den maximalen Empfangssignalen gehörigen
Phasendifferenzen + 1 und + 2 werden erfaßt und ausgewertet. Die Wandstärke D des
Werkstücks 1 ergibt sich dann nach der Gleichung
und die Schallgeschwindigkeit c nach der Formel
Aus den oben erläuterten Verfahrensprinzipien ergibt sich die
Realisierbarkeit eines Verfahrens zur unabhängigen Bestimmung sowohl der Schallgeschwindigkeit
von Longitudinal- und Transversalwellen als auch der Wandstärke von planparallelen
oder parallel gekrümmten Werkstücken 1 mittels V-Durchschallung. Dabei erfolgt eine
Richtungsvariation der akustischen Achsen der Schallsender und Schallempfänger nach
dem Prinzip der Gruppenstrahler entweder durch Variation der Signalfrequenz der
Gruppenstrahler gemäß Fig. 2 oder durch Variation der Phasendifferenz zwischen benachbarten
Einzelschwingern von Gruppenstrahlern gemäß Fig. 3.
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Die Meßanordnung zur Durchführung des Meßverfahrens besteht aus einem
sendenden ersten Gruppenstrahlerpaar 3 und einem empfangenden zweiten Gruppenstrahlerpaar
4, welche ihrerseits jeweils aus zwei Gruppenstrahlern 5, 6 bzw. 7, 8 bestehen,
wie in Fig. 1 dargestellt ist.
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Durch synchrones Verschwenken der akustischen Achsen der Gruppenstrahler
5 und 7 wird das maximale Empfangssignal gesucht. Dies tritt dann auf, wenn die
Schnittpunkte der akustischen Achsen des sendenden Gruppenstrahlers 5 einerseits
und des empfangenden Gruppenstrahlers 7 andererseits auf der Rückwand 18 des Werkstücks
1 liegen.
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In einem zweiten Verfahrensschritt wird durch synchrones Schwenken
der akustischen Achsen der außen liegenden Gruppenstrahler 6 und 8 ebenfalls das
maximale Empfangssignal gesucht.
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Aus den beiden den maximalen Empfangs signalen entsprechenden Signalfrequenzen
bei Einsatz eines Gruppenstrahlers gemäß Fig. 2 bzw. Phasendifferenzen bei Einsatz
eines Gruppenstrahlers gemäß Fig. 3 werden die Schallgeschwindigkeiten und die Bauteildicken
gemäß den Formeln (2) und (3) bzw. (5) und (6) bestimmt.
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Somit besteht das Verfahren darin, für zwei verschiedene Positionen
des Ultraschallsenders und des Ultraschallempfängers diejenigen Frequenzen f1 bzw.
f2 oder diejenigen Phasendifferenzen + 1' 2 zu bestimmen, bei denen eine maximale
Signalübertragung erfolgt. Wenn dies der Fall ist, reflektiert die Rückwand 18 das
vom sendenden Gruppenstrahler 5 bzw. 6 eingeschallte Ultraschallsignal infolge des
jeweiligen Einschallwinkels gerade so, daß der reflektierte Schall bzw. die Hauptkeulen
des reflektierten Schalls genau in den zugeordneten empfangenden Gruppenstrahler
7 bzw. 8 einfällt.
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In Fig. 4 ist ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens dargestellt, bei der die Verschwenkung der akustischen Achsen frequenzabhängig
ist.
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Das erste Gruppenstrahlerpaar 3 ist mit dem Ausgang eines Leistungsteilers
20 verbunden, der es gestattet, die über seinen Eingang 21 eingespeiste Energie
gleichmäßig auf die in Fig. 4 dargestellte rechte Hälfte oder die linke Hälfte des
ersten Gruppenstrahlerpaares 3 zu verteilen. Diese Hälften entsprechen den Gruppenstrahlern
5, 6 in Fig. 1.
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Die Umschaltung des Leistungsteilers 20 erfolgt mit Hilfe eines Steuerwerks
22, das auch einen über eine
Leistungsendstufe 23 an den Leistungsteiler
20 angekoppelten Burstgenerator 24 steuert, der auf diese Weise unter der programmierten
Kontrolle des Steuerwerks 22 Sinusbursts von etwa 5 bis 10 Wellenlängen erzeugt,
deren Mittenfrequenz von Schuß zu Schuß etwa zwischen 1 und 5 MHz kontinuierlich
geändert wird.
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Die vom Burstgenerator 24 erzeugte Mittenfrequenz wird über einen
Frequenzmesser 25 an eine Auswerteeinheit 26 übermittelt, die die Wandstärke D'bzw.
die Schallgeschwindigkeit c auf der Grundlage der obigen Gleichungen berechnet.
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Die Auswerteeinheit 26 wird ebenfalls über das Steuerwerk 22 angesteuert,
das, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, auf der Ultraschallempfangsseite weiterhin
an einen Spitzenwertdetektor 27 sowie einen Leistungssummierer 28 angeschlossen
ist.
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Der Leistungssummierer 28 ist eingangsseitig mit dem zweiten Gruppenstrahlerpaar
4 verbunden, dessen Hälften den in Fig. 1 dargestellten Gruppenstrahlern 7 und 8
entsprechen. Unter der Steuerung des Steuerwerks 22 überträgt der Leistungssummierer
28 das Ausgangssignal der linken bzw. rechten Hälfte des zweiten Gruppenstrahlerpaars
4 zu einem Empfänger 29 mit einem Demodulierer und Gleichrichter. Der Ausgang des
Empfängers 29 ist mit dem Spitzenwertdetektor 27 verbunden, so daß unter der Kontrolle
des Steuerwerks 22 die Eingangssignale für die Auswerteeinheit 26 ermittelt werden
können, d.h. diejenigen Frequenzen f1 und 2 des Burstgenerators 24, bei denen am
Spitzenwertdetektor 27 ein maximales Empfangssignal ermittelt wird. Nach Durchschwenken
der akustischen Achsen der beiden Gruppenstrahlerpaare
3, 4 stehen
somit am Eingang der Auswerteeinheit 26 die erforderlichen Meßdaten zur Bestimmung
der Wandstärke D und der Schallgeschwindigkeit c zur Verfügung. Die weiteren Parameter
d, a1 und a2 sind in einem Speicher der Auswerteeinheit 26 gespeichert und werden
je nach den geometrischen Verhältnissen der Meßanordnung geändert bzw. erneuert.
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In Fig. 5 ist eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. Mit Fig. 4 übereinstimmende Baugruppen sind mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Da es schaltungstechnisch einfacher ist, Frequenzen zu verstellen
als Phasenschieber bzw. Laufzeitverzögerungsglieder zu verstellen, ist der Schaltungsaufwand
für die in Fig. 5 dargestellte Vorrichtung erheblich größer als der für die in Fig.
4 dargestellte Vorrichtung.
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In Fig. 5 erkennt man wiederum die Gruppenstrahlerpaare 3 und 4, die
sendeseitig bzw. empfangsseitig eingesetzt werden. Das Gruppenstrahlerpaar 3 ist
über Leistungsverstärker 31 mit Phasenschiebern 32 verbunden, die durch das Steuerwerk
22 programmierbar sind. Auf diese Weise wird zwischen den Einzelschwingern 15 des
Gruppenstrahlerpaares 3 eine durch das Steuerwerk 22 festlegbare Phasendifferenz
erzeugt, was seinerseits einen bestimmten Einschallwinkel definiert.
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Das Steuerwerk 22 steuert einen Leistungsteiler 20, dessen Eingang
21 mit dem Ausgang eines Burstgenerators 34 verbunden ist, der im Gegensatz zum
Burstgenerator 24 der Schaltung nach Fig. 4 mit einer konstanten Frequenz arbeitet.
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Empfängerseitig sind die Einzelschwinger 15 über Vorverstärker 35
mit programmierbaren Phasenschiebern 36 verbunden. Je nach der vom Steuerwerk 22
vorgegebenen Phasenverschiebung oder Laufzeitverzögerung in den Phasenschiebern
36 erhält das Gruppenstrahlerpaar 4 einen Empfangswinkel, in dem die Richtungscharakteristik
des Gruppenstrahlerpaares 4 eine besonders hohe Empfindlichkeit aufweist. Durch
Verstellen der Phasenschieber 32 und 36 gestattet das Steuerwerk 22 es somit, die
akustischen Achsen der Gruppenstrahlerpaare 3 und 4 zu verschwenken.
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Die Ausgangsspannungen der Phasenschieber 36 gelangen über einen Leistungssummierer
28 zu einem Spitzenwertdetektor 27, der an eine Auswerteeinheit 26 angeschlossen
ist. Die Auswerteeinheit 26 ist weiterhin mit einem Phasenmesser 27 verbunden, der
die Phasendifferenz zwischen benachbarten Einzelschwingern 15 liefert. Da die Auswerteeinheit
26 sowie der Spitzenwertdetektor 27 und der Leistungssummierer 28 vom Steuerwerk
22 kontrolliert werden, gestattet es die in Fig. 5 dargestellte Schaltung, diejenigen
Phasenwerte festzustellen, bei denen am Spitzenwertdetektor 27 ein maximales Signal
auftritt. Die Auswerteeinheit 26 berechnet dann gemäß den oben angegebenen Gleichungen
(5) und (6) die Wandstärken und die Schallgeschwindigkeiten. Wie bereits oben im
Zusammenhang mit Fig. 4 erwähnt, sind die weiteren Parameter d, a1 und a2 in einem
Speicher der Auswerteeinheit 26 gespeichert und werden je nach den geometrischen
Verhältnissen der Meßanordnung geändert bzw. erneuert. Wenn statt ebener Werkstücke
gekrümmte Werkstücke vermessen werden, enthält die Auswerteeinheit 26 auch noch
Informationen über den Radius bzw.
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den Krümmungsradius des Werkstücks.
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Selbstverständlich können die oben erörterten Verfahren und Vorrichtungen
auch eingesetzt werden, wenn statt eines ebenen Werkstücks 1 ein gekrümmtes Werkstück,
beispielsweise ein Rohr 41, untersucht wird. In Fig. 6 sind für diesen Fall die
Schallaufwege und die verschiedenen von der Auswerteeinheit 26 bei der Berechnung
in Betracht zu ziehenden Größen dargestellt. Bezeichnet man den Außen-Krümmungsradius
mit R, so ergibt sich die Wanddicke D durch Auflösen der folgenden Gleichung nach
D:
Zur Bestimmung der Schallgeschwindigkeit c geht man dann mit der aus der Gleichung
(7) ermittelten Wandstärke D in die folgende Gleichung ein:
Für R-> oQ und damit für #1 # 0, #2 ergeben sich die bereits oben angegebenen
Gleichungen für den planparallelen Fall.