DE342144C - Nullpunktserdung - Google Patents

Description

Peter Bendmann in Frankfurt a. M.

Nullpunktserdung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Juli 1920 ab.

Bekanntlich ist es zweckdienlich, zur Ableitung der statischen Netzladungen den Nullpunkt eines Transformators über einen entsprechenden Widerstand zu erden. Diese Einrichtung hat jedoch die schwerwiegenden Bedenken, daß im Falle einer Störung durch' Erdung einer Phase im Netzzweig an dieser Störungsstelle außer einem Teil des Kapazitätserdungsstromes auch der Phasenerdungsstrom

ίο zur Erde fließt, weil die Phasenspannung über dem geerdeten Nullpunkt einen geschlossenen Stromkreis findet. Die zerstörenden Wirkungen sind von der Größe und Dauer dieser Stromstärken abhängig.

Falls ein Unfall vorliegt, also die Phasenerdung durch Anfassen einer Person an die Leitung entstanden ist, so erhält dieselbe dauernd die volle Phasenspannung.

Der Zweck vorliegender Neuerung ist es nun, die Vorteile der Nullpunktserdung, d. h. Ableitung der statischen Ladung und des Kapazitätsstromes zu erhalten, dagegen die Nachteile bei eintretendem Üb?rschlag auf der Leitung zu vermeiden.

In der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, bedeutet Tr den Transformator mit geerdetem Nullpunkt. Die Erdung erfolgt über eine Spule a, einen Kontakt b und einen Widerstand c nach E. d ist ein Anker, welcher von der Spule α angezogen wird, e ein Zahnsegment, welches mit der Dämpfung f durch ein Zahnrad in Eingriff steht. Die Dämpfung wirkt nur beim Öffnen des Schalters bzw. ■ Kontaktes b.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Bei normalem Betrieb ist der Kontakt b geschlossen, und es fließt ein Strom, bemessen durch den Widerstand c, von derartiger Höhe, daß der Anker d nicht angezogen wird.

Tritt nun durch irgendwelche Überspannungserscheinung η oder durch Berührung an einer Phase des Netzes ein Erdschluß ein, so fließt ein Strom, entsprechend der Phasenspannung, durch die Spule a, der Anker d wird sofort angezogen und damit der Erdungsstromkreis bei b unterbrochen. Der Phasenerdungsstrom an der Überschlagsstelle kann somit, da die Erdung vorübergehend aufgehoben ist, nicht mehr fließen; die Feder des Ankers d zieht diesen nun, da der Stromfluß in der Spule a aufgehoben ist, zurück, und zwar in dieser Richtung durch das Hemmwerk f gedämpft, >. so daß nach etwa 3 bis 5 Sekunden der normale Betriebszustand wiederhergestellt ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Nullpunktserdung, gekennzeichnet durch einen in den Erdungsstromkreis gelegten, mit einer Zeitdämpfung versehenen selbsttätigen Schalter, der den Erdungsstrom bei unzulässiger Höhe augenblicksweise unterbricht und nach einigen Sekunden wieder schließt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.